James Bond - Skyfall (Blu-ray) Testbericht

Jetzt habe ich es auch geschafft den neuen Bond anzusehen. Da mir die Vorgänger eigentlich ganz gut gefielen hatte ich eine gewisse Anspruchhaltung an den Film.
Von einigen hier hieß es dazu ja noch "bester Bond aller Zeiten". Nun, dem kann ich nicht zustimmen.

Zu Beginn gehts dabei schon ordentlich zur Sache. Bond (Daniel Craig) muss in Istanbul einen feindlichen Agenten stoppen der eine Disc mit allen aktiven Nato-Agenten in seine Hände bekommt. Auf einem Zug kommt es zum Showdown und der endet damit das Bond von "friendly fire" außer Gefecht gesetzt wird. Folglich hat der Bösewicht von diesem Bond Film die Möglichkeit westliche Agenten zu enttarnen und nützt diese auch. 5 Agenten sollen jede Woche enttarnt werden, es sei den M (Judie Dench) tritt zurück. Die ist dabei sowieso schon unter Beschuss durch die zuständige Politikerin. Bösewicht Silva (Javier Bardem) hat dabei lediglich persönliche Motive. M hat ihn als Agent fallenlassen und er wurde daraufhin gefoltert sowie entstellt. Dann taucht aber Bond wieder aus der Versenkung auf, wird von M gegen jegliche Dienstvorschriften wieder aktiviert und kämpft schlussendlich um das Leben seiner Chefin.Und da haben wir auch schon das Problem des Films. Es geht - vor allem im ewig sich hinziehenden Showdown auf dem schottischen Anwesen "Skyfall" - nur darum ob Silva M nun erledigt oder nicht. In früheren Bond Filmen ging es um die Weltherrschaft, globale Kriege zu verhindern oder den Goldbestand der USA zu retten, hier geht es nur um ein profanes Leben. Langweilig.

Das aufregende Bond Girl (nicht die fade Tonia Sotiropoulou sondern die aufregende Berencie Marlohe, auch eine ausgezeichnete Schauspielerin) bekommt zu wenig Raum und bekommt von Bond dümmliche Sprüche an den Kopf geknallt. Dazu verabschiedet sie sich viel zu schnell aus der Geschichte. Logik oder Sinn gibts überhaupt nicht. Die Action Abfolge ist zeitweise nur lächerlich. Auch am Anfang wenn es von der Istanbuler Innenstadt bis ins Gebirge in Minuten geht. Ich wusste nicht das Istanbul so klein ist bzw. türkische Züge so schnell. Dazu wird alles mögliche in den Film reingebracht. Ein alter Bond-Wagen, ein Aussteiger-Mythos, eine Hommage an das alte Agentenheldenimage, eine runterstürzende (!) U-Bahn, ein neuer verjüngter Q, eine neue Moneypenny - natürlich alles im Zeitgeist, statt einer Bürotipse eben eine toughe, schwarze Agentin usw. usf.Heraus kommt dann aber nur sehr viel Leerlauf, keinerlei Sinn und fast keine Spannung. Letzteres ist für mich das grösste Manko des Films. Sicherlich noch weitaus besser als die blödsinnigen Roger Moore bzw. Pierce Talentlos Brosnan Filme. Für mich aber der schwächste Bond der Reihe. 2 Sterne.