Pro:
leise, schnell, günstige Anschaffung, wenig Papierstau, ausgezeichnetes Druckbild
Kontra:
geringe Lebensdauer der Trommel und damit verbunden sehr hohe Kosten
Empfehlung:
Nein
Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem einen unseren Drucker ?aussortiert? ? einen Brother HL-1450, der als Arbeitsgruppen-Drucker für 4 Kollegen seit etwa 2 Jahren seinen Dienst tat (oder auch nicht).
Zum Aussehen
Es handelt sich um einen kleinen Laserdrucker im klassischen PC-grau, violett abgesetzter manueller Papierzuführung für Einzelblätter oder Briefumschläge und einem dicken Brother-Logo auf der Oberseite. Hinten am Drucker ist die Schnittstelle, der Stromanschluss und ein kleiner Anschluss für eine weitere Papierkassette. Ausserdem gibt es eine Klappe zur Beseitigung von Papierstaus. Der Drucker lässt sich auf der Vorderseite öffnen, um die zweiteilige Tonerkartusche zu entnehmen. Die Tonerkartusche selbst besteht aus der eigentlichen Tonerkartusche und der Druckertrommel ? dazu später mehr. An der Kopfseite ist ausserdem eine Reihe von Lämpchen zu sehen (Infolämpchen für Datentransfer und den Betriebszustand (Ready, Alarm)). Mit einem Knopf lässt sich der Drucker vom ?Alarmzustand? wieder in den ?Readyzustand? bringen. An der rechten Seite befindet sich der An- und Aus-Kippschalter.
Die technischen Features
Es handelt sich um einen Schwarz-Weiss-Laser-Drucker mit einer maximalen Geschwindigkeit von 15 Seiten pro Minute. Ich hab die Druckgeschwindigkeit nie mit einer Uhr getestet, aber vom Gefühl her kann es hinkommen. Der Drucker kann bis max. DIN A 4 drucken und das mit einer maximalen Auflösung von 1200 x 600 dpi ? zu deutsch: gestochen scharf.
Er hat einen Arbeitsspeicher von 8 MB, was für unsere Büroanwendungen immer ausreichend war. Als Druckersprachen sind PostScript 2, IBM XL24E und PCL6 vorhanden. Ausser dem üblichen Normalpapier kann man Folien, Etiketten und Briefumschläge bedrucken ? letzteres habe ich allerdings nie ausprobiert.
Der Drucker ist etwa doppelt so hoch wie ein Schuhkarton und kann daher bequem auf einen Schreibtisch gestellt werden. Ausserdem ist er beim Drucken eher leise, so dass er tatsächlich ohne Probleme in der Nähe eines Arbeitsplatzes platziert werden kann. Zum Aufwärmen braucht er nur sehr wenig Zeit ? der erste Ausdruck ist nach etwa 20 Sekunden fertig.
Die Papierkapazität der unten angebrachten Papierkassette liegt bei 250 Blatt Normalpapier. Die Kassette lässt sich gegen einen leichten Wiederstand auch dann noch sehr gut öffnen, wenn der Drucker auf dem Boden steht. Ausserdem positiv: man kann die Kassette vollständig entnehmen, also auch dann und wann mal ohne Probleme vom Staub befreien.
Das Druckbild
Mit am Wichtigsten an einem Drucker ist natürlich das Druckbild. Hier gibt es beim Brother HL-1450 wirklich nichts zu meckern: Bereits im ?Sparmodus? (300 x 300 dpi) erhält man Schriftausdrucken ein ausgesprochen gutes, schwarzes und scharfes Druckbild, Graphiken werden ebenfalls sehr gut aufgelöst. Im Normalmodus (600 x 600 dpi) ist das Druckbild absolut erstklassig ? bei Graphiken benötigt man schon einen Fadenzähler, um bei Graustufen eine Rasterung sehen zu können. Der Unterschied zum besten Modus (1200 x 600 dpi) ist bei Schrift kaum zu erahnen ? bei Graustufengraphiken wirkt der Ausdruck allerdings noch besser ? der Druck dauert dann allerdings auch etwas länger. Ausserdem gibt es noch einen weiteren ?Sparmodus?, Tonerspar-Modus genannt, der für Korrekturausdrucke reicht und die Lebensdauer einer Tonerkartusche stark erhöht.
Der Toner haftet sehr gut am Papier (ich weiss nicht genau, ob das für die Qualität des Druckers oder des Toners spricht).
