Star Trek - Into Darkness (DVD) Testbericht

Star Trek 12 - Into Darkness

Hallo, mein Name ist Marion und ich bin süchtig…… süchtig nach Benedict Cumberbatch!!!Seit Sherlock und Parade’s End bin ich ihm und seiner Schauspielkunst komplett verfallen…. naja, war nach meinen Lobeshymnen bei den Sherlock-Berichten kaum noch zu verleugnen (grins), er ist aber auch genial gut….
Es war natürlich selbstredend, dass ich mir diese DVD nach Erscheinen zulegte, ich wollte B.C. unbedingt als fiesen Bösewicht erleben, auch weil mir die Trailer schon extrem Lust gemacht hatten. Ich rannte also am Release-Tag in den Laden und kaufte mir die DVD, welche ich logischerweise am gleichen Abend in den Player warf, ich war ja soooooo gespannt……



Wo gekauft und was bezahlt
Wie schon erwähnt habe ich die DVD im Fachhandel erstanden, ich wollte keinen Tag länger darauf warten! Bezahlt habe ich CHF 22.90 (in Euro ca. 18.--)


„Technische“ Details
Darsteller: Benedict Cumberbatch, Alice Eve, Chris Pine, Zachary Quinto, Zoe Saldana, Karl Urban, Anton Yelchin, Peter Weller, Simon Pegg, Nazneen Contractor, John Cho, Nolan North, Bruce Greenwood u.v.m.

Regisseur: J.J.ABRAMS

Label: Paramount

Bildformat: 1:2,35/16:9

Tonformat: DOLBY DIGITAL 5.1

Sprachen / Untertitel: D / E / TR

Altersfreigabe: 12

Specials: FEATURETTES: Feind meines Feindes / Schiff zu Schiff

Laufzeit: 128 Minuten



Kurze Storybeschreibung für die die den Film noch sehen und nicht zuviel im Voraus wissen wollen:
Nach einer Rettungsaktion die der direkten Direktive widerspricht wird Kirk degradiert. Kommt aber zu Cpt. Pike auf’s Schiff. Nachdem ein als Archiv getarntes Waffenlabor in die Luft fliegt, wird ein Krisenstab zusammengerufen. Diese Sitzung wird durch den Bösewicht John Harrison gestört, er schiesst alle nieder, Pike stirbt und Kirk schwört Rache. Admiral Marcus ernennt Kirk wieder zum Captain und die gewohnte Crew der Enterprise macht sich auf nach Kronos wo man den Attentäter fangen will. Dieser lässt sich ohne Widerstand festnehmen nachdem man ihm mit 72 neuwertigen Torpedos gedroht hat. Harrison entpuppt sich als berechnender Krimineller der Kirk manipuliert um zu bekommen was er will. Und so bringt er Kirk dazu ihm zu vertrauen, was ein grosser Fehler ist! Bald muss Kirk merken, dass er wohl ausgenutzt worden ist und Harrison direkt in die Finger gespielt hat…..das gefährdet die komplette Crew der Enterprise welche kurz vor der Zerstörung steht.



