Bauchtanz Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Es entwickelt sich dirch den Tanz ein tolles Feeling für den eigenen Körper. Bauchtanz ist unabhängig von Alter und Figur. Er tut einfach gut!
Nachteile / Kritik
- Kontra kann ich keines finden.
Tests und Erfahrungsberichte
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Erotik pur - oder doch noch was anderes?
16.07.2005, 19:12 Uhr von
campino
Mein erster Gedichtband ist erschienen! "Es hat lange gedauert" ISBN 978-3-86268-370-3, Taschenbu...5Pro:
Es entwickelt sich dirch den Tanz ein tolles Feeling für den eigenen Körper. Bauchtanz ist unabhängig von Alter und Figur. Er tut einfach gut!
Kontra:
Kontra kann ich keines finden.
Empfehlung:
Ja
Outen ist angesagt, gut ich mache ja (fast) alles mit, also werde ich Euch jetzt ein bisher streng geheimgehaltenes Hobby mitteilen:
©ampino tanzt Bauch!
Aha! Erotik ist angesagt! Quatsch, ©ampino macht Bauchtanz aus ganz anderen Gründen. (Wäre ja auch Perlen vor die Säue gestreut in meinem bis auf Hase Moritz und Meerschwein Max männerlosem Haushalt).
Der Bauchtanz, auch Raks Sharki genannt, ist ein in Ägypten und anderen arabischen und afrikanischen Ländern beheimateter Tanzstil ( der wider weit verbreiteter Meinung nicht nur von Frauen ausgeführt wird).
Ein Tanzstil, der sehr viel Körperbewusstsein voraussetzt. Gefühl für den eigenen Körper entwickeln, das ist es was diesen Tanz so interessant macht.
Als ich anfing, war mir gar nicht bewusst, wie viele Muskeln ich beanspruchen muss, um den Tanz und die Bewegungen so fließend gestalten zu können, dass es meinen Ansprüchen genügt. Obwohl ich eine klassische Balletausbildung habe, aber das ist auch schon einige Jahre, besser Jahrzehnte her....
Die ersten Wochen war ständig Muskelkater angesagt und zwar an Stellen, die mir vorher gar nicht bewusst waren. So viele Muskeln soll ich haben? Wahnsinn! Und alle tun auf einmal weh? Mist! Aber mit der Zeit verzieht sich der Muskelkater (gottseidank).
Aber, um ganz von vorne anzufangen, erotisch geht es in einer Bauchtanzschule beileibe nicht zu.
Man stelle sich vor: Circa 10 Frauen verschiedenster Gewichtsklassen, gewandet in engen Leggins (die gemeinerweise jedes Pfund zuviel extrem hervorheben) bewegen sich im Kreis und bemühen sich elegant auszusehen und gleichzeitig der Vorgabe der Lehrerin zu folgen....
Ist die Lehrerin gut (was bei mir der Fall war), hat Frau schnell Erfolgserlebnisse.
Auf einmal ist es gar nicht mehr so wichtig, wie die Figur ist (ganz im Gegenteil "wo kein Bauch ist" kann doch eigentlich gar kein Bauchtanz (mangels Masse) stattfinden.
Sehr schnell lernst Du, Dich ganz auf DICH zu konzentrieren, den eigenen Körper zu spüren und zu merken was DIR gut tut.
Und auf einmal ist es dann soweit, Du achtest nicht mehr darauf, wie was aussieht, sondern Du gibst Dich ganz der Musik hin, weich, fließend, fühlend.....
Später kommt dann das Qutfit hinzu, glänzende, glitzernde Gewänder, Perlschnüre, die im Rhythmus funkeln, einmal Prinzessin sein................ und sei es nur für Dich alleine.
Als ich mit dem Bauchtanz begann, hatte ich um ehrlich zu sein, einige Skrupel in Bezug auf mein Alter, Figur und überhaupt. Mittlerweile kann ich über diese Befürchtungen nur noch milde lächeln. Alter spielt überhaupt keine Rolle, Figur? Quatsch. Es soll gut tun, und es tut gut.
Verspannungen werden abgebaut, Schreibtischsitzer fühlen sich bedeutend besser, die Rückenmuskulatur wird beweglicher und auch bei Menustrationsbeschwerden ist Bauchtanz sehr hilfreich.
Einmal Sheherazade sein..... funktioniert.
Lausche der Musik, schließe die Augen und gib Dich ganz der Musik und Deinem Gefühl hin.
Liebe Grüße Euch allen ©ampino
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So, nun hoffe ich wie immer, Euch mit meinem Bericht nicht gelangweilt zu haben.
