weitere aktuelle Themen Testbericht

No-product-image
ab 17,32
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von femail

Hautkrebs - Die ANGST vor dem STERBEN

Pro:

wenn es schnell erkannt wird, kann einem geholfen werden, Gewissheit, Hilfe, Unterstützung

Kontra:

Angst vor der Wahrheit, Angst vor Behandlung

Empfehlung:

Nein

Es ist als wär es gestern gewesen. Ich kann mich noch genau erinnern an den Tag, als sie sich überwunden hatte zum Arzt zu gehen. Es war zwar lediglich ein etwas größerer Blutfleck, doch war er irgendwie störend. Sie hatte diesen Fleck nun schon fast zwei Jahre und hatte sich nie wirklich getraut zum Arzt zu gehen. Sie hatte Angst wie vor vielem im Leben. Angst vor dem Arzt? Oder war es die Angst vor Ärger, weil sie schon so lange nicht mehr beim Arzt war? Wahrscheinlich war es alles auf einmal.
Woher die Angst plötzlich kam? Vielleicht von der harten Realität, die sie bis dorthin immer versucht hatte zu verdrängen. Sie war damals gerade mal in dem zarten Alter von 16 Jahren. Im Sommer sollte sie für sechs Wochen nach Australien fahren und damit ihren langersehnten Traum erfüllen. Die Austauschpartnerin von drüben war gerade zu Besuch bei ihr. Durch Zufall kamen die zwei auf ein sehr ernstes Thema – den Hautkrebs. Obwohl die junge Australierin auch gerade erst 16 Jahre alt war, wusste sie schon etwas mehr über die Gefahr. Denn in Australien gehört die Vorsorge zum Alltag. Das Ozonloch befindet sich nämlich direkt über Australien. Die Hautkrebsrate dort ist enorm hoch. Während dieser Unterhaltung wurde der Kleinen schnell bewusst was sie die Jahre über verdrängt hatte: Der Fleck am Bein war damals im Frankreichurlaub entstanden. Sie hatte sich zwar mit Sonnencreme eingecremt, aber der Lichtschutzfaktor war für ihre Haut nicht hoch genug gewesen. Die Folge davon war ein Sonnenbrand am ganzen Körper und die Entstehung des komischen Flecks.
Sie ging also eines Tages mit Mama zum Hautarzt, um sicher zu gehen, dass es sich bei ihr nicht um Hautkrebs handelt. Der Arzt entnahm von dem Fleck eine Gewebeprobe und schimpfte, dass sie erst so spät gekommen sind. Er erklärte ihnen, dass dies wohl ein Melanom (man unterscheidet bei Melanomen zwischen gutartig und bösartig) sei. Die entnommene Gewebeprobe musste allerdings erst einmal eingeschickt werden, um festzustellen um was genau es sich handelt. Er erklärte, dass jeden Tag ein Patient bei ihm in die Praxis kommt, dem er mitteilen muss, dass er ein bösartiges Melanom hat. Außerdem hat er dann die Aufgabe diesem Patienten mitzuteilen, dass dieser nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Die meisten dieser Patienten sind zu spät gekommen und haben genau wie dieses Mädchen zu lange gewartet. Denn normalerweise kann man noch etwas unternehmen, bevor sich der Krebs ausgebreitet hat. Der Arzt schickte die zwei also wieder nach Hause und versicherte, dass es sich in diesem Fall um 99% um ein gutartiges Melanom handelt, dass dann lediglich entfernt werden muss, aber um Sicherheit zu bekommen, sollen die zwei in zwei Wochen wieder kommen. Mit diesem Tag fing für das kleine Mädchen eine schwere Zeit an. Sie wusste genau, wenn sie Hautkrebs haben würde, hat sie gerade mal nur noch ein halbes Jahr zu leben. Sie hatte alle möglichen Gedanken in dieser Woche. Wer würde ihr Zimmer bekommen? Was passiert mit ihrem Geld? Was würde sie in ihrem letzten halben verbleibenden Jahr tun? Die zwei Wochen waren wohl die bisher schlimmste Zeit im Leben des jungen Mädchens. Noch nie hatte sie solch eine Angst gehabt. Aber eins war ihr klar, egal was passiert sie wollte noch einmal in ihrem Leben nach Australien und sich ihren Wunsch erfüllen. Vielleicht war das kleine Mädchen auch einfach zu pessimistisch. Oder war es realistisch? Denn immerhin sagte der Arzt ja, dass jeden Tag ein Patient in seine Praxis kommt, der Hautkrebs hat. In diesen zwei Wochen lebte das kleine Mädchen bewusster. Sie fing an zu beten für jeden Tag den sie leben durfte. Sie liebte die Menschen, die ihr etwas bedeuteten viel intensiver und sie hatte Angst vor dem Tag der Wahrheit. Und plötzlich war dieser Tag gekommen. Sie bekam die Bestätigung, dass es sich lediglich um ein gutartiges Melanom handelt und das es nun sofort entfernt werden würde. Nach diesem Tag drehten sich ihre Gedanken wieder um ganz alltägliche Sachen. Sie wollte einfach wieder Spass haben und nicht mehr so pessimistisch sein. Sie hatte Angst davor eine Narbe am Bein zurück zu behalten. Ihr Leben hatte sich innerhalb von einem Tag wieder total verändert und sie betrachtete wieder alles mit anderen Augen. Dafür war sie aber nun eine Erfahrung reicher. Sie wusste wie es ist, wenn man Todesangst hat und Angst hat mit jemanden darüber zu reden. Wahrscheinlich war aber genau das keine gute Idee gewesen. Hätte sie nur mit jemanden geredet...
Warum hat sie sich bloss solche Gedanken gemacht? Sie war immer der Einstellung gewesen von dem schlimmsten auszugehen. Denn wenn man an das Schlimmste denkt, dann ist alles was passiert besser. Tief im inneren schämte sie sich manchmal für ihre Einstellung, aber so war sie nun mal. – jung, naiv und ängstlich vor dem Leben und auch vor dem Tod


Hautkrebs ist etwas sehr ernst zu nehmendes. Es ist wichtig bei dem kleinsten Merkmal zum Hautarzt zu gehen. Denn im Anfangsstadium kann man Hautkrebs besiegen. Hat sich der Krebs erst einmal ausgebreitet, dann ist es zu spät und da bringt einem auch die Angst vor dem Arzt nicht mehr. Habt Mut und gebt dem Hautkrebs keine Chance!

20 Bewertungen, 2 Kommentare

  • blauersafir

    03.06.2002, 10:46 Uhr von blauersafir
    Bewertung: sehr hilfreich

    wir hatten auch ein Familienmitglied der Krebs hatte, das ist echt schlimm...gruss blauersafir

  • butterkeks

    02.06.2002, 22:28 Uhr von butterkeks
    Bewertung: sehr hilfreich

    Erst wenn man mit solch einer Nachricht konfrontiert wird, wird man sich seines Lebens viel bewußter. Ich hatte leider nicht so viel Glück, denn bei mir stellte man die Diagnose Unterleibskrebs. Ich habe dadurch erfahren, wer meine wahren Freund