TomTom Go 500 Testbericht

Nach ca. 7 Jahren war unser Becker Navi nicht nur total veraltet, sondern das Kabel hatte auch einen Bruch. So war es nun doch soweit, dass ein Neues her musste.

Nachdem mein Mann schon vor ca. 3 Jahren sich intensiv um ein neues Navi gekümmert hatte, gab es bereits die Vorstellung diesmal ein Tomtom zu kaufen. Also informierte er sich im Internet und druckte einige Modelle, die ihm gefielen aus. Damit gingen wir zur nächstgelegenen Saturnfiliale und ließen uns dort von einem wirklich guten Fachmann beraten. Der amüsierte sich erst einmal über die mitgebrachten Ausdrucke, weil in denen ziemlich viele falsche Versprechungen standen.

Also stellte er uns in unserem Preissegment einige Typen vor. Zuerst sahen wir uns GO 600 an. Allerdings war uns das zu groß und wir entschlossen uns den Typ GO 500 mit dem Touch-Display von 5 Zoll, was 12,7 cm Diagonale besitzt.

Dieses Gerät besitzt ein kapazitives Touch-Display, was bedeutet, dass man wie bei einem iPhone, durch Berührung mit mindestens einem Finger eine Veränderung erreicht. Das Navi GO 500 hat eine total neue Software und man muss nicht wie bei den Vorgängern von einer Oberfläche zur anderen klicken. Das gefiel uns sehr und war einer der Gründe, weshalb wir uns für dieses Modell entschieden haben.

Der 2. Grund war, dass es so lange, wie das Gerät funktioniert, 4x pro Jahr ein kostenloses Karten-Uptade gibt. Bisher waren diese ja sehr teuer und es war preiswerter, bald ein neues Gerät zu kaufen, wenn man aktuelles Kartenmaterial haben wollte.

Also kauften wir das Gerät und mit dem Angebot, wenn es Fragen zur Bedienung geben sollte, jederzeit sich an den netten Verkäufer wenden zu können, gingen wi8r heim.

Wie immer ließ ich meinen Mann das neue Gerät zu erkunden. Er packte es aus und das Erste, was ich hörte, das die Gebrauchsanleitung eine Katastrophe sei. Wer keinen PC besitzt oder sich nicht damit so richtig auskennt, hat ein Problem. Irgendwann fand mein Mann eine Pdf-Datei mit dem Referenzbuch, welches 77 Seiten hat. Das will erst einmal ausgedruckt und studiert werden. Wir hätten gern eine Kurzfassung gehabt. Das ist für uns ein Minuspunkt.

Allerdings erklärt sich das Gerät relativ schnell durch eigenes Ausprobieren. Nachdem man rechts an der Oberkante des Gerätes einen länglichen Schalter entdeckt hat, kann man es durch ein etwas längeres Drücken, einschalten.

Dann öffnet sich das Hauptmenü.

Es hat 6 Hauptpunkte:

-         Suchen

-         Aktuelle Route

-         Meine Orte

-         Parken

-         Tankstellen

-         Traffic und Sicherheitswarnungen

Das Hauptmenü öffnet man mit der Schaltfläche Kreis mit 4 Punkten.

Will man nun eine Route planen, geht man auf Suchen. Es öffnet sich eine Tastatur mit der man nun die Adresse eingeben kann. Gibt man nur den Ort ein, werden Ziele in einer Liste angegeben, aus der man genauer auswählen kann. Dann klickt man das Zeichen wie ein  Lenkrad an, wenn man diese Route fahren will. Die Karte baut sich mit der Gesamtroute auf und man sieht rechts die Entfernung. Gleichzeitig öffnet sich ein Fenster mit 3 Zeilen:

-         Add to My Places

-         Search Near Here

-         Adresse des Zieles mit den Zeichen für das Fahren.

Klickt man jetzt das Lenkradzeichen an, kann die Fahrt beginnen.

