Tipps & Tricks zu Weinen (Französischer Rotwein) Testbericht

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Erfahrungsbericht von MONETIX

"Rotwein ist für alte Knaben......

Pro:

sehr charaktervoller Wein mit gutem Gusto

Kontra:

teuer....

Empfehlung:

Ja

............eine von den besten Gaben!“

„Ein schwerer Rotwein.“ Drei Worte, die entweder voller Andacht oder mit unverkennbarer Ablehnung ausgesprochen werden.
Die Welt der Rotwein-Trinker ist in zwei Lager gespalten: auf der einen Seite die Befürworter der leichten Roten, auf der anderen Seite jene, die nur Schwergewichte ernst nehmen –zu denen zweifellos ich gehöre; nicht zu den Schwergewichten (obwohl meine Frau das anders sieht!), sondern zu denen, die schwergewichtige Rotweine lieben.

Nun gibt es zwar Weine, die ohne jeden Zweifel leicht –zum Beispiel Beaujolais Nouveau-, und andere, die unbestritten schwer sind –ganz offensichtlich gehört Barolo dazu-, doch bei der grossen Mehrheit der Rotweine entscheidet allein der persönliche Geschmack über die Zugehörigkeit.
Sowie die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, so liegt die Schwere des Rotweines im Mund dessen, der ihn trinkt.

Je mehr ich beobachte wie normale Menschen über Wein reden, desto überzeugter bin ich, dass die Art, wie Experten Wein analysieren, damit so gut wie nichts zu tun hat.
Sie sind wie Hohepriester, die sich in endlose theologischen Dispute über Fragen verstricken, an denen ihre Herde nicht das geringste Interesse hat.

Für sie ist der Alkoholgehalt ausschlaggebend für die Leichtigkeit oder Schwere eines Rotweins. Dabei spielt dieser eigentlich bei der Art, wie der Liebhaber Wein probiert, eher eine untergeordnete Rolle.

Es gibt Rotweine, die den meisten von uns leicht erscheinen, obwohl sie 13 % Alkohol aufweisen, während andere mit zurückhaltenden 12 % generell als schwer gelten.

Es ist eher die Wahrnehmung der Gerbstoffe, die für mich bei der Zuordnung den Ausschlag gibt.
Wenn ein Rotwein fest oder hart schmeckt oder ein pelziges Gefühl hinterlässt, wird er im allgemeinen als schwer betrachtet, während ein weicher, geschmeidiger oder frischer Eindruck ihm das Etikett „leicht“ beschert.

Alle roten Weine enthalten Gerbstoffe, da die für die Farbe verantwortlichen Substanzen ebenfalls Gerbstoffe sind.
Die Familie der Gerbstoffe beziehungsweise Tannine, wie die Experten sie nennen, ist jedoch äusserst weitläufig und unterschiedlich geartet.
Ein Rotwein kann voller Tannin stecken und doch weich schmecken oder aber einen mässigen Tanningehalt haben und stahlhart erscheinen.
Einmal mehr haben die analytischen Daten der Experten wenig Bedeutung für mich als Weintrinker.
Es ist alles eine Frage des Eindrucks, den der Wein in unserem Mund hinterlässt.

Die berühmtesten unter den allgemein als schwer bezeichneten Rotweinen oder sogar der Inbegriff eines schweren Rotweines sind die Bordeaux-Weine aus Frankreich.

Allein aufgrund ihres Rufes als grosse Weine sind wir zweifellos geneigt, sie als schwer einzuordnen, aber der entscheidende Faktor ist die Kombination aus reichlich festen Gerbstoffen und einem ganz besonderen Charakter. Ein hochwertiger junger roter Bordeaux kann in Duft und Geschmack viele Aromen aufweisen, die ziemlich gewöhnungsbedürftig sind.
Man kann sie anders beschreiben, doch jeder wird mir zustimmen, das Bezeichnungen wie Bleistiftspäne, Jod, Leber oder Pferdestallnicht unbedingt einladend stimmen .

Abstruse Aromen sind denn auch keinesfalls der Grund, warum rote Bordeaux unter Sammlern auf der ganzen Welt, diegefragtesten Weine überhaupt sind und das Herz der Weinkarte in so vielen Restaurantes bilden. Nein, das Potential, dass diese Weine zu solchen Kultgegenständen gemacht hat, beruht vielmehr auf ihrer satten Fruchtigkeit, die allgemein als an schwarze Johannisbeeren erinnernd beschrieben wird, und auf der Harmonie, die ihnen trotz Üppigkeit und reichlich Tanninen eigen ist.

Die Natur –Klima und Boden des Landstriches um die Gironde-Mündung an der Atlantikküste –ermöglicht hier Rotweine voller Charakter, in denen alle Bestandteile sich auf bemerkenswert harmonische Weise zu einem Ganzen fügen.

Diese Ausgeglichenheit führt dazu, dass gute und damit teuere rote Bordeaux-Weine immer eleganter werden, je länger sie in der Flasche reifen.

Man dürfte kaum einen schmeichelhafteren Wein als einen roten Bordeaux zu einem Stück Rind oder Wild finden. Diese Kombination führt dann dazu sich gelegentlich durch den Kauf einer oder sogar mehrerer Flaschen eines guten Bordeaux an den Rand des finanziellen Ruins zu bringen.

Aufgrund der zuvor genannten Eigenschaften und nicht zuletzt wegen ihrer Preise sind die Weine aus der Gegend um Bordeaux die am häufigsten kopierten des gesamten Erdballs.

Doch genug der Wein-Philosophie, ich werde gleich ein Flächschen Bordeaux dekandieren und es mir heute Abend zu Gemüte führen.

Ich bedanke mich fürs lese, bewerten und kommentieren, „in vino veritas“ - Günter
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