zonealarm.de (nicht mehr aktiv) Testbericht

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Erfahrungsbericht von fuerstklaas

Tür zu!

Pro:

Kostenlos, viele Einstellungsmöglichkeiten

Kontra:

Sicherheitsgefühl kann trügerisch sein

Empfehlung:

Ja

Die erste Allgemeine Internet-Regel lautet: Je online desto unsicher. Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr durch, und das haben neben den zahlreichen Anbietern mehr oder weniger nützlicher Antivirentools nun auch die nicht minder zahlreichen Hersteller mehr oder weniger nützlicher Firewalls gemerkt. Waren Firewalls früher nur ein Thema für Firmen, Rechenzentren, Geheimdienste oder Freaks, so ist durch den Datensicherheits-Hype der letzten Jahre auch beim letzten Anwender ein gewisses Gefühl für dieses Thema erwachsen. Obwohl, es soll da diesen Typen in Bayern geben... Aber lassen wir das.

Was ist eigentlich eine Firewall? (Darf ich das im Folgenden der Einfachheit halber „FW“ abkürzen?).

Gute Frage! Man unterscheidet zunächst zwei Arten: Hardware- und Software-FW. Die Aufgabe ist dieselbe, nämlich zwei oder mehrere Segmente eine Netzwerkes auf eine bestimmte Weise zu verbinden. Hierbei geht es nun darum, den Datenverkehr so zu gestalten, dass bestimmte Datenpakete durchgelassen werden, andere nicht, man also eine Art Filter installiert. Und das funktioniert eben auch vom heimischen Rechner aus mit der Verbindung in die sowohl weite als auch böse Welt des Internet.

Klar soweit? Für Privatanwender lohnt sich nur ganz ganz selten die Anschaffung einer Hardware-FW. Zu teuer, zu aufwendig zu administrieren. Es sei denn, man ist Michael Jackson UND hat zusätzlich einen Doktor als Netzwerk-Admin.

Aber ein Blick auf das Software-Angebot zu diesem Thema lohnt sich schon. Und ich gucke heute beim Programm „ZoneAlarm“ der Firma Zone Labs mal etwas genauer hin.

1. Wo bekommt man das?
Kann man sich kaufen, heißt dann ZoneAlarm pro und kann mehr. Aber die Standard-Variante reicht auch, wenn man damit umgehen kann. Die kann man sich online ziehen unter www.zonelabs.com unter dem Bereich „Download & Buy“.

2. Installation
Gähn... Die ist wirklich einfach. Alles läuft menügesteuert ab, anschließend sollte man den Rechner neu starten. Theoretisch ist die Verbindung danach langsamer, weil ja die Verbindung über die FW gefiltert wird, aber eben nur theoretisch. Ok, wenn man nachmisst, merkt man´s, aber so beim Surfen fällt es nicht auf. Echt nicht.

3. Was kann es denn nun?
Das Programm hat eine ziemlich übersichtliche Oberfläche. Am linken Bildschirmrand sind die verschiedenen Rubriken anwählbar:

3.1 Overview
Unterteilt noch mal in

Status
Hier erhält man Infos zur derzeitigen „Inbound Protection“ oder dem Outbound-Gegenstück, d.h., wie viele Zugriffe (rein- oder rausgehend) wurden abgefangen. Diese Seite ist wichtig, zumindest für die Macher des Programms, denn was nützt mir eine FW, die nichts abfängt. Also steht hier was. Dazu gleich noch mehr.

Produkt-Info
Zeigt allgemeine Infos an wie z.B. Versionsnummer, Support- und Update-Informationen sowie Infos zur Lizensierung und Registrierung.

Preferences
Hier kann man z.B. festlegen, ob ZoneAlarm gleich beim Rechnerstart mit hochfährt (unbedingt zu empfehlen!), ob die eigene IP-Adresse versteckt werden soll und noch ein paar andere Parameter.

3.2 Firewall
Hier fängt es schon an, interessant zu werden. Unterteilt in

Main
Hier legt man den grundsätzlichen Grad der Sicherheit fest. 3 Stufen sind wählbar: High, Medium und Low. Bei High geht so gut wie nichts durch, bei Low so gut wie alles.
Zusätzlich gibt es eine so genannte „Trusted Zone Security“. Hier kann man für Rechner, denen man „vertraut, gesonderte Einstellungen vornehmen.

