Sony Alpha SLT-A58K + 18-55 mm Testbericht

Sony-alpha-slt-a58k-18-55-mm
ab 212,85
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Summe aller Bewertungen
  • Bildqualität:  sehr gut
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  • Tragekomfort:  sehr gut
  • Verarbeitung:  gut
  • Support & Service:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Scoopexx

Schönes Produkt, ungewisse Zukunft

4
  • Bildqualität:  gut
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Akkulaufzeit:  lang
  • Bedienkomfort:  sehr gut
  • Tragekomfort:  sehr gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Support & Service:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
sehr gute Bildqualität bei den RAWs

Kontra:

zu stark eingreifende JPG-Engine bei High-ISO
ungewisse Zukunft des alpha-Bajonetts

Empfehlung:

Ja

Einleitung

Bei der Sony alpha 58 (bzw. Sony SLT-58) handelt es sich um eine DSLT-Kamera. Hinter diesem Kürzel versteckt sich die Digital Single Lens Translucent-Technik, die dieser Hersteller bei ihrer ursprünglichen alpha-Reihe sehr häufig verbaut hat. Bei herkömmlichen (digitalen) Spiegelreflexkameras, kurz DSLR, leitet der verbaute Spiegel das Licht auf einen Sensor um, der die nötigen Messungen für Fokuseinstellung und Belichtung vornimmt. Ist dies erfolgt, klappt der Spiegel hoch und lässt das Licht auf den Sensor durch, der das eigentliche Bild mit den richtigen Einstellungen aufnimmt. Bei den DSLT-Kameras wie der alpha 58 wird ein starrer Spiegel verbaut, der ständig einen Teil des Lichts nach oben auf den Sensor leitet und die Einstellungen bestimmt. Da nur ein Teil des Lichts für diese Einstellung nach oben geleitet wird, geht der Rest stets durch den Spiegel auf den Bildsensor, der das eigentliche Foto macht, der Spiegel bleibt also immer starr in seiner Position verharrt.

Die Hauptunterschiede dieses Systems zu einer DSLR sind:
* Vorteile beim Fokussieren bei Videoaufnahmen gegenüber DSLR
* ein elektronischer Sucher kommt bei SLTs zum Einsatz
* eine drittel-Blendenstufe an Licht geht durch den teildurchlässigen Spiegel der DSLT verloren

Bildqualität

Das wohl wichtigste Merkmal einer Kamera ist die Bildqualität und um die soll es hier nun ganz ohne Blick auf die verwendeten Objektive gehen. Der Sensor der alpha 58 deckt bei Auto-ISO eine Lichtempfindlichkeit von bis zu ISO 3200 ab. Meine alte alpha 35 ging in der ISO-Automatik lediglich bis ISO 1600. Die höhere Automatik-Einstellung der Lichtempfindlichkeit ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits ermöglicht sie kürzere Verschlusszeiten und eine weiter geschlossene Blende, allerdings halte ich die Bildqualität bei ISO 3200 für nicht ausreichend. Für Fotoentwicklungen im Bereich bis 15x10 ist auch ISO 3200 sicherlich noch in Ordnung, aber am 21"-Bildschirm oder auf A4-Entwicklungen sieht man deutlich den Qualitätsverlust. Eigentlich ist es ein Unding, dass Sony diese Einstellung mit in die Automatik übernommen hat. Man hätte lieber bei ISO 1600 als Auto-Maximalwert bleiben sollen, denn hier performt die alpha 58 durchaus noch sehr ansehnlich und auch wesentlich besser als die alpha 35. Bei sehr schlechten Lichtverhältnissen (und nur bei wirklich schlechten Lichtverhältnissen, oft nach Sonnenuntergang oder in schlecht ausgeleuchteten Innenräumen) muss man daher darauf achten, den ISO-Wert auf 1600 festzulegen. Das hat natürlich den Nachteil, dass die Belichtungszeit steigt und somit ein Stativ verwendet oder die Blende öffnen muss. Dafür bleibt die Bildqualität im benutzbaren Bereich. Diese Einstellung lässt sich nicht global für die Kamera treffen, sondern muss immer von Hand erfolgen.

