Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (Taschenbuch) / Christiane F. Testbericht

Bertelsmann-verlag-wir-kinder-vom-bahnhof-zoo-taschenbuch
ab 7,49
Auf yopi.de gelistet seit 06/2004
5 Sterne
(15)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Handlung:  spannend
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von bonjovi

Christiane. F. Wahre geschichte woraus man lernen sollte.

5
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Humor:  kein Humor
  • Stil:  sehr ausschmückend
  • Zielgruppe:  jedermann

Pro:

Die offenheit, der realismus, das ganze buch

Kontra:

nix für schwache nerven

Empfehlung:

Ja

Mit zwölf kam Christiane F. in einem evangelischen Jugendheim zum Haschisch, mit dreizehn in einer Diskothek zum Heroin. Sie wurde süchtig, ging vormittags zur Schule und nachmittags mit ihren ebenfalls heroinabhängigen Freunden auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo.

Christiane F. berichtet mit minuziösem Erinnerungsvermögen und rückhaltloser Offenheit über die Schicksale von Kindern, die von der Öffentlichkeit erst als Drogentote zur Kenntnis genommen werden.
Das Buch, das in den 70er Jahren Deutschland erschütterte

Zu Anfang wird Christianes wird Christianes familiäre Situation beschrieben:
wie sie mit ihrer Familie vom Land in die Großstadt Berlin zieht und dort letzten Endes aus Geldmangel in sozial schwachen Verhältnissen aufwächst; wie sehr sie unter der Alkoholsucht und den Schlägen ihres Vaters und der anschließenden Scheidung leidet; wie einsam sie sich fühlt.
Dadurch, dass Christiane sich zu Hause nicht wohl und raus geekelt fühlt, flüchtet sie immer häufiger auf die Straße oder in Jugendclubs, wo sie sich mit ihren Freunden trifft. Diese Freunde rauchen, trinken und konsumieren Haschisch und diverse Partydrogen. Sie drängen Christiane zwar nicht dazu, es ihnen gleich zu tun, aber Christiane bewundert ihre Freunde und möchte von ihnen anerkannt werden, weshalb sie ihrem Beispiel ziemlich bald folgt. Mit 12 raucht sie zum ersten Mal Haschisch.

Mit 13 besucht sie regelmäßig die Diskothek „Sound“, dort gibt es viele Heroinabhängige, die Christiane wegen ihrer ruhigen und erhabenen Ausstrahlung sehr bewundert. Im Laufe der Zeit verliert sie die Angst vor der Droge und als sie das Gefühl hat, dass ihr die anderen Drogen aus ihrem Stimmungstief nicht mehr heraus helfen, greift sie , mit knapp 14 Jahren, zum Heroin.
Ein halbes Jahr später ist sie körperlich sehr stark abhängig, muss sich mehrmals täglich in höheren Dosen Heroin spritzen, ist dazu gezwungen, am ekligen Bahnhof Zoo der Prostitution nachzugehen, um das Geld für die teure Droge zu beschaffen. Ein selbst bestimmtes Leben ist ihr nicht mehr möglich: Christianes Gedanken kreisen nur noch darum, woher sie das Geld für den nächsten Schuss bekommt, um den grausamen Entzugserscheinungen zu entgehen.
Gleichzeitig aber weiß sie, dass sie sich, wenn sie so weitermacht, selber umbringen wird, denn viele ihrer
Freunde sind der Droge bereits zum Opfer gefallen. Christiane ist verzweifelt und macht viele Entzüge, aber sie bleibt erfolglos, wird immer wieder rückfällig.

In „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ werden Christianes Erfahrungen und Gefühle erstaunlich detailliert geschildert, wodurch es dem Leser leichter fällt, sich in ihre Situation hineinzuversetzen. Zudem macht das Buch Christianes Verzweiflung und die Ausweglosigkeit ihrer Lage sehr gut deutlich. Indem es ihren Alltag offen und ungeschönt beschreibt. Deutlich wird auch, wie sehr ihre Mutter unter der Sucht ihrer Tochter leidet, denn es werden im Buch immer wieder Berichte von Christianes Mutter wiedergegeben, die den Leser ihr Leiden sehr gut nachempfinden lassen.
Teilweise spannend, stellenweise aber auch Wiederholungen. Es war allem in allem eine gelunge Erzählung einer Betroffenen. Ich würde das Buch nur an diejenigen weiterempfehlen, die solche Geschichten verarbeiten können und verstehen.
Diese Geschichte wurde auch Verfilmt und den Film sollte man sich auch mal ansehen.
Kai Hermann, 1938 in Hamburg geboren, war Redakteur und Korrespondent der Zeit sowie Chefredakteur von Twen. Er schreibt unter anderem für "Spiegel" und "Stern". Er ist Autor zahlreicher Bücher und Drehbücher, darunter "Christiane F.: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"

9 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Miraculix1967

    29.11.2012, 16:42 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Drollige Donnerstagsgrüße aus dem gallischen Dorf Miraculix1967:-)

  • bonjovi

    29.11.2012, 14:27 Uhr von bonjovi

    ist auch ganz gut so ich noch nicht lg

  • meerifan1

    29.11.2012, 13:51 Uhr von meerifan1
    Bewertung: sehr hilfreich

    So langsam steige ich dann auch nach dem Seitenumbau wieder durch.... LG Yvonne