Alle Funktionen werden mit Gesten aufgerufen:

-         Doppelklicken zur Vergrößerung der Karte

-         Ziehen, um an eine andere Kartenposition zu gelangen

-         Wischen, um eine großes Stück auf der Karte zu verschieben.

-         Gedrückt halten um z.B.: ein Pop-up-Menü für einen Ort auf der Karte

-         Auf- und Zuziehen erfolgt durch Daumen und einen Finger

-         Tippen und auswählen für das Auswählen eines Elementes z.B. des Hauptmenüs

Diese Bedienung unterscheidet sich total von den Navis, die wir bisher kennen und wir finden sie sehr angenehm.

Unter Aktuelle Route kann man folgende Veränderungen vornehmen:

-         Route löschen

-         Routentyp ändern (Schnellste Route, Kürzeste Route, Umweltfreundlichste Route, Autobahnen vermeiden, Fußgänger Route, Fahrrad Route)

-         Auf dieser Route vermeiden  (Mautstraßen, Fährverbindungen, Unbefestigte Straßen)

-         Halt zur Route hinzufügen (können weitere Orte hinzugefügt oder gelöscht werden)

-         Routenvorschau wiedergeben

-         Routenvorschau anhalten

Meine Orte ermöglicht eine Auswahl von Orten mit wichtigen Adressen zu erstellen.

Die Auswahl wird noch unterschieden zwischen Heimatort und Letzte Ziele.

Neben der Routenführung auf der Karte ist am rechten Rand eine Zielinformationsanzeige. Da kann man ablesen:

-         Ankunftszeit und Fahrzeit bis zum Ziel bzw. Entfernung bis zum Ziel

-         Haltepunkte auf der Route

-         Tankstellen, die direkt an der Route liegen

-         TomTom Traffic

-         Gefahrenstellen

Die Punkte Parken und Tankstellen haben uns zunächst einige Probleme gemacht. Wir würden uns wünschen, dass Parkplätze automatisch angezeigt werden. Das ist aber nicht so. Man kann aus der Karte einen Parkplatz auswählen, den man ansteuern will. An der Autobahn werden leider nur die Rastplätze mit Tankstellen angezeigt.

In unserem Gerät ist kein Radarwarner installiert. Da wir kein internetfähiges Handy haben, würde uns das auch nichts nützen. Allerdings gibt es den TMC-Stauwarner. Der digitale Verkehrsdienst wird über Radiosender ausgestrahlt. So werden Staus angezeigt und eine alternative Fahrroute vorgeschlagen. Dazu gibt es ein helltönendes Signal. Wenn man diese fahren will, muss man auf -ja-  in der Routenleiste tippen. In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ist der Empfang kostenlos.

Wenn ein Stau oder eine größere Baustelle kommt, wird auf dem rechten Rand die Entfernung vom eigenen Standort und bei Stau abwechselnd die Verzögerung in Minuten angezeigt. Klickt man auf die Symbole erhält man weitere Erklärungen. Uns ist aufgefallen, dass bereits angezeigte Behinderungen wieder verschwinden, wenn man von einem in ein anderes Bundesland fährt. Eigenartigerweise war die Baustelle dann auch gar nicht mehr vorhanden.

Auch der angezeigte Stau in Berlin war nicht mehr vorhanden, wurde aber im Verkehrsfunk auch schon nicht mehr gemeldet. Also ganz kann man sich auf diesen Dienst nicht verlassen.

Nun noch etwas zum Display. Auf der Karte werden folgende Symbole verwendet:

-         Kreis mit 2 senkrechten Linien und dazwischen 3 Zeilen Punkte bedeutet: Ziel

-         Ein Haus für die Heimatadresse

-         Ein Wimpel für einen geplanten halt.

-         Ein Stern für einen gespeicherten Ort in Meine Orte

Die Routenansicht wird standardmäßig in 3D dargestellt. Man kann auch 2D einstellen. In einigen Städten sieht man die Gebäude an der Route in 3D.

