Ich war Hitlerjunge Salomon (Taschenbuch) / Sally Perel Testbericht

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ab 9,96
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Erfahrungsbericht von la_fragile

Er überlebte in der Uniform seiner Feinde

Pro:

Wahre Geschichte, ehrlich, andere Perspektive als sonst

Kontra:

Nichts

Empfehlung:

Ja

... ein erschütterndes Schicksal.

Es gibt viele Bücher über die Holocaustzeit, meistens aus der Sicht eines Juden. Hier ist es auch so, aber auch ganz anders: Sally Perel entkam dem Holocaust, weil er sich als einen von ihnen ausgab - ein Nazi in der Hitlerjugend, Jupp Perjell.

Nach über 40 Jahren lüftet er sein Geheimnis; seine Geschichte, die wirklich passiert ist. Ich muss dazu sagen, dass wir das Buch in der Schule gelesen haben und der Autor auch bei uns war und erzählt sowie Fragen beantwortet und die Bücher signiert hat.

Erstmal, damit ihr euch in der Geschichte zurechtfindet, die Kurzbeschreibung von Amazon:

"Der Jude Sally Perel rettete sein Leben in der Haut des Feindes als Hitlerjunge Josef (Jupp) Perjell. 1925 wurde Salomon Perel im niedersächsischen Peine geboren. Als Zehnjähriger weicht er mit seiner Familie der braunen Gefahr und zieht nach Lodz. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen flieht er mit seinem Bruder nach Russland. Die Eltern bleiben im Ghetto zurück, wo sie später umkommen. Bei Beginn des Blitzkriegs gegen Russland fällt er in die Hände der deutschen Wehrmacht. Den sicheren Tod vor Augen erklärt er „Ich bin Volksdeutscher“ und nimmt eine neue Identität an. Er muss in die Hitlerjugend eintreten, und ein SA-Mann wird zu seinem Vormund bestellt."

Eine Biographie des Autors ist hier nicht nötig, da ja das Buch eigentlich eine ist. Deswegen eine kurze Beschreibung des Buches (Foto ist oben zu sehen):

- 207 Seiten, Preis: 7,95 €
- 15. Auflage, erschienen 2001 im Heyne Verlag
- vom Autor erweiterte Taschenbuchausgabe
- mit dokumentarischen Fotos
- Vor- und Nachwort des Autors

Es ist schwer, die Eindrücke zu beschreiben, die das Buch zusammen mit den Fotos und vor allem zusammen mit dem Autor hinterlässt.
Unglaublich, was er durchgemacht hat. Unglaublich, wie er es geschafft hat, eine zweite Identität anzunehmen. Und unglaublich, wie er überlebt hat.

Eine Szene ist mir sehr stark in Erinnerung geblieben: Jupp ist in der Klasse und er hat "Rassenkunde". Der Lehrer erklärt die Merkmale eines Juden und plötzlich ruft er Jupp auf. Er hat Angst, nun entdeckt zu werden, aber was dann folgt, ist fast schon komisch:

"»Schaut euch alle Josef an! Er ist ein typischer Abkömmling der ostbaltischen Rasse.« So sprach der Lehrer. Oh, Himmel, lobet, preiset! Tausende von Forschungsarbeiten der Nazi-Rassenkundler wurden in diesem Augenblick ad absurdum geführt."

So bleibt mir als Fazit nur zu sagen: lest dieses Buch. Ganz einfach.

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