R.E.D. - Älter. Härter. Besser. (DVD) Testbericht

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R-e-d-aelter-haerter-besser-dvd-actionfilm
ab 6,46
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von LilithIbi

„Du kannst doch nicht überall Leute festkleben!“

4
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Es war das erste Mal, dass ich in einer '''Sneak-Preview''' hockte und gebannt-gespannt zwischen Hoffen und Bangen auf die Leinwand starrte. Mehr als die Angabe „FSK16“ hatte ich keinerlei Angaben, welcher Film mich erwarten würde, befürchtete allerdings das Schlimmste (sprich: „Wir sind die Nacht“). Als schließlich i-m Vorspann der Hinweis auf eine Comicvorlage (seitens Warren Ellis) eingeblendet wurde, schwante mir nichts Gutes ~ dass es sich hierbei allerding um den fast 2stündigen Action-Romantik-Komödien-Thriller

===R.E.D.=== handeln würde, hätte ich nu echt nicht erwartet. Zugegeben, die Vorschau, die diesbezüglich im TV läuft, sprach mich so gut wie gar nicht an, rauschte regelrecht an mir vorbei, so dass ich mich mit dem positiven Vorhaben, einfach mal den Horizont zu erweitern, auf einen mittelprächtigen Film einstellte.

Von der _Handlung wusste ich bis dato lediglich, dass sich die story irgendwie um eine ehemaliges CIA-Team handeln sollte ~ ehemalig, weil quasi im wohlverdienten Altersruhestand.

Soweit, so richtig: dass Frank Moses (Bruce Willis), Joe Matheson (Morgan Freeman), Marvin (John Malkovich) und Victoria (Hellen Mirren) allerdings auf der buchstäblichen Abschussliste stehen und somit in alte Gewohnheiten verfallen, war mir neu. Hinzu kommt der Umstand, dass Frank eigentlich gerade dabei war, sich der Versicherungsangestellten Sarah Ross (Mary-Louise Parker) auf eine etwas außergewöhnliche Art und Weise zu nähern. Täglich ruft er an, behauptet, seinen Scheck noch nicht erhalten zu haben, wirft diesen jedoch immerzu fort, nur um Sarah nochmal sprechen zu können. Überdies plant er einen Besuch in ihrer Stadt, um sie endlich persönlich zu treffen ~ dass die inmitten einer Flucht passiert und er die völlig verschreckte Sarah somit erstmal entführt, hätte niemand erwartet.....

===Die Umsetzung=== beginnt vom ersten Augenblick an vertraut, wird stetig mit einem gewissen Augenzwinkern begleitet und nimmt sich hier und dort selbst auf die Schippe. Frank Moses erhält in den ersten Szenen einen absolut liebenswerten Anstrich, wirkt etwas unbeholfen in romantischer Hinsicht; während man ihn gleichzeitig für seine Hartnäckigkeit bewundert. Schnell kippt alsdann das Bild des ruhigen Nachbars, der noch schnell sein Haus weihnachtlich dekoriert, eben weil er sonst eine Ausnahme auf der gesamten Straße bildet ~ mitten in der Nacht stürmt eine hochbewaffnete Truppe Franks Haus. Ab hier ist klar: in „R.E.D.“ wird mächtig geballert, etwas in die Luft gesprengt und gegenseitig auf sich eingedroschen. Klar, dass sich dies über den kompletten weiteren Filmverlauf fortsetzt; immer jedoch mit wohlplatzierten Gags, coolen Sprüchen und unerwarteten Wendungen nebst Überraschungen.

Eine nicht mindere Rolle und somit fast schon Hauptverantwortung für das Gelingen des Werkes stellt die Person der Sarah dar ~ optisch passt sie genau zu dem, was sie charakterlich darstellt: eine toughe junge Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt und mehr und mehr begeistert von ihrer unerwarteten Abenteuer-Tour ist. Es liegt natürlich auf der Hand, dass Frank sie nicht lange gefesselt hinter sich herschleifen muss, schließlich war da ja noch was in puncto Romantik...

Erwähnenswert vor allem der Umstand, dass sich natürlich irgendwann aufdröselt, warum die Ex-CIA Mitarbeiter überhaupt auf der Todesliste stehen ~ '''nur interessiert dies die Zuschauer vermutlich ohnehin kaum.''' Wenn ich mich recht entsinne, hatte es irgendwas mit Guatemala zu tun; und irgendwie sollten die Agenten sich seinerzeit gegenseitig umbringen... oder war das vorher? Oder nachher? Und was war das mit dem Präsidenten?
Tja, macht nichts ~ „R.E.D.“ legt seine Schwerpunkte ohnehin wo anders. '''Es geht zweifelsfrei um die action- (und vor allem kugellastige) Unterhaltung.'''

Klar kann man sich mal wieder wundern, wieso geschätzte 100.000 Schüsse abgefeuert werden, von denen kein einziger trifft, während es gleichzeitig jedoch möglich war, mit einer einzigen Kugel punktgenau auf eine Art Rakete zu treffen... diverse Blutflecken verschwinden binnen Sekunden (ein selbstreinigendes Kleid! Yeah!), alles was man braucht, um eine Bombe zu bauen, befindet sich mal wieder in Griffweite... '''aber all dies ist nicht wichtig, um trotzdem einen großartigen Film abzuliefern''', der unabstreitbar vor allem mit dem richtigen Kinopublikum Spaß macht.

