Pro:
-
Kontra:
langweilig, langatmig, zu viel Schauspiel, Story ist sehr lahm umgesetzt, zu konstruiert
Empfehlung:
Nein
Hin und wieder mag ich ja Filme, bei denen man Rotz und Wasser heulen kann. Ich vermute, meine Tränendrüsen brauchen das manchmal einfach und so habe ich in der örtlichen Bücherei bei den Filmen nach einem Schmachtfetzen gesucht.
„P.S. Ich liebe Dich“ sprang mir da ins Auge und da ich von dem Film sehr viel Positives gehört und gelesen habe, habe ich ihn mir ausgeliehen und heute angesehen.
_Darum geht´s
Holly hat die Liebe ihres Lebens verloren. Ihr Ehemann Gerry ist mit 35 Jahren an einem Gehirntumor gestorben und Holly kapselt sich seitdem völlig von der Außenwelt ab. Sie verlässt ihre Wohnung nicht mehr, wäscht sich nicht mehr und flieht immer mehr in eine Traumwelt mit Gerry an ihrer Seite.
An ihrem 30. Geburtstag können Hollys Freunde und Familie die leicht verwahrloste Frau nur schwer dazu bringen, zum Feiern auszugehen, da bekommt Holly eine Geburtstagstorte geliefert, auf der Gerrys Name steht. Im Karton befindet sich noch ein Tonband, auf dem Gerry zu seiner Frau spricht. Vor seinem Tod hat er einige Briefe an sie geschrieben, mit Aufgaben, die sie zu erfüllen hat. Die Briefe erreichen Holly zu verschiedenen Zeiten auf verschiedenen Wegen.
Holly soll sich zum Beispiel ein neues Oberteil kaufen und mit ihren Freundinnen in die Karaoke-Bar gehen, oder auf einer Reise nach Irland wieder zu sich selbst finden.
Doch alles, was Holly tun muss, ist mit Erinnerungen an Garry verbunden und sie glaubt, dass sie seinen Tod nie überwinden kann…
_Meine Meinung
Möglicherweise bin ich ja gefühlskalt, aber von den vorher bereitgelegten Taschentüchern habe ich kein einziges gebraucht. „P.S. Ich liebe Dich“ fand ich nicht besonders rührend oder traurig, sondern einfach nur langweilig.
Die Idee, dass die Witwe von ihrem Mann nach dessen Tod Briefe und Aufgaben erhält, die ihr helfen sollen, ihr Leben ohne ihn weiterzuleben, ist ja eigentlich nicht schlecht und prädestiniert für Tränenbäche, aber der Film hat einfach ein völlig falsches Timing, das jede einzelne Szene völlig unnötig in die Länge zieht.
Zu Beginn des Films, wo Holly und Gerry sich streiten, glaubte ich in den ersten zwei Minuten noch an einen tiefgehenden Film mit gutem Drehbuch, aber auch diese Streitszene zieht sich elendig in die Länge und endet schon im ersten „ich kann nicht ohne Dich leben“-Kitsch-Dialog.
Und auch in dieser ersten Szene wusste ich, dass Hilary Swank in diesem Liebesdrama für mich einfach nicht funktioniert. Ich mag die Schauspielerin wirklich gerne, aber ich finde die Rolle einfach unpassend für sie, denn für mich versucht sie einfach zu sehr die Rolle der trauernden Frau zu spielen.
Es geht ja in dem Film im Grunde um nichts anderes als Hollys Trauer und da war es mir einfach zu viel in jeder Szene ein stark verzweifeltes Gesicht zu sehen.
Generell passiert mir in „P.S. Ich liebe Dich“ zu wenig. Dreiviertel des Films geht es um Hollys Trauer und um die Aufgaben aus Gerrys Briefen, die aber im Grunde auch nur darauf bestehen, in verschiedene Bars zu gehen, wo wiederrum nichts passiert, außer, dass Holly von ihrer Erinnerung an Gerry überwältigt wird.
So fragt sich Holly auch permanent, was Gerry mit seinen Briefen eigentlich von ihr will und ich habe mich gefragt, was dieser Film eigentlich will.
Um mich anzurühren, hätte der Verlust des geliebten Ehemannes etwas dramatischer gestaltet werden müssen. So wird man einfach nur Zeuge einer Trauerfeier und dann sieht man Gerry ständig wie er in Hollys Phantasie weiterhin bei ihr ist. Man vermisst die Person im Film eigentlich gar nicht und merkt nicht, dass er tot ist.
Möglicherweise kommt der Grundgedanke im Bestseller von Cecila Ahern besser rüber, der Film jedenfalls hat mir nicht klarmachen können, was genau das Problem von Holly ist und wie ihr Gerry mit seinen sehr kurzen Briefen dabei hilft. Sie aus ihrem Tief zu holen, hätten schließlich auch ihre guten Freundinnen geschafft, dazu brauchte es nicht die permanente Präsenz des toten Mannes, der auf der einen Seite möchte, dass Holly ein neues Leben beginnt, sie auf der anderen Seite aber durch seine Briefe noch eine lange Weile an sich fesselt.
Mir fehlt dazu irgendwie das romantische Verständnis – vielleicht leider.
_Allgemeines
"P.S. Ich liebe Dich". USA 2008
Regie: Richard LaGravenese
Drehbuch: Richard LaGravenese, Steven Rogers
Darsteller: Hillary Swank, Gerard Butler, Lisa Kudrow, Kathy Bates, Gina Gershaon, Harry Connick Jr., Geffrey Dean Morgan
Länge: 121 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
_Die DVD
Sprachen / Ton: Deutsch, Englisch (beide in Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Bild: 16:9
Ländercode 2
Es gibt kein Bonusmaterial, aber ein sehr nett gestaltetes Menü.
_Mein Fazit
Der Film ist langweilig, die DVD besitzt keinerlei Bonusmaterial – also ein Reinfall. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben