Sand Sharks (DVD) Testbericht
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von das-christian
Dust in the Sand
Pro:
Corin Nemec
Kontra:
im Grunde ein richtiger Rotzfilm
Empfehlung:
Nein
Der Storyverlauf ist genretypisch. Zuerst gibt es ein paar namenlose Cameo-Opfer, die sich über den weiteren Verlauf verteilen. Irgendwann bemerken die größten Blinzen die Haiplage und der Fiesemöp, in diesem Fall der coole von der Schule – Parker Lewis – versucht eben die große Gefahr zu ignorieren. Dabei erweckt sich die Strandparty als mehr als dürftiger Spring Break-Abklatsch, da hierfür kaum mehr als 50 Statisten gefunden werden konnten. Die Identifikationsfiguren werden einem dabei vom Drehbuch vorgeschrieben und das Ende wartet mit der minimal möglichen Überlebendenanzahl auf, damit zumindest die Body-Count-Liste zweistellig wird.
In Sand Sharks ist die Creme de la Creme Hollywoods zu sehen. Da wäre Corin Nemec, seines Zeichens bekennendes Scientology-Mitglied (und allein schon deshalb voll cool). Den älteren Semestern sollte er noch in seiner Rolle als Parker Lewis bekannt sein, schon da durfte er eine überdrehte Rolle spielen, bei der weniger sein schauspielerisches Talent gefragt war. Aber wie bei so vielen anderen Ex-TV-Darstellern, sollte man spätestens jetzt erkennen, dass genau solche Filme das Niveau eines Corin Nemec, Jaleel White oder David Faustino wiedergeben. Der weibliche Gegenpart ist Brooke Hogan (Ihr Filmname lautet übrigens Sandy Powers…gemäß ihrer äußeren Erscheinung wäre der Rollenname Mopsi, Pupsi oder Flopsi besser gewesen). Konnte Papi, der weltberühmte Hulkster ihr noch eine Titten-OP spendieren, so hat es fürs Gesicht oder eine anständige Schauspielausbildung wohl nicht mehr gereicht. Ihre Leistung ist auffallendschlecht, sodass es nicht einmal zu einer Statistenrolle bei Lenßen reichen würde. Parker Lewis gibt den Antihelden und Brooke Hogan die Heldin, was aber nicht so richtig funktionieren will. Parker Lewis spielt seine Rolle so gelassen und ohne Rücksicht auf Verluste, dass diese penetrant stupide Einstellung schon rotzcool ist und dem Film auch die einzig humorvollen Momente gibt. Brooke Hogan gibt hingegen die stocksteife Forscherin, die Sympathien erwecken soll…vergeblich. Selbst der Hulkster hat es nur zu unterdurchschnittlichen Actionstreifen oder Filmen in denen er sich selbst auf die Schippe nimmt geschafft, die gute Brooke ist da auch nicht besser. Zu allem Überfluss ist auch noch Nick Hogan vom Hogan-Clan in einer kurzen Nebenrolle zu sehen, die ist aber scheinbar so kurz, dass er mir gar nicht aufgefallen ist. Okay, vielleicht ist das nicht die Creme de la Creme Hollywoods, aber fürs Dschungelcamp wären dies allemal potentielle Kandidaten.
Und nun zum ganz großen Problem, was mir auch etwas den Spaß verdorben hat: als Parker Lewis´ Freundin, oder Ex, oder was auch immer, vor seinen Augen der Unterkörper abgerissen wird (die einzig halbwegs blutige Szene im Film), versucht er ihr die Innereien wieder reinzustopfen und verspricht ihr, dass alles gut wird. Ein abschließender Schmatzer und das darauf folgende „wäääh“ machen die Szenen aus Parker Lewis-Sicht komisch, aus charakter- und storytechnischer Sicht versauen sie so einiges. Da die Person, die da grad auf eine slapstickartige Weise ums Leben gekommen ist, bis zu diesem Zeitpunkt die bessere Identifikationsfigur abgegeben hat, als die eigentliche Hauptdarstellerin, Brooke Hogan (mal davon abgesehen, auch die Filzläuse in Parker Lewis´ Buchse hätten von vorn bis hinten die bessere Identifikationsfigur abgegeben). Das Problem ist einfach, auch verbunden mit der Lockerheit des männlichen Hauptdarstellers und der Verkrampftheit der restlichen Crew (Haie inklusive), dass der Humor stellenweise nicht zünden kann, einfach weil hier keine Scheißegalstimmung á la Troma oder Scary Movie herrscht. Hätte man Brooke Hogan beispielsweise zu 80 % der Screentime oben Ohne rumlaufen lassen, wäre die Sache schon wieder viel lockerer gewesen, da hätten auch ihr Stock im Popöchen und das schauspielerische Nichttalent keine so großen Auswirkungen gehabt.
Die männliche Identifikationsfigur (zumindest dem Drehbuch nach) spielt dann auch noch Roulette mit seinen Gefühlen und denen der Zuschauer (sofern die noch vorhanden sind). Es handelt sich hierbei um einen alten fetten und ranzligen Cop, der zum Schluss mit Brooke Hogan das Liebespaar abgeben soll. Hat er durch Parker Lewis´ Unfähigkeit seine komplette Familie verloren, so hat er zum Schluss doch noch ein paar lobende Worte über unseren „Butthead of the year“ und ein fettes Grinsen übrig, all das, obwohl seine Schwester erst vor ein paar Minuten halbiert wurde. Aber der Typ hat den kompletten Film über keinen hellen Eindruck gemacht. Immerhin hat er einen fast schon legendären Auftritt, mit seiner (zu diesem Zeitpunkt noch lebendigen) Schwester, beide als Dorftrottel bzw. Dorfsheriffs (schon bedenklich, wenn solche Menschen Waffen tragen dürfen) verkleidet. In dieser Szene entdecken die beiden Triefnasen einen Motorradhelm inklusive Kopf, dabei handelt es sich um das Einführungsopfer aus den Anfangsminuten:
Er (tut so als sei er erstaunt): Ist doch nicht zu fassen, es sieht so aus, als ob er ein ganzen Stück durch den Sand geschleift und dann der Kopf abgerissen wurde. Er hätte doch schreien müssen.
Sie (mit einem amateurhaften Nicken): Die Maschinen sind ziemlich laut.
Um der ganzen Sache jetzt Feuer zu geben, als der Typ gekillt wurde, war weit und breit keiner zu sehen, zu diesem Zeitpunkt wusste auch noch niemand etwas von den Sandhaien. Beide Deputys liefern dabei eine ähnlich schwache Leistung wie Hulksters Dumpfbäckchen ab. Ähnlich die Szene, in der der weibliche Cop mit Parker Lewis spricht und von ihrer Seite scheinbar Sympathie signalisiert werden soll, indem sie tief schnaubt (kann auch sein, dass sie ihr Asthma-Spray vergessen hat). Aber da die gute dann ja zu Mett verarbeitet wird, ergibt sich daraus die nächste Sinnlos-Szene.
Den Hammer schießt dann aber letzten Endes eine großtittige Strandmatte ab, die von zwei Typen Haschisch schlauchen will. Diese wollen ihre Titten sehen, sie will diese aber nicht den beiden zeigen, was sie auch gossenhaft mit: „auf keinen Fall, ich zeig dem Typen nicht meine Dinger“ rüberbringt. Also beschließen alle, dass sie ihre Titten einem Sandburg-Hai (diesmal wirklich ein Hai aus Sand) zeigt, man bedenke, die Typen schauen dabei zu, da der Sand-Hai (wie gesagt, nur aus Sand) genau vor deren Augen ist, da ist es zwar vorhersehbar, dass ein Sand-Hai (diesmal ein Richtiger) aus den Boden geschossen kommt und eine Silikonvergiftung an ihr bekommt, aber die stolperhafte Ansammlung von hirnlosem Gequatsche und dicken Titten sorgen dann doch für einen vorhersehbaren Spaßfaktor.
Und dann gibt´s ja noch die digitalisierten Haie. Diese erwecken dabei weder furcht noch Blutgier. Wer seine Phobie vor Haien loswerden will, dem empfehle ich dieses Werk, denn Angst hat man danach sicher nicht mehr vor diesen Meeres- oder in dem Fall Sandbewohnern beim nächsten Sex-Urlaub auf T-Hailand oder so. Dies liegt an der billigen Machart und an der Tatsache, dass die meisten Opfer in den Boden gezogen werden und somit verschwinden, selbst die Sandwürmer hatten dahingehend mehr drauf.
Stellenweise wird sogar das Trashherz angesprochen, indem Roger Corman zitiert wird und Referenzen zu weiteren Streifen gegeben werden, leider sind diese Referenzen und Anspielungen an einer Hand abzählbar und alle im Mittelteil zu finden. Die Hai-Szene, in der ein toter Hai als das Killertier ausgegeben wird, ist da noch die auffälligste Anspielung und dem weißen Hai zuzordnen.
DVD
Mit einem FSK 16-Logo kommt die DVD von Splendid daher, meines Wissens ist diese DVD nicht geschnitten, als Extras gibt es lediglich eine Trailershow.
Fazit
Was haben wir nun gelernt? Brooke Hogan kann nicht schauspielern, Corin Nemec ist sich für nichts zu schade und blödelt sich als einziger durch Dr. Phibes Schreckenskabinett und trotz der Tatsache, dass hier haufenweise von Menschen gemachter Silikontitten herumspazieren, wird keine offen gelegt. Wenn schon die Story so durchgepeitscht ist, dass Haie aus dem Sand geschossen kommen und Menschen verschnabulieren, so sollte auch die Crew dementsprechend agieren, nur Corin Nemec scheint das verstanden zu haben, aber da er auch nicht grad mit Talent beschlagen ist, steht er ziemlich alleine und letzten Endes auch als Filmtrottel da. Die Vorfreude auf Two-Headed Shark (wohl DAS Filmereignis 2012) ist damit natürlich etwas gedämpft, da auch hier Brooke Hogan mitspielen wird.
Filminfos
Originaltitel: Sand Sharks
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 87 min. US-DVD (NTSC)/ 82 min. Deutschland-DVD (PAL)
FSK: keine Jugendfreigabe
Regie: Mark Atkins
Drehbuch: Cameron Larson
Darsteller: Corin Nemec, Gina Holden, Brooke Hogan, Julie Berman, Vanessa Lee Evigan, Nick Hogan, Andrea Lowell, Nicole Zeoli…
31 Bewertungen, 7 Kommentare
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25.04.2012, 09:04 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße v. Simone
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25.04.2012, 00:40 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichlg. ^^^^^^^^^^^^^petra
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24.04.2012, 22:47 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichSchönen Dienstagabend und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967
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24.04.2012, 20:48 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichWünsche dir einen schönen Dienstag
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24.04.2012, 20:30 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße von der Katja
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24.04.2012, 19:45 Uhr von XXLALF
Bewertung: besonders wertvoll...und ganz liebe grüße
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24.04.2012, 18:46 Uhr von waugl555
Bewertung: besonders wertvollSehr schön beschrieben. Bw + lg Irene
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