Ein plötzlicher Todesfall (gebundene Ausgabe) / Joanne K. Rowling Testbericht




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- Handlung:
- Niveau:
- Unterhaltungswert:
- Spannung:
- Humor:
- Stil:
Erfahrungsbericht von margy
Ein plötzlicher Todesfall
Pro:
schlüssig
gut verständlich
flüssiger Lesefluss
formvollendet
Kontra:
voller Phrasen
steif
ohne Bewegung und Veränderung
fantasielos
Empfehlung:
Nein
Einleitung
Daten zum Buch:Verlag: Ullstein, erschienen: 2.12.2013
576 Seiten
Preis: 11,99 €
ISBN-13: 978-3548285283
Originaltitel: The Casual Vacancy
Übersetzer: Susanne Aeckerle und Marion Balkenhol
Autor:
Wer kennt ihn nicht, Harry Potter, den modernen Zauberlehrling aus England? Wer hat nicht die Warteschlangen gesehen, jedes Mal, wenn ein neuer Harry-Potter-Band endlich in die Buchläden kam? Joanne K. Rowling, die Verursacherin dieses Hypes, wurde 1965 in Yate, einer kleinen Stadt in der Nähe von Bristol (England), geboren. An der Universität von Exeter studierte sie Französisch und Altphilologie. Bereits 1990 erdachte sie die Figur des Zauberlehrlings und deren Abenteuer, doch erst Jahre später machte sie sich an die schriftstellerische Umsetzung. Der erste Band "Harry Potter and the Philosopher's Stone" erschien am 26. Juni 1997 in einer zunächst recht kleinen Erstauflage. Der Rest ist (Literatur-)Geschichte.
Klappentext:
Als Barry Fairbrother plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Kleinstadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und friedliches Idyll, dem Aufregung fremd ist. Doch der Schein trügt. Hinter der malerischen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Und dass Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat. Wer wird als Sieger aus der Wahl hervorgehen – einer Wahl, die voller Leidenschaft, Doppelzüngigkeit und unerwarteter Offenbarungen steckt?
Handlung
Barry Fairbrother geht es nicht so gut und hielt sich deshalb in seinem Arbeitszimmer über Stunden auf. Seiner Frau gegenüber hat er ein schlechtes Gewissen. Am Mittagstisch verspricht er ihr, abends mit ihr im Golfclub essen zu gehen. Das Ehepaar hat 4 große Kinder, die dann keine Aufsicht mehr brauchen. Barry hat entsetzliche Kopfschmerzen. Trotzdem setzt er sich abends in sein Auto und hält sein Versprechen ein. Er fährt also zum Restaurant des Golfclubs. Dort steigen Barry und seine Frau aus, wo Barry zusammenbricht und erbricht. Er stirbt noch an dieser Stelle. Zu Lebzeiten war er ein Mitglied der Gemeinde und Trainer der schulischen Rudermannschaft. Was passiert jetzt nach seinem Tod? Dieser Frage geht die Autorin nach. Es geht um eine SQL-Injektion, bei denen die Daten manipulierbar sind. Kinder einzelner Familien verschaffen sich bei der Gemeinde Zugang zu den Daten und kommen Geheimnissen auf die Spur, die sie dann verbreiten.Niveau
Barry ist gerade mal 40 Jahre alt, als er stirbt. Er wohnt in einer kleinen englischen Stadt. Vordergründig scheint alles in Ordnung zu sein, doch hinter den Kulissen spielt sich Schreckliches ab. Es triftet eine riesige Kluft zwischen den Menschen, die am Rande ihrer Existenz leben und denen, die Geld genug haben. Kinder und ihre Eltern führen heftige Auseinandersetzungen. Zwischen den Ehepaaren selbst kracht es gewaltig und zwischen Lehrern und Schülern brodelt es. Als Barry stirbt, fehlt es dem Gemeinderat an einem Mitglied. Viele bewerben sich für diesen jetzt fehlenden Platz, doch letztendlich kann das ja nur einer schaffen. Ein Konkurrenzkampf entsteht.Stil
Die einzelnen Kapitel dieses Buches sind in Tage gegliedert, beginnt mit dem Sonntag, an dem Barry stirbt. Sehr viele Personen tauchen in diesem Roman auf. Keiner von denen war mir als Leser wirklich sympathisch. Charaktere wie auch die Handlung sind schlüssig und sher gut verständlich. Die Worte sind flüssig zu lesen, hin und wieder realistisch und glaubwürdig, wie aus dem echten Leben entnommen. Ich konnte miterleben und erfassen, wie und was die einzelnen Figuren dachten. Das war formvollendet, auch das, wie sie sich verhielten. In dieser kleinen Stadt Englands kannte einer den anderen, einer redet vom anderen in einer abwertenden und abfälligen Art und Weise. Die Autorin selbst wuchs in einer Kleinstadt auf und kennt als ehemalige Milliardärin den Unterschied zwischen arm und