Clubsmart Testbericht

No-product-image
ab 179,15
Auf yopi.de gelistet seit 10/2003
5 Sterne
(1)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(6)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(1)
Summe aller Bewertungen
  • Anwendbarkeit der Karte:  in vielen Märkten in Deutschland
  • Verständlichkeit des Systems:  sehr gut
  • Information & Kundenservice:  sehr gut
  • Prämienauswahl:  sehr gut

Erfahrungsbericht von dottigross_juliaa

So ein Quatsch: 307685 km für einen Kaffee

0
  • Anwendbarkeit der Karte:  in vielen Märkten in Deutschland
  • Verständlichkeit des Systems:  gut
  • Information & Kundenservice:  schlecht
  • Prämienauswahl:  sehr gut

Pro:

Tolle Prämien...

Kontra:

...die man nie erreicht!

Empfehlung:

Nein

Vorgeschichte
+++++++++++

Das System der Payback-Karte sollte wohl jedem inzwischen bekannt sein. Ich gehöre auch zu diesen *Jäger und Sammlern*, die mit der Payback-Karte fleißig Punkte heimsen. Doch in letzter Zeit lohnt sich diese Sammelei kaum noch, denn für die geleisteten Umsätze bekommt man immer weniger Punkte. Ich selbst sammle hauptsächlich bei dm, bei Galeria und bei DEA. Doch auch hier wird immer mehr gekürzt und was mich am meisten ärgerte: bei DEA kostet der Liter Super meist einen halben Cent mehr als bei den anderen Tankstellen. Tja, deshalb tanke ich nur noch bei DEA, wenn ich zufällig dort vorbei komme und keine andere Tankstelle in der Nähe ist.

Was hat das ganze mit der clubsmart-card von Shell zu tun? Nun, seit kurzem ist meine DEA-Tankstelle eine Shell-Tanke und wenn es mich jetzt zufällig dort hin treibt, dann kann ich keine Payback-Punkte mehr sammeln. Eines Tages teilte mir die Tankstellenangestellte pampig mit: *Wir haben kein Payback - WIR haben DIE clubsmart-card.* Aha, das war also meine erste Begegnung mit dem neuen Punktesystem von Shell...


Anmeldung
+++++++++

Die Anmeldung ist ganz einfach. Man füllt ein Formular aus, dass in jeder Shell-Tankstelle ausliegt und gibt es bei der Kasse ab, so wie ich das tat. Dies ist auch der günstigste Weg, weil man sich das Porto spart. Ansonsten kann man das Formular nämlich auch an Shell Deutschland direkt schicken, muss aber das Porto selbst übernehmen.

Die clubsmart-card, die man als eine Art *Ausweis* oder *Sammelkarte* benötigt, liegt dem Anmeldeformular bei. So kann man gleich lospunkten und muss die schriftliche Bestätigung der Mitgliedschaft nicht mehr abwarten.


Punkte sammeln
+++++++++++++

Für jeden Euro Umsatz, den man an einer Shell-Tankstelle liegen lässt, erhält man mehr oder weniger Punkte. Dabei soll man darauf achten, dass man die clubsmart-card VOR dem Bezahlen vorlegt, damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Meine Tankstellenangestellte reagierte etwas unwillig als ich ihr das letzte Mal die Karte erst nach meiner EC-Karte überreichte.

Wieviele Punkte gibt es für welche Shell-Produkte? Auf der Homepage (www.clubsmart.de) der clubsmart-card wird folgende Punktevergabe angegeben:
Pro vollen Liter Kraftstoff: 1 Punkt
Pro vollen Liter Shell V-Power: 5 Punkte
Pro vollen Euro Shopumsatz: 1 Punkte
Pro vollen Euro Umsatz Schmierstoff: 5 Punkte
Pro vollen Euro Umsatz für Autowäsche: 5 Punkte

Hier muss ich jedoch widersprechen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man beim Tanken pro Liter Kraftstoff zwei Punkte bekommt! Woran das liegt, weiß ich nicht. Vielleicht ist es ein Fehler auf der Homepage. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Alle anderen Produkte habe ich noch nicht gekauft, denn sie sind mir bei Shell zu teuer. Öl bekomme ich bei ATU billiger und mein Auto wasche ich bei einer anderen Firma.

