The Douglas Arms Testbericht

Einleitung

Während meines Aufenthalts in Lerwick, der Hauptstadt der Shetland-Inseln, Ende Januar diesen Jahres begab ich mich während einiger Ereignis freier Stunden auf die Suche nach einem dieser gemütlich-schönen typischen britischen Kneipen. Ich suchte und suchte - und fand in der Innenstadt irgendwie nichts, was mir wirklich zusagte. Und irgendwie wurde meine Suche dann doch noch von Erfolg gekrönt, wobei sich ein etwa 15-minütiger Fußmarsch durchaus bezahlt machte, denn ich stieß auf "The Douglas Arms" - und genau darüber berichte ich nun an dieser Stelle.

Angebot

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Zustand der Einrichtung

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Sauberkeit

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Preis-Leistungs-Verhältnis

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Weitere Erfahrungen & Fazit

Der Ort des Geschehens

Die Hauptstraße von Lerwick ist die Commercial Road. Und an genau der liegt das von mir aufgesuchte Pub. Allerdings weiß der Besucher sicherlich zunächst nicht, wie weit sich die Commercial Road zieht, rund 15 Minuten Fußweg sind vom Market Square bis zum Pub zurück zu legen. Dabei geht es noch am Shetland Museum vorbei - und dann taucht auf der linken Straßenseite endlich in einem Backsteingebäude der Ort der Zuflucht auf, der durch eine vier großen halbrunden Fenster zur Straßenseite hin gut zu erkennen ist. Die genaue Anschrift des Establissements lautet: The Douglas Arms, 67 Commercial Road, Lerwick, Shetland, ZE1 0NL, United Kingdom. Geöffnet ist das Lokal übrigens täglich von 11.30 bis 23 Uhr.

Das Innere

Das "Douglas Arms" - übrigens ein ungewöhnlicher Name für die Shetland-Inseln, weil der Douglas-Clan eher in den schottischen Lowlands anzusiedeln ist - hat noch nach ganz alter Tradition zwei Eingänge: Einen zur gemütlichen Lounge-Bar, einen zur zweckmäßig eingerichteten Public Bar. Letztgenannte wurde von mir nur kurz inspiziert und mochte von der Optik nicht zu überzeugen, hier hielten sich vor allem des entsprechenden Angebots wegen Billard- und Dartspieler auf. Aber die Lounge Bar war in Sachen Gemütlichkeit nun wirklich nicht mehr zu überbieten. Viel Holz sorgte ebenso für einen warmen Eindruck wie der Teppichboden und die in rot gehaltenen Bank- und Stuhlpolster. Dass im Hintergrund kein Fernseher lief, gefiel mir auch ausgesprochen gut. Die Tische in unterschiedlicher Größe sind als außerordentlich robust zu bezeichnen, sie bestehen aus Gusseisen und haben marmorne Platten. Ein echter offener Kamin, bewundernswert geschwungene Gardinen an den Fenstern und Kupfergeschirr als Dekoration über der Theke harmonieren bestens miteinander. Und dann die Fotos an den Wänden: Überall gab es Szenen von den Folklore-Veranstaltungen der Vorjahre, vom Guizer Jarl und seinen Squads, die auf mich schon zuvor eine besondere Anziehungskraft ausgeübt hatten und dafür sorgten, dass ich meine Reise auf die Shetland-Inseln überhaupt antrat. Bei aller Gemütlichkeit: Die sanitären Anlagen wirkten modern und sauber - was will man denn noch mehr?

Die Getränke

Ich habe nicht erkennen können, dass abgesehen von Knabbereien in Tüten auch Essbares in diesem Pub angeboten wurde. Dafür aber gibt es reichlich Trinkbares. Mit dabei war auch mein britisches Lieblingsbier, das Newcastle Brown Ale, das in der Lounge Bar mit 3,55 Pfund (etwa 4,20 Euro) für den Pint (etwas mehr als ein halber Liter) zu Buche schlug. Zu den frisch gezapften Bieren gehörten unter anderem McEwan's Export, Tartan Special, Belhaven Best, Guinness, Carling lager und Tennent's lager. Natürlich gibt es auch noch alle anderen erdenklichen Getränke, von Spirituosen über Soft-Drinks bis hin zu Tee und Kaffee oder Wein. In der Public Bar übrigens sind alle Getränke geringfügig günstiger als in der Lounge Bar.

Meine Meinung

Dass dieses Lokal ausgesprochen gemütlich wirkt und ist, dürfte nach der Lektüre meiner obigen Zeilen klar sein. Dazu gehört aber auch das Publikum - und das ist bunt gemischt. Einheimische, Touristen, Studenten - hier trifft sich einfach alles. Und irgendwie ist es hier auch gar kein Problem, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und sich zu unterhalten, was natürlich noch einfacher ist, wenn zwischendurch mal ein frisches Bier an der Theke geholt wird. Das übrigens wird hier genau so gehalten wie praktisch in allen britischen Pubs: Es gibt kein Personal, das die Getränke an den Tisch bringt. Der Kunde holt sie sich selbst - und zahlt auch unmittelbar, nachdem die Gläser vom Personal auf der Theke abgestellt wurden. Das Ganze sorgt immerhin für einen beschleunigten Trink-Vorgang und hat zudem den Vorteil, das niemand mehr bestellen kann als er zu bezahlen in der Lage ist.

Ich jedenfalls war recht schnell in ein Gespräch mit Einheimischen vertieft und erfuhr von ihnen auch, dass das Lokal eigentlich nur als "Marlex" bekannt ist, was mir irgendwie gar nicht einleuchten wollte, mir dann aber auch erklärt wurde: Die früheren Eigentümer waren Margaret und Alex - und ihre Namen wurden einfach zusammen gezogen. Das werde ich mir einfach mal merken, um bei meinem bereits fest avisierten nächsten Shetland-Besuch mit meinem Wissen ein wenig anzugeben und anderen Menschen zu erklären, dass ich ins Marlex gehen werde. Denn ich bin mir sicher, dass ich genau das tun werde. Ich habe zuvor in Lerwick einige Kneipen betreten, war aber von allen anderen nicht gerade angetan. Nur im Douglas Arms gefiel es mir wirklich - und vielen anderen Menschen offenbar auch. Und wer weiß: Einmal wöchentlich gibt es hier eine beliebte Veranstaltung, das Pub Quiz nämlich. Vielleicht nehme ich daran ja beim nächsten Mal teil. Vielleicht aber auch nicht. Sicher ist, dass ich es in diesem Lokal durchaus ein paar Stunden aushalten werde. Gute Getränke, gutes Essen - das ist alles, was ich in einem Pub suche. Dass ich zum Rauchen vor die Eingangstür gehen muss, ist auch nicht ganz so schlimm, denn hier treffe ich andere Süchtige, mit denen dann wieder neue interessante Gespräche aufgenommen werden, die sich anschließend im Inneren des Pubs problemlos fortsetzen lassen.

Wer also in Lerwick zu Gast ist, sollte den Weg nicht scheuen - ein Besuch im Marlex lohnt sich allemal.