Zones
Unter diesem Punkt wird´s langsam richtig wichtig. Hier teilt man die Welt in Gut und Böse ein. Internet=Böse, Trusted Zone = Gut. Beispiel: Es empfiehlt sich unbedingt, Rechner, die vielleicht in einem Private Network mit Eurem zusammenhängen, in die Trusted Zone aufzunehmen, sonst läuft zwischen diesen Rechnern auch nichts und ihr habt Euer Netzwerk ausgebremst.

3.3 Program Control
Unterteilung in

Main
Ähnlich wie bei 3.2, Main, nur dass es hier auf Programmebene geht, man also festlegen kann, ob einzelne Programme mit oder ohne Nachfrage eine Verbindung zum Internet aufbauen dürfen.

Programs
Hier legt man fest, welche Programme dürfen, und welche nicht. Keine Panik, das ergibt sich teilweise ganz von selbst.

3.4 Alerts and Logs
Unterteilung in

Main
Hier wird nur eingestellt, ob Alarme angezeigt werden sollen, oder ob ZoneAlarm Euren Einstellungen entsprechend quasi schweigend seinen Dienst verrichten soll.

Log Viewer
Guck mal, wer da hackt.

3.5 E-Mail Protection
Nichts Neues, E-Mails können gefährlich werden. Verdächtige Anhänge werden gekillt. Oder eben nicht, wenn man das Risiko liebt.

Soviel zur Darstellung des Programms. Ich darf nun überleiten zu den praktischen Erfahrungen.

Ich kann nicht meckern.

Soll ich NOCH ausführlicher werden? Also: Ich habe das folgendermaßen angefangen (und das kann ich auch nur empfehlen, und das sage ich völlig ohne Klugschiss):

Ich habe ein Heimnetzwerk und einen DSL-Anschluss über einen Router. Sobald mein Rechner angeschaltet wird, bin ich online. Es empfiehlt sich – immer, aber bei dieser Konstellation ganz sicher – hier bereits beim Start ZoneAlarm zu laden.

Dann habe ich erst mal alles auf maximale Sicherheit geschaltet. Mails, Programme, grundsätzliche Sicherheit. Das produziert natürlich jede Menge Fehler, aber Ihr werdet überrascht sein, wie viele Programme nebenbei, ohne Euch bescheid zu sagen, versuchen, Verbindung von oder zu Eurem Rechner aufzubauen. Und dann habe ich nach und nach die Programme zugelassen, aber nur die, die ich kannte. Bei den unbekannten habe ich abgelehnt, und solang alles noch funktionierte, bin ich auch dabei geblieben. Dieses Vorgehen ist schon allein deshalb sinnvoll, weil sich irgendein „böses“ Programm mit Sicherheit tarnt, z.B. als „Real Media Event Launcher“ (den es ja auch wirklich gibt). Aber woher soll ich wissen, ob das Programm, dessen Meldung ich erhalte, wirklich auch das ist, für das es sich ausgibt. Also blocken und gucken. Wenn irgendwas nicht funktioniert, war das Blocken halt ein Fehler.

Man kann bei diesen Einzelaktionen auch festlegen, ob sich ZoneAlarm diese Einstellung merken soll, also beim nächsten Mal das betreffende Programm durchwinkt oder nicht reinlässt, oder ob es jedes Mal wieder nachfragen soll. Ganz wie´s beliebt.

Fazit
Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, ob ich an irgendwelchen Katastrophen vorbeigeschrammt bin, weil ich ZoneAlarm einsetze. Aber ich fühle mich deutlich besser, seit ich es habe. Unverträglichkeiten mit anderen Programmen konnte ich nicht feststellen, und das Tolle: ZoneAlarm ist kostenlos. Nachteilig ist höchstens, dass es eine falsche Sicherheit vorgaukelt, wie seinerzeit ABS. Alle ABS-Inhaber fuhren plötzlich, als sei der Erzengel Gabriel persönlich für die abgestellt, weil sie dachten, mit dieser tollen Technik passiert nichts mehr. Genau so ein Blödsinn wäre, sich blind auf die FW zu verlassen. Der Schutz kann nur so gut sein wie die Einstellungen es zulassen, und da ist jeder selbst gefragt.

19 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    19.03.2006, 17:49 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    *** sh & lg *** Lg, Christina