Der Druckertreiber
Der mitgelieferte Druckertreiber bietet eigentlich alles, was das Herz braucht: neben den üblichen Grundeinstellungen (Papierauswahl, Format, etc.) und den Einstellungen der Druckauflösung gibt es einen Reiter für Support, hinter dem sich äusserst nützliche ?Helferlein? verstecken. Es gibt z.B. einen Button zum Brother Solutions Center, also einen Link, der den User direkt zur Treiberseite von Brother führt. Ausserdem kann man die Konfiguration des Druckers und die eingebauten Schriftartenausdrucken und die Einstellungen prüfen. Insgesamt sehr zufriedenstellend, was Brother diesem Drucker an Treibersoftware mitliefert.
Zum Handling
Auspacken ? Tonerkartusche rein ? anschliessen ? Treiber installieren und losdrucken ? genau so hat der Drucker vor etwa 2,5 Jahren seine Arbeit bei uns begonnen. Es war ein reiner Arbeitsgruppendrucker ohne Netzwerkkarte (einer der Arbeitsgruppen-PCs diente als ?Druckerserver?), der nicht besonders stark belastet wurde ? erst im 2. Jahr war eine neue Tonerkartusche fällig. Die Anzahl der Ausdrucke bis dahin lag bei etwa 3000 Seiten. Witziges Detail: Im Drucker befindet sich ein Hinweis, dass beim Einsatz von Nicht-Original-Kartuschen die Garantie ungültig werden kann ? rechtlich wohl kaum haltbar. Im Lieferumfang enthalten war eine Tonerkartusche für etwa 3.000 Ausdrucke ? die zweite Kartusche zum Preis von etwa 70 Euro hatte dann eine Kapazität von etwa 6.000 Seiten.
Papierstaus gab es in der ganzen Zeit sehr wenig ? meistens war verknittertes Papier schuld. Wenn es aber zum Papierstau kam, war es z.T. recht schwierig, die Seiten aus dem Drucker wieder herauszubekommen ? die Walze im Drucker war recht widerspenstig. Die hintere Klappe habe ich zum Lösen von papier nie benötigt.
Lt. Rechnung gab es eine Garantie für 1 Jahr.
Zusammenfassend gesagt: es handelt sich um einen eher unauffälligen Drucker, der ohne grosse Probleme seinen Dienst tut. Wenn da nicht das kleine Problem mit der Druckertrommel wäre.
Wie Eingangs erwähnt besteht die Tonerkartusche aus zwei Teilen, nämlich der eigentlichen Druckerkartusche und einer Trommeleinheit, welche separat gekauft werden muss. Und genau diese Trommeleinheit fing bereits nach dem ersten Tonerwechsel an, Schwierigkeiten zu machen. Der Drucker fing damit an, ganz leichte Streifen zu produzieren, die im Laufe der Zeit immer stärker wurden. Noch bevor wir die zweite Kartusche aufgebraucht hatten, war der Drucker nicht mehr zu nutzen: über jede Seite zogen sich zwei schwarze Streifen, jeweils etwa 2 cm breit, die jegliche Schrift vollständig überdeckten. Nach einigen Hin- und Her zwischen unserem Lieferanten und uns kam dann heraus, dass genannte Trommeleinheit getauscht werden muss. Dieses ?Bauteil? kostet satte 130 Euro, also etwa 1/3 des gesamten Druckers. Ein Hinweis darauf, dass dieses Bauteil kaum länger hält als eine Tonerkartusche findet man übrigens an keiner Stelle.
Angesichts der Kosten und der Tatsache, dass der Drucker buchhalterisch beinahe abgeschrieben ist, haben wir uns daher für die ?zweckfreie? Aufstellung des Druckers entschieden ? er stand also noch eine zeitlang auf einem Schrank herum, bevor er fachgerecht entsorgt wurde.
Fazit
Der Drucker liefert bei einwandfreier Druckertrommel eine erstklassige Performance ab ? er ist schnell, sehr leise, hat ein erstklassiges Druckbild und ist aufgrund seiner geringen Grösse sehr gut auch bei wenig Platz einsetzbar. Allerdings sind die Druckkosten aufgrund der geringen Haltbarkeit der Trommel enorm hoch ? Toner inkl. Trommel liegen bei zusammen etwa 200 Euro ? viel zu viel für einen Drucker der 450-Euro-Klasse. Aufgrund dieser Kosten kann ich den Drucker nicht wirklich empfehlen ? insbesondere von Gebrauchtgeräten würde ich auf jeden Fall die Finger lassen.
In diesem Sinne
Mattha weiterlesen schließen
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