Abraham Lincoln: Vampirjäger (DVD) Testbericht

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ab 4,88
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Treice564

Abraham Lincoln Vampirjäger

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren

Pro:

3D Effets (Kino)

Kontra:

X

Empfehlung:

Ja

Inhalt
Abraham Lincoln, der spätere 16. Präsident der USA, erlernt als junger Mann die Kunst des Vampir-Jagens, womit er den Zorn des Anführers der Untoten auf sich zieht. Als er in den Sezessionskrieg eingreift, steht er einer unheiligen Phalanx aus Südstaatlern und Vampiren gegenüber. Inhaltlich verwegenes, in der Heldenrolle allzu blass besetztes Horrormärchen, das den betont antiquierten "Look" des Films durch aufgeblasene 3D-Optik und überhektische Schnitte weitgehend zerstört.

Kritik
So viel Übermut hatte Regisseur Timur Bekmambetov dann doch nicht, seinem Film die Präambel "Nach einer wahren Begebenheit!" voranzustellen. Dabei wäre das in diesem Fall zumindest teilweise gar nicht mal verkehrt: Immerhin hat Abraham Lincoln zwischen 1809 und 1865 tatsächlich gelebt, und auch der Sezessionskrieg zwischen Nord- und Südstaaten der USA, der in dem Film eine Rolle spielt, hat stattgefunden. Was weiß man tatsächlich über die Berühmtheit Lincoln? Gerade aus jener Zeit, als er noch jung und im kleinstädtischen Springfield, Illinois die Geschicke eines Krämerladens führte? Der Film fabuliert darüber mit Fantasie und schwarz-romantischem Grusel und spinnt den reizvollen Gedanken aus, dass das National-Idol Lincoln nicht nur zum 16. Präsident der USA avancierte und die Nordstaaten nach der entscheidenden Schlacht von Gettysburg 1863 zum Vorbild eines liberaleren Staatenbundes nahm, sondern dass er in jungen Jahren auch zu einem der größten "Superhelden" wurde, den das Land je hervorbrachte. Er stellt ihm als Gegner nicht nur die Konföderierten Truppen entgegen, die die Union unter Lincoln zu vernichten suchen; vor allem sind es Vampire unter ihrem Ur-Anführer mit dem sinnigen Namen Adam, die in Gettysburg gegen ihren härtesten Jäger aufbegehren.

Der Roman von Seth Grahame-Smith gehört zur originellsten "Mashup-Fiction" ihrer Art; diese nimmt verbürgte Figuren und Begebenheiten und verquickt sie mit abenteuerlicher Fantasy zu ebenso abstrusen wie faszinierenden Genre-Bastarden. Der inzwischen von Hollywood assimilierte russische Action-Großmeister Timur Bekmambetov erschien als idealer Regisseur für solch verwegenen Mix aus Horror und Historie, hat er doch mit seinen "Wächter"-Filmen ( ("Wächter der Nacht - Nochnoi Dozor") ("Wächter des Tages")) bewiesen, dass er mit Vampiren umzugehen versteht; sein Hollywood-Debüt "Wanted" bezeugt zudem, dass er auch überdimensionierte Action bildgewaltig in Szene setzen kann. Ähnlich wie Guy Ritchie für seine meisterlichen "Sherlock Holmes"-Variationen ( ("Sherlock Holmes") ("Sherlock Holmes - Spiel im Schatten")) wählte Bekmambetov eine ausgefeilte Optik aus ungesättigten, fast monochromen Farben und großer Tiefenschärfe, die der betont antiquierten Szenerie einen gewissen Steam-Punk- und Comic-Flair verleihen. Fatal ist allerdings, dass Bekmambetov seinen in 2D produzierten Film in 3D veröffentlichen wollte - der Farb- und Kontrastverlust, der damit einhergeht, macht aus den überwiegend aus dem Computer stammenden Bildern schwammige, in den Totalen mitunter unscharfe und suppige Stereoskopien, die in manchen Sequenzen wie eine dreidimensional aufgeblasene VHS-Kopie anmuten. Dadurch verpuffen selbst so großartige Ideen wie der Showdown, in dem ein vermeintlich mit Silbermunition für Gettysburg bestimmter Zug von den Vampiren angegriffen und spektakulär zerstört wird. Erschwerend kommt der für 3D viel zu hektische und daher unübersichtliche Schnitt hinzu. Und wenn dann in einem derart fatal ausgestalteten Film auch noch die Heldenrollen dermaßen blass besetzt sind, dann kann das Gesamtergebnis trotz vielversprechender Ansätze nur enttäuschen.

4 Bewertungen, 1 Kommentar

  • oskermit

    19.05.2013, 19:34 Uhr von oskermit
    Bewertung: sehr hilfreich

    KLASSE berichtet! Über einen Gegenbesuch würd ich mich freuen :-)