Der Sarg (Taschenbuch) / Arno Strobel Testbericht

ab 9,98
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  sehr hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von allegra1805

Lebendig begraben

4
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  durchschnittlich
  • Zielgruppe:  Erwachsene

Pro:

spannend, stellenweise beklemmend

Kontra:

nicht der beste aller Strobel.

Empfehlung:

Ja

Buchdaten

  • Titel: Der Sarg
  • Autor: Arno Strobel
  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Erschienen: Januar 2013
  • Verlag: fischer Taschenbuch
  • ISBN: 978-3596191024
  • Preis: 9,99 €
  • Auch als ebook erhältlich

Autor

Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitet heute bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Mit dem Schreiben begann er im Alter von fast vierzig Jahren. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.

Im Fischer Taschenbuch Verlag sind ebenfalls seine Thriller „Der Trakt“, „Das Wesen“ und „Das Skript“ erschienen. Zuvor hat Arno Strobel historische Thriller geschrieben.

(Quelle: Verlagsinfo)


Inhalt

Köln wird durch eine Reihe fürchterlicher Verbrechen erschüttert. Jemand entführt mehrere Frauen und begräbt sie bei lebendigem Leib. Der Täter spielt der Polizei Hinweise zu, doch wenn ein Grab gefunden wird, ist die Frau darin bereits tot. Erstickt.

Zur gleichen Zeit hat Eva, eine erfolgreiche Geschäftsfrau Mitte 30, einen immer wiederkehrenden Traum. Sie wacht in einem Sarg auf. Gefangen, hilflos, panisch. Sie weiß nicht, wie sie in den Sarg hineingekommen ist, und später nicht mehr, wie sie ihn wieder verlassen hat. Doch irgendwann ist es vorbei, sie ist frei, liegt in ihrem Bett. Und bemerkt die Blutergüsse und Kratzspuren an Händen, Armen und Beinen …

(Verlagsinfo)


Meine Inhaltsangabe

Das ist wieder mal ein Buch, bei dem es sehr schwierig ist, den Inhalt zu beschreiben, ohne zuviel zu verraten. Wer ganz sicher sein will, dass ihm der volle Lesespaß unvoreingenommen zur Verfügung steht, sollte eigentlich jetzt aufhören zu lesen.

Für diejenigen, die es doch etwas ausführlicher möchten: Hauptfigur ist Eva Rossbach. Sie ist Mitte 30 und ist Inhaberin eines sehr großen und erfolgreichen Geschäfts. Da sie selber aber ein sehr zurückgezogenes Leben führt und viel zu sensibel für die harte Geschäftswelt ist, lässt sie die Firma von Hubert Wiebking leiten, dem Freund ihres Vaters, der vor zwei Jahren verstorben ist.

Eva leidet an immer wieder auftretenden Gedächtnisverlusten und an Schlafwandeln. Als sie nach einem fürchterlichen Albtraum, in dem sie sich lebendig begraben in einem Sarg befunden hat, morgens aufwacht und an ihren Armen und Händen Verletzungen aufweist, wie sie von einem Todeskampf in einem Sarg hätten stammen können, ist sie sehr beunruhigt. Aber so richtig den Boden unter den Füßen verliert sie erst, als sie aus der Tageszeitung erfahren muss, dass die Polizei eine weibliche Leiche gefunden hat, die lebendig in einem Sarg begraben wurde. Mit großem Schrecken muss Eva erfahren, dass es sich bei der toten Frau um ihre Halbschwester Inge Glöckner handelt, mit der sie noch nie eine gute Beziehung hatte und zu der der Kontakt im Wesentlichen abgebrochen ist. Inge hat in der gleichen Nacht genau das erlebt, was Eva geträumt hat.

Die Polizei ermittelt innerhalb der Familie und Eva traut sich außer ihrer Freundin Wiebke niemandem von ihrem Albtraum mit Folgeverletzungen zu erzählen, weil sie nicht möchte, dass man sie für verrückt hält. Als aber noch mehr unerklärliche Vorkommnisse stattfinden, muss sie sich einem Psychiater anvertrauen.

Die Nachforschungen der Polizei finden sowohl im Familienkreis als auch in Rossbachs Firma statt, wo neben Hubert Wiebking auch dessen Sohn Jörg als Ingenieur arbeitet, der sowohl mit Eva als auch mit Inge Kontakt hat.


Meine persönliche Meinung

In diesem Thriller spielt Arno Strobel mit der Urangst aller Menschen, lebendig begraben zu sein. Das ist nun nicht wirklich eine neue Idee in einem Thriller, dennoch bietet es natürlich immer wieder Anlass zu Nervenkitzel.

Ich konnte mich bei diesem Buch sehr gut in die Probleme von der introvertierten Eva Rossbach einfühlen. Sie ist ausführlich und glaubhaft charakterisiert und für mich hatte sie etwas von einem zerbrechlichen Vögelchen in einem goldenen Käfig. Auch die anderen Figuren sind sehr anschaulich dargestellt, so dass man eine gute Vorstellung von ihnen gewinnen kann.

