Sharktopus (DVD) Testbericht

Sharktopus-dvd
ab 5,96
Auf yopi.de gelistet seit 05/2013
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von LilithIbi

"S 11 ist leider entkommen."

4
  • Action:  viel
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

Idee, Eric Roberts gibt dem Film irgendwie etwas mehr Solidität, kann man gut und gerne mal gucken

Kontra:

wirkt insgesamt etwas zu unausgereift und hölzern

Empfehlung:

Ja

Nachdem zwei meiner ultimativen Filmtippgeber aus unterschiedlichen Gründen keinerlei entsprechende Beiträge mehr abliefern, ist mir nach etlichen Jahren endlich einmal aufgefallen, dass es auch andererorts – bzw. andererpersons – eine gewisse Schnittmenge gibt. Somit hörte ich auf, die bereits zig-fach in den Händen gehaltende DVD wieder zurück ins Regal zu stellen und orderte mir den 85minütigen, durchaus selbstironischen

“Sharktopus“

um mir diesen schließlich am gestrigen Tage zu Gemüte zu führen. Regisseur Declan O´Brien fackelt nicht lange, um den Zuschauer direkt mit den ersten blutigen Bildern zu konfrontieren. Ein wenig eigentümlich darf man es meines Erachtens nach hierbei durchaus finden, dass sich Bree (Maija Markula) unter der Warnung

„Da draußen gibt es Fische.“

kopfschüttelnd in die Fluten stürzt. In der Tat kann ich hier den witzlosen Witz erkennen, muss mich jedoch stark wundern, dass ich zwar a) von einer unvorhergesehenen Wendung überrascht werde, doch b) Lisa (Megan Barkley) trotz der 100% klaren Sicht auf metergroße Tentakel schlussfolgert:

„Da war noch ein Hai“.

Ähm... ja.

Bereits in der ungefähren 8ten Minute hingegen spürt man, dass sich „Sharktopus“ selbst nicht sonderlich ernst nehmen mag. Zwei Bauarbeiter, die noch lustige Witze über möglichst grausame Arten zu sterben reißen, fallen „S11“ zum Opfer, währenddessen der Zuschauer längst mit der notwendigen Info versorgt wurde, dass es sich bei dieser außergewöhnlichen Gen-Kreuzung um ein Experiment der Navi handelt.

Unter der Führung des Wissenschaftlers Nathan Sands (Eric Roberts) gelang es seiner Tochter Nicole (Sara Malakul Lane), S11 via Computerbefehl zu steuern ~ doch wie es in solchen Filmen nun einmal der Fall sein muss, geht bei einer Vorführung etwas schief, so dass S11 sich von dem Sender befreien kann und von einer scheinbar unerklärlichen Mordlust befallen ist.

Über kurz oder lang sieht Nathan ein, dass er S11 ohne die Hilfe des ehemaligen Angestellten Andy Flynn (Kerem Bursin) mitsamt dessen Kumpel Bones (Héctor Jiménez) den Sharktopus nicht wieder einfangen kann, so dass diese sich mit einem weiteren Trupp auf Mission begeben.
Zeitgleich ist die übereifrige Journalistin Stacy Everheart mitsamt Kameramann Santos (Julian Gonzalez Esparza) auf der Suche nach der Story ihres Lebens, während ein weiterer Handlungsstrang durch die schwimmende Radiostation von Captain Jack (Ralph Garman) bedient wird.

Was in der Handlungszusammenfassung recht temporeich und atmosphärisch vollausgestattet klingt, gelang meiner persönlichen Meinung nach in der

Umsetzung

nur bedingter Natur. Allem voran reizt sich der vorgenannte Witz der Arbeiter über die wilde Spekulation seitens Captain Jack, der über eben jene Filmidee spekuliert, die hier tatsächlich dargeboten wird, in einer weiteren artverwandten Wiederholung irgendwann aus, so dass man nicht mehr ganz so profan unterhalten auf die kleinen Gags reagiert.

Desweiteren fällt schlicht und ergreifend zu oft auf, dass die Darsteller naturgemäß gezwungen waren, förmlich „ins Leere“ zu schauspielern, da es sich logischerweise bei dem Sharktopus um eine (wenngleich vorbildlich geschaffene) Computeranimation handelt. Sprich: manche Reaktionen erfolgen meiner Beobachtung nach a bisserl zu spät; während an anderen Stellen die Akteure zu früh regungslos verharren.

Im ähnlichen Kontext fragt man sich, warum um alles in der Welt zig Chancen verschenkt werden, dem Ungetüm den dafür vorgesehenen Pfeil zu verpassen ~ oder gar, warum es dem Helden zu keinem Zeitpunkt auffallen soll, dass seine zahlreichen abgefeuerten Schüsse von der Haut des Tieres abprallen.