Fahranweisungen sind oben auf dem Display zu sehen. So wird die Richtung des nächsten Abbiegens, die Entfernung, der nächste Straßenname bzw. –nummer und teilweise die Spurführung angezeigt Gleichzeitig werden dies Angaben auch angesagt, wenn man die Computerstimme ausgewählt hat. 

Am unteren Rand ist die Geschwindigkeitsanzeige. Dort wird das Tempolimit, die eigene Geschwindigkeit (bei mehr als 5km/h wird die Anzeige rot) und die aktuelle Straße angezeigt.

Die Tag-und Nachtansicht wechselt automatisch.

Bei der 3D Darstellung ist die Karte nach Norden ausgerichtet.

Die Grafik der Karten sind auf das Wesentliche begrenzt und die Farben sind dezent. Uns gefällt es, so kann man mit einem Blick wichtige Informationen erfassen. Im Vergleich zu unserem alten Becker mussten wir uns erst darauf einstellen. So wird die Route, egal welche Straßenart angezeigt wird, blau unterlegt. Der Pfeil ist ebenfalls blau. Die andere Fahrbahn oder Querstraßen sind dunkelgrau. Die Umgebung ist unaufdringlich dargestellt. Dafür können die Infos gut erkannt werden, auch wenn man eigentlich eine Lesebrille braucht. Wenn Gebäude in 3D angezeigt werden, ist deren Form gut zu erkennen und hilft so bei der Orientierung.

Stau oder stockender Verkehr wird je nach Stärke unterschiedlich dargestellt:

-         rot/orange stehender Verkehr

-         dunkelgelb/orange sich stauender Verkehr

-         dunkelgelb/gelb stockender Verkehr

-         weiß/orange unbekannter Unfall

-         gelb/weiß unbekannte Verkehrsstörung

-         gelb/weiß schraffiert Straßenarbeiten

-         orange/weiß Fahrspurverengung

-         rot/weiß Straßensperrungen

Zum GO 500 gibt es eine EasyClick Magnethalterung, ein USB-Kabel und –Autoladegerät und eine Installationsanleitung.

Das Gerät enthält 45 Staaten von Europa:

Umfassende Abdeckung: Andorra, Österreich, Belgien, Kroatien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Gibraltar, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Monaco, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, San Marino, Spanien (einschl. Kanarische Inseln), Slowakei, Slowenien, Schweden, Schweiz, Vatikanstadt, Vereinigtes Königreich (einschl. Kanalinseln)

Teilweise Abdeckung: Bulgarien, Lettland, Rumänien, Türkei, Ukraine, Russische Föderation

Hauptverkehrsstraßen: Albanien Weißrussland Bosnien-Herzegowina Mazedonien Moldawien Montenegro Serbien

Wir haben für das Gerät 185€ bezahlt.

Fazit:

Inzwischen haben wir bereits 2 längere Reisen innerhalb von Deutschland unternommen und sind total begeistert von:

-         der Routenführung, die war beim Becker teilweise unlogisch

-         der Geschwindigkeit der Berechnung, auch wenn man eine andere Strecke fährt.

-         der weiteren Simulierung der Strecke im Tunnel, was unser altes Navi nicht hatte

-         der leichten Bedienung 

-         der guten Erkennbarkeit des Displays

-         der Magnethalterung, die ein leichtes Anbringen und Abnehmen des Navis ermöglicht

-         der Anzahl der Länder

-         den kostenlosen Karten-Uptades

-         der Möglichkeit, dass wir jetzt auch in der Wohnung die Route planen und simulieren können. Das konnten wir bisher nicht ohne GPS-Signal.

Unsere Zielorte, die teilweise auch abgelegen waren, wurden sicher angesteuert. Nachdem wir im Frühjahr in Kroatien mit dem alten Navi unsere Zieladressen nicht finden konnten, habe ich die Route dahin simuliert und mit dem TomTom GO 500 klappte das gut. So freuen wir uns schon auf die nächste Reise dahin.

Wir können das Gerät bisher empfehlen und würden es auch wieder kaufen.