reich. Kenntnisreich und offen erzählt sie darüber. Pagford ist die Stadt, über die sie hier schreibt. Manche der Figuren stehen der Armut und dem Elend der Menschen wie Blinde gegenüber, andere wieder wollen den Außenseitern der Gesellschaft helfen, sie unterstützen. Die Art, wie Rowling davon erzählt, ist voller Phrasen, völlig ohne jede Bewegung und steif. Keine der Charakteren macht da irgendeine Veränderung durch. Wie überall im Leben traf ich auf Analphabeten und Drogensüchtige, nur halt sehr gehäuft. Der Schreibstil ist dem angepasst und im Slang der Jugendlichen verfasst. Den gesamten Roman sah und empfand ich persönlich wie eine Metapher mit einer Botschaft an den Leser. Es geht um die pure Verzweiflung, um die Angst des mittleren Standes, in diese beschriebene Notlage, die Armut abzurutschen. Jeder, der seine Arbeit verliert, kann in diese Lage geraten. Auch diejenigen, die nur einen Hauptschulabschluss haben oder gar keinen Abschluss vorlegen können, keinen höheren Bildungsstand oder keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Auch Sex spielt eine Rolle in diesem Roman. Sex am Grab zum Beispiel und noch vieles mehr. Mehr als massiv schreibt Rowling darüber, es war mir zuviel des Guten. Hier fehlt die Fantasie der Autorin.Unterhaltungswert
Wunderschön ist diese kleine englische Stadt. Am Rande dieser Stadt ist das Viertel der Armen, was Fields genannt wird. Bellchapel ist eine Klinik für Drogensüchtige. Es geht um die verbliebenen Mitglieder des Gemeinderates. Einer davon ist Howard Mollison, dem es recht wäre, würde die Klinik geschlossen und auch das Armenviertel soll aus dieser Stadt verschwinden. Doch er steht da gegen eine Mannschaft, die das nicht befürwortet. Es geht bei dem Wahlkampf um das eine Glied für den Gemeinderat, in der Intrigen gesponnen werden, einer den anderen belügt, Mobbing betrieben wird und es geht um Betrug.Es geht also um die Abgründe der Menschen, die sich tief im Inneren der Seele befinden. Die Menschen sind gefühlskalt, gehen Kompromisse ein, die nicht ehrlich gemeint sind, sie verstricken sich in Lügen. Werte haben keine Bedeutung mehr. Innerhalb der Familien funktioniert nichts mehr. Keiner ist in der Lage, offen über Gefühle und Gedanken zu sprechen, klare Entscheidungen zu treffen und das Wort Nein anzuwenden.
Weitere Erfahrungen & Fazit
Leseprobe:Barry Fairbrother wäre lieber zu Hause geblieben. Er hatte schon das ganze Wochenende Kopfschmerzen und wollte auf keinen Fall den Redaktionsschluss der Lokalzeitung verpassen.
Doch seine Frau war während des Mittagessens etwas wortkarg geworden, woraus Barry schloss, dass er mit seiner Karte zum Hochzeitstag das Vergehen nicht wettmachen konnte, sich den ganzen Morgen im Arbeitszimmer verkrochen zu heben. Und dabei auch noch über Krystal zu schreiben, die Mary nicht leiden konnte, was sie jedoch abstritt.
"Ich möchte dich heute Abend zum Essen ausführen, Mary", hatte er gelogen, um das Eis zu brechen. "Neunzehn Jahre, Kinder! Neunzehn Jahre, und eure Mutter hat nie besser ausgesehen."
13 Bewertungen, 8 Kommentare
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20.12.2014, 16:59 Uhr von goat
Bewertung: sehr hilfreichLG Melanie
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26.07.2014, 12:35 Uhr von Modelunatic
Bewertung: sehr hilfreichSH & liebe Grüße
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25.07.2014, 13:16 Uhr von Phil123
Bewertung: sehr hilfreichGrüße vom Phil
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25.07.2014, 12:54 Uhr von Bina3000
Bewertung: sehr hilfreichFreue mich über Gegenbesuche... Liebe Grüße, Bina :)
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25.07.2014, 12:40 Uhr von mausi1972
Bewertung: sehr hilfreichSonnigen Gruß. Marion
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25.07.2014, 12:23 Uhr von minasteini
Bewertung: sehr hilfreichFreue mich auch über Gegenlesungen.LG Marina
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25.07.2014, 12:21 Uhr von monagirl
Bewertung: sehr hilfreichGruß Mona. Freue mich über deine Lesungen hier
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25.07.2014, 12:06 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichFreu mich über Gegenlesungen.
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