Tipps & Tricks zu Bier (Allgemein) Testbericht

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Erfahrungsbericht von BennoSchwarzer

Hopfen und Malz...wie kommt das Bier ins Glas ?

Pro:

Vitaminreich, in Maßen gesund.

Kontra:

bei "Zuviel" gibt es schon mal einen dicken Kopf

Empfehlung:

Ja

Ich gebe es zu, ich bin ein absoluter Bierliebhaber und freue mich über jeden Testbericht zu Bier. (Update z.B. Yopi-Userin Deborah de Winter, sehr empfehlenswert)
Nicht jeder weiss, wie dieses edle Gesöff überhaupt hergestellt wird.
Hier ein kuzer Überblick:

Vom Brauwasser bis zum Bier

Wasser:
Ist mit der wichtigste Bestandteil im Bier. Es muss analytisch einwandfrei sein – d.h.keine Chemie (Chlor, Nitrate ...) und zudem muss das Verhältnis der natürlichen, im Wasser vorkommenden Salze (Calcium, Magnesium) stimmen, ansonsten schmeckt das Bier später kratzig. Die Aufbereitung des Wassers erfolgt meist über Ionenaustauscher.

Schroten:
Nach Festlegung der Biersorte errechnet der Braumeister sein Rezept. Dann wird das Malz geschrotet, hierbei ist darauf zu achten, dass das Korninnere zum Großteil zerkleinert ist und trotzdem die Haut des Malzes (Spelze) weitgehend ganz bleibt.
(Spelze wird als natürliche Filterschicht beim Abläutern verwendet)
Für diesen Vorgang gibt es spezielle Schrotmühlen, die das Korn mehr quetschen.

Maischen:
Schrot und Wasser werden ca. im Mischungsverhältnis 1:3 – 1:4, bei 35°- 50°C vermischt.
Dann wird auf verschiedene Temperaturen aufgeheizt und jeweils Rasten gehalten. Hier werden Enzyme aus dem Malz wieder aktiviert und wandeln Bestandteile aus dem Korn vollständig um. Bei z.B. 70°C wird die Stärke im Korn fast vollständig in Zucker umgewandelt,der später für die Gärung benötigt wird. Dieser Prozess des Maischens dauert ca. 3-5 Std.

Läutern:
Nach dem Maischen wird alles in den Läuterbottich gepumpt. Dort wird fest von flüssig getrennt. Als Filterschicht dient hierbei die zuerst erwähnte Spelze die auf einem speziellen Siebboden liegt . Ist alles in die Sudpfanne abgelaufen, verbleibt in den Spelzen noch eine
Menge Extrakt. Dieser wird mit gleichtemperierten Brauwasser ausgewaschen bis er fast nicht mehr messbar ist.

Würzekochen:
Jetzt wird das Zuckerwasser erhitzt und somit zum Kochen gebracht. Mit der Kochung
werden sämtliche Enzyme abgetötet, überschüssiges Wasser verdampft und der Hopfen mit in die Würze gebracht. Hopfen und Kochung dient zugleich der natürlichen Konservierung. Die Kochung ist nach ca. 90 min. beendet.

Gärung:
Danach wird der Sud auf ca. 8°C gekühlt und gleichzeitig mit sterilem Sauerstoff versetzt.
Diesen benötigt die Hefe, die später zugesetzt wird, als Vermehrungsgrundlage. Ist der
Sauerstoff aufgebraucht, fängt die junge und kräftige Hefe an den im Sudhaus entstandenen Zucker in Alkohol und Kohlensäure (H2CO3) umzuwandeln. Nach einer Woche ist dieser Prozess soweit abgeschlossen, dass das Jungbier mit einem sehr geringen Restzuckergehalt
in geschlossene Behälter umgepumpt wird.

Lagerung:
In den sog. Lagertanks gärt die Hefe immer noch langsam weiter, mit dem Unterschied,dass diese Tanks geschlossen sind. Dies hat zur Folge, dass die nun entstehende Kohlensäure nicht mehr entweichen kann (Gärtanks sind offen!) und sich somit ein Druck aufbaut.
Je nach Biersorte entscheidet der Braumeister wie viel Kohlensäure im Bier sein soll – d.h.ist der erwünschte Druck erreicht, wird der Überschüssige über ein Überdruckventil abgeblasen.
Ist dieser Prozess nach ca. 4 Wochen abgeschlossen, wird die natürlich entstandene Kohlensäure durch Kühlung bei ca. 1°C gebunden und bleibt somit im Bier.

Nun ist das Bier trinkfertig. Da Bier aber ein Lebensmittel ist, und mittlerweile in die ganze Welt exportiert wird, folgt in den meisten Brauereien noch die Filtration. Filtration bedeutet nichts anderes als die Entfernung vieler gesunder Bestandteile aus dem Bier
(z.B. Eiweiß, Vitamine...). Selbstverständlich bleibt trotzdem ein großer Bestandteil an Gesundheit enthalten, aber trotzdem verliert das Bier an seiner Natürlichkeit!
Von daher liebe ich die unverfälschten, unfiltrierten Biere.
Na dann Prost.

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