Story: (sehr detailliert, Spoiler)
Der Film beginnt mit einer waghalsigen Rettungsaktion. Die Crew der Enterprise ist heimlich auf einem Planeten der M-Klasse gelandet, also Bewohner die noch in der Steinzeit leben. Die oberste Direktive besagt, dass solche Völker nicht wissen dürfen dass es andere Zivilisationen gibt. Doch Kirk (Chris Pine) bleibt nichts anderes übrig, da er Spock (Zachary Quinto) aus einem Vulkan holen muss der nächstens explodiert. Er verletzt oberstes Gebot und holt seinen spitzohrigen Freund raus, dafür wird er von der Sternenflotte abgestraft und zum 1. Offizier degradiert. Glücklicherweise kann er als solcher bei seinem früheren Kapitän Pike anfangen.
Zeitgleich erschüttert ein Anschlag London, ein Sternenflotten-Archiv wird in die Luft gesprengt und niemand sieht einen Sinn dahinter. Nur Kirk versteht worum es geht. Aufgrund des Anschlags treffen sich führende Mitglieder der Sternenflotte in einem Raum zur Krisensitzung und das ist was der Attentäter wollte. Es taucht plötzlich ein Flieger auf der das Feuer auf das Gebäude eröffnen. Im Flieger sitzt John Harrison (Benedict Cumberbatch), der eiskalt alles niederschiesst. Dabei wird auch Cpt. Pike getötet. Kirk schwört auf Rache und wird prompt von Admiral Marcus wieder als Kapitän eingesetzt, damit er auf Vergeltungstour gehen kann. Er bekommt sogar Spezialmunition mit – 72 Torpedos der neuesten Generation, noch nie getestet, was Scotty nicht prickelnd findet und prompt aus Protest den Dienst quittiert. Diese Torpedos dienen als Druckmittel gegen Harrison welcher auf einem weit entfernten Planeten Zuflucht gefunden hat. Die Enterprise düst also los und fliegt Richtung Kronos wo man Harrison geortet hat. Der Versuch heimlich auf diesem Planeten der Klingonen zu landen schlägt fehl und die kleine Aussenmannschaft gerät in einen Kampf. Als dieser schon fast aussichtslos zu sein scheint, erscheint eine Person in wallendem Mantel und schiesst und sticht gnadenlos alle Klingonen ab! Es ist Harrison der aus unerfindlichen Gründen der Crew hilft. Als er erfährt dass diese genau 72 Torpedos an Bord hat ergibt er sich ohne zu murren und lässt sogar Kirk auf ihn einprügeln ohne sich zu wehren! Harrison beeindruckt einerseits Kirk, macht ihn aber um so misstrauischer. Weshalb hat Harrison ohne Mucks kapituliert? Liess sich ohne Widerstand einsperren?
Bald schon erfährt Kirk worum es geht. Harrison ist ein Deckname, Admin. Marcus hat ihn aus dem Kryo-Schlaf geholt um sein Genie und seine Skrupellosigkeit für die Konstruktion von Waffen zu nutzen. Marcus hat aber die noch gefrorene Crew von Harrison – welcher sich übrigens als Khan geoutet hat! – als Druckmittel benutzt und so den Zorn des Khan (haha, was für ein Wortspiel, Trekkies wissen wieso…) heraufbeschworen. Die ganze Kraft und Wut von Harrison bzw. Khan ist nun auf ihn gerichtet und Khan hat vor ihn nicht davon kommen zu lassen!
Kirk kapiert erst spät dass Khan ihn ausnutzt um seine Crew zurück zu bekommen, diese Crew steckt in den 72 Torpedos, dort hat Khan sie versteckt um sie heraus zu holen, doch Marcus fand es heraus und wollte diese opfern indem er sie auf Khan hatte feuern lassen wollen. Doch der Spiess hat sich gedreht. Kirk, Khan und der wiedergekommene Scotty dringen auf Marcus’ Kampfschiff ein und können die Zerstörung der Enterprise gerade noch stoppen.
Und dann zeigt sich die wahre Absicht von Khan. Er nimmt Kirk als Druckmittel um die Torpedos an Bord des Kampfschiffes zu holen, und er will die ganze Crew der Enterprise töten um zu bekommen was er will! Zuerst sieht es ganz danach aus, als würde Khans Plan aufgehen. Doch mit einer Finte von Spock kann die Enterprise mitsamt der Crew gerettet werden. Spock lässt einen der rüber gebeamten Torpedos explodieren, was Khan dazu zwingt aufs Ganze zu gehen, er lässt das riesige Kampfschiff direkt auf die Zentrale der Sternenflotte zusteuern!!! …..und mehr wird nicht verraten!



Leistung der Darsteller
Benedict Cumberbatch alias John Harrison / Khan:
Boah, was für ein Bösewicht!! So fies wie er ist, so genial und sexy kommt er rüber!! B.C. kenne ich vor allem aus Rollen wo er der Gute ist, er kann aber den Fiesen genau so gut!! Kalt, beängstigend selbstsicher, herrlich arrogant – okay, kennen wir von Sherlock her schon etwas – und eine kraftvolle Körpersprache, all das macht einen perfekten Bösewicht und Cumberbatch lebt diese Rolle förmlich!! Was für eine Leistung!! Ich bin hin und weg davon! Und dann sieht er zu guter letzt auch total sexy aus!! Wer B.C. kennt weiss dass er das eigentlich nicht ist…. aber hier, puh! Eine Körpersprache die fasziniert, kraftvoll langt er zu und prügelt seine Feinde nieder, er kommt einem wie ein dunkler Superheld vor, auch wenn er der Böse ist, hat man viele Sympathien für ihn - und ich glaube ihm hat es auch einen Mords Spass gemacht, einmal den Fiesen spielen und das ohne Konsequenzen, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, macht wirklich Spass!
Natürlich wird auch die gefühlvolle Seite von Khan gezeigt, seine Wut und Traurigkeit über das was man ihm und seiner Crew angetan hat… B.C. lässt hier sogar die Tränen kullern und schon tut einem der Fiesling noch mehr leid!
Aufgrund von „Method-Acting“ was er anscheinend praktiziert sind die Tränen und Gefühle durchaus als echt zu bezeichnen, da geübte Zuseher den Unterschied zu falschen und echten Tränen durchaus erkennen kann.
Die Synchronstimme gefällt mir nicht da sie nicht die ist die man von Sherlock her kennt und das ist ein riesiges Manko, denn sie ist zu hell und zuwenig intensiv! Der Synchronsprecher verwäscht den Bösewicht, diese Eindringlichkeit die B.C. in der Stimme hat kommt nicht rüber, er wirkt schlicht weg nicht mehr!! Es ist also absolut zu empfehlen ja schon unerlässlich die Originalstimmen ein zu stellen weil die Wirkung des Bösewichts vieeeeel besser ist, da B.C. eine mega männliche Stimme hat, mit extrem viel Tiefgang und einer intensiven Betonung die einem einen Schauer (im positiven Sinn) über den Rücken jagt , sehr beeindruckend und für diese Rolle wie geschaffen, vor allem wenn es in die wichtige Phase kommt, Khan zeigt sein Gesicht und Benedict was er kann. Bedrohlich ruhig, mit einem Blick der töten könnte setzt er seinen Plan um und dann kommt er wieder in eine Phase wo er fast explodiert und den Zuseher (und eine Cumberbitch wie mich) vom Sofa reisst…. Tja, das hilft meiner Sucht nicht weiter!!

