Windspiel Premium Dry Gin Bewertung

Gerade hatte ich Gelegenheit, in einem kleinen Kreis von 100 Testkandidaten, an der Verkostung des Windspiel Premium Dry Gin teilhaben zu dürfen und, um es gleich vorweg zu nehmen, Windspiel konnte mich, einen eingefleischten Gin-Genießer, in jeder Hinsicht überzeugen!

Windspiel Premium Dry Gin ist ein handwerklich, in kleinen Mengen hergestellter Edelbrand, auf der Basis von eigens dafür angebauten Kartoffeln aus der Vulkaneifel, der, nach einer Geheimrezeptur des Destillateurmeisters, mit klassischen Wacholderbeeren, Lavendel, Koriander, Zitronenschale, Zimtrinde, Ingwerwurzeln, sowie weiteren Botanicals, zu einem exquisiten Gin komponiert wird, der seinesgleichen sucht.

Mein erster Eindruck: Schon von der, in dunklem Glas ansprechend zeitlos designten Flasche her, mit einem, von einer verdrillten dunkelblauen Kordel am goldenen Ring gehaltenen, Verschluss aus (echtem) Kork, seeehr edel und so schon gleich von der Optik her wertig wirkend.

Dann das feine Aroma beim Öffnen......hmmmmmm, köstlich!

Eine erste, von schierer Neugier und Vorfreude geprägte, Degustation erfolgte sogleich, ich hoffe ausgewiesene Kenner sehen mir den Stilbruch nach, mittels eines großen Cognacschwenkers, in dem sich das feine Bouquet des Windspiel jedoch so richtig dolle entfalten konnte......hmmmmmmm, herrlich!

Ein wundervoll aromatisches und doch mildes Aroma, das sich nach dem ersten kleinen (geschlürften) Schluck im Mund in epischer Breite entfaltet, ist schwerlich in Worten zu beschreiben. So vielfältig und harmonisch komponiert, eine Persistenz im aromatischem Nachhall, die man sicher nicht oft vorfindet........fantastisch!

Sonntagabend war's dann soweit: Einer meiner liebsten Freunde - ebenfalls ein großen Freund von einem guten Gin - war mit seiner Freundin zu Gast und bereit, sich ebenfalls einer umfassenden Windspiel-Verkostung zu stellen.

Das Eis war bereitet, die hohen Gläser poliert und die Bio-Limetten geschnitten; Alles war bereitet.

Zum Auftakt aber sollte der Windspiel die Gelegenheit erhalten, sich in ganzer Größe und in seinem ureigenen Charakter zu präsentieren, pur, so wie ihn der Brennmeister in aufwendiger traditioneller Handarbeit schuf.

Bei Raumtemperatur, in einem (ja ja, ist ja schon gut) großen Cognac-Schwenker, konnte sich der edle Brand nun frei entfalten und sein herrliches Bouquet in seiner ganzen, üppigen Fülle vor uns ausbreiten, sehr zur Freude unserer verwöhnten Geruchszellen und zur weiteren Steigerung der Vorfreude: Was für eine große "Nase" für einen Gin!

Gefolgt von dem feinen Schmelz beim ersten kleinen Schluck, der wahrlich mild auf der Zunge zergeht, sobald sich der Gin am Gaumen niedergeschlagen hat und die erste, zugegeben ein wenig dominante, alkoholische Note, die vehement die Nase hoch steigt, dem breiten und sinnlichen Mix der Aromen, aus den verschwenderisch verwendeten Bontanicals, weichen muss.

Lange nach dieser ersten, einprägsamen Begegnung mit dem Windspiel, hallt der gute Geschmack noch nach, ohne etwa in Nuancen negativer Beigeschmäcker abzudriften und erlaubt es, in dieser Hinsicht, durchaus Parallelen zu einem edlen, meisterlich im Barrique ausgebauten, roten Tropfen aus dem Bordeaux ziehen.

Auch in der Kombination mit dem speziellen Windspiel Tonic-Water (es wird eigens für Windspiel in Daun, auf der Basis von natürlichem Quellwasser aus der Vulkaneifel hergestellt und abgefüllt), on the Rocks, und einer frischen Limettenscheibe, ließ der Windspiel-Gin keine Wünsche offen.
Allerdings konnte er sich dabei nicht wirklich von anderen Mitbewerbern, die in einer ähnlichen (wenn auch meist ein wenig preisgünstigeren) Liga spielen, abheben, da hier natürlich die anderen, geschmackgebenden Komponenten das ihre dazu beitrugen, einen insgesamt süffigen und wohlschmeckenden Gin & Tonic zu komponieren.

Mein Fazit der Verkostung lautet: Der Windspiel ist, auch aufgrund seiner Ansiedlung im Hochpreissegment und vor dem Hintergrund des voll überzeugenden Eindrucks, den er beim puren Genuss hinterlässt, prädestiniert als besonderer Digestif und in sofern wohl eher zu schade, um ihn, z. B. in Verbindung mit Tonic-Water, zu einem Longdrink zu "veredeln". Zu diesem Zweck genügt schließlich schon ein deutlich niederpreisigerer Vertreter aus der Riege der edlen Wacholderbrände vollauf.

Alles in allem eine köstliche Gaumenfreude aus dem Premiumsegment für den wahren Genießer, der auf der Suche nach dem besonderen Edelbrand für sich selbst und seine Gäste endlich fündig werden will!