Myanmar Testbericht

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Erfahrungsbericht von Miezekatze1972

Eine humanitäre Katastrophe ersten Ranges

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ihr habt sicher die zahlreichen Berichte im TV, Radio und Internet zum Zyklon in Myanmar verfolgt und euch mittlerweile eure ganz eigene Meinung dazu gebildet.

Ich bin durch mein Elternhaus dahingehend geprägt, jede Form von Gewalt schlicht abzulehnen. Aber was das Militärregime in Myanmar derzeit veranstaltet, lässt mich stark an meiner strikten Überzeugung zweifeln. Die Machthaber weigern sich, ausländische Helfer ins Land zu lassen, damit die dringendst benötigten Lebensmittel und Medikamente exakt bei den Leuten ankommen, die sie auch tatsächlich benötigen. Statt dessen werden die Hilfslieferungen zwar herzlich gerne an den jeweiligen Grenzposten von Militärs und/oder Polizeikräften entgegen genommen. Aber die Verteilung soll bitte schön von eben diesen eigenen Leuten vorgenommen werden. Seit vielen Jahrzehnten wissen wir nach jeder Berichterstattung über humanitäre Katastrophen in den ärmsten Ländern der Erde alle durch die Bank, was diese Haltung tatsächlich bedeutet:

Die eigene Bevölkerung könnte ja auf die Idee kommen, dass die Regierung es vielleicht doch nicht so gut meint. Dass es da andere Menschen in anderen Ländern gibt, die nicht allein aus reiner Profitgier spenden wollen, sondern sich tatsächlich ernsthaft Gedanken um das Überleben der betroffenen Bevölkerungen machen... Dass der Demokratiegedanke vielleicht doch nicht so falsch ist...

Auf "tagesschau.de" habe ich heute früh folgende Berichterstattung gefunden. Daraus zitiere ich wortgetreu einige Passagen:

'Beobachter vermuten außerdem, dass Regime fürchte, über die Folgen des Wirbelsturms zu stürzen und wolle deshalb keine ausländischen Kräfte ins Land lassen. Statt dessen bereitet das Regime weiter ein so genanntes Referendum vor, mit dem es eine Verfassungsänderung zur Herrschaftsabsicherung legitimieren will.

Gestern war in Rangun ein Flugzeug mit Rettungskräften gelandet sei, die nach Angaben des Außenministeriums keine Einreisegenehmigung gehabt hätten. Die Maschine sei zurückgeschickt worden. Auch wurden amerikanische Militäflugzeuge mit Hilfsgütern abgewiesen.

Die USA bemühen sich dessen ungeachtet um die Zustimmung der birmanischen Militärjunta für eine Luftbrücke ins Katastrophengebiet. Das Abwerfen von Hilfsgütern ohne Erlaubnis halte er für unwahrscheinlich, erklärte Verteidigungsminister Robert Gates. Zuvor hatte der Leiter des US-Büros für Katastrophenhilfe, Ky Luu, eine etwaige Versorgung der Opfer aus der Luft angekündigt, sollten amerikanische Militärflugzeuge mit Hilfsgütern auch weiterhin abgewiesen werden.

Dagegen trafen Hilfsgüter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes inzwischen in Birma ein. Beide Organisationen hatten nach tagelangen Verzögerungen eine Landeerlaubnis bekommen. Mehrere hundert Logistiker und Katastrophenhelfer warten dagegen in den Nachbarländern auf ein Visum.

Der Sicherheitsrat der Uno lehnte es unterdessen ab, die Lage in Birma auf seine Tagesordnung zu heben. Der amtierende Ratspräsident und britische UN-Botschafter John Sawers sagte, das Gremium habe sich mehrheitlich darauf verständigt, dass UN-Nothilfekoordinator John Holmes die Mitgliedsstaaten über die Lage vor Ort informieren werde, nicht jedoch den Sicherheitsrat.'

Gerade der letzte Absatz lässt mich immer mehr an der Daseinsberechtigung der UNO zweifeln! Es geht verdammt noch mal um Menschen, die nicht nur an Hunger sterben werden, sondern auch noch an diversen Krankheiten wie Cholera, Ruhr, Malaria und was weiß ich was sonst noch!!! Wie kann eine Menschenrechtsorganisation, der Staaten wie die USA, Russland, Frankreich etc. angehören, in einer solchen Art und Weise die Augen verschließen? Was muss eigentlich noch passieren, bis die Weltgemeinschaft endlich mal die Augen aufmacht und das Gehirn (soweit überhaupt vorhanden!) einschaltet?!