Chris Pine alias Kirk:
Wer hätte gedacht dass der “Kleine” tatsächlich spielen kann, er hat sich gemacht…. Im ersten Star Trek kam er noch etwas unsicher rüber, aber nun macht Pine seine Sache richtig gut, Emotionen spielt er glaubhaft. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte dass die Leistung von Cumberbatch die anderen angestachelt hat, es ist nämlich ziemlich auffällig, dass immer in der Interaktion mit ihm die Leute zur Hochform auflaufen! Im übrigen weisen auch einige Aussagen aus dem Making-Of darauf hin…..

Zachary Quinto als Spock:
Quinto ist aus meiner Sicht die richtige Wahl da er Leonard Nimoy auch etwas gleicht und so den jungen Spock glaubhaft darstellen kann. Quinto ist ein guter Spock, einerseits die logische vulkanische Seite und dann die menschliche die ihm ein Liebesleben mit Uhura etwas erschwert.

Zoe Saldana als Uhura:
Zaldana ist hübsch an zu sehen, doch schauspielerisch kann sie den anderen nicht das Wasser reichen. Hier fehlt einfach noch die Emotion, das bisschen was sie zeigte fand ich nicht überzeugend….fade… schade

Peter Weller als Admin. Marcus:
Seine Rolle ist nicht sehr gross aber relevant für die Story. Er spielt den eiskalt berechnenden Admiral sehr gut. Hier erkennt man die alte Schule und die Erfahrung die er als Darsteller mit bringt!

Simon Pegg als Scotty:
Auch wenn seine Rolle nicht sehr gross ist, finde ich dass er eine Erwähnung verdient hat. Er hat einen witzigen Akzent und ist sehr quirlig. Als Scotty wuselt er überall herum, rennt sich die Füsse wund und quittiert alles mit witzigen Sprüchen oder Geräuschen. Ein toller Charakter und mit Pegg optimal besetzt!
Alle weiteren Darsteller sind okay, es sticht aber leider niemand wirklich hervor….im Gegenteil, Alice Eve welche die Dr. Marcus spielt ist extrem farblos, eine miese Betonung und eine sehr fade Darstellung….



Dialoge
Grundsätzlich finde ich es gut wenn in Action-Filmen auch gesprochen und nicht nur geballert wird. Die Dialoge sind zum grössten Teil gut und pointiert. Pille hat ein paar witzige Sprüche und Scotty ist zum schiessen komisch…. Dann wären dann aber noch elend lange Dialoge zwischen Kirk und Spock über Führungsstil und Zuverlässigkeit.. bla bla bla. Vor allem die Diskussion zwischen Spock und Uhura betreffend deren Beziehung war viel zu lange und zu nervig, schade….
Auch hier muss ich wieder auf Cumberbatch kommen. Die Dialoge mit dem Bösewicht bringen eine kurze Pause in die Hektik der Texte über Gefechte etc. Cumberbatch spricht ruhig und sehr eindringlich, man hält fast den Atem an um ja kein Wort zu verpassen und geniesst die Gänsehaut die sich langsam bildet. Das macht das ganze sehr intensiv. Und dann dreht er doch noch auf… dann nämlich wenn das ganze in die heisse Phase geht… sind eigentlich alle Dialoge gut umgesetzt, kleine witzige Sequenzen geben dem ganzen eine gewisse Lockerheit.


