The Punisher (2004) (DVD) Testbericht

(Schreibedatum: 23.6.04) In den letzten 5 Tagen war ich 3 mal im Kino. Ja, richtig gehört. IM KINO, nicht beim Fußball! Naja, was soll man auch abends machen beim Campen in irgendeinem Dorf auf Usedom. Also gut, erst mal den Kinoplan gecheckt und als man sah, dass als Spätvorstellung „The Punisher“ kam, beschlossen wir gleich den Film uns anzugucken. Zwar hatte niemand einen Plan, um was es bei diesem Film geht, aber allein die Tatsache, dass neben dem Filmnamen der Hinweis „Ab 18“ stand, zog uns an diesem Abend in das Sommerkino. Die lächerlichen 3,5 € bezahlt (in Berlin bekommste dafür ned mal nen Arschtritt vom Kinochef!) und ab in das Kino, wo sich bis zum Beginn des Filmes noch ca. 17 andere Besucher einfinden sollten...

Meine intensiven und extrem zeitaufwändigen Recherchen haben ergeben, dass „The Punisher“ mittlerweile seit dem 10.6.04 in den deutschen Kinos läuft. Außerdem weiß ich durch das Nachschlagen im Englisch-Wörterbuch, dass punish so viel wie bestrafen heißt. Juuut, im Nachhinein, weiß ich auch warum der Film so heißt. LOL Wie dem auch sei, meine Erwartungen waren nicht wirklich groß – warum auch? Der Vorspann verrät uns, dass die Comic- Schmiede „Marvel“ seine Finger bei dem Film mit im Spiel haben muss. Man munkelt, dass es es ein Comic auch die Ursprungsidee zum Film gab.

Die Story ist eigentlich recht simpel gestrickt. Frank Castle (gespielt von Thomas Jane) ist ein erfolgreicher FBI Ermittler, der verdeckt arbeitet. Bei irgendwelchen Waffenschieber-Geschichten gelingt es ihm mit der Polizei hochrangige Gangster hinter die Gitter zu bringen. Doch bei der Polizei-Aktion stirbt der Sohn von Howard Saint (gespielt von John Travolta) – dieser schwört sich Rache an Castle und auf den speziellen Wunsch seiner Frau soll sogar die ganze Familie von dem verdeckten Ermittler getötet werden. Zufälligerweise befindet diese sich gerade in Cuba und macht ne Art Familienfest. Saints Schergen kümmert das nen feuchten Kericht: sie marschieren ins Dorf ein, erschießen Castles Verwandte, Mutter und Vater vor seinen Augen und machen mit nem Jeep Hetzjagd auf Sohn und Frau von dem FBI Ermittler. Nachdem die beiden gnadenlos übefahren werden, erschießen die Gangster auch Castle, doch dieser überlebt wie durch ein Wunder. Er schwört sich Rache an Saint und seinen Leutgens...

Ich möchte jetzt nicht zu viel vom Inhalt verraten, sondern nur noch 2-3 Dinge kurz anschneiden. Castle nistet sich in einem Haus ein, schmiedet dort seine Pläne und lernt die neuen Nachbarn auch sehr schnell kennen. Am Ende „glückt“ ihm die Rache durch Schießereien und den ein oder anderen Trick natürlich. Bemerkenswert in jedem Fall wie er es schafft, dass Saint selbst seinen besten Freund und später auch noch seine eigene Frau ermordet. Hut ab! In der Schlusssequenz meint „The Punisher“ dann noch, dass er von nun auch gegen Verbrecher aller Art kämpfen will. Würde mich ned wundern, wenn da bald noch ein zweiter Teil rauskommt...sah jedenfalls so aus!

So, nun auch schon zu meiner Meinung. Die FSK Ab 18 fand ich in jedem Fall auf Ordnung. War schon ziemlich heftig, wie Saints Kumpanen die ganze Familie in 5-6 Minuten niedermetzelt und dann Kind und Mutter vom Auto überfahren wird. Eklig auch eine Szene, wo die Bösewichter Castles Nachtbarn mit einer Zange Lippen- und Augenbrauenpiercings rausziehen. Wird zwar nicht richtig gezeigt die Szene, aber allein schon die Vorstellung – *bäh* Ansonsten fließt natürlich schon der ein oder andere Liter Blut, aber darauf konnte man sich ja schon vorher einstellen. Die Story war insgesamt recht simpel gestaltet, aber man muss auch bedenken, dass im Grunde nur der Comic „nachgespielt“ wurde und man sich wohl daran größtenteils hielt. Unrealistisch war sicher auch die ein oder andere Sache, z.B. dass die Frau nen Sturz von einer Brücke überlebt und dann um Hilfe schreiend von dem Zug überfahren wird oder auch einfach die Sache, dass Castle anscheinend immun gegen Gewehrpatronen ist und alles überlebt...oder...etc.

Die schauspielerischen Leistungen sind meines Erachtens nach nur durchschnittlich. Gerade von der Hauptperson Thomas Jane muss man einfach mehr erwartet. Trotz seinem harten Schicksal mit der Familie kann man mit ihm aufgrund seines Verhaltens nicht richtig mitfühlen. Er starrt fast die ganze Zeit hasserfüllt und zornig in der Gegend herum, ohne groß Worte zu verlieren. Erinnerte alles ein bisschen ein Terminator. Außerdem hing er die ganze Zeit an ner Flasche Whiskey, was auch oft eher lächerlich rüberkam. John Travolta, der Saint spielt, liefert eine mittelmäßige Leistung ab, die aber niemanden vom Hocker weghaut. Sein Verhalten entspricht einfach zu oft dem Gangster-Klischee, bitte mal mehr Individualismus! Reizend hingegen die weibliche Nachbarin Castles und auch die andere Nachbarn sind für 2-3 Lacher gut, vor allem der Fette. Im Übrigen hat der Wrestler Kevin Nash auch einen kleinen Auftritt, er vermöbelt Saint ein wenig, doch am Ende stirbt er, weil er glühend heißes Wasser ins Face bekommt.

Hier noch ein paar mehr oder weniger wichtige Daten zum Film:

***The Punisher***

- USA, 2004
- Genre: Action
- Laufzeit: 105 Minuten
- FSK: 18
- Regie: Jonathan Hensleigh
- Darsteller: Thomas Jane, John Travolta, Rebecca Romijn-Stamos, A. Rusell Andrews, Laura Harring, Roy Schneider u.a.

- Website: http://www.punisher-derfilm.de

Tja, abschließend kann man dem Film „The Punisher“ wohl nur eine bedingte Empfehlung aussprechen. Die Story ist vom Ansatz her zwar nicht schlecht, aber die schlechten schauspielerischen Leistungen sowie viele unrealistische Szenen fallen negativ ins Gewicht. Wenn man in den Film reingeht, sollte man schon Blut sehen können und sich auf viele Kämpfe und Schießereien einlassen. Aber wer dem nicht abgeneigt ist, wird auch den Film ned schlecht finden. Insgesamt kann man aber nicht nicht mehr als 3 Sterne geben...

Greetz keule

PS: Danke fürs Lesen, Bewerten und über Kommentare freut man sich natürlich immer.

PS II: Berichte unter gleichem Nick auch bei ciao veröffentlicht.