96 Hours - Taken 2 (DVD) Testbericht

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ab 5,85
Auf yopi.de gelistet seit 10/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Treice564

96 Hours - Taken 2

5
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren

Pro:

Liam Nesson

Kontra:

Nichts

Empfehlung:

Ja

Inhalt
Fortsetzung des Actionfilms "96 Hours" (2008), in der sich die familiären Beziehungen zwischen einem pensionierten CIA-Agenten, seiner Ex-Frau und der erwachsenen Tochter gefestigt haben. Dann aber werden die Eltern während eines Familientrips nach Istanbul von einem rachsüchtigen albanischen Clan-Chef entführt. Es liegt nun an der Tochter, sie zu retten. Dem humorfreien Sequel fehlen die Rasanz und Dringlichkeit des Vorgängers, sodass logische Brüche sowie die unreflektierte Gewaltverherrlichung umso deutlicher hervorstechen.

Kritik
Kaum jemand hätte damit gerechnet, dass " 96 Hours" ein Erfolg würde. Vielleicht verdankte dieser sich der Geradlinigkeit der Handlung, die Liam Neeson als pensionierten CIA-Agenten Bryan Mills nach seiner in Frankreich verschleppten Tochter suchen ließ; wahrscheinlich war es auch die Kompromisslosigkeit, mit der der geschiedene Vater Mädchenhändler abschlachtete - eine Konzeption, die Allmachtfantasien ohnmächtiger Scheidungsväter bediente. Das Sequel zeigt Mills anderthalb Jahre nach den Geschehnissen von "96 Hours". Die familiäre Lage ist nun entspannter: Bryan verschreckt allenfalls den Freund seiner Tochter, ist ihr ansonsten ein geduldiger Fahrlehrer und lädt sie und seine Ex-Frau, die sich mittlerweile von ihrem Partner getrennt hat, nach Istanbul ein. Doch bleibt das gewissenlose Morden des ersten Films nicht ohne Konsequenz: Murad, ein alternder albanischer Clan-Chef, will den Tod seiner Söhne rächen und fährt mit Entourage in die türkische Großstadt, um der Familie Mills den Garaus zu machen.

Immerhin bleibt Zeit, um Istanbuls Schönheit zu würdigen, ehe Bryan und seine Ex-Frau gekidnappt werden und sich die am Hotel-Pool zurückgelassene Tochter um das Wohlergehen ihrer Eltern kümmern muss. Wenig später wirft sie in der brodelnden Großstadt mit Granaten um sich, damit ihr gefangener Vater an den Explosionen erkennen kann, wo sie sich befindet. Eine solche Zerstörungswut folgt zwar einer gewissen Filmlogik, bleibt aber dennoch absurd. Auch der erste Film war voller Ereignisse und Einfälle, die bei genauerer Überlegung abwegig erschienen, was angesichts der Rasanz des Films aber erst im Nachhinein auffiel; "96 Hours - Taken 2" fehlt es allerdings am Temporeichtum des Vorgängers, der manches vergessen ließ. So bleibt nun Zeit, um sich Gedanken über die offenkundige Xenophobie des Films zu machen, der als französische Produktion mit europäischen Partnern ein wenig schmeichelhaftes Bild von US-Amerikanern zeichnet. Nur in ihrem eigenen Land fühlen sie sich sicher, das Ausland ist ein Hort unberechenbarer Gefahren, bevölkert mit Menschen, denen man nicht vertrauen kann. Derart enthemmt, wildert Mills nach seiner Befreiung durch die türkische Metropole und sucht mit seiner Tochter nach seiner Ex-Frau. Dabei merkt man den Actionszenen den Regiewechsel nicht unbedingt an: Erneut werden Zweikämpfe so irritierend zerschnitten, dass kaum nachvollziehbar ist, was auf der Leinwand geschieht. Sicherer fühlt sich Olivier Megaton ("Transporter 3", "Colombiana") vor allem bei rasant inszenierten Verfolgungsjagden durch die engen Straßen. Das alles ist indes Augenwischerei, die nicht verbergen kann, dass es dem Film an jener Dringlichkeit mangelt, die den ersten Teil prägte. In ihm musste Mills gegen einen anonymen Mädchen-Händlerring ankommen, der ebenso mächtig wie undurchsichtig erschien. Nun aber geht es um einen trauernden, auf Rache sinnenden Vater, der im Grunde dasselbe tut wie Mills im ersten Film, nur begleitet von tumben Verbrechertypen. Dem gänzlich humorlosen Film bleibt die darin begründete Ironie freilich verborgen. Spätestens wenn die beiden "Racheväter" am Ende aufeinander treffen, wird deutlich, dass "96 Hours - Taken 2" trotz des hohen Budgets im Grunde nur als 08/15-Premiere für den DVD-Markt taugt.

4 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Lale

    15.05.2013, 17:49 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*