The Pact (Blu-ray) Testbericht

The-pact-blu-ray-horrorfilm
ab 6,93
Auf yopi.de gelistet seit 11/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von mima007

Dunkles Geheimnis: Ein Pakt zwischen Geist und Sucherin

3
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

zunehmend spannend, unheimlich, umfangreiches Bonusmaterial, Sound und Bild bestens

Kontra:

Ähnlichkeit mit "Psycho" und "Nacht der lebenden Toten"

Empfehlung:

Ja

Das Haus ihrer gerade verstorbenen Mutter ist ein hässlicher Ort für Annie, voller schlechter Erinnerungen. Eigentlich wollte sie hier nie wieder sein, aber nun sind zwei Frauen in diesem Haus verschwunden. Ihre Schwester Nicole und ihre Cousine Liz haben es betreten und sind nicht wieder aufgetaucht. Es gibt keinen Hinweis, keine Spur. Das Haus lässt auch Annie nicht los. Es beobachtet sie, berührt sie, legt kleine Spuren aus, öffnet Türen und schleift sie auch mal mit brutaler Kraft durch die Zimmer. Langsam kommt Annie dem Rätsel auf die Spur. Das Geheimnis des Hauses ist etwas aus der Vergangenheit. Es ist höchst lebendig - und abgrundtief böse ... (Cinefacts.de)

Filminfos

O-Titel: The Pact (USA 2012)
Dt. Vertrieb: Ascot Elite
VÖ: 06.11.2012 [Kauf-Blu-Ray]
EAN: 7613059402614
FSK: ab 16
Länge: ca. 93 Min.
Regisseur/Drehbuch: Nicholas McCarthy
Musik: Ronen Landa
Darsteller: Caity Lotz (Annie Barlow), Casper van Dien (Bill Creek), Agnes Bruckner (Nicole Barlow), Mark Steger (Judas), Haley Hudson (Stevie), Kathleen Rose Perkins (Liz), Sam Ball (Giles), Anjini Taneja Azhar (Hindumädchen), Bo Barrett, Dakota Bright (Eva), Jeffrey T Ferguson, Sam Zuckerman (Notar) u.a.

Handlung

Ihre Mutter Judy Barlow ist kurz vor Weihnachten gestorben, und ihre Schwester Nicole fordert Annie auf, endlich mal zur Beerdigung zu kommen und das Elternhaus zu besuchen. Letzteres lehnt Annie, die als Kellnerin arbeitet, eigentlich ab. Sie ist stur und bockig, und mit dem Elternhaus sind ungute Erinnerungen verbunden, die sie verdrängt hat. Sie möchte allenfalls Nicole und deren Töchterlein Eva wiedersehen.

Doch als Annie mit ihrem Motorrad in dem Haus in San Pedro, einer tristen Hafenstadt südlich von San Francisco, eintrifft, ist von Nicole keine Spur zu sehen. Nur deren Smartphone liegt in einem leeren Wandschrank. In diesem Schrank hat Mutter die Schwestern immer eingesperrt, wenn sie nicht brav gewesen waren.

Nach unruhigen Träumen geht am nächsten Morgen Annie zu Mom, die in der Kirche von San Pedro aufgebahrt ist. Judy Barlow sieht mit 60 bis 70 Jahren immer noch sehr gut aus. Dabei trifft Annie ihre Cousine Liz, in deren Obhut sich Eva, Nicoles Tochter, jetzt befindet. Liz kann auch keinen Kontakt zu Nicole bekommen. Annie wird sauer auf ihr Schwesterherz. Aber würde Nicole ihre Tochter ohne Grund im Stich lassen?

Der Schatten & der Geist

Nach der Nacht, die sie mit Liz und Eva im Elternhaus verbringt, vermisst Annie auch Liz. Als sie einen Schatten im Haus bemerkt, holt sie ein Messer. Eine unsichtbare Gewalt wirft ihren Körper herum wie einen Spielball. Da sie es mit der Angst zu tun bekommt, schnappt sie sich Eva und bringt sie in einem Motel Sicherheit. Dann geht sie zur Polizei.

