Philips HR1050 Testbericht

Der Philips HomeCooker, welcher vor 2,5 Wochen in meiner Küche eingezogen ist, wurde von Starkoch Jamie Oliver mitentwickelt und kann kochen, dämpfen, auftauen, warm halten, rühren, schneiden, raspeln und hobeln. Er besteht aus zwei einzelnen Geräten: einer Kocheinheit und einem Schneideturm.

Die Kocheinheit:
- Basis mit Heizplatte, Display und Elektronik in den Farben schwarz oder weiß erhältlich,
Kabellänge: 1 m, Leistung 1500 W, Gerätemaße komplett (B x H x T): 324 x 345 x 359 mm
- abnehmbarer Hitzeschutzring
- 3 Liter Edelstahltopf
- Rührarm aus stabilem Kunststoff
- Pasta- bzw. Reiseinsatz
- Dampfgarkorb
- Dampfgareinsatz
- Glasdeckel mit Dampfloch
Schneideturm:
- Motor mit Schalter für 2 Geschwindigkeitsstufen in den Farben schwarz oder weiß erhältlich, Leistung 200 W, Kabellänge Schneideturm: 1,2 m
Gerätemaße komplett (B x H x T)192 x 240 x 408 mm
- Schüssel mit Ausgießer
- 5 Schneidescheiben (Julienne-Scheibe, grobe Raspelscheibe, feine Raspelscheibe, grobe Schneidescheibe, feine Schneidescheibe)
- Zubehörhalter
- Scheibenhalter
- Deckel mit Einfüllöffnung
- Stopfer
Gewicht der Geräte: ca. 7200 g
Material: Kunststoff/Metall
Preis: 399,99 €
Techn. Angaben laut Hersteller (www.philips.de)
Im Gesamtpaket auch noch enthalten:
Ein Rezeptbuch von Jamie Oliver
Bedienungsanleitungen für jedes Gerät
Garantiekarte
Registrierungskarte (Auf der Philips-Seite kann man seinen Homecooker registrieren und erhält dann zusätzlich 15 Monate lang monatlich ein neues Rezept für den Homecooker)Garantiekarte
Alle Geräte und Zubehör wurden mir, sicher in einem stabilen Karton verpackt, innerhalb von 2 Tagen, nach Bestellung im Philips-Onlineshop, geliefert.
Meine Beschreibung und Bewertung der Einzelteile:
Der Schneideturm
Dieser kann Gemüse, Obst, Fleisch und Käse in Scheiben schneiden, raspeln, reiben oder à la Julienne schneiden.
Insgesamt sind fünf verschiedene Schneidscheiben enthalten, die ganz einfach per Klick auf dem Scheibenhalter befestigt werden können.
Der Schneideturm kann durch seine abgerundete Form genau an den Kochtopf, der Kocheinheit gestellt werden, so dass zerkleinerte Lebensmittel direkt in den Topf fallen und nicht umgefüllt werden müssen. Leider ist keine Vorrichtung vorgesehen um die Schneidscheiben sicher am oder im Schneideturm zu verstauen.
Die Kocheinheit
Das praktische an der Kocheinheit mit ihrem 3 Liter Edelstahltopf und integriertem Rührarm ist, dass man per Knopfdruck eine bestimmte Temperatur (40 bis 250°C) und gleichzeitig eine bestimmte Zeitdauer (0 bis 99 Minuten) auswählen kann. Nach Ablauf der Zeit ertönt ein Signal. Der Topf kann mit oder ohne Rührarm betrieben werden und beliebig an- bzw. abgeschaltet werden. Die Drehgeschwindigkeit des Rührarms kann nicht verändert werden.
Direkt in den Edelstahltopf kann der Pasta- bzw. Reiseinsatz gesetzt werden und zusätzlich oben auf noch ein Dampfkorb und eine Dampfschale, in denen z.B. Gemüse und Fisch schonend dampfgegart werden kann. Dazu gehört natürlich auch noch ein passender Glasdeckel.
Die verschiedenen Temperatureinstellungen und ihre Funktionen laut Hersteller:
• Auftauen 40 °C
• Warmhalten 70 °C
• Garziehen 90 °C
• Kochen 110 °C
• Dämpfen 130 °C
• Braten 175 °C
• Turbo 250 °C
Der Aufbau der Kocheinheit und des Schneideturms war ziemlich einfach, da brauchte ich nicht viel in der Bedienungsanleitung suchen und lesen. Auch das Tastenfeld der Kocheinheit ist intuitiv zu bedienen und beim Schneideturm gibt es nur einen Drehschalter mit zwei Geschwindigkeiten.
