Sharktopus (DVD) Testbericht

Wenn auf einem DVD-Cover die Abbildung eines Meereslebewesens (ob real existent oder fiktiv) zu sehen ist und der Filmtitel die Bezeichnung von irgendwelchen Meereslebewesen (auch hier entweder real oder fiktiv) enthält, dann ist mein Interesse bereits grundsätzlich geweckt. Da ich auch ein Faible für B-Movies und/oder Trash entwickelt habe, zögerte ich nicht lange, als ich zufällig eine DVD zu einem Film mit dem Titel SHARKTOPUS entdeckte und führte diese DVD meiner Sammlung zu.Mittlerweile habe ich mir SHARKTOPUS (mehrfach) angesehen und so folgt hier nun mein entsprechender Beitrag.

((( ALLGEMEINES )))


SHARKTOPUS ist ein amerikanischer Film, der im Jahre 2010 entstand und seit 2012 auf DVD und Blu-ray (veröffentlicht von Sunfilm Entertainment (www.sunfilm.de) erhältlich ist. Zwr wird man die DVD zum Film SHARKTOPUS im örtlichen Handel genrebedingt eher selten finden, online ist sie dagegen weitgehend problemlos erhältlich, wobei der Preis in aller Regel mehr oder weniger deutlich unter 10,- € liegt. Genrefans empfehle ich an dieser Stelle die so genannte "Die Hai Box", mit der man für verhältnismäßig wenig Geld neben der DVD zu SHARKTOPUS auch die DVDs HAI ATTACK und SUPERSHARK erwirbt.

Titel: Sharktopus
Land: USA
Jahr (Produktion): 2010
Jahr (DVD): 2012
Regie: Declan O´Brien
Darsteller: Eric Roberts, Sara Malakul Lane, Ralph Garman, ...
Verleih: Sunfilm Entertainment
Medium: DVD
Regionalcode: 2
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1 DTS
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 85 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
EAN: 4041658225380

((( FILM )))


STORY

Im Auftrag der US Navy schufen Wissenschaftler Nathan Sands und seine Tochter Nicole eine Kreuzung aus riesigem Hai und nicht minder riesigem Oktopus, der fortan als eine Art Superwaffe dienen soll. Bei einem Versuch gelingt es der Kreatur, dem Sharktopus, jedoch, sich dauerhaft der Kontrolle seiner Schöpfer zu entziehen und an der Küste des Golfs von Mexiko zahlreiche Menschen zu töten. Dadurch wird die ehrgeizige Journalistin Stacy Everheart auf die Kreatur aufmerksam, die sich nun gemeinsam mit ihrem Fotografen Bones auf die Suche nach dem Sharktopus macht, während natürlich auch die Navy ihre Wunderwaffe nicht verlieren möchte. Als Abenteurer Andy Flynn, der von Nathan Sands beauftragt wurde, den Sharktopus wieder unter Kontrolle zu bekommen, seinen Partner an die Kreatur verliert und selbst verletzt wird, gelingt es ihm, Nicole Sands davon zu überzeugen, dass der Sharktopus getötet werden muss und so beginnen die beiden ihre Jagd.Währenddessen gelangt der Sharktopus in eine Art Freizeitpark, wo er für Chaos und weitere Tote sorgt ...


ANMERKUNGEN

Wer sich einen Film wie SHARKTOPUS ansieht, der weiss, dass er sich von Gedanken an Glaubwürdigkeit der Story, Gesellschaftskritik, Anspruch, ausgefeilten Dialogen und Charakterzeichnungen verabschieden muss und wie erwartet findet sich all dies in SHARKTOPUS auch nicht. Im Gegenteil, angefangen von skrupellosen Militärs über den ebenso skrupellosen Wissenschaftler und die überehrgeizige Reporterin bis hin zum allzu heroischen Helden strotzen die Figuren in SHARKTOPUS nur so vor Klischees, die Story ist nicht eine einzige Sekunde auch nur annähernd glaubwürdig und das Niveau liegt wohl tiefer als die Titanic. Aber all dies ist es, was den Reiz dieser Filmgattung (nennen wir sie mal "Trash mit obskuren Tieren"), wenn sie sich - wie SHARKTOPUS - selbst nicht ernst nimmt, ausmacht - Hirn abschalten und Spass haben ist die Grundeinstellung, die man beim betrachten von SHARKTOPUS haben sollte und hat man die, dann macht SHARKTOPUS schlicht Spass. Ein paar Freunde, Bier und Chips - das ist das Umfeld, in dem man sich solche Filme ansehen sollte und in einem solchen Rahmen funktioniert SHARKTOPUS ausgezeichnet.