Die stempelt sie zur Verrückten ab - und zur Hauptverdächtigen. Das erklärt der Cop Bill Creek (van Dien) ihr geduldig. Er ist allenfalls bereit, ein paar Fotos zu machen. Er hat auch seine Tochter verloren; sie lebt nun bei ihrer Mutter in Seattle. Annie entscheidet sich dafür, nach ihren zwei Lieben zu suchen und für Eva zu sorgen. Dies hat entscheidende Folgen für die Entschlossenheit, mit der sich das, was nun folgt, angehen muss.

Das geheime Zimmer

Annie erhält auf ihrem Handy eine Google Maps mit einer Adresse und einem Foto, das eine junge Frau in einem geblümten Kleid zeigt, aber mit merkwürdig verschwommenen Konturen. Dieses Kleid kommt ihr bekannt vor. Wo hat sie es schon mal gesehen? (Auf einem Foto in ihrem Elternhaus.) In ihren Unterlagen entdeckt sie den Grundriss des Elternhaus; darauf ist ein Zimmer eingetragen, das sie noch gar nicht gesehen hat. Zusammen mit Bill Creek öffnet sie es, denn sie weiß, wo der Schlüssel dazu ist - er war in einer Schatulle. Außer einem Bettgestell ohne Matratze ist es leer - und weist Spionlöcher zu allen anderen Zimmern auf. Bill hat seine Zweifel: Sie will in 16 Jahren nie hier drin gewesen sein? Doch wer hat hier spioniert?

Das Orakel

Sie bittet ihre Highschoolfreundin Stevie, die sie als Medium kennt, dieses Zimmer zu erkunden. Tatsächlich ist die blinde Stevie in der Lage, etwas wahrzunehmen: grauenhafte Verbrechen - und einen starken Geist, der auch sie wie einen Spielball herumwirft. Sie schreit immer wieder "Judas!" Offenbar will der Geist, dass Annie etwas versteht oder entdeckt. Annie folgt Stevies Anweisungen und improvisiert ein Ouija-Brett in dem Zimmer. Zwei Wörter ergeben sich aus dem Orakel: JUDAS und BELOW.

Die Google-Suche fördert einen wertvollen Hinweis zutage. Mit JUDAS ist nicht bloß Judas Ischariot gemeint, der angeblich Jesus verriet, sondern ein Serienmörder, der an der Westküste zwischen 1977 und 1989 mehrere junge, langhaarige Mädchen ermordete. Sein letztes Opfer war die 20-jährige Lehrerin Jennifer Glick. In der Kirche entdeckt Annie auf Familienfotos von 1989 sowohl Jennifer Glick neben ihrer Mom als auch Moms Bruder: Charles Barlow. Sie hat ihn nie kennengelernt. Warum wurde er vor ihr verborgen gehalten?

Und was bedeutet der Hinweis BELOW? Ohne vom plötzlichen Tod Bill Creeks im Geheimzimmer zu wissen, betritt Annie ihr Elternhaus, um im Untergrund nachzusehen - ein allerletztes Mal…

Mein Eindruck

"The Pact" ist ein erstaunlich europäisch anmutender Horrorfilm. In seinem Regiekommentar (s.u.) verrät der Regisseur eine Unmenge von Vorbildern, zu denen u.a. der italienische Giallo à la Donato d'Argento und Mario Bava gehört. Die Bildsprache, die Schreckmomente, das Licht, die Türen - alles entspricht diesen Vorbildern. Und die Story an sich beruht zum Teil auf Hitchcocks Klassiker "Psycho": Eine Frau (Vera Miles) sucht ihre verschwundene Schwester (Janet Leigh als Marion Crane), die in einem Motel gemeuchelt wurde. Sie wendet sich an einen Detektiv namens Arbogast (Martin Balsam), der von einem Unbekannten ins Gesicht gestochen wird und stirbt.

Doch hier enden die Parallelen. Denn Annie Barlow muss ein viel grausameres Geheimnis ausgraben, als es Vera Miles je beschieden war. Sie muss erfahren, wer sie selbst ist. Und das ist gar nicht so einfach, wenn die eigene Mutter schon tot ist. Doch sie bekommt Hilfe von einem hilfreichen, wenn auch verzweifelten Geist, der das Elternhaus bewohnt. Dieser Geist hat seine ganz eigenen Pläne.