Beim Schneideturm braucht man keine Angst vor Verletzungen zu haben, er funktioniert nur wenn alles richtig zusammengebaut ist. Vorsichtig hantieren sollte man jedoch beim Einsetzen der Schneidescheiben, da diese sehr scharf sind. Ich habe seit langem einen ziemlichen Respekt vor diesen Scheiben da ich mich mal böse, an einer Schneidescheibe von meiner alten Küchenmaschine, beim Abtrocknen geschnitten habe.
Die Materialien, aus dem Kocheinheit und Schneideturm bestehen, machen einen guten soliden Eindruck und sehen auch richtig chic aus. In meiner Küche macht sich das Duo auf jeden Fall gut :)
Der Nudel- und Reiseinsatz und die beiden Dampfeinsätze bestehen aus Kunststoff, sie sind von innen ganz glatt und lassen sich dadurch sehr gut reinigen. Da der Kochtopf aus Edelstahl besteht gibt es auch hier keine Probleme bei der Reinigung und Pflege. Alle Teile, bis auf die elektrischen Einheiten dürfen auch in die Spülmaschine gegeben werden.
Vor dem ersten Benutzen sollen alle Teile, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen erst einmal gespült werden. Danach habe ich den ersten Versuch gewagt und Wasser erhitzt um zu schauen wie das Bedienfeld funktioniert.
Die Heizplatte, der Kocheinheit hat am Anfang beim Aufheizen etwas streng gerochen, der Geruch ist aber schnell verflogen. Das Gerät arbeitet erstaunlich leise, finde ich schon mal super, laute Geräte habe ich in meiner Küche schon genug. Der Sicherheitsring, der Heizplatte verhindert, dass man aus Versehen an die heiße Kochplatte packt, wobei man natürlich nicht vergessen sollte, dass der Topf sich auch erhitzt. Also Kinderhände, genau wie beim Herd bitte auf Abstand halten.
Ersten Funktionstest bestanden: Kocheinheit funktioniert, Wasser wurde erhitzt, Rührarm dreht sich je nach Einstellung, Timer klingelt laut genug und lange genug wenn die eingestellte Zeit vorbei ist, Schneideturm saust los wenn man ihn anwirft - dieser macht wohl Krach, wird aber auch nicht im Dauerbetrieb sein, also nicht so schlimm …
Das beiliegende Rezeptbuch wurde von Jamie Oliver geschrieben und beinhaltet neben einem Vorwort 20 Rezepte wie z.B. Klassisches englisches Frühstück, Französische Zwiebelsuppe, Risotto Primavera, Tagliatelle alla Bolognese, langsam geschmortes Rindergulasch, Paella mit Meeresfrüchten, geschmortes Obst mit Wildblumenhonig ...
In der Mitte des Buches befindet sich eine Kurzanleitung aus Bildern, die den Zusammenbau, die Funktionsweise und Pflege der Kocheinheit und des Schneideturms gut wiedergeben und erklären. Diese Bebilderung gefällt mir besser als die in der Bedienungsanleitung, weil diese schön kompakt zusammen gefasst wurde und gut zu verstehen ist.
Von Philips würde ich mir wünschen, dass diese einzeln als Schautafel dem Paket beiliegt.
Im Rezeptbuch findet man leider keine allgemeinen Mengen- und Zeitangaben zum Dampfgaren, außer zu den jeweiligen Rezepten. Daher habe ich mich auf der Philips-Seite umgeschaut und dann nach einigem Suchen eine Dampfgartabelle für den Homecooker gefunden:
Man findet die Tabelle auf der Philips Seite (http://www.philips.de) unter Support - gibt dort bei der Suche den Begriff Homecooker ein - wählt dann das Gerät aus – danach: Häufig gewählte Fragen - die Garzeiten findet man dann unter dem Punkt: Wie kann ich meine Speisen am besten dämpfen.
Auch in diesem Fall würde ich mir von Philips wünschen, dass eine solche Tabelle als Schautafel dem Paket schon beiliegt, und man sich diese nicht erst auf der Homepage suchen muss.
Da ich gerne meine eigenen Rezepte im Homecooker ausprobieren wollte habe ich das Rezeptbuch erst mal nur als Anhaltspunkt für die Einstellungen genutzt und bis heute schon einige Gerichte erfolgreich im Homecooker zubereitet:
Gulasch mit Sauerkraut, Milchreis, Nudeln mit Puten-Champignon-Rahmsoße, gefüllte Paprika mit Tomatensoße, Kartoffel-Kohlrabi-Topf mit Hackfleisch, Rührkuchen im Glas, Bolognesesoße, Rührei mit Gemüse, Risotto, TK-Bohnen gedämpft, Wirsing-Eintopf mit Chili, Spaghetti in Tomaten-Thunfischsoße, Mini-Rouladen, Hähnchen-Schaschlik, Rosmarin-Kartoffeln und Möhrenuntereinander.