Ein weiteres Problem existiert bei hohen ISO-Werten: Bei gleichen ISO-Einstellungen ist die alpha 58 der alpha 35 immer überlegen. Wenn man im JPG-Format fotografiert, greift allerdings die interne Bildverarbeitungssoftware der Kamera. Diese glättet das Rauschen bei hohen ISO-Werten dermaßen stark heraus, dass der Detailverlust ab ISO 1600 dazu führt, dass die zwar rauschenden aber dafür detaillierteren Bilder der 2 Jahre älteren alpha 35 besser aussehen. Dies ist zwar ein Problem, das heutzutage viele Kamerahersteller betrifft (meine Olympus TG-2 entrauscht bspw. auch viel zu stark), das sich jedoch umgehen lässt, wenn man in RAW fotografiert und das Entrauschen selbst am PC vornimmt - bspw. in Adobe Lightroom. JPG-Fotografen sollten dies jedoch beachten.

Einmal abgesehen von den High-ISO-Problemen beim JPG-Format hat die Bildqualität gegenüber meinem alten Sony-Modell einen guten Schritt nach vorne gemacht. Der Sensor ist momentan sicherlich nicht mehr State-of-the-art, dafür braucht man eine Sony alpha 7, allerdings kostet diese dementsprechend auch mehr. In ihrer Preisklasse ist die alpha 58 sicherlich auch heute noch eine sehr gute Wahl, schließlich ist der Verkaufspreis mittlerweile von 550 auf unter 400 Euro gefallen, was die gut 18 Monate, die das Kameramodell "schon" auf dem Buckel hat, wohl relativieren dürften. Ich jedenfalls bin momentan mit der Bildqualität sehr zufrieden und werde mich vermutlich frühestens Ende 2015 / Anfang 2016 nach einem neuen Modell umschauen.

Ausstattung

Die Sony alpha 58 ist mit einem APSC-Sensor ausgestattet, dem Standard bei heutigen Consumer-DSLx-Kameras. Dieser erreicht zwar nicht die Größe eines Vollformat-Sensors, ist aber deutlich größer als die Standard-1/2,3-Zoll-Sensoren, die in praktisch allen Kompakt- und Bridgekameras verbaut werden. Hierdurch sammelt die Kamera viel Licht und macht dementsprechend auch tendenziell bessere Bilder als die angesprochenen Kompakt- und Bridgekameras. Ein weiterer Punkt, der die SLT-A58 auszeichnet, ist der im Kameragehäuse verbaute Bildstabilisator. Während die Konkurrenz bei Nikon und Canon nur die Objektive stabilisiert und dadurch auch einige alte Linsen ausschließlich unstabilisiert genutzt werden können, ist bei der alpha 58 wirklich jedes kompatible Objektiv stabilisiert. Dies wirkt verwackelten Bildern insbesondere bei hohen Brennweiten drastisch entgegen. Man kann sogar noch Altglas von Minolta vor die Kamera schrauben und bekommt ein stabilisiertes Bild.

Zuverlässigkeit

Ich bin mit der Kamera schon bei Wind und Wetter wandern gewesen, sie hat hier nie irgendwelche Probleme bereitet. Zwar ist das Gehäuse und der Objektivanschluss aus Plastik, allerdings ist dies bei dieser Preisklasse üblich. Alles wirkt in sich gut verarbeitet, nichts knackst oder knarzt, so verarbeitet man ein Plastikgehäuse!

Akkulaufzeit

Der Akku reicht problemlos über den Tag und zumindest bei mir auch noch für die nächsten beiden Tage. Es lassen sich mit einer Ladung mehrere Hundert Fotos knipsen. Wie der Blitz sich diesbezüglich verhält, kann ich leider nicht beurteilen, da ich ihn nur in Ausnahmefällen aufklappe.