Das Haus ist ein eigenständiger Charakter im Film, genau wie das sinistre Haus auf dem Hügel in "Psycho". Drei Themen beherrschen die Ausstattung: Weihnachten, Jesus (jede Menge Kitschfiguren) und Schiffe (an den Wänden). Diese Motive sehen wir vor schrecklichen geblümten Tapetenwänden, die aus den sechziger und siebziger Jahren stammen - also aus der generation des Regisseurs. Wer dieses Interieur als Teil der eigenen Biografie kennt, den wird es doppelt stark gruseln, wenn er die Dunkelheit hinter diesen Wänden entdeckt.

Der Film ist voller subtiler Hinweise, ohne darauf aufmerksam zu machen. Der wichtigste ist das lange Messer, das mit der halben Länge der Klinge in der Wand steckenbleibt. Der Zuschauer sollte sich fragen, wie das geschehen kann. Die einzige richtige Antwort: Hinter der dünnen Wand ist noch mehr, entweder leerer Raum oder eine weitere dünne Tür. Und als Annie mit Bill Creek das Loch, das das Messer gemacht hat, vergrößert, ist das auch so: eine weitere Tür, dahinter ein scheinbar leeres Zimmer.

Dieses Zimmer wird zuerst vom blinden Orakel Stevie erkundet, die den Geist einer Frau an der Decke schweben sieht. Wer genau hinschaut, wird auch merken, dass der Geist sowohl Stevie als auch Annie beschützt. Es ist einer der gruseligsten Momente des Films, doch es kommt noch besser. Das improvisierte Ouija-Brett beruht auf der Idee einer zwölfjährigen Argentinierin, die davon dem Regisseur erzählte. Wir sehen, wie Annies Kreuz, das sie von ihrer Mutter geschenkt bekam - und das auch Jennifer Glick vor ihrem Tod trug -, als Hinweisstein dient, um die Wörter JUDAS und BELOW zu buchstabieren.

Technologie spielt eine ganz wichtige Rolle in der Kommunikation der Figuren: Nicole, Annie, Eva nutzen Smartphones und Skype, Annie nutzt Google Maps und Search. Bill Creek und Annie nutzen Digitalkameras, um Geister zu sehen - und die Geister zeigen ihnen die Richtung. Hingehen müssen sie schon selber. (Auch dafür nennt der Regisseur eine Reihe von Vorbildern.) Im Geheimzimmer verwandelt sich Annie angesichts von Judas, der Verkörperung des Todes, aus einer lebenden Person, einer aktiven Frau, zu einem passiven Beobachter, zu ihrem eigenen Geist. Was nun nottut, ist ein Befreiungsschlag.

Die wichtigste Szene ist daher das Finale, also der Showdown mit Judas selbst. Denn erst als sie in seine verschiedenfarbigen Augen schaut, versteht Annie endlich, wer sie selbst ist: Sie hat (wie die erste Aufname des Films zeigt) ebenfalls verschiedenfarbige Augen… genug verraten! Der Drahtkleiderbügel, den Annie als Waffe benutzt, hat schon Jamie Lee Curtis in einem der "Halloween"-Filme gute Dienste geleistet, verrät der Regisseur freimütig. Dennoch ist die Wirkung dieser "Waffe" auf den Zuschauer verblüffend. Dass Frauenmörder das lange Haar ihrer Opfer benutzen, um diese zu fesseln, ist hingegen ein alter Trick. Man findet ihn beispielsweise in fast allen GOR-Romanen.

Erst beim zweiten Ansehen geht dem Zuschauer die Vielfalt an Verweisen und die hervorragende Darstellung bestimmter Szenen durch die Schauspieler auf. Während Casper van Dien ungewöhnlich passiv bleiben muss, kann Caity Lotz, bekannt aus "Mad Men", ganz aus sich herausgehen. Dass sie eine Tänzerin und Kampfsportlerin ist, sieht man nicht nur ihrer Figur an, sondern auch ihrer Bewegungsweise. Auf dem Motorrad wirkt sie wi ein Harley-Davidson-Pinup, da hat der Regisseur ganz recht. Doch ganz am Schluss wird sie zu Evas sorgendem Mutterersatz.

VORSICHT, SPOILER (auf keinen Fall VOR dem Film lesen!)

