Enemy Mine - Geliebter Feind (DVD) Testbericht

D
Enemy-mine-geliebter-feind-dvd-science-fiction-film
ab 10,01
Auf yopi.de gelistet seit 11/2010

5 Sterne
(2)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Robzn

\"Doch leider waren wir nicht allein...\"

Pro:

gefühlvolle Story, der Charme alter SF-Filme

Kontra:

technisch überholt (was aber kein Kontra sein muss), die zeitlichen Geschehnisse im Film sind zu sehr sprunghaft

Empfehlung:

Ja

Als wir in der 10. Klasse, was nun auch schon etliche Jahre zurück liegt, eine Klassenfahrt nach München und einen damit verbundenen Ausflug in die Bavaria Filmstudios machten, fragte uns die Leiterin einer Führung, wer von uns denn den Film „Enemy Mine – Gelieber Feind“ kenne, oder davon gehört hatte. Nun, neben mir kannte ihn von unserer gesamten Gruppe, zu der noch weitere Gäste zählten, ein einziger Junge, der vielleicht grad mal 9 Jahre alt war. Doch so unbekannt dieser Film war, schlecht ist er auf keinen Fall. Im Gegenteil...

///////////////////// Infos zum Film

GENRE: Science Fiction
DARSTELLER: Dennis Quaid, Lou Gossett Jr., Brion James, Richard Marcus, Carolyn McCormick, Bumper Robinson u.a.
REGIE: Wolfgang Petersen, USA / BRD 1985
FILMLÄNGE: 105 Minuten
Bundesstart: 05. Dezember 1985

///////////////////// Hintergrund

Zuletzt herrschte im 21. Jahrhundert Friede auf unserem Planeten, der Erde. Man sagte sich los von vergangenen Konflikten und begann gemeinsam den Weltraum zu erforschen, besiedeln und seine Schätze zu entdecken. Jedoch war die Ruhephase des Friedens nur von kurzer Dauer; der Weltraum sollte ein neues Kapitel der kriegerischen Auseinandersetzungen der Menschheit einläuten. Inzwischen nicht mehr untereinander, sondern verbündet gegen einen neuen Feind: Den Dracs. Beide Parteien, Menschen und Dracs beanspruchten eines der reichsten Teile des Weltraums. Zwangsläufig führte dies zu einem Konflikt, der letztendlich im Krieg enden sollte.

In dieser Zeit spielt die Geschichte eines Menschen, der mit seinem Raumschiff auf einem Planeten während eines Zwischenfalls mit den Dracs notlanden muss. Doch auf dem Fremden Planeten ist er nicht allein, sein zuvor verfolgtes Drac-Raumschiff musste ebenfalls nur wenige Kilometer entfernt notlanden. Gefolgt von Wut wegen seinen gestorbenen Freund, giert er nach Rache und will nur noch den Tod des Dracs. Doch eines hat er nicht eingeplant, die noch unbekannten Gefahren des Planeten die beide Parteien zum Stillstand zwingen werden.

Mehr erzähle ich nicht über den Film... ihr sollt ihn euch ja schließlich noch ansehen und nicht jetzt schon alles erfahren! ;)

///////////////////// Hauptdarsteller

Dennis Quaid
Die Rolle des Menschen spielt der bekannte Schauspieler, Dennis Quaid. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen neben Enemy-Mine noch „Die Reise ins Ich“ von 1987, „Dragonheart“ von 1996 und „Frequency“ von 2002.
Die schauspielerische Leistung wird wohl nur noch durch die des Aliens übertroffen. Wie der Anfangs so übelgelaunte Soldat auf der einen Seite immer freundlicher wird, auf der anderen aber immer noch der teilweise „böse“ Mensch bleibt, hin und wieder einen fiesen Spruch macht, dann aber sogar versucht die Sprache der Dracs zu erlernen ist schon sehr ansehnlich, in manchen Momenten allerdings auch etwas unfreiwillig komisch. Er versucht zwar überzeugend zu spielen, aber diese unfreiwilligen Sketsche ziehen den Film an manchen Stellen in die falsche Richtung. Im großen und ganzen hat er die Rolle des typischen 08/15 Menschen aber mit Bravour erfüllt.


Lois Gosset jr.
In der Haut des Echsenwesens steckt kein anderer als Lois Gosset jr. (allerdings erkennt man ihn nicht unbedingt unter der Maske), auch bekannt durch Filme wie: „Der stählerne Adler 1-4“ oder „Der weiße Hai III“.
Seine Darstellung ragt etwas über die von Dennis Quaid hinaus. Die teilweise komischen Gestikeinlagen gibt es von seiner Seite zwar ebenfalls, jedoch gewollt. Der sich blödstellende Alien, über den sich der Mensch nicht selten lustig macht, spielt die zweite Hauptrolle. In dieser versucht Lois Gosset so sehr wie möglich den Alien zu spielen, dessen Sprache zu sprechen und so unmenschlich wie möglich zu wirken. Nun, die Dracs stehen in dem Film auf zwei Beinen und unterscheiden sich abgesehen vom Schwanz, der Echsenhaut und den drei Fingern nur wenig von den Menschen. Aber man muss ja nicht alles so eng sehen und sollte bei Science Fiction Filmen auch eine Portion Fantasie mitbringen.

///////////////////// Der Film.

Der Film, welcher in den Bavaria Filmstudios - München gedreht wurde, gehört mit seinen 25 Millionen zwar nicht zu den ganz billigen Produktionen der Geschichte, enthält jedoch zahlreichende „billig“ wirkende Punkte, die mit der heutigen Filmindustrie nicht mehr mithalten könnten. Doch ich finde, genau deswegen ist der Film so interessant. Kein technisches Techtelmechtel, keine super Computereffekte, ganz einfache Lochbleche aus Waschmaschinen, ein paar Pappattrappen und Raumschiffe, die an Schnüren aufgehängt sind und fertig ist der Film. Die ganze Inszenierung kann entweder einschläfern oder begeistern, aber man sollte wirklich nicht zuviel von einem nun fast 20 Jahre alten Film erwarten. Man verspürt sehr die Studiohülle, die um die ganzen Szenen liegt wie ein unsichtbarer Schleier. Meistens kann man kaum eine Umgebung erkennen die weiter als 30m entfernt liegt, die ganzen Explosionen sind absolut unrealistisch so wie es der ganze Film ist und dennoch verspürt er einen ganz besonderen Charme (vielleicht so wie die alten Batman oder Star-Treck Episoden).

///////////////////// Fazit

Wie schön angesprochen, braucht es bei diesem Film etwas Fantasie, Respekt vor dem Alter und Begeisterung für das Genre. Wer nur auf Details achtet und den neuesten Stand der Technik erwartet, der braucht sich Enemy-Mine gar nicht erst anschauen. Fans dieses Genres werden begeistert sein. Zwei verfeindete Mächte, mit völlig unterschiedlicher Geschichte, Herkunft und Gedankengut kommen sich näher, freunden sich nach anfänglichen Diskrepanzen an und schließen ihren eigenen Frieden. Der Film enthält aber eine alltagstaugliche Geschichte, die sich auch heute gut wiederfinden lässt, weswegen man ihm einen großen Anteil Gefühl und Sentimentalität nicht aberkennen kann (aus diesem Grund ist er bei den meisten Science-Fiction Anhängern wohl auch nicht so gut angekommen). Leider hat man oft das Gefühl, dass der Film einfach ein paar Monate ausgelassen hat. Innerhalb von 5 Monaten können beide einander verstehen oder sie altern mal eben um ein paar Jahre; daran muss man sich hier gewöhnen. Auch die Geschichte allgemein ist im großen und ganzen betrachtet vielleicht etwas schmal, spielt jedoch von der Tragik der „Menschlichkeit“ in der Form von Intoleranz gegenüber fremden Kulturen und dem immer gegenwärtigen Streben nach Macht und Reichtum.


Ich fand den Film schon als kleiner Junge spitze und sehe es heute nicht anders. Natürlich mag es immer bessere geben, aber Enemy-Mine sollte man als Fantasie oder Science-Fiction Fans mindestens einmal gesehen haben, da er eine echte Bereichung neben seinen „großen Brüdern“ wie Star-Wars oder Star-Treck darstellt.

© 2004 Robzn für ciao.com und yopi.de

32 Bewertungen, 1 Kommentar

  • rahel80

    11.06.2004, 11:18 Uhr von rahel80
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab ich auch mal gesehn, der ist wirklich supergut :-)