Meine Rezepte und Erfahrungen habe ich auf meinem Blog festgehalten und dort auch viele Bilder und einige Videos eingestellt. Wer Interesse daran hat, kann sich diese auf http://testhaushalt.blogspot.de/ anschauen und nachlesen.

Nach den ersten 2 Wochen kann ich sagen, dass der Homecooker eine Bereicherung für meine Küche ist. Er hält im Großen und Ganzen was mir versprochen wurde, nämlich das er kochen, garen, dämpfen, schmoren, raspeln, schneiden kann, bei Bedarf die Speisen ständig rührt, sie warm hält und bei richtiger Einstellung auch nichts anbrennen lässt.
Eine Schwachstelle, des Homecookers ist, dass man nicht gleichzeitig Nudeln kochen kann und eine Soße bereiten, das geht nur hintereinander. Schön aber ist, dass man die Nudeln mit dem Pasta/Reiseinsatz am Ende der Garzeit aus dem Topf heben kann und zum Warmhalten später oben auf den Edelstahltopf stellen kann, worin die Sauce kocht.
Die Ankochzeit größerer Mengen Wasser, um z.B. Nudeln im Homecooker zu Kochen, ist sehr lange. Dabei hatte ich bei meinem ersten Versuch schon sehr warmes Wasser in den Topf eingefüllt, auf 250 Grad gestellt und musste dann fast 15 Min. warten bis sich erste kleine Bläschen am Topfboden zeigten - das dauert mir persönlich einfach zu lange - dann den Pasta/Reiseinsatz mit gut 350-400g Nudeln und Salz in den Topf – auf 175 Grad gestellt bis alles wieder aufwallte und danach auf 130 Grad. Die Nudeln brauchten so auch länger als auf der Packung angegeben.
Für die Soßenzubereitung ist der Homecooker wirklich prima und auch das Warmhalten im Dampfkorb hat super geklappt, keine Frage. Aber größere Mengen Nudeln kochen halte ich für viel zu Zeitaufwendig, da bin ich mit meinem Induktionskochfeld viel schneller.
Warum ich trotzdem so begeistert bin?
Für mich ist der Homecooker ein gelungenes Zusatzgerät, welches mir den Alltag wirklich erleichtert. Alleine die Rührfunktion beim Kochen von Suppen, Eintöpfe, Risotto, Gulasch, Partytöpfen, Reis und Gemüsegerichten und vielem mehr ist für mich einfach klasse. Zutaten rein, Temperatur und Zeit einstellen, Rührarm starten, Deckel drauf und ich kann mich anderen Dingen widmen, sei es der Haushalt, ein Buch, eine Tasse Kaffee, ein Ausflug ins Internet, ein Telefonat mit meiner Freundin …
Wir kochen super gerne für Besuch, was stört da mehr als ständig zum Topf zu laufen und zu rühren damit nix ansetzt, da sitz ich doch lieber mit meinem Glas Wein dabei und quatsche bis alle da sind und es Zeit zum Essen ist …
In der Woche kommt meine 5-köpfige Familie zu den unterschiedlichsten Zeiten nach Hause, da bin ich froh wenn jeder sich aus dem Topf selber bedienen kann und das Gericht noch eine schöne Konsistenz und Temperatur hat. Natürlich nicht stundenlang, aber für einen überschaubaren Zeitraum auf jeden Fall.
Den Schneideturm hätte ich persönlich jetzt nicht unbedingt gebraucht, hat mich aber dazu verleitet wieder mehr Gemüse in meinen Soßen zu verstecken, welches mein mäkeliger Sohn sonst verpönt hätte. Um große Mengen Gemüse und Obst zu schneiden ist er wirklich ganz prima und lässt sich im Nu wieder reinigen, entweder in der Spülmaschine oder ich lass die Teile nach dem Spülen einfach auf einer Spülmatte so wieder trocknen. Da mach ich es mir gerne einfach.
Gedämpftes Gemüse schmeckt meiner Familie schon lange viel besser, als gekocht im Wasser, das habe ich bisher auf dem Herd im Topf mit einem Siebeinsatz gemacht.
Je nach dem welches Gericht im Homecooker zubereitet wird kann ich das nun gleichzeitig erledigen.
Gedämpfte Kartoffeln essen meine Lieben nicht so gerne, da fehlt ihnen einfach das Salz beim Garvorgang, welches dann eine, auch noch so tolle Soße, nicht wettmachen kann. Aber damit kann ich leben, Nudeln und Kartoffeln koche ich halt weiterhin auf dem Herd und halte sie anschließend im Dämpfaufsatz warm, das passt dann wieder für mich.
Falls mir noch weitere Hinweise beim Gebrauch des Homecookers auffallen, werde ich diese hier auf jeden Fall ergänzen.