Annies Reise führt in die eigene Vergangenheit. Immer weiter zurück geht es, begleitet von zahlreichen Fotos ihrer Kindheit, kleinen Aussagen über Mutter. Doch nie ist von VATER die Rede. Es ist, als hätte es ihn nie gegeben. Der einzige Mann, den Annie ausfindig machen kann, ist ihr Onkel Charles Barlow. Und was hat nur Jennifer Glick auf einem Familienfoto zu suchen?

Dies ist meiner Ansicht nach die Geschichte der Familie Barlow:

Um das Jahr 1947 werden Judy und Charles von unbekannten Eltern in San Pedro geboren. Um das Jahr 1969 zeugen die beiden Geschwister Jennifer Glick, die deshalb von ihrer Mutter das Kreuz als Familienerbstück bekommt. Jennifer, nicht Judy (oder ein anderes von Charles' Opfern), ist die Mutter von Annie und Nicole. Der Vater ist erneut Charles Barlow, doch das darf niemand wissen. Und wahrscheinlich hat er mit Judy oder einem seiner Opfer auch Liz Barlow gezeugt, deren offizieller Onkel er ist - so wird Liz zu Annies und Nicoles Cousine. Klein-Eva wird deshalb nicht nur zu Annies Cousine 2. Grades, sondern auch zu ihrer Schwester.

Damit Jennifer Glick nichts ausplaudert, muss sie sterben - und wird zum Geist, der 20 Jahre lang Erlösung sucht. Wie es Judy 22 Jahre lang bis 2011 mit diesem Geist ihrer Tochter/Schwester im haus ausgehalten hat, bleibt ihr Geheimnis. Aber die vielen Jesus- und Maria-Figuren sprechen eine deutliche Sprache. Als Judy stirbt und Jennifers Töchter/Schwestern Nicole und Annie eintreffen, sieht Jennifer endlich ihre Chance gekommen. Doch es gibt noch ein Hindernis: Carles Barlow alias JUDAS…

Wenn wir also am Schluss Annie neben Klein-Eva schlafen sehen, handelt es sich nicht nur um Kind und Ersatzmutter, sondern tatsächlich um zwei Schwestern, die endlich Erlösung gefunden haben. Hoffen wir jedenfalls. Denn Annies abschließender Traum deutet mehr an.

Die Blu-Ray

Technische Infos

Bildformate: 1,85:1 (anamorph)
Tonformate: DTS HD Master Audio 5.1 in Englisch, DTS HD Master Audio 5.1 in Deutsch
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D

Extras:
1. Making of
2. Interviews: Darsteller, Regisseur, Drehort
3. Originaltrailer
4. Dt. Trailer
5. Regiekommentar
6. Trailershow
Mein Eindruck: die Blu-Ray

Auf der Blu-Ray ist die Qualität von Bild und Ton natürlich bestens. Als Untertitel gibt es nur Deutsch. Fast alle Extras sind mit deutschen Untertitel unterlegt. Nur beim Regiekommentar muss man darauf verzichten, was ich nicht verstehe, denn gerade hier wären die Untertitel sehr wichtig, um den Regisseur zu verstehen. Ich hatte hingegen keine Probleme mit seinem Ostküsten-Amerikanisch.

EXTRAS

1) Making of (20:15 min)

Das Making-of ist ein Zusammenschnitt aller Interviews mit Regisseur, Hauptdarstellern und Produzenten. Zur Auflockerung sind immer wieder Filmschnipsel eingestreut, die den Zuschauer bei der Stange halten. Außerdem erinnern sie uns daran, dass wir es mit einem Horrorfilm zu tun haben.

Interessant ist, dass "The Pact" die Spielfilmversion seines Kurzfilms "The Pact" aus dem Jahr 2010 ist, der beim Sundance Film Festival das Interesse von zuschauern, Fans und v.a. Produzenten wie Ross Dinerstein weckte. Mit Dinerstein stellte er den Film im August 2011 fertig. Mehr zu den Zitaten in den Interviews.

2) Deleted Scenes

Dieses Feature, das von Cinefacts.de angegeben wird, existiert auf der mir zur Verfügung gestellten Blu-Ray nicht!

3) Interviews

a) Die Darsteller (ca. 5 min)

Caity Lotz und Casper van Dien, die beiden wichtigsten Darsteller, werden von Produzent und Regisseur bewertet. Interessant ist, dass der Regisseur nichts van Diens Vorsprechen und Mitwirken wusste, bis der schon engagiert und am Set war. Er sah erst die Muster, die ihm Dinerstein brachte. McCarthy war entzückt.