CREW & CAST

Für die Besetzung der Rollen in SHARKTOPUS bediente sich Regisseur Declan O´Brien, der bereits als Regisseur und Drehbuchautor diverser anderer B-Produktionen Erfahrungen sammelte, zwar nicht in der allerersten Riege der Hollywooddarsteller, das ein oder andere Gesicht hat man zuvor aber bereits durchaus schon gesehen. Die Rolle des ehrgeizigen und skrupellosen Wissenschaftlers Nathan Sands übernahm beispielsweise Eric Roberts, der wohl Hauptsächlich durch seine (meinens Erachtens etwas überbewertete) Schwester Julia Roberts bekannt wurde, selbst aber bereits seit den späten 70er Jahren in zahllosen Filmen mitwirkte, wobei diese aber mehrheitlich eher erfolglos blieben. Wie dem auch sei, seine Rolle in SHARKTOPUS spielt er überzeugend und stellt wohl das schauspielerische Highlight des Films dar. Optische Highlights sind dagegen Sara Malakul Lane (als Nicole Sands) und Liv Boughn (als Stacy Everheart), die zuvor eher in anderen B-Produktionen zu sehen waren. Diese beiden Darstellerinnen glänzen zwar nicht in ihren Rollen, spielen aber ebenso grundsolide wie Ralph Garman (immerhin bereits in NYPD Blue, Ted, Dr. House, ... zu sehen) und die übrigen Schauspieler.Produziert wurde SHARKTOPUS übrigens von Roger und Julie Corman, von denen der erstgenannte wohl als B-Movie/Horror-Legende bezeichnet werden kann.


EFFEKTE

Wichtigster "Effekt" eines Filmes wie SHARKTOPUS ist natürlich das Tier / die Kreatur und eben diese ist hier meines Erachtens leider nicht wirklich überzeugend. In so gut wie keiner Szene wirkt der Sharktopus auch nur ansatzweise real, die Bewegungen wirken zu schnell und ebenfalls meist unglaubwürdig und irgendwie hatte ich gelegentlich das Gefühl, die Größe des Sharktopus würde sich von Szene zu Szene ändern. Szenen wie solche, in denen der Sharktopus seine Opfer mit den Tentakeln greift und dann "durch die Gegend wirft" wirken auf mich geradezu grotesk. Ein paar Bonuspunkte bekommt der Sharktopus von mir dann auch lediglich für die Idee der Hai-Oktopus-Kreuzung.

((( DVD )))


BILD & TON


Bezogen auf die Qualität von Bild und Ton bietet die DVD zum Film SHARKTOPUS das, was in diesem Genre mehr oder weniger üblich ist. Somit bietet weder das 16:9 Bild, noch der Dolby Digital 5.1 DTS Ton nennenswerte Schatten, Highlights (orchestergleiche Klänge, HD-Qualität, ...) wird man aber ebenfalls nicht finden und so beurteile ich die Bild- und Tonqualität als grundsolide.


AUSSTATTUNG

Neben der deutschen Sprachversion findet sich auch die englischsprachige Originalfassung auf der DVD, weitere Sprachversionen fehlen, werden von mir aber auch nicht wirklich vermisst. Auch wenn die Dialoge nicht zu den elementarsten Bestandteilen oder herausragendsten Merkmalen von SHARKTOPUS zählen, so ist es unter Umständen doch hilfreich, dass sich Untertitel deutscher Sprache zuschalten lassen.Das im Menüpunkt "Extras" angebotene Bonusmaterial verdient die Bezeichnung eigentlich nicht, denn hierbei handelt es sich lediglich um Trailer zu anderen Filmen, was wohl eher Werbewirkung haben soll, als das es der Bereicherung der DVD gilt.


SONSTIGES

Wie in der letzten Zeit offenbar üblich, so ist auch die DVD zum Film SHARKTOPUS mit einem Wendecover ausgestattet, mit dem man das FSK-Logo verbergen kann. Überhaupt sollte das Cover der DVD hier nicht unerwähnt bleiben, denn einerseits ist dieses mit der Abbildung des Sharktopus, der eine barbusige, nett anzusehende Blondine in den Tentakeln hält, durchaus sehr gelungen, andererseits sucht man eine Szene wie auf dem Cover im Film dann vergeblich."Uncut aber mit Bissspuren" heißt es auf dem Cover und auch diese Aussage ist ein wenig irreführend, denn eine geschnittene Version ist auf DVD nie erschienen. Allerdings wäre dies auch gar nicht nötig, denn trotz des Filmbluts, das genrebedingt natürlich in nicht unerheblichem Umfang fließt, führt die fehlende Ernsthaftigkeit des Films dazu, dass eine jugendgefährdende Gewaltdarstellung fehlt und die Altersfreigabe ab 16 Jahren eher zu streng, denn zu liberal (im Endergebnis aber wohl angemessen) ist. Die Menüs der DVD sind mit Bildern aus dem Film recht ansprechend gestaltet. Darüber hinaus sind die Menüs auch erfreulich übersichtlich gestaltet, was nicht zuletzt aber auch an der überschaubaren Ausstattung liegen dürfte (wenig Optionen erfordern eben auch wenig Menüpunkte).

((( FAZIT )))


Wer - wie ich - "Trash mit Tieren" mag, dem kann ich die DVD zum Film SHARKTOPUS hier guten Gewissens empfehlen - mein abschließendes Urteil lautet GUT !