seti@home Testbericht

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  • Benutzerfreundlichkeit:  sehr gut
  • Updatemöglichkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Radek21

Nebenbeschäftigung einmal Anders

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nun möchte ich eine Nebenbeschäftigung vorstellen.

Es handelt sich allerdings nicht wie vielleicht vermutet werden
kann um meine, sondern vielmehr die meines Computers.
Die heutigen Prozessoren verschenken bekanntermaßen einen
Grossteil ihrer Leistungsfähigkeit.
Vor etwa einem Jahr überredete mich ein damaliger
Arbeitskollege bei SETI@Home einzusteigen. Anfangs verstand ich nur Bahnhof,
doch schnell entwickelten sich Internetbekanntschaften,
sogar eine Freundschaft.

Doch der Reihe nach.
Was bedeutet eigentlich SETI:
SETI ist die Abkürzung für Search for Extraterestrial Inteligence,
übersetzt soviel wie: Suche nach Außerirdischer Intelligenz.

Was passiert genau:
Im Auftrag der Universität Berkeley (USA, Kalifornien) nimmt das
Radioteleskop permanent Daten auf. Diese riesige anfallende Datenmenge
wird kleine Teile zerlegt, sogenannte Work Units (WU).
Ein solches Datenpaket ist im durchschnittlich 350kb groß.

Jeder Teilnehmer installiert auf seinem Computer ein kleines Programm
welches die Funktion hat alle Abläuft SETI@Home betreffend zu
koordinieren (zur Installation später mehr).

Nachdem dieser sogenannte Client installiert ist, stellt er eine
Verbindung zum Server in Berkeley her um eine
(mittels kleinen Tools auch mehrere) Work Unit(s) herunterzuladen.

Nun beginnt der eigentlich Prozess der Berechnung. Mit Hilfe verschiedener mathematischer Rechenverfahren (Fourier - Analyse, etc.) wird versucht
das Signal von Störungen (z.B. Umwelteinflusse) zu trennen.
Dieser Vorgang dauert je nach Computer zwischen 3 und weit über 100 Stunden.
Dabei handelt es sich allerdings um sogenannte CPU-Zeit,
das heisst die Zeit die die CPU für alle anderen Aufgaben nicht benötigt.
Während aufwendiger Bildbearbeitung bleibt somit kaum Zeit für SETI@Home.
In Echtzeit sind es dann dementsprechend etwa 4 Stunden und mehr.
Ist der Rechenvorgang beendet, wird das Ergebnis zurück an Berkeley.

Auf einem Punktekonto werden dann Rechenzeiten und Anzahl der
berechneten Work Units addiert und in eine Rangliste eingetragen.


Zur Installation der benötigten Software:

Unter http://setiathome.berkeley.edu kann man sich den Client,
also das Programm zur Berechnung downloaden. Dabei unterscheidet
man zwei Versionen, eine Text und eine Grafikversion. In Ihrer Funktion
sind beide etwa gleich, nur geht die Berechnung im Text-Client spürbar schneller.
Das Grafiktool hingegen zeigt auf verschiedenen (Rechenleistung verschlingenden) Diagrammen den Bearbeitungsstand.
Ich bevorzuge eindeutig den Textclient.

Weiterhin empfehle ich die Installation eines kleinen Verwaltungsprogramms, beispielsweise SETIDRIVER. Das ist ein Tool welches das Downloaden
mehrerer Wu`s übernimmt, diese verwaltet und auf Wunsch alles in
einem „Aufwasch“ zurücksendet.
So kann ich, gerade mit schneller arbeitenden Computern ohne
Zeitverlust rechnen. Ohne ein solches Tool brauche ich wie bereits
beschrieben nach jeder Berechnung einen Internetzugang.

In der Installation enthalten ist auch die eigentliche Anmeldung.
Diese muss „online“ erfolgen. Dazu benötigt man nur eine E-Mail – Adresse,
die zur und einen Username. Die eigentliche Zuordnung zu einem Account
erfolgt dabei über die E-Mail-Adresse.

Alles in allem Dauert die Installation keine 5 Minuten und schon
kann das fröhliche rechnen beginnen.

Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr kleine oder auch große Teams zusammengefunden die nun gemeinsam nach dem Unbekannten suchen.
Diese Teams organisieren gelegentlich auch Treffen oder präsentieren sich im Internet.
Ein Team was mir da spontan einfällt sind die „Nordlichter“, zu erreichen unter www.flachlaender.de.
An dieses Team wende ich mich auch immer wenn ich fragen habe.

Mittlerweile haben sich weltweit rund 3,5Mio „Setianer“
zusammengefunden um an diesem großen Projekt teil zu haben.
Die Teilnehmer sind größtenteils Privatpersonen.
Ein sehr großer Teil der Rechenleistung geht allerdings auch auf Schulen,
Hochschulen sowie große Unternehmen (Microsoft, Intel, Siemens....)
verschiedenster Branchen.


Als ich damals einstieg wusste ich nicht ob das wirklich einen Sinn macht,
nach Außerirdischen suchen?!
Ganz ehrlich ich weis es heute immer noch nicht. Aber ich kann sagen
das es Spaß macht und das man nette Leute kennen lernen kann.
Und für den Fall das es wirklich eine intelligente Lebensform im All gibt
und die auf diesem Weg gefunden wird, kann ich sagen ich habe geholfen,
ICH WAR DABEI!!

In diesem sinne, Danke fürs Lesen, Bewerten, Kommentieren und selbstverständlich fürs MITRECHNEN


(dieser Bericht ist auch bei CIAO und Dooyoo unter Radek21 nachzulesen)