Bedienkomfort

Die Bedienung funktioniert eigentlich wie bei allen anderen Kameras der gehobenen Klasse. Ein Vollautomatikmodus wird begleitet von P-, A-, S- und M-Modi, die mehr Einstellungsmöglichkeiten bieten. Die Anordnung der Bedienelemente sowie die Menüführung sind intuitiv, lediglich der ?-Knopf hätte mit einer Tastenneubelegungsfunktion versehen werden können, da er, wenn man sich einmal in das Gerät eingearbeitet hat, nutzlos wird.

Weitere Erfahrungen & Fazit

Das Fazit ist der wohl wichtigste Absatz im ganzen Text, manche lesen nur hier und überspringen den Rest. Deshalb sei an dieser Stelle erwähnt, dass Sony die Alpha-Bajonett-Reihe eventuell kippen wird. Die E-Mount-Reihe nennt sich mittlerweile auch alpha, obwohl es ein anderer Anschluss ist und Neuerscheinungen bestehender A-Mount-Kameras sind mittlerweile eher rar und riechen nicht mehr wirklich nach absoluter Innovation, sondern eher nach Update. Die Objektive der E-Mount-Reihe sind kompakter und passen besser zu Sonys neuem Produktportfolio in dem kleine Kameras mit großen Sensoren vorkommen. Dies sei erwähnt, wenn man zur jetzigen Zeit im Oktober 2014 einen Kauf einer A-Mount-Kamera erwägt, allerdings ist hier noch nichts sicher und Gerüchten zufolge steht die nächste Kamera für das alpha-Bajonett bereits in den Startlöchern: die Vollformatkamera alpha 99II, die jedoch wohl auch wieder nur ein Update sein dürfte.

Ich habe den Kauf der Sony alpha 58 ganz sicher nicht bereut und werde sie sicherlich noch eine ganze Zeit lang nutzen. Ich setze sie in verschiedenen Bereichen ein - von weitwinkliger Landschaftsfotografie über Portrait- und Makroaufnahmen bis hin zum Telebereich arbeitet die Kamera für diese Preisklasse hervorragend. Wenn Probleme auftauchen, sollte man diese daher zuerst beim Objektiv suchen (oder beim Fotografen ;) ). Hier bietet Sony zwar eine gute Auswahl an, die jedoch der der Konkurrenten Canon und Nikon noch etwas hinterherhinkt.
Auch JPG-only-Fotografen kann ich die Kamera trotz massiver Weichzeichnung noch empfehlen, schließlich betrifft diese nur die High-ISO-Bereiche. Man sollte sich jedoch fragen, ob man hier nicht mit einer vergleichbaren Canon oder Nikon besser beraten ist. Ihre wirkliche Leistung entfaltet das Gerät erst im RAW-Modus, beispielsweise im Zusammenspiel mit Adobe Lightroom. Ich vergebe insgesamt vier Sterne für dieses schöne Stück Technik und bin gespannt, wie Sony seine weitere Kamera-Produktpolitik aufbaut.

14 Bewertungen, 7 Kommentare

  • Markus_Sch

    08.11.2014, 14:31 Uhr von Markus_Sch
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Markus

  • stuffel13

    08.11.2014, 10:29 Uhr von stuffel13
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und liebe Grüße Steffi ♥

  • anonym

    08.11.2014, 08:08 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dankeschön und herzliche Grüße aus Köln!

  • Tweety30

    15.10.2014, 09:28 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW & liebe Grüße von Tweety30!

  • mausi1972

    15.10.2014, 08:30 Uhr von mausi1972
    Bewertung: sehr hilfreich

    Herzliche Grüße Marion.

  • monagirl

    15.10.2014, 07:46 Uhr von monagirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß Mona

  • Modelunatic

    14.10.2014, 23:30 Uhr von Modelunatic
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & liebe Grüße