Das Vorsprechen von Haley Hudson als blindes Orakel Stevie muss wirklich gruselig gewesen sein, denn die Schauspieler trat als "Stevie" auf und fiel nie aus ihrer Rolle. Selbst am Set musste McCarthy sie zu ihrer Stelle des Einsatzes führen, als wäre sie blind. Schräg!

b) Über den Regisseur

McCarthy wird als sehr ruhig und konstruktiv (Lotz), aber auch als leidenschaftlich (van Dien) geschildert. Die einzige, die ihn wirklich heftigst verfluchte, war Haley Hudson - weil ihr sein Film so viel Angst einjagte (van Dien)! Der Produzent Dinerstein beschreibt McCarthys Stil als europäisch. Das liegt an dessen Vorbildern beim Giallo, bei Hitchcock, Cronenberg und Romero. Von Romeros "Nacht der lebenden Toten" stammt die Idee, die Handlung nur in einem einzigen Haus zu drehen. Klaustrophobie ist ebenso garantiert wie Kostenersparnis, findet der Regisseur.

c) Der Drehort (4:18 min)

Wie gesagt, bildet das Elternhaus Annies einen eigenständigen Charakter. Der Film funktioniert nur in diesem Setting, und zwar nicht nur zwei-, sondern vierdimensional: Tiefe (BELOW) und Zeit sind die dritte und vierte Dimension. Die Produzenten Dinerstein und Zuckerman hatten das Glück, dass sie in Culver City ein Haus gestellt bekamen, das als Durchgangsstation für Drogenabhängige aufgegeben worden war und abgerissen werden sollte. Sie konnten es also nach Belieben im Stil der 60er und 70er Jahre umgestalten. Tatsächlich begann einmal eine der Lampen zu flackern, als zöge ein Geist Energie ab.

Auch in einem billigen Motel (wohin Annie mit Eva zieht) wurde gedreht. Bei der Inspektion des echten Zimmers wurden an der Unterseite der Matratze zwei große Blutflecke gefunden. Dieser grausige Fund versetzt den Produktionsassistentinnen in nicht geringes Entsetzen.

4) Originaltrailer (1:50 min)

Richtig schön gruselig!

5) Deutscher Trailer (1:50 min)

Das Gleiche, aber mit deutscher Synchronisation.

6) Regiekommentar (ohne Untertitel)

Der Kommentar enthüllt wirklich zahlreiche Geheimnisse über die Ästhetik des Filmes, also Look & Design. Die Verweise auf Vorbilder sind Legion und für den Fan des Genres sehr hilfreich. Aber auch in die Handlung selbst werden uns Einblicke gewährt. So ist es McCarthy, der die Verschiedenfarbigkeit der Augen von Annie und Charles Barlow hervorhebt (als täte es die Kamera nicht schon zur Genüge). Kurzum: nach diesem Kommentar sieht man den Film mit anderen Augen.
Und ja: Der Regisseur ist der erste, der das zweimalige Zeigen von "Dr Pepper"-Cola als Product Placement kritisiert. Aber das ist im Vergleich zum aktuellen Bond-Film "Skyfall" ja fast gar nichts. "Skyfall" ist ein einziger, langer Werbespot. Die Antwort auf die Frage, warum in jedem seiner Filme eine Whiskyflasche der Marke "J & B" vorkommt, bleibt uns McCarthy aber schuldig.

7) Trailershow

a) Starbuck
b) When the lights went out
c) One way trip 3D
d) ID:A (s. meinen Bericht)
e) 11-11-11 - Das Tor zur Hölle
f) Molly Hartley - Pakt mit dem Bösen (2008)
g) Juan of the Dead (s. meinen Bericht)
h) Timber Falls
i) Der Sezierer
j) The Wild Hunt (Kanada)
k) Triangle - Die Angst kommt in Wellen

Unterm Strich

Nach einem ziemlich behäbigen Auftakt, der in der ersten Viertelstunde die fünf Barlow-Frauen Annie, Nicole, Liz, Eva und Mutter Judy vorstellt, beginnt sich der Geist unangenehm bemerkbar zu machen. Ist er schuld am Verschwinden von Nicole und Liz im Wandschrank? Annie muss es herausfinden, um sich und Klein-Eva eine Zukunft zu ermöglichen. Zusammen mit dem Cop Bill Creek und dem Medium Stevie (sehr unheimlich: Haley Hudson) macht sich Annie energisch und mit großem Selbstvertrauen an die Ermittlung, worin das grausige Geheimnis ihres Elternhauses besteht. Worum handelt es sich bei JUDAS und was ist BELOW zu finden?