Wenn ja, tut’s mir leid, wenn nein, hat sich die Mühe gelohnt!
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beautystrang, 25.08.2008, 23:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Der Bericht motiviert einen wirklich Bauchtanz einmal auszuprobieren.
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anonym, 19.08.2006, 16:59 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh :o)
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Ein ganz neues Lebensgefühl
Pro:
Bewegung, Freude, Spaß, steigendes Selbstwertgefühl, man kann es immer tanzen
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Liebe Leserinnen und Leser,
vor einigen Monaten fragte mich meine Freundin: „Nati, möchtest du nicht ein bisschen mehr Sport treiben?“ – „Ja klar möchte ich das...aber ich hasse Sport!“ – „Ich hab die ultimativ sportliche Idee ... Bauchtanz!“
Da ich total gerne tanze und sowieso von Bauchtanz ganz begeistert war (und bin), stimmte ich natürlich sofort zu und es dauerte nicht lange, da stand auch schon meine erste Bauchtanztrainingsstunde bevor, die ich aus vollsten Zügen genoss.
Inzwischen habe ich den Anfängerkurs schon hinter mir und seit einem Monat mache ich den Anfängerkurs mit Vorkenntnissen. Ich kann einfach nicht genug vom Bauchtanzen kriegen und bin im Moment total deprimiert, weil wir zur Zeit Herbstferien haben und ich die zwei Wochen ohne Bauchtanz überleben muss.
Doch nun genug herumgefaselt, kommen wir zu meinem heutigen Erfahrungsbericht.
*~ Bauchtanz – was genau ist das? ~*
Der orientalische Bauchtanz ist ein, ursprünglich nur in Nordafrika, West- und Südasien geübter, Frauentanz, der vor allem durch rhythmische Bewegungen der Hüft- und Bauchmuskeln, aber auch durch das Einsetzen der Arme und durch das Bewegen der Schultern, charakterisiert ist. Früher war es ein Bestandteil des Fruchtbarkeitskults (daher die Akzente auf Hüft- und Bauchbereich), heute ist es ein gern gesehener Schautanz – zum Teil auch mit erotischen Aspekten.
Der Bauchtanz, wie er heutzutage bekannt ist, stellt nur eine Sonderform des eigentlichen orientalischen Tanzes dar. Im Grund kommt der Tanz wahrscheinlich aus den traditionellen Tänzen des Orients. Daher ist der Begriff „Bauchtanz“ eher umgangsprachlich aufzufassen, der korrekte Begriff wäre „Orientalischer Tanz“.
Der Tanz ist vor allem durch die verschiedenen, bunten und aufwendig genäht und gestickten Kostüme geprägt. Das typische Kostüm entstand in den 1920er Jahren.
*~ Was ist daran jetzt so toll? ~*
Das Schöne für mich an diesem Tanz sind die Bewegungen im Bauch- und Armbereich. Ich liebe die Wellenbewegungen, die bei einer vollen Hüfte einfach schön aussehen. Um Bauchtanz zu tanzen muss man nicht – wie viele berühmte Bauchtänzerinnen – gertenschlank sein. Ganz im Gegenteil: Es sieht vor allem schön aus, wenn man elegante weibliche Rundungen besitzt, da man mit runden Hüften schönere Hüftkreise tanzen kann.
Das Tolle an diesem Tanz ist das Lebensgefühl, das dabei entsteht. Ich muss ganz klar sagen, wenn man orientalisch tanzt, dann fühlt man sich wahrlich als attraktive Frau. Egal wie komplexgeladen man eigentlich ist – jede, die ich gefragt habe, fühlt sich einfach total weiblich beim Tanzen. Das fördert natürlich ungemein das Selbstwertgefühl und vor allem die Lebensfreude. Ich brauche das 1 ½ stündige Training einmal die Woche unbedingt, um wieder in Gang zu kommen und meinen Alltagsstress ein wenig zu vergessen. Daher fällt es mir auch so schwer, mich in den Ferien von Bauchtanz zu verabschieden. Aber wozu hat man Freundinnen die z.T. schon seit über zwei Jahren tanzen? ;) Es ist toll, sich mit Freundinnen zu treffen und einfach mal zu tanzen – dabei ist es egal, ob zu originaler Bauchtanzmusik, einfach zu ruhiger Musik (siehe meinen Bericht über Loreena McKennitt) oder zu Popmusik! Sogar zu HipHop und Techno passen die Bewegungen – eben mal schneller oder mal langsamer, peppiger oder sinnlicher... einfach toll.
Ein weiterer Pluspunkt meiner Meinung nach ist, dass der orientalischer Tanz im Gegensatz zu anderen Tänzen relativ gelenkschonend. Bei mir in der Tanzgruppe ist ein Mädchen, das auf Grund ihres Rückens und ihrer Beingelenke nicht mehr Ballett tanzen darf – daraufhin hat ihr ihr Arzt Bauchtanz empfohlen.
Noch etwas, was ich toll finde, ist, dass die oft schlaffen Bauchmuskeln schön gestrafft werden. Richtiges Lifting kann da entstehen, aber nur, wenn man wirklich sehr oft in der Woche tanzt. Bei einmal die Woche je 1 ½ Stunden hilft das leider nicht allzu viel (musste ich mir leider eingestehen *snief*).
*~ Schnupperkurs für euch – verschiedene Grundbewegungen ~*
Ihr dürft euch freuen – ich versuche nun euch verschiedene Grundtanzbewegungen vorzustellen, ich hoffe es gelingt mir einigermaßen, da es nämlich ein wenig schwierig ist, so etwas zu beschreiben!
· Grundhaltung: Beine und Füße relativ parallel zueinander, locker in den Knien, Arme gespreizt, aber leicht gebeugt ausstrecken, Finger kokett abspreizen
· Hüftpendeln: Wie der Name schon sagt Hüfte hin- und herpendeln, dabei die Hände in Grundhaltung lassen
· Hüftwippe: Quasi mit dem Po wackeln, rechte Hüftseite nach oben und gleichzeitig linke Hüftseite nach unten strecken; wichtig dabei ist, dass man den Oberkörper und die Arme nicht mitbewegt; es muss so aussehen, als ob der Oberkörper nicht mit dem Unterkörper verwachsen ist
· Hüftschieben: Einer meiner Lieblingsbewegungen; wenn man es richtig macht, sieht es erst recht so aus, als ob der Oberkörper nicht zum Unterkörper gehören würde; wie der Name schon sagt, schiebt man die Hüfte von links nach rechts; die Arme kann man vor dem Unterleib mitschwingen lassen, damit sie nicht immer in der Grundhaltung verharren
· Hüftdrops: Erst die rechte Hüfte betonungslos hochziehen, daraufhin mit Betonung fallen lassen; danach dasselbe mit der linken Hüfte; man kann während dieser Bewegung auch laufen, am Besten einfach mal ausprobieren!
· Hüftkick seit: Dabei macht man einen parallelen Schritt nach Rechts und zieht gleichzeitig betont die rechte Hüfte hoch; danach dasselbe mit der linken Hüfte; sieht besonders toll aus, wenn man sich dabei geradeaus bewegt; alternative Arme: wenn man mit rechts einen Kick macht, kann man die linke Hand zum Kopf bewegen („Salam“-Gruß).
· Afrikanischer Kreis: Man steht in der Grundhaltung und kreist mit dem ganzen Becken einmal um die eigene Achse; sieht besonders schön aus, wenn man sich dabei noch zusätzlich um die eigene Achse dreht (sollte man aber nur nach einigem Üben probieren)
· Schlangenarme: Ja, die Schlangenarme, das ist eine Kunst für sich; ich selbst musste lange üben, bis ich den Trick raushatte, obwohl er sehr einfach ist: das Geheimnis sind die Schultern! Es hilft nichts, einfach nur die Arme (parallel!) wie Schlangen zu bewegen, denn es sieht steif und unästhetisch aus, wenn man nicht die Schultern dabei dreht; denn nur durch das Drehen der Schultern entstehen diese weichen, runden Bewegungen; die Schlangenarme kann man alternativ zu allen möglichen Hüftschwüngen und –kicks hinzunehmen und auch vorwärts (statt seitwärts) tanzen.
· Handkreise: Jeder kennt bestimmt die Handbewegungen beim Flamenco; Bauchtanz hat sehr viele Elemente aus Flamenco und Ballett; die Handkreise sind jedoch ein wenig anders; meine Tanzlehrerin hat immer gesagt: „Stellt euch vor, ihr packt in ein Cremetöpfchen und ihr wollt da was rausschöpfen“; und es stimmt, wenn man sich vorstellt, da ist ein Töpfchen mit Creme oder Nutella, dann ist es ganz einfach, da reinzupacken, die Hand zu drehen und herauszunehmen; hört sich komisch an, aber probiert’s mal aus ;)
· Stehende Acht (Hüftkreiseln): Diese Bewegung ist etwas schwieriger; man beschreibt mit der Hüfte quasi (wie der Name schon sagt) eine stehende Acht; dabei ist es sehr wichtig, dass die Bewegung fließend ist; man kann sie tanzen indem man die Fersen anhebt oder sie am Boden lässt
*~ Ein Schlusswort ~*
Es gibt natürlich noch sehr viele andere Bewegungen, aber ich fand diese am Wichtigsten und vor allem am Leichtesten!
Ich hoffe, ihr könnt euch unter meinen Beschreibungen mehr oder minder etwas vorstellen. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir, falls ihr es mal zu Hause ausprobiert, ein Kommentar hinterlassen würdet. Falls ihr Fragen habt, benutzt einfach mein GB!
Danke für’s Lesen, Bewerten und Kommentieren! Ich freue mich auf eure Anmerkungen!
Liebe Grüße
Alente :)
P.S. Bauchtanzen kann man immer und überall! Wie gesagt, auch zu HipHop oder Techno *g* Ich tanze besonders gern beim Kochen! Es macht einfach Spaß, sich zu bewegen... probiert es aus! :) weiterlesen schließen -
Bauchtanz - eine fiktive Reise in den Orient
15.03.2003, 22:35 Uhr von
Libraia
Am meisten interessiere ich mich für Bücher, Filme und Politik. Klar, dass ich hierüber auch am m...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Gerade komme ich wieder zurück vom Bauchtanzunterricht, zu dem ich zweimal die Woche gehe.
Ich habe vor ca. 5 Jahren damit begonnen und tanze seitdem ziemlich regelmäßig.
Der Bauchtanz gehört mit zu meinen liebsten und befriedigendsten Freizeitbeschäftigungen überhaupt.
Vielleicht sollte ich ehrlicherweise hinzufügen, dass Tanzen allgemein für mich zu den schönsten Dingen gehört: nicht nur war ich immer eine begeisterte Discogängerin (das wäre ich eigentlich immer noch, aber leider finde ich nichts geeignetes für mein Alter), sondern ich liebe auch private Partys, bei denen die Leute irgendwann mal in die Gänge kommen (da gehöre ich dann immer zu den ersten, die herumhopsen). Mit Standardtänzen kann ich wenig anfangen, da liegt mir die Musik nicht so sehr, aber einen Tangokurs habe ich immerhin schon (nicht so recht erfolgreich allerdings) absolviert, ebenso einen afro-brasilianischen Kurs und – jetzt kommen wir der Sache wieder näher – einen für arabischen Folkloretanz.
Warum ich dann letztendlich am Bauchtanz hängen geblieben bin, liegt an mehreren Faktoren: ein mal ist mir die Musik im Laufe der Zeit immer näher gekommen, mittlerweile liebe ich sie sehr, andererseits ist es ideal für Frauen, deren Partner sich aus Tanzen gar nichts macht, denn das kann man gut alleine bzw. für sich tanzen oder noch schöner in einer Gruppe mit (möglichst) netten Frauen. Dass es auch noch andere Vorteile hat, dazu komme ich später.
Was ist eigentlich Bauchtanz?
Es ist einer der ältesten Tänze der Erde. Ursprünglich war es wohl eine Art Fruchtbarkeitstanz bei matriarchalischen Kulturen, der Tanz sollte eine Huldigung der Göttin darstellen. Bauchtanz gibt es zudem nicht nur in arabischen Ländern, der Türkei und Griechenland, sondern in etwas anderer Form auch in Afrika und in Indien. Selbstverständlich auch in den USA und Europa, bei uns wird aber fast ausschließlich die orientalische Form getanzt.
Es gibt ganze Bücher und Abhandlungen über die Geschichte des Bauchtanzes, das würde nun wirklich zu weit führen, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es eine Tanzart ist, die es schon sehr lange gibt und die auf der ganzen Erde verbreitet ist.
Tanz der Frauen
Manche wissen gar nicht, dass es auch männliche Bauchtänzer gibt (sogar sehr berühmte und sehr gute), aber sie bilden natürlich die Ausnahme. Ich selbst hatte in meinem ersten Kurs einen syrischen Tanzlehrer, der ausgezeichnet war und auch sehr gut vermitteln konnte. Obwohl er einfach wunderbar tanzte, weigerte er sich, öffentlich aufzutreten oder vorzutanzen (uns, seinen Schülerinnen schon aber wir zählten nicht als Öffentlichkeit), das hätte als unmännlich gegolten.
Also, es gibt Bauchtänzer, ja, aber sie stellen natürlich nur eine kleine Minderheit dar.
Bauchtanz ist ein Tanz der Frauen.
Leider herrscht in der Öffentlichkeit das Bild vor, dass es vor allen Dingen ein Tanz von Frauen für Männer sei, das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Es ist in erster Linie ein Tanz von Frauen für und mit Frauen.
Noch heute ist es gerade in den traditionellen arabischen Ländern so, dass die „