Pro:
schöne idyllische Stadt, historisch seh interessant, gute und günstige Küche
Kontra:
im Sommer uerträgliche Hitze
Empfehlung:
Ja
Heute verfasse ich einen Bericht über meine Lieblingsstadt in Bosnien und Herzegovina. Das ist Mostar, das aufgrund seiner Brücke weltberühmt ist. Diese wunderschöne Stadt ist ein sehr beliebtes Reiseziel für Touristen. Wir waren schon sehr oft in Mostar und sind jedes Mal aufs neue von der Schönheit dieser Stadt beeindruckt.
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ANREISE
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+ FLUGZEUG: Die Stadt Mostar hat einen eigenen internationalen Flughafen, der von den meisten großen Städten wie Berlin, München, Stuttgart oder Wien mehrmals die Woche angeflogen wird. Man kann aber auch nach Sarajevo fliegen und von dort mit dem Bus nach Mostar fahren. Für die Strecke brauchte der Bus je nach Verkerhrsaufkommen 3-4 Stunden. Das hat aber den Vorteil, dass man auf dieser Fahrt viel zu sehen bekommt. Gerade die Landschaft rund um Mostar ist beeidruckend und wir fahren diese Strecke extrem gerne.
+ BAHN: Von Sarajevo, Ploce oder Zagreb aus ist Mostar auch mit dem Zug erreichbar. Täglich fahren zwei Züge aus Sarajevo und Ploce und ein Zug aus Zagreb nach Sarajevo. Der Bahnhof ist direkt an den Busbahnhof angebunden.
+ BUS: Aus den meisten Städten Deutschlands und Österreichs fahren Busse nach Sarajevo. Die Reise dauert allerding sehr lang und vor allem in dem Sommermonaten muß man mit langen Aufenthalten an den Grenzübergängen rechnen. Dafür sind die Fahrkarten nicht so teuer. Wir haben für eine Fahrkarte von Wien nach Mostar und wieder retour nur 50 € gezahlt. Der Nachteil war, dass die Fahrt extrem ungemütlich und ansterngend war. Ich würde es nie wieder machen. Da lohnt es sich mehr nach Sarajevo zu fliegen und von dort dann mit dem Bus nach Mostar zu fahren.
+ AUTO: Mostar ist sehr gut mit dem Auto erreichbar. Da die Stadt von einer Gebirgskette umschlossen ist, kann es oft vorkommen, dass man auf den sehr kurvigen Straßen keine Möglichkeit zum Überholen hat und daher ewig lang im Schneckentempo hinter einem LKW fahren muß. Der Straßen sind dafür in einem sehr guten Zustand und man bekommt unterwegs die schöne Landschaft Herzegowinas zu sehen.
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ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR STADT
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Mostar ist die größte Stadt der Herzegowina, der im Süden gelegenen Region Bosniens und hat etwas über 100 000 Einwohner. Die Stadt liegt direkt an dem Fluß Neretva und ist von einer Gebirgskette umgeben. Aufgrund der Lage wurde Mostar sehr früh zum führenden Handelszentrum der Region. Das Wahrzeichen der Stadt ist die wltberühmte „Alte Brücke“ die um 1556 von den Osmanen errichtet, während des Bosnienkrieges dann komplett zerstört und nach dem Krieg sehr aufwendig wieder aufgebaut wurde. Die Stadt Mostar hat sich von dem Kriegsgeschehen sehr gut erholt und ist heute eines der beliebtesten Urlaubsziele am Balkan. Die Stadt steht auf dem Programm vieler Reiseveranstalter und hat den Besuchern auch viel zu bieten.
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KLIMA
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Das Klima in Mostar ist mediterran und subtropisch. Mostar gilt in Bosnien als die Stadt mit den höchsten Temperaturen und dem niedrigsten Niederschlag. Die jährliche durchschnittstemperatur liegt bei etwa 15°C. Die höchste gemessenen Temperatur beträgt 41,2°C. Die Stadt zählt zu den sinnenscheinreichsten Orten Bosniens. Wir waren mehrmals während der Sommermonate Juli und August in Mostar und das war es unerträglich heiß. Es hatte fast 40°C und das beste was man da machen kann ist sich am Ufer der Neretva niederzulassen und die Füße in den kalten Fluß zu stecken. Für Besichtigungen eigenen sich die Frühlings- und Herbstmonate am besten. Da ist es angenehm warm. Im Sommer ist es weniger empfehlenswert sich in Mostar aufzuhalten, weil einem da sprichwörtlich „der Boden unter den Füßen brennt“.
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SPRACHE UND WÄHRUNG
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In Mostar wird genau wie in den anderen Städten Bosniens serbo-Kroatisch gesprochen. Da sehr viele Menschen, gerade während des Krieges, im Ausland gelebt haben, besitzen sie sehr gute Fremdsprachenkenntnisse. Die meisten Einheimischen können ausreichend Deutsch oder Englisch um sich sehr gut mit den Touristen verständigen zu können.
Die Währung in der bezahlt wird ist die Konvertible Mark (KM). Der Kurs beträgt 1,95583:1 zum Euro. Es gibt vereinzelt Geschäfte die den Euro als Zahlungsmittel akzeptieren, aber in der Regel ist die KM das gängige Zahlungsmittel. Geld wechseln kann man in jeder Bank oder Wechselstuben. Beim Wechseln muß man sich mit einem Reisepass ausweisen.
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SEHENSWÜRDIGKEITEN
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- „Stari Most“:
Die Alte Brücke ist ganz klar der Toristenmagnet der Stadt und zählt wahrscheinlich auch zu den meistfotografierten Motiven in Bosnien. Diese Steinbrücke ist das wahrzeichen der Stadt und überspannt den grünen Fluss Neretva. Das 29 Meter lange und 19 meter hohe bogenförmige Bauwerk wurde um 1556 von den Osmanen, die damals in Bosnien herrschten, errichtet. Die Brücke galt als ein Meisterwerk der Baukunst. Während des Bosnienkrieges wurde die Steinbrücke im Jahr 1993 durch Panzerschüße vollständig zerstört. Das Bild der Zerstörung ging damal um die ganze welt. In den Jahren danach verband eine einfache Holzbrücke die beiden Ufer und 1996 begannen sehr aufwendige Rekonstruktionsarbeiten. Die Originalsteine wurde aus den Tiefen der Neretva gehoben und für den Wiederaufbau der Steinbrücke verwendet. Im Jahre 2004 wurde die Brücke feierlich eröffnet und seit Juli 2005 stehen sowohl die „Alte Brücke“ als auch die Altstadt Mostars auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Für die Menschen am Balkan ist die Brücke nicht nur architektonisch bedeutend sondern sie besitzt auch eine hohe Symbolkraft. Die Brücke verbindet nämlich den bosniakischen Oststeil und den kraotischen Westteil der Stadt und gilt somit als symbolische Verbinung zwischen dem Christentum und dem Islam. Die UNESCO bezeichnet die „Alte Brücke“ als Symbol der Versöhnung und Symbol für das Zusammenleben verschiedener religiöser, kultureller und ethnischer Gruppen.
Für junge Männer aus Mostar ist es Tradition geworden von der Brücke in die Neretva zu springen. Das erfordert viel Mut und Können, weil der Fluss sehr kalt ist und die Brücke sehr hoch. Der erste Sprung geht auf das Jahr 1664 zurück. Es werden jedes Jahr auch Wettbewerbe im Spingen veranstaltet. Heute gibt es auch „Berufsbrückenspringer“ die sich gegen Bezahlung durch Touristen, kopfüber von der Brücke in die Fluten der Neretva stürzen.
- Altstadt von Mostar:
auch „Kujundziluk“ genannt ist von beiden Seiten an die Alte Brücke angebunden. Der Name leitet sich ab von dem Begriff „Kujundzija“ welcher übersetzt Kupferschmied bedeutet. Kupferschmiede hatten eine lange Tradition in der Stadt Mostar und auch heute findet man welche in der Altstadt. Dieser Stadtteil besteht aus kleinen Häusern, die alle noch aus der Osmanischen Zeit stammen. In diesen Häusern sind heute verschidenen Läden und Geschäfte untergebracht. Wenn man in der Altstadt von Mostar spazieren geht, so hat man das Gefühl sich in einem anderen Jahrhundert zu befinden. Die kleinen Gasse versprühen haben einen ganz besonderen Flair. Man sollte auf jeden Fall in einem der Restaurants oder Cafes halt machen und die Umgebung auf sich wirken lassen. Einige der Restaurans haben Terrassen die fast bis hinunter zum Fluss gehen. Da einen türkischen Kaffee oder Tee zu schlürfen und auf die Neretva hinuter zu Blicken ist eines der schönsten Erlebnisse.
- Sahat Kula:
Das ist der Uhrturm der Stadt. Es ist nicht genau bekannt wann dieser 15 Meter hohe Turm erbaut wurde. Man vermutet so um 1636 herum. Während der Austro-Ungarischen Monarchie wurde der Uhrturm für militärische Zwecke genutzt. Erst seit 1981 dient er wieder seinem urspünglichen Zweck.
- Biscevica Haus und Kajtazov Haus: s
ind die schönsten noch erhaltenen Häuser aus der Zeit des Osmanischen Reiches. Sie bieten den Besuchern einen Einblick in die Vergangenheit der Stadt Mostar.
- Karadzobeg-Moschee:
Diese Moschee wurde im Jahre 1557 erbaut. Während des Krieges wurde sie stark beschädigt. Inzwischen ist die Moschee wieder restauriert worden und ist auch für Besucher zugänglich. Diese Moschee gilt als die schönste in Herzegowina und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
-Friedhof der Partizanen:
Ist ein Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Leider war dieser schöne Andachtsort sehr vekommen, aber inzwischen wurde der Friedhof aufgeräumt und gereinigt. Er ist jetzt wieder für Besucher zugänglich.
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RESTAURANTS & CAFES
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In der Altstadt befinden sich unzählige Restaurants, die sehr gute und günstige bosnische Gerichte servieren. Am häufigsten sieht man Cevabzinica, wo Cevapcici gemacht werden und Burekdzinica, wo Burek (Blätterteig mit verschiedenen Füllungen gemacht werden). Jede bosnische Stadt hat eine eigene Tradition wie Cevapcici auszusehen und zu schmecken haben. So gibt es zum Beispiel typische Sarajevski Cevapi (Cevapcici aus Sarajevo) oder Banjalucki Cevapi (Cevapcici aus Banja Luka). In Mostar ist das nicht so. In jedem Restaurant kreigt man die Ceavoi auf eine andere Art serviert. Wir aßen sie mal im Faldenbrot, mal oder Fladenbrot mit Pommes und mal in Kajmak (so eine Art Creme Fraiche) serviert.
Speisen und Getränke sind in Mostar, genau wie in der übrigen Städten Bosniens, für unsere Verhältnisse günstig. Für Kaffee zahlten wir 0,50 €, alkoholfreie Getränke kosten zwischen 1 und 2 €, eine Portion Cevapi kommt auf 3-5€, für Burek kann man mit 2-4€ rechnen.
In Cernica, dem Stadtzentrum, gibt es ebenfalls jede Menge guter und günstiger Restaurants und Kaffeehäuser. Die Buregdzinici Rodeni in Cernica macht die besten Burek.
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EINKAUFEN
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Auf dem Basar rund um die Alte Brücke bekommt man jede Menge schöner Souvenirs. Es werden vor allem Bilder und Tonkunstwerke, aber auch Schmuck und Lederwaren verkauft. So mancher Besucher wird sich auch über Kuriositäten, wie Relikte aus der Kriegszeit wundern, die zum Kauf angeboten werden. So mancher Verkäufer bietet alte Uniformen, Helme aber auch Granaten (die zum Glück nicht mehr aktiv sind) an.
Auf dem Basar weden auch viele Plagiate verkauft. Die Jeans, Schuhe, Taschen und andere Waren sind alles Fälschungen. Auch die Parfums die hier sehr günstig angeboten werden sind nachgemacht.
In Mostar gibt es auch mehrere moderne Einkaufszentren in denen man Kleidung, Schmuck oder Kosmetika erwerben kann. Die Preise sind zum teil günstiger als in anderen EU-Ländern. Vor allem Schmuck in Mostar billig und das Angebot ist groß.
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UNTERKÜNFTE
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Günstige Zimmer bietet das Apartmenthaus „Zdrava Hrana“ bzw. die Pansion „Sunce“. Diese sind sehr gut von der M-17 aus erreichbar und liegen nur ca. 100m von der Hauptsraße entfernt im Stadtteil Brankovac. Man kriegt hier Einzelzimmer um 15 € und Doppelzimmer um 25 € pro Nacht. Es gibt auch einen Parkplatz vorm Haus.
