Wernesgrüner Pilsener Testbericht

Als Erzgebirgler trinkt man natürlich sächsische Biere. Ich habe das bisher immer so gemacht, mein Stammbier ist das Radeberger und manchmal gehe ich fremd mit einem Feldschlößchen Export. Ich kann mich nicht mehr genau besinnen, wann ich das letzte Mal ein Wernesgrüner in der Hand hatte. Jedenfalls hatte ich unlängst Besuch aus dem Märkischen und jene Leute überraschten mich mit einem Kasten Wernesgrüner, dem Bier aus der Nachbarschaft, also aus dem Vogtland. Jedenfalls war ich nach Genuß des Bieres derart positiv angetan, so daß ich jetzt diesem Bier gern einen Artikel widmen möchte.

Geschichtlich:
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Wernesgrüner Pilsener aus dem gleichnamigen Ort im Vogtland war schon in der DDR eines der wenigen Spitzenbiere. Ursprünglich braute man in dem Vogtlanddörfchen schon das erste Bier seit 1436. In den darauffolgenden Jahrhunderten wechselte die Brauerei ständig durch Verkäufe oder Erbschaften ihre Besitzer. Jedoch immer braute man auf einem hohen Niveau und das machte das Wernesgrüner Pilsener schon damals in ganz Deutschland bekannt. Schon in den 30er Jahren erreichte man eine Produktion von über 200.000 Hektolitern. Nach dem Krieg wurde die Brauerei verstaatlicht und führte den Namen VEB Exportbierbrauerei Wernesgrün. Heute, nach Verkauf und Investitionen erreicht man ca. ca 900.000 Hektoliter pro Jahr und gehört damit zu den führenden Brauereien in Deutschland.

Die Flasche:
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Wernesgrüner Pils wird im Kasten (20 Flaschen pro Gebinde)und mit dem Etikett in einem dunklen Grün gehalten. Das verleiht dem Ganzen einen seriösen und edlen Eindruck, zumal die Schrift in Goldfarbe aufgedruckt ist und zwei Goldstreifen wie mit einer Banderole schräg über das Etikett laufen. Dunkles Grün regt zur Entspannung an, und das sollte eigentlich mit einem Bierchen immer erreicht werden, also somit ist das ganze gut durchdacht.
Den Kasten Wernesgrüner erhält man im Getränkefachgeschäft so für 11,00 Euro, ausgeliefert wird deutschlandweit, da die Brauerei mittlerweile einem großen westdeutschen Konzern angehört.


Der Genuß:
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Wernesgrüner ist im Geschmack eigentlich ein ganz normales Pilsener. Es ist feinherb, ähnlich dem Radeberger, prägt einen leicht süßlichen Nachgeschmack, bei einer Trinktemperatur von ca. 10 °C denke ich, sollte das Optimum an Geschmack erreichbar sein. Die Blume ist feinweiß, sahnig und hält bei einem sauberen Glas zumindestens ca. 10 Minuten. In der Farbe ist das Wernesgrüner tief goldgelb.
Es bewirkt keinerlei Nebengeschmack, macht natürlich nach einer gewissen Anzahl an Flaschen besoffen, fördert aber nicht den Kopfschmerz. Dies ist ein weiteres Zeichen für Qualität und Reinheit.

Fazit:
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Ich darf feststellen: Wernesgrüner Pilsener ist ein Spitzenpilsener. Nach Jahren der Abstinenz hat mich Wernesgrüner gänzlich überzeugt, im Geschmack und im Anblick. Ich werde dieses Pilsener wieder in den Kreis meiner Stammbiere aufnehmen, es regelmäßig erwerben und es mit Genuß vertilgen.

Die "Motordaten":
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Brauart:
Untergärig

Biergattung:
Vollbier

Alkoholgehalt:
4,9 % Vol

Stammwürzgehalt: 11,3 % Gew.

Wirklicher Extrakt: 3,5 % Gew.

Vergärungsgrad: 85 %

Kohlensäuregehalt: Faß 4,9 g/l Flasche 5,3 g/l

Kaloriengehalt pro 100 ml: 41 kcal ( 171 kJ )

Bittereinheten: 30,0 mg/l

Farbe: 6 EBC