Lässt man diese mittelschweren Logikpatzer außer acht und nimmt es dem Gesamtwerk ferner nicht übel, Dank ultimativ stereotyper Charakterzeichnungen von Anfang an topsicher zu wissen, wer hier überleben wird, so kann man sich von dem Genrebeitrag gewiss gut unterhalten lassen. Harte, aber lebensnahe Aussagen wie

„Bluewater hat Sie engagiert, damit sie helfen und nicht, damit Sie Ihre Meinung äußern“

geben „Sharktopus“ beizeiten einen Hauch von Realismus, alldieweil die Angewohnheit diverser Medien, buchstäblich über Leichen zu gehen, hier und dort allzu sehr überzeichnet wird, um diese als wirkliche Kritik ansehen zu können.

Hinsichtlich der Glaubwürdigkeit sollte man vermutlich gar nicht erst jenes Wort zu Ende denken. Obschon ich selbst mir gewiss solcherlei Experimente vorstellen kann, in denen eine Hai-Oktopus-Kreuzung entstehen darf (schließlich wurden bereits Affen darauf trainiert, völlig eigenständig Flugobjekte zu steuern), agieren nahezu sämtliche Figuren inmitten von „Sharktopus“ alles andere als authentisch. Dahingehend, dass viele Urlauber von den warnenden TV-Nachrichten nichts gehört haben, drücke ich gerne beide Augen zu ~ doch wenn regelrechte Menschenmassen kreischend und zum Teil blutbesudelt durch die Gegend rennen, dann ist es vielleicht doch nicht mehr ganz so glaubhaft, dass wenige Tische weiter diverse Familien in Seelenruhe ihr Abendmahl verzehren.

Tragischerweise weigert sich die geplante bedrohlich-temporeiche Atmosphäre sich als solche zu entwickeln.

Der knackigen Spielfilmlänge zum Trotze gibt es Dank mehrerer Geschehniss-Wiederholungen winzige Längen zu überstehen, so dass ich schlussendlich zur These gelangt bin, dass „das gewisse Etwas“ nicht so recht aus sich hinauswollte. Die gewollte Panik-Nuance kommt meines Erachtens nach lediglich in einer einzigen Szene rund um die Partnerin eines Anglers auf, während viele der weiteren Beteiligten des öfteren nahezu hölzern agieren. Und ja, es ist so: ohne die (einstige?) Hollywood-Größe Eric Roberts würde „Sharktopus“ einfach nur wie ein weiteres, absonderliches und schnell in Vergessenheit geratenes Low-Budget Projekt wirken.
Besonders hervorzuheben nichtsdestominder die durchaus imposante Raffinesse, dass „Sharktopus“ sich Dank der Tentakel kurzzeitig an Land bewegen kann. Überaus lobenswert in diesem Zusammenhang, dass jene Szenen nicht überreizt, sondern spärlich und somit durchaus clever eingesetzt wurden.

Die DVD selbst

verfügt über keinerlei wahrhaftiges Bonusmaterial. Lediglich ein paar Trailer, die darüber hinaus zum Teil lediglich in Originalton vorliegen, fanden auf der Silberscheibe ihren Platz.
Hinsichtlich der Bild- wie Tonqualität bin ich lediglich in wenigen Aufnahmen irritiert, in denen die Kameralinse so wirkt, als wäre dies kurzweilig ein wenig fleckig gewesen. Dies stört dennoch mitnichten, so dass ich diesbezüglich keinerlei ernsthaften Anlass zur Kritik finden oder gar äußern mag, während der willige Gucker immerhin die Wahl zwischen Deutsch und Englisch hat und bei Bedarf den (deutschen) Untertitel hinzuschalten kann.

„Sharktopus“ schmückt sich mit dem FSK16 Label sowie der verkaufsfördernden Angabe „Uncut - Aber mit Bissspuren“' ~ man tut gut, dies als Witz zu betrachten, wurde eine geschnittene Version nämlich zu keiner Zeit auf den Markt geworfen. Ebensowenig sollte man die Covergestaltung für bare Münze nehmen ~ barbusige Mädels treten in dem gesamten Film nämlich nicht auf.

Summa summarum

reiht sich „Sharktopus“ in die eher locker-flockigen Hailights der Tierhorrorbeiträge ein. Insbesondere Dank des Usus, ein paar (deutlich künstliche) Blutflatscher gegen die Kamera zu schleudern, tut sich eine gewisse Ähnlichkeit zu der versuchten Haiterkeit in „Jurrassic Shark“ auf, wobei ich persönlich eindeutig „Sharktopus“ den Vorrang gewähren und somit potentiellen Interessenten (weitaus) eher empfehlen würde.
Trotz des Schnäppchenpreises kommt die vorliegende Silberscheibe aufgrund der genannten Kritikpunkte jedoch meinerseits nicht über eine solide 4er Besternung hinaus.

Immerhin: wer sich für Hai bzw. Oktopus nicht so wirklich erwärmen kann, dem bleiben imposante Aufnahmen von Umgebung, Kleidung, Fest und Sommerlaune inmitten von Mexiko zu bewundern.

12 Bewertungen, 2 Kommentare

  • sirikit06

    25.05.2013, 19:50 Uhr von sirikit06
    Bewertung: besonders wertvoll

    Wünsche Dir einen schönen Abend! LG

  • Little-Peach

    25.05.2013, 14:27 Uhr von Little-Peach
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht, gern SH :-)