Allgemeiner Eindruck
An Effekten ist dieser Film kaum noch zu übertreffen!! Die ganzen Animationen sind wahnsinnig gut gemacht, die Farben der Hammer und der Ton sehr gut. Alles in allem eine tolle Arbeit und ein Vergnügen für das verwöhnte Science Fiction-Auge! Die Stuntszenen sind auch sehr gut choreographiert. In den Kampfszenen wird kräftig zugelangt, es sieht authentisch aus, kein Geplänkel sondern handfeste Prügeleien. Auch hier muss ich sagen – oh ich höre es schon, einige stöhnen gleich „nicht schon wieder!“ – bin ich von Cumberbatch überrascht, die Bewegungen sehen sehr echt aus, die Stunt-Koordinatoren haben hier sehr gute Arbeit geleistet. Er schlägt mit solch eleganter Kraft zu, das lässt sogar das der Gewalt abgeneigte Frauenherz höher schlagen!
Besonders beeindruckend waren die Szenen gegen Schluss wo sich Khan und Spock prügeln, sehr gute Choreo und Stunts mit tollem Hintergrund dank Animation (grüner Hintergrund).

Die Kostüme sind sehr passend ausgesucht, die Uniformen wie man sie kennt, aber auch „Zukunfts-Kleidung“ ist ansehnlich gestaltet worden und passend zu den Charakteren, Cumberbatch im Mantel sieht halt sexy aus (ist in Sherlock nicht anders J).

Sound und Musik sind ebenfalls gut gewählt und eingesetzt, so wie man es sich eben wünscht!

Ein rechtes Manko sind die Synchronstimmen, vor allem bei den relevanten Charaktern. Kirk dürfte männlicher sein, Cumberbatch sowieso und die von Leonard Nimoy ist eine Katastrophe!!! Also wirklich, wer Wert auf Qualität legt, bitte in Originalton anschauen.


Features
Der Feind meines Feindes:
Hier wird erklärt weshalb und wie man Kahn zurückholte. Dann wird auch die Wahl von Cumberbatch erklärt und wie er das ganze umsetzt. Witzig auch wie er dazu gekommen ist…einige Ausschnitte der Produktion und ein paar Interviews runden das ganze ab. Und auch hier wird mein Eindruck von C.B.’s Talent durch die anderen Schauspieler bestätigt….

Schiff zu Schiff:
Hier werden spezielle Sequenzen erklärt, also die ganzen Effekte und Tricks, vor allem die Szene wo Khan und Kirk in Raumanzügen von Schiff zu Schiff schiessen. Für einen Darsteller extrem schwierig zu spielen dass man mit zig Stundenkilometer durchs All schiesst während man eigentlich nur auf einem grünen Sockel steht und so tut als ob.



Mein Fazit
Wie im Titel schon erwähnt ist Cumberbatch schuld dass ich mir den Film gekauft habe!! Nachdem der erste Star Trek so la la war, hätte ich mir den zweiten auf keinen Fall gekauft, aber eben…… Jedenfalls fand ich dann diesen hier tatsächlich etwas besser, nicht mehr ganz so an den Haaren herbei gezogen, etwas mehr Substanz und die Darsteller haben sich auch grösstenteils seit dem letzten Mal entwickelt. Ich fühlte mich durchaus unterhalten…..
Aber nicht nur ich sondern die meisten Kritiker und Rezensenten dieses Films rechnen es Cumberbatch zu dass der Film nicht komplett Schiffbruch erlitten hat… und aus meiner Sicht hätte man Khan noch etwas mehr Leinwandzeit einräumen können, es war einfach ein Genuss ihm zu zu sehen!!

Ein Highlight ist sicher der kurze Auftritt von Leonard Nimoy als alter Spock… auch hier bitte mit Originalton schauen, man hat ihm doch tatsächlich eine fürchterliche Synchronstimme verpasst, wirkt schon fast lächerlich!!

Okay, wie bewerte ich nun schlussendlich… einfach ist es nicht. Gewisse Szenen sind einfach nur der Hammer, andere kann man für den Toilettengang nutzen… objektiv bewertet ohne sich von Benedict wieder hinreissen zu lassen hat der Film ein knappes Gut verdient… aber ich bin ja nicht objektiv (hihi)!

Eingefleischte Trekkies müssen sich sicher mit der Sichtweise des Produzenten über Khan anfreunden, aber alles in allem ist es sicher ein gelungenes SF-Abenteuer.



*** Danke für's Lesen, Bewerten und Kommentieren ***