Der Nervenkitzel herrscht vor allem bei den Beschreibungen von Evas Albträumen. Obwohl man vermutet, dass es sich nur um Träume handelt, sind sie so glaubhaft beschrieben, dass man oft unsicher ist. Weitere Vorkommnisse, die teilweise in Evas Haus stattfinden, stellen die Logik auf eine echte Bewährungsprobe. Da man aber bei Arno Strobel weiß, dass er sich aus einer vertrakten Situation nie mit Mysterien rettet, sondern alles tatsächlich realistisch sein könnte, kam ich etwa im zweiten Drittel des Buches schon auf einen Verdacht, der sich dann als richtig erwiese. Als recht routinierte Leserin ist mir auch ein entscheidender Hinweis zum Tatort sehr früh aufgefallen. Spannend war das Buch aber natürlich trotzdem noch, weil ich ja wissen wollte, wie Arno Strobel ein glaubwürdiges Ende finden kann. Ich kann nur soviel sagen: Er hat eins gefunden, auch wenn sich noch einige kleinere Punkte finden, die mir als etwas fragwürdig erscheinen.

„Der Sarg“ ist sicherlich spannend zu lesen, ich habe mich die ganzen 360 Seiten lang nicht einmal gelangweilt, aber das echte Pageturner- und Nervenkitzel-Gefühl hat mir gefehlt. Der Funke der Faszination am Unglaublichen ist bei mir bei diesem Buch nicht so wirklich gesprungen, wie zum Beispiel bei „Das Skript“.

Leider sind einige Nebenfiguren etwas auf der Strecke geblieben. Ich hätte gerne gewusst, wie es mit ihnen weitergegangen ist, da sie nämlich teilweise wirklich interessant angelegt sind. Die Ermittler sind vor meinem Auge leider nicht wirklich zum Leben erwacht. Vielleicht fehlen mir dazu aber die Vorkenntnisse der Bände, wo sie schon eine Rolle spielen.

Ein sicherlich wichtiges Thema, das Strobel im Buch aufwirft, ist Missbrauch an Kindern und das Wegschauen der Beteiligten. Es ist erschreckend und macht mich unendlich wütend, wenn Erwachsene es nicht wahrhaben wollen, wenn Kinder in Not sind. Und man muss alles erdenkliche Verständnis für Menschen haben, denen in der Kindheit Unrecht angetan wurde. Aber das Thema ist inzwischen auf dem Thrillermarkt zu omnipräsent, dass es für mich schon in die Richtung Effekthascherei geht.


Mein Fazit

Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt. Die Spannung ist durchweg hoch gehalten und die Figuren sind glaubhaft und interessant. Dennoch fand ich diesen Thriller etwas schwächer, weil mich auch die Herausarbeitung der Ermittlercharaktere nicht überzeugt hat. Vom Thema Kindesmissbrauch habe ich in letzter Zeit genug gelesen.

Ich weiß, dass Arno Strobel das besser kann, freue mich auf den nächsten Teil und hoffe, dass er sich genügend Zeit dafür nimmt und sich nicht zu sehr unter Zeitdruck setzen lässt.



*** Meine Berichte erscheinen auch auf anderen Plattformen ***

49 Bewertungen, 19 Kommentare

  • LadyMarmelade

    28.06.2013, 22:21 Uhr von LadyMarmelade
    Bewertung: sehr hilfreich

    hört sich gut an

  • Gi22Fr

    20.06.2013, 12:23 Uhr von Gi22Fr
    Bewertung: besonders wertvoll

    liebe grüße gitte - toller bericht

  • anonym

    12.05.2013, 05:27 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH. Getreu meiner Info in der Kurzbeschreibung revanchiere ich mich großzügig durch Gegenlesungen / Bewertungen. Dies habe ich mit 5 Infos gerade wieder gemacht. Viele Grüße noch. Man liest sich …, der Hochsauerlaender, Uli

  • joelovesyou

    27.04.2013, 08:46 Uhr von joelovesyou
    Bewertung: besonders wertvoll

    bewe & ein schönes Wochenende, lG

  • anonym

    19.04.2013, 17:47 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und LG

  • Matze081

    12.04.2013, 22:12 Uhr von Matze081
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöne Grüße, Matze081 ;)

  • oskermit

    12.04.2013, 21:58 Uhr von oskermit
    Bewertung: sehr hilfreich

    KLASSE berichtet! DANKE für deinen Besuch bei mir!

  • Lucky130

    05.04.2013, 08:41 Uhr von Lucky130
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & viele Grüße!

  • Juri1877

    04.04.2013, 19:24 Uhr von Juri1877
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw auch wenn mich der Inhalt eher nicht so begeistert

  • uhlig_simone@t-online.de

    04.04.2013, 10:37 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    GLG Simone

  • minasteini

    04.04.2013, 08:02 Uhr von minasteini
    Bewertung: besonders wertvoll

    So wie versprochen umbewertet auf Bw. LG Marina

  • katjafranke

    03.04.2013, 23:20 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen lieben Gruß KATJA

  • Golf1Susy

    03.04.2013, 23:01 Uhr von Golf1Susy
    Bewertung: besonders wertvoll

    SH & LG Susy

  • knuddelfire

    03.04.2013, 20:18 Uhr von knuddelfire
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöne Grüße

  • anonym

    03.04.2013, 19:38 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris

  • monagirl

    03.04.2013, 17:21 Uhr von monagirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß Mona

  • minasteini

    03.04.2013, 17:08 Uhr von minasteini

    Muss Morgen wieder kommen und umbewerten. LG Marina

  • Lale

    03.04.2013, 16:21 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • mausi1972

    03.04.2013, 15:40 Uhr von mausi1972
    Bewertung: besonders wertvoll

    Viele Grüße Marion