Die Weltgemeinschaft hat meiner Ansicht nach nur 2 Optionen:

1. Myanmar wird komplett wirtschaftlich boykottiert (Abzug sämtlicher Gelder, sofortiger Stopp sämtlicher wirtschaftlicher Unternehmungen, sofortiges Ende aller humanitären Leistungen inklusive medizinischer Grundversorgung), ausgehungert und verschwindet in den nächsten 20 bis 30 Jahren endgültig von den Landkarten und Atlanten.
2. Die USA und ihre Verbündeten setzen sich über sämtliche Einreiseverbote hinweg und bringen die Hilfsgüter endlich zu den Menschen direkt vor Ort. Notfalls auch in Form eines militärischen Einmarsches, der auch gleichzeitig die Vernichtung des Regimes zur Folge hat.

Ja, ich weiß! Das alles ist keine wirkliche Lösung. Ein Truppeneinmarsch birgt immer auch die Gefahr eines völligen Chaos - siehe Vietnam nach 1975, siehe Irak seit 2003. Kann aber auch eine Chance sein, das Land endlich wieder auf die Beine zu bringen - siehe die Bundesrepublik Deutschland nach 1945.

Fest steht: Die Weltgemeinschaft darf nicht die Augen verschließen!


Aktualisierung 14:51:

Gerade habe ich auf "tagesschau.de" die neueste Meldung gefunden:

'Uno setzt Unterstützung für Birma vorerst aus

Birmas Junta beschlagnahmt Hilfsgüter:
--------------------------------------
Das Militärregime in Birma hat nach Angaben der Vereinten Nationen alle bislang ins Land geflogenen Hilfsgüter beschlagnahmt. Die Unterstützung werde deshalb bis auf weiteres ausgesetzt, erklärte die Uno in Bangkok. Zuvor hatten die Vereinten Nationen die Weigerung der Junta, auch knapp eine Woche nach dem verheerenden Zyklon "Nargis" keine internationalen Katastrophenhelfer ins Land zu lassen, als "beispiellos in der Geschichte der humanitären Arbeit" kritisiert.

Junta will Güter selbst verteilen:
-------------------------------
Das birmanische Außenministerium erklärte, man nehme Versorgungsgüter entgegen, wolle aber keine internationalen Katastrophenhelfer im Land. Man sei zwar dankbar für Hilfslieferungen aus dem Ausland, wolle diese aber selbst verteilen, hieß es in einer vom Staatsorgan "Neues Licht von Birma" verbreiteten Erklärung. Inzwischen trafen Hilfsgüter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes in Birma ein.'



Ich überlasse es euch, was ihr davon haltet. Meine Meinung dazu kennt ihr!

31 Bewertungen, 10 Kommentare

  • MasterSirTobi

    10.05.2008, 14:25 Uhr von MasterSirTobi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hat mir geholfen der Bericht. SH und LG

  • ronald65

    09.05.2008, 20:02 Uhr von ronald65
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw

  • Bunny84

    09.05.2008, 19:47 Uhr von Bunny84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht. Schönes Wochenende und liebe Grüße Anja

  • frankensteins

    09.05.2008, 17:17 Uhr von frankensteins
    Bewertung: besonders wertvoll

    es wird immer brutaler und kälter auf der Welt, dies ist aber nicht nur im Myanmar so sondern leider überall wo Not herrscht. Die reichen gehen nach Paris shoppen, die Bevölkerung hungert. toller Bericht von dir lg

  • Bigfatalex

    09.05.2008, 16:57 Uhr von Bigfatalex
    Bewertung: besonders wertvoll

    Lg Marc ;-)

  • Music-King

    09.05.2008, 14:01 Uhr von Music-King
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß, Roland

  • MaxOscar

    09.05.2008, 13:39 Uhr von MaxOscar
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ich bin zwar nicht in jedem Punkt Deiner Meinung, finde Deinen Bericht aber besonders wertvoll. Viele Grüße .. Jürgen

  • Haggia

    09.05.2008, 13:30 Uhr von Haggia
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele sonnige Grüsse! Haggia

  • Miraculix1967

    09.05.2008, 13:29 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönes Wochenende, SH und LG Miraculix1967

  • Jerry525

    09.05.2008, 13:29 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreicher Bericht lg Jerry