Wenn man die Ähnlichkeit mit "Psycho" und "Nacht der lebenden Toten" außer Acht lässt, so funktioniert "The Pact zwischen Annie und dem Geist doch recht gut. Selbst dem eingefleischten Horrorfan sind ein paar gruselige Schockmomente garantiert. Wer schon den Kurzfilm "The pact" kennt, dürfte laut Regisseur einen ganz anders gearteten Film genießen dürfen. Wo der Kurzfilm metaphorisch erzählt, schildert der Spielfilm buchstäblich. Aber im Grunde handelt es sich beide Male um einen Traum. Schon die Tatsache, dass Anfang und Schluss von einem Traum gebildet werden, macht klar, dass auch dieser Geschichte eine tiefere psychologische Bedeutung innewohnt - wie eine Psychotherapiestunde, die in das dunkelste Geheimnis des ES führt.

Allerdings muss der Zuschauer das Ende des Finales weiterdenken, um Annies Identität herauszufinden. Ich habe das im SPOILER oben getan. Bitte daher den SPOILER keinesfalls vor dem Ansehen des Films lesen! Mir hat das Ansehen des Films jedenfalls viel Spaß gemacht - und das Weiterspinnen noch viel mehr.

Die Blu-Ray

Dass Sound und Bild auf einer Blu-Ray bestens sind, darf man inzwischen als Standard voraussetzen. Einzige Ausnahme sind natürlich die mit Digitalkamera gedrehten Interviewaufnahmen etc. Erfreulich ist die Fülle des Bonusmaterials. Allerdings ist diese Fülle zum Teil vorgetäuscht: Praktisch alle Statements aus den Interviews sind in das Making-of von 20 Minuten Länge aufgenommen worden. Besonders hilfreich und witzig fand ich den Regiekommentar. Schade, dass dieser ohne Untertitel geboten wird. Das ist auf der DVD hoffentlich anders.

Fazit: drei von fünf YOPI-Sternen.

Michael Matzer (c) 2012ff

51 Bewertungen, 14 Kommentare

  • Juri1877

    06.01.2013, 20:35 Uhr von Juri1877
    Bewertung: sehr hilfreich

    auch hier wieder sehr schön rezensiert

  • Sabse0802

    14.12.2012, 09:52 Uhr von Sabse0802
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß von mir! :D

  • nadjasturm

    11.12.2012, 19:24 Uhr von nadjasturm
    Bewertung: besonders wertvoll

    Grüße, würde mich über eine Gegenlesung freuen ;D

  • pontiaclilly

    24.11.2012, 22:09 Uhr von pontiaclilly
    Bewertung: besonders wertvoll

    da bleibt keine Frage offen, bw und lg

  • allegra1805

    23.11.2012, 14:05 Uhr von allegra1805

    natürlich bw - ich hoffe, die Bewertung klappt.

  • logo6600

    20.11.2012, 00:40 Uhr von logo6600
    Bewertung: besonders wertvoll

    mal wieder ein ganz klares BW

  • Tweety30

    14.11.2012, 17:04 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und liebe Grüße!

  • bellaaa

    13.11.2012, 15:56 Uhr von bellaaa
    Bewertung: besonders wertvoll

    Nicht mein Ding, aber gut beschrieben. BW!

  • XXLALF

    13.11.2012, 10:30 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...und einen wunderschönen tag

  • Miraculix1967

    12.11.2012, 21:40 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: besonders wertvoll

    Schönen Montagabend, BW und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • morla

    12.11.2012, 20:37 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    wünsche einen guten wochenstart lg. petra

  • sigrid9979

    12.11.2012, 18:37 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche einen schönen Monntag ...

  • sirikit06

    12.11.2012, 17:45 Uhr von sirikit06
    Bewertung: besonders wertvoll

    Wünsche Dir einen schönen Abend! LG

  • katjafranke

    12.11.2012, 16:51 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße von der Katja