The Echo (DVD) Testbericht
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von LilithIbi
"Du hörst sie doch auch, oder?"
Pro:
zwingt einen zum mitdenken, warum Figuren sich so verhalten, wie sie es tun, diverse Ansätze
Kontra:
der Hauptdarsteller, Logiklöcher, liebloses Ende, Unklarheiten nebst Widersinniges
Empfehlung:
Nein
Hinsichtlich des 92minütigen Gruselplätscherwerks
“The Echo“
werde ich den Eindruck nicht los, dass dieser Film eher der zweiten Sparte zuzuordnen ist. Alldieweil die ersten Minuten noch rigoros beklemmend beginnen, wirkt der krampfhaft dramaturgisch hineingepresste zweite Handlungsstrang beinahe störend, um das eigentliche Rätsel um das, was sich in dem Mietshaus abspielt, zu lösen.Bedauerlicherweise liegt die Offenbarung dessen nicht weit hinter der 53.ten Minute gestreut, während diese doch irgendwie unvorhergesehene Wendung die dringend notwendige Spannung an den Tag legt.
Zuvor und eigentlich auch danach geschieht das, was in solchen Filmen eben passiert:
Merkwürdige Geräusche sind es, die den grade ins Haus seiner Mutter gezogenen Ex-Sträfling Bobby Walker (Jesse Bradford) eingangs beschäftigen, wenig später verstören und nicht minder ängstigen. Obendrein dringen aus der Nachbarwohnung immerfort Schreie seitens der jungen Mutter (Iza Calzado), während das Töchterlein ((Jamie Bloch) recht verstört vor der Türe hockt und es sich bei dem Familienoberhaupt Walter (Kevin Durand) ausgerechnet um einen Polizisten handelt.
Zugleich versucht Bobby, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, sucht die Nähe zu seiner Exfreundin Alyssa (Amelia Warner) und ergattert obendrein einen Job bei dem Automechaniker Hector Rodriguez (Carlos Leon), wo er gewiss vor den merkwürdigen Ereignissen wie vermeintlichen Geistererscheinungen ebenfalls nicht mehr lange sicher sein soll...
Die Umsetzung
will meines Empfindens nach so wenig aus sich heraus wie ich frühmorgens aus dem Bette. Jene potentiell Interessierte, denen es wie eine Warnung erscheint, dass „The Echo“ bereits im Jahre 2008 fertiggestellt wurde, bemerkenswerterweise erst 2012 auf DVD vermarktet wurde, könnten mit einer geringeren Erwartungshaltung an den Suspens-Horror herangehen als ich es tat. In der geliebt-gefürchteten Position, mir förmlich die Teetasse aus der Hand hinausgeschockt zu bekommen, wartete ich förmlich auf die Szenen, in denen ich rigoros zusammenzucken sollte / könnte / würde.Dem ist allerdings bis auf eine wirklich wirklich fiese Ekel-Aufnahme zu keiner Stelle der Fall.
Fakt ist: ich kenne zig „The Ring“ Originalteile wie Remakes und habe mich lediglich während der ersten Sichtung von „_The Grudge“_ gegruselt. Haushoch zwar nicht, aber immerhin. Bei weiteren Vorführungen nur noch ein wenig (viel).
Da „The Echo“ auf exakt die gleichen ~ und somit ganz und gar nicht mehr - überraschenden Buhu-Sequenzen setzt, konnte ich relativ gelassen vor dem heimischen Bildschirm hocken bleiben. Oder liegen; je nach Voranschreiten des doch (gefühlt) recht langwierigen Filmes.
Selbstredend gibt es Elemente, die immer wieder aufs Neue wunderbar funktionieren. Der Killer hinter der Haustür, beispielsweise. Oder der im letzten Moment anspringende Wagen.
Nur: in „The Echo“ gibt es weder das eine, noch das andere.
Vielmehr muss man sich mit einem Hauptdarsteller herumschlagen, der ähnlich wie Nicolas Cage nur ein bis maximal zwei Gesichtsausdrücke an den Tag zu legen versteht.
Dadurch, dass ich spontan fühlte, den Protagonisten nur wenig leiden zu können, hatte „The Echo“ beinahe von Anfang an einen recht schwierigen Start bei mir.
Dafür, dass die Spannung immer wieder überaus abrupt endet und den Zuschauer überdies förmlich auf diverse Logiklöcher zuschubst, kann gleichwohl weder der doch irgendwie bemitleidenswerte Bobby etwas; noch ich selbst, die den Filmgenuss von solchen eigentlichen Nebensächlichkeiten abhängig macht.
Regisseur Yam Laranas scheint zweifellos diverse gute Ansätze innegetragen wie sogar auf Drehbuchpapier verewigt zu haben. Dessen ungeachtet gibt „The Echo“ seinen Potential kaum eine Chance, so etwas wie eine Atmosphäre entstehen zu lassen.
Warum um alles in der Welt einer der Nachbarn ebenfalls Geräusche hört, dieses auch Bobby gegenüber erwähnt, dieser jedoch keine Motivation verspürt, sich einmal mit dem älteren Mann auszutauschen, geht mir genauso wenig in den Kopf wie zig verschenkte Möglichkeiten.
Schon alleine die Aussage
„Rufen Sie uns nie wieder an“
lässt de facto böses ahnen, durfte sodann tragischerweise nichtsdestotrotz zu keinem weiteren Zeitpunkt je wieder von Bedeutung sein. Wer sich als Zuschauer einmal auf die Suche nach Elementen, in den er aus tiefstem Herzen „Hä?“ sagen kann, macht, wird bei „The Echo“ mehr als im geringen Ausmaß fündig werden.
Diese an dieser Stelle allesamt herunterzuleiern, kann und soll gewiss nicht Ziel der meinigen Berichterstattung sein, um möglichen Guck-Freunden nicht den letzten Spaß (?) vorwegzunehmen. Wobei ich mir dessen ungeachtet nicht die Äußerung meiner Verwunderung verkneifen kann, wer um alles in der Welt ein Klavier auf Seite schiebt, sodann ein Loch in der Wand entdeckt und weder das Klavier zurück befördert, noch irgendetwas unternimmt, um jenen Schauplatz zur Nachbarwohnung zu verschließen.
So träge könnte nicht einmal ich persönlich sein, um diese Stelle schulterzuckend einfach so zu belassen. Wobei ich generell weitaus umzugsfreudiger bin, als es Bobby laut Drehbuchautoren an den gespenstischen Tag legen musste.
Unbestreitbar gibt „The Echo“ in dem Finale noch mal alles, was die Macher an Zugkraft zusammenkratzen konnten. Doch kaum ein Lob ohne Tadel: für meinen Geschmack gestaltet sich jener Ausklang zwar zwischenmenschlich unglaublich grausig, fühlt sich dennoch zugleich etwas langatmig und zähflüssig an. Hinzu gesellt sich der Aspekt, dass die Ursache für die unheimlichen Begebenheiten von mir persönlich bereits in der ungefähren Filmmitte treffsicher erkannt wurden ~ ohne mich hierfür selbst überragend loben zu wollen.
Es ist, wie es ist: das „warum“ liegt spätestens in der 60.ten Minute auf der offenen Hand, während somit die „Fluchaufhebung“ in meinen Augen gar keinen Sinn macht, eben weil sich gewissermaßen nichts ändert, sondern lediglich umkehrt.
Schwacher Trostmoment: ob das Buhu sodann wirklich aus und vorbei ist, beantwortet „The Echo“ keineswegs; klatscht dem Filmgucker an dessen statt den Abspann ins Gesicht und lässt diesen mit zig Fragen, was nu mit den Bewährungsauflagen, Alyssa, Bobby oder gar bloß der noch zu findenden Leiche werden wird, alleine.
Missmut gibt’s dafür gratis obendrein.
Die DVD selbst
ist ebenfalls nicht das Wahre. Neben einem ordentlichen Ton in deutscher wie englischer Sprache nebst drei auswählbaren Untertiteln gibt es hinsichtlich der Bildqualität auch während dunkler Aufnahmen nichts zu beanstanden.
Die Menü-Unterkategorisierung „Extras“ hingegen gestaltet sich als Witz ohne Witz, kann man hier lediglich den Originaltrailer bewundern, während es im Hauptmenü diverse Trailer zu anderen (älteren) Filme zu sichten gibt.
Mit der Frage, ob die rote FSK18 Belabelung angemessen ist oder ob es vielleicht doch noch ein blaues Label getan hätte, setze ich mich an dieser Stelle gar nicht mehr auseinander.
Summa summarum
klang „The Echo“ für mich nach bedeutend mehr, als ich schlussendlich geboten bekam. Erneut erklärt sich somit für mich die großzügige Vor-Vererbung meines späteren Vermächtnisses seitens der Erstguckerin, die mir die Silberscheibe mit den Worten „naja“ in die Hand drückte.
Wahrhaftig schlecht ist „The Echo“ zwar nicht, stellt indessen definitiv keinen Beitrag dar, den man sich unbedingt kaufen muss. Am meisten eignet sich der Film vermutlich für jene, die die zu Werbezwecken herangezogenen Schocker nicht kennen. Den aktuellen Preis in Höhe von würde ich persönlich mitnichten als verauslagbar benennen; bei eventueller späteren Zugehörigkeit in der Media Markt'chen Grabbelkiste hingegen 1,99 bis 2,99 Euro grade noch so tolerieren.
Mit viel guter Laune, wohlgemerkt.
Sonstig bleibt es so, wie es sein muss: zwei Sternchen Dank eines entzückenden Kindes; dem Usus, alle spanischen dominanten Personen immerfort „Hector“ zu nennen und nicht zuletzt dem abgedroschenen, aber doch effektvollen „du warst im Haus, also hast du auch draußen Pech gehabt“ Paranoia-Kram.
Eine Empfehlung gibt es hingen in der Tat nicht.
16 Bewertungen, 7 Kommentare
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06.04.2013, 22:33 Uhr von Golf1Susy
Bewertung: sehr hilfreich...und ein schönes Wochenende. LG Susy
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06.04.2013, 08:25 Uhr von Lucky130
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße & ein schönes Wochenende!
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05.04.2013, 21:46 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichSchönen Freitagabend, schönes Wochenende und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967:-)
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05.04.2013, 20:28 Uhr von sirikit06
Bewertung: besonders wertvollWünsche Dir ein schönes WE! LG
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05.04.2013, 14:09 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Annabelle.
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05.04.2013, 11:24 Uhr von mausi1972
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße Marion
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05.04.2013, 10:18 Uhr von monagirl
Bewertung: sehr hilfreichGruß Mona
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