Ein plötzlicher Todesfall (gebundene Ausgabe) / Joanne K. Rowling Testbericht

Dieses Buch ist nur allzu menschlich – was ich nicht nur positiv meine, sondern auch im Negativen, weil menschlich nicht immer positiv ist.

Wir finden uns im englischen Milieu wider, lernen viele Menschen kennen, die auf die ein oder andere Weise verbunden sind oder gegeneinander „kämpfen“ …Eine kleine Stadt ist es, die mich als Leser des Buches gefangen genommen hat – und seine Bewohner – einmal die im niederen Milieu sozusagen, aber auch die im Villenviertel, die nicht unbedingt zimperlicher miteinander umgehen, wenn es um die Zukunft geht, um Aufstiegsmöglichkeiten usw.

Beginn aber ist erst einmal der plötzliche Tod von  Barry Fairbrother, der erst 40 Jahre war. Pagford, die kleine Stadt und ihre Einwohner lernt man kennen, nicht nur die Hinterbliebenen von Barry, sondern alle, die mit seinem Tod irgendwie in Verbindung stehen, und das ist die gesamte Stadt – weil Barry Gemeinderat war und Journalist.

Was eigentlich idyllisch und friedlich anmutet, ist doch hart, Macht versessen und extrem, was auch in der Ausdrucksweise der Autorin wider gespiegelt wird, die sich an den Inhalt und ihre Personen anlehnt, um authentisch zu wirken, was auch wirklich so zu 100 Prozent der Fall ist.

Bisher hatte man im Städtchen kaum Aufregung, nun aber wird durch den Tod Barry Fairbrothers ein Platz im Gemeinderat frei, und man sollte nicht meinen, wer alles Ambitionen hat, diesen einzunehmen und was er dafür tut.

Interessant sind die Studien, die Rowling betreibt, wie tiefgründig sie hinter die Fassaden der handelnden Personen schaut und wie detailliert sie deren Verhaltensweisen und Handlungen beschreibt, ohne langatmig zu werden, sondern im Gegenteil ständig spannend bleibend.

Ich empfehle das Buch für Leser, die gern Milieustudien mögen und mal etwas anderes von der Harry Potter – Autorin lesen mögen.

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