Situationskomik wird hier großgeschrieben; absoluter Garant für die zuschauerliche Bespaßung dürfte zweifelsfrei die überaus paranoide Figur des Marvin liefern, der einerseits wie ein gemaßregeltes Kleinkind mit seinem Stoffschweinchen in der Hand (jaaaaha; ein Stoffschweinchen!) etwas abseits der Truppe Platz nimmt, andererseits aber unabstreitbar die absolut personifizierte Coolness an den Tag legt, indem er nach einer brachialen Explosion staubtrocken äußert: „Alter Mann im Arsch!“

~ Dass vereinzelte Gags rund um das nunmehr eingetreten Rentenalter der Protagonisten nicht fehlen, lag irgendwo auf der Hand ~ '''absolut erfreulich vor allem, dass diese weder ausgereizt noch zu platt ins Geschehen eingewoben wurden.''' Sicher, es ist viiiiiiiiiiiiiielliecht eeeeetwas übertrieben, dass Victoria unter einem recht possierlichen Blumenarrangement ein eindrucksvolles Maschinengewehr versteckt; die Romantik der nachfolgenden Logik

„Sie hat mir in die Schulter geschossen, dreimal. Sie hätte mir auch in den Kopf schießen können. Das ist wahre Liebe, mein Freund!“_

mag an dem ein oder anderen vorbeigehen ~ aber jene, die „From Paris with love“ gut fanden, werden „R.E.D.“ mit Sicherheit lieben.

Die 111 Minuten Spieldauer vergehen wie im Fluge; dem Zuschauer wird kaum eine Atempause zwischen Verfolgungsjagden, ausgebufften Plänen und intensiver Anspannung dank mannigfaltiger Überraschungsmomente gelassen ~ dass man eigentlich kaum versteht, wie wer was und warum, spielt wie bereits gesagt keine dramatische Rolle.

Dramatik findet jedoch ebenso seinen Platz ~ einzelne Szenen gehen dem Zuschauer richtig ans Herz, sofern man gewillt ist, sie in der Kürze der entsprechenden Darbietung auf sich wirken zu lassen. Ein wenig bedauerlich fand ich schon, dass der Aspekt „im Grunde sind wir alle Menschen die geliebt werden wollen“ insbesondere in den Momenten, wo verdeutlicht wurde, dass jemand aus den „Killerreihen“ zwei kleine Kinder zu hause hat, zu wenig ausgefeilt wird.
Sicher, „R.E.D.“ soll vor allem Spaß machen, doch a bisserl mehr Herzschmerz hätte ich mir hier und dort eben doch erhofft. Über einige entsprechende Kleinigkeiten, die ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen möchte, wurde mir persönlich etwas zu sehr an Gefühl gespart. Dass es nicht lediglich um die Darstellung „eiskalter Killer“ geht, ist bei „R.E.D.“ ja ohnehin klar.

===Summa summarum=== muss ich jedoch sagen, dass mir „R.E.D.“ schlussendlich sehr zugesagt hat. Ohne den Besuch der Sneak-Preview wäre er absolut an mir vorbeigerauscht, eben weil der TV-Spot nicht die Stimmung auf den Punkt bringt, welche hier vorherrscht.

Die FSK16 Angabe ist meines Erachtens nach berechtigt; während einerseits zwar wenig Blut fließt, dürfte der ein oder andere jedoch zumindest bei gewissen Prügelszenen zusammenzucken. Tritte ins Gesicht sind halt einfach nie schön; wer „American History X“ kennt, der wird an dieser Stelle vermutlich weise nicken.
Wenn nicht, dann nicht ~ bei „R.E.D.“ handelt es sich jedenfalls de facto um einen Beitrag, der ähnlich wie diverse Jacki Chan Filme eine bunt-schillernde Stimmung bebildert und trotzdem wie ein „richtiger“ Ballerfilm wirkt; sprich: hier wurde genau die richtige Mischung zwischen absichtlichem Übertreiben und mitreißender Action geschaffen.

Volle Punktzahl und eine dicke Empfehlung für all jene, die sich vor allem bei massig Explosionen, zig raffinierten Täuschungsmanövern und einer guten Prise schwarzem Humor so richtig entspannen können.

31 Bewertungen, 6 Kommentare

  • morla

    02.12.2010, 15:26 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^^^^^petra

  • XXLALF

    02.12.2010, 10:48 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und ganz liebe grüße

  • Polarlicht1960

    02.12.2010, 01:32 Uhr von Polarlicht1960
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von Larissa

  • Miraculix1967

    01.12.2010, 23:53 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe vorweihnachtliche Grüße aus dem eiskalten Dorf Miraculix1967

  • katjafranke

    01.12.2010, 19:56 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße von der KATJA

  • Lale

    01.12.2010, 19:54 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*