Das Motel Demandino ist nur 50 Meter von der Alten Brücke entfernt. Ein Doppelzimmer kostet hier 50 € pro Nacht. Dafür wohnt man mitten in der Altstadt.
Das Muslibegovic Haus ist meiner Meinung nach die schönste Unterkunft in ganz Sarajevo. Es handelt sich hier um ein einzigartiges Hotel-Museum, das nur wenige Schritte von der Alten Brücke entfernt liegt. Es ist ein 4 Sterne-Haus und verfügt über luxuriös eingerichtete Zimmer im osmanischen Stil. Umgeben ist das Hotel von wunderschönen Rosen und Palmen. Ein Doppelzimmer kommt kostet hier um die 90 € pro Nacht. Es zahlt sich auf jeden Fall aus in diesem Hotel zu wohnen, weil es mehr als ein Hotel ist. Es ist ein einzigartiges Erlebnis. Falls ihr euch das leisten könnt, dann bucht auf jeden Fall dieses Hotel.
Ungefähr 12 km von Mostar gibt es einen sehr schönen Campingplatz. Dieser liegt in Blagaj und heißt „Mali Wimbledon“ (Klein Wimbledon), weil es über einen Tennis-court verfügt. Für ein Zwei-Personen- Zelt zahlt man ca. 14€ pro Nacht. Alle 30 bzw. 60 Minuten fahren von hier Linienbusse nach Mostar.
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PARKMÖGLICHKEITEN
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Die meisten Hotels und Pansionen bieten ihren Gästen auch Parkplätze an. Solltet ihr nur einen Tagesausflug nach Mostar machen, dann empfiehlt es sich das Auto auf einem der bewachten Parkplätze zu lassen. Es gibt rund um die Altstadt mehrere solcher Parkplätze und sie kosten 0,50–1 € pro Stunde.
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AUSFLUGSMÖGLICHKEITEN RUND UM MOSTAR
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Die Region rund um Mostar bietet viel Sehenswertes. Besonders empfehlenswert ist der Ort Blagaj, wo der Fluss Buna entspringt. Die Buna-Quelle ist eine der schönsten Karstquellen in Europa und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Bosnien. Direkt neben der Quelle gibt es ein altes Derwisch-Kloster, die sogenannte Tekija. Dieses ist für Besucher ganzjährig geöffnet. Blagaj ist ca. 12 km von Mostar entfernt und mit dem Auto bzw. Bus leicht zu erreichen.
Auf dem Weg Richtung Adria gibt es ein sehr schönes orientalisches Städchen namens Pocitelj zu besichtigen. Pocitelj wurde wahrscheinlich 1383 erbaut und ist heute ein UNESCO Weltkulturerbe. Es handelt sich hier eigentlich um ein mittelalterliches Städchen, das nach der Eroberung durch die Türken „osmanisiert“ wurde. Hier vermischen sich der orientalische und der osmanische Baustil miteinander und verleihen der Stadt ein einzigartiges Aussehen. Künstler aus der ganzen Welt kommen nach Pocitelj um hier ihre Werke zu malen.
Medjugorje ist wahrscheinlich der mesitbesuchte Ort in Bosnien-Herzegowina. Die Geschichte des Ortes besagt, dass 1981 sechs Jugendlichen die Jungfrau Maria erschienen war. Medjugorje ist heute einer der bedeutendsten marianischen Pilgerorte. Es gibt allerdings noch sehr viele Zweife an der Glaubwürdigkeit der Erscheinung und deswegen ist Medjugorje noch nicht als offizieler Pilgerort anerkannt.
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FAZIT
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Sowohl die Stadt Mostar als auch die Region Herzegowina haben viele einzigartige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ich kann jedem nur empfehlen diese wunderschöne Stadt zu besuchen. Hier bekommt man noch immer wunderbare Einblicke in die vergangene Zeit, als Bosnien unter türkischer Herrschaft stammt. Die Osmanen haben das Land stark geprägt und überall ihre Spuren hinterlassen. Diese sind in Mostar noch sehr deutlich wahrnehmbar. weiterlesen schließen
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