Tabakwaren sind übrigens aus dem Rabattsystem ausgeschlossen. Dafür gibt es also keine Punkte - dies verbietet das Gesetz. Allerdings wundere ich mich, dass diese Ausnahme nicht auch für Zeitungen und Bücher gilt, denn diese sind z.B. beim Payback-System ausgeschlossen. Warum also nicht bei clubsmart?

Die Punkte wurden mir bis jetzt immer zuverlässig auf mein Sammelkonto gebucht. Mein Konto kann ich auf der Homepage von clubsmart einsehen oder an der Kasse jeder beliebigen Shell-Tankstelle. Die Mitarbeiter sagen einem den Punktestand immer gerne, was mir fast lieber ist, denn die Homepage finde ich recht unübersichtlich, weshalb ich nur ungern darin rumserve.


Prämien
+++++++

Prämien bekommt man bei Shell schon recht bald. Bereits ab 49 Punkte kann man an der Tankstelle eine Prämie abholen. Hierbei handelt es sich jedoch *nur* um einen einfachen Schlüsselanhänger. Naja, da spart man doch lieber noch ein paar Pünktchen, denn für 79 Punkte bekommt man ein 6-teiliges Wachsmalstifte-Set. Dann haben wenigstens die Kinder etwas davon und können die Rücksitze vollmalen ;-)

Die erste Prämie, mit der ich etwas anfangen kann, ist ein Ladyshaver von Carrera, den es für sage und schreibe 1599 Punkte gibt. Die Männer müssen etwas länger sparen. 4499 Punkte benötigt man(n), um einen Braun-Rasierer zu bekommen.

Wo wird’s so richtig interessant? Na, das Strandmöbel-Set (4-tlg.) ist doch ein neckisches Detail für den nahenden Sommer, oder? Für *nur* 3999 Punkte kann man sich diese Prämie unter den Nagel reißen. Einen tollen Brotbackautomaten von Severin würde ich für 7999 Punkte bekommen und den Traum meiner schlaflosen Nächte - einen Saeco Kaffeevollautomat - könnte ich mit 39999 Punkten mein Eigen nennen.

Viele namhafte Markenfirmen beteiligen sich an diesem Bonussystem. So kann man Produkte von AEG, Blaupunkt, Bosch, Braun, Kettler, s.Oliver, Severin, Sony usw. *ersammeln*. Ein reicher und hochqualitativer Warenkorb wartet auf den Shell-Kunden, wenn... ja, wenn das Wörtchen *wenn* nicht wär’....


Dottis Rechnung
+++++++++++++

Die Sache hat einen gewaltigen Haken. Mein Schatz und ich haben uns heute am Kaffeetisch darüber unterhalten. Wir nahmen einen Stift zur Hand und einen Taschenrechner und rechneten die Angelegenheit spaßenhalber mal durch. Wir wollten wissen, wieviele Kilometer ich fahren muss, um meine Traumprämie - den Kaffeeautomaten - zu bekommen. Dabei nahmen wir an, dass mein Auto 6,5 - sprich 13 Punkte - Liter pro 100 Kilometer verbraucht. Nun ist die Rechnung ganz einfach. Jeder der den Dreisatz beherrscht, weiß nun, dass ich für meinen Kaffeeautomaten (39999 Punkte) 307685 km fahren muss. Äh! Das schaffe ich mein ganzes Leben nicht, oder?

Gut, jetzt gibt es die Möglichkeit, dass drei Personen ihr Punktekonto zusammenlegen und sich dann eine Prämie teilen. Gehe ich also davon aus, dass mein Freund und vielleicht, äh, mein Schwiegervater regelmäßig bei Shell tanken. Dann muss jeder von uns ca. 102561 km fahren - der eine mehr, der andere weniger. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass wir alle zusammen ca. 50000 km im Jahr fahren, dann hätten wir meine Wunschprämie also in ca. sechs (!!!) Jahren in der Tasche. Nun, Leute, absolut nicht akzeptabel. Zumal die Punkte nach 36 Monate verfallen, aber dazu später mehr.
Doch das ist noch nicht alles! Erstens ist nicht immer eine Shell-Tankstelle in der Nähe, weshalb wir gezwungen sind, öfter bei einer anderen Firma zu tanken. Zweitens - und jetzt kommt’s - zahle ich bei Shell zwischen 1 und 3 Cent mehr als bei anderen Tankstellen. Doch, doch! Bei Agip hat der Liter Super heute 1 Cent weniger gekostet, bei einer Freien Tankstelle ganze 3 Cent!!! Eine weitere Rechnung ergibt nun, dass ich für insgesamt 20000 Shell-Liter zwischen 200.- und 600.- EUR mehr ausgebe als bei anderen Firmen. Nun, für dieses Geld kann ich mir den Kaffeeautomaten auch selber kaufen, oder? Und das gleich und nicht erst in sechs Jahren.

So, ich hoffe, ich habe euch mit meiner Rechnerei nicht allzu sehr gelangweilt. Ich wollte euch nur verdeutlichen, dass man mit diesem clubsmart-Sammelsystem nicht reich werden kann und die tollen Prämien, die übrigens auch auf der Homepage einzusehen sind, einen leicht blenden können. Ich finde die clubsmart-card extrem überflüssig. Da ich lieber dort tanke, wo es am Billigsten ist und bei den Tankstellen, die auf meinem Weg liegen, kann ich mit der clubsmart-card nicht viel anfangen. Das Payback-System lohnte sich für mich mehr, weil ich nicht nur bei DEA punkten konnte, sondern auch bei anderen Partnern. Zwar gibt es dort inzwischen auch nicht mehr viel, aber nebenher nimmt man eben ein paar Pünktchen mit. Bei Paypack kann ich mir die Punkte auch in bar auszahlen lassen, was ein zusätzlicher Anreiz ist. Nur Bare ist Wahres!

Ein Vorteil gibt es jedoch bei der clubsmart-card, was ich bei Payback bedauere: Punkte können früher eingelöst werden. Im Grunde könnte ich ab 49 Punke den Schlüsselanhänger nehmen oder für 249 Punkte ein Multifunktinswerkzeug. Naja, nicht unbedingt ein Hit, aber immerhin muss ich nicht so lange warten, bis ich eine Prämie bekomme. Bei Payback muss ich 1500 Punkte sammeln, was inzwischen sehr lange dauert.

Wie bereits angedeutet, können die Punkte auch verfallen. Das geschieht nach 36 Monaten und wird nicht angekündigt. Naja, da bleibt mir nur zu hoffen, dass wir in den nächsten drei Jahren 307685 km fahren können oder ich kaufe mir ein Auto, dass 25 Liter/100 km verbraucht - so ein amerikanischer Cadillac vielleicht? ;-)


Fazit
+++++

Da es meine DEA-Tankstelle nicht mehr gibt, tanke ich ab und zu bei Shell. Die clubsmart-card lohnt sich für mich nicht, da ich nicht genug Punkte sammeln kann, um eine pasable Prämie zu bekommen. Der Prämienkatalog ist qualitativ hochwertig, doch für die richtig guten Produkte muss man lange, lange sammeln. Für meine Traumprämie - ein Kaffeeautomat - muss ich immerhin über 300000 km fahren - na, da hüpfe ich morgen lieber im Elektrogeschäft vorbei und kaufe mir das Gerät gleich selbst. Das geht schneller und ist billiger.

Um Punkte nebenher zu sammeln - nein, das lohnt sich auch nicht wirklich. Ich werde es trotzdem machen, um meinen drei Nichten ab und zu ein paar Wachsmalstifte mitbringen zu können. Die freuen sich drüber und ich gehöre schließlich zu den *Sammlern und Jägern*, oder?


In diesem Sinne... alles bleibt anders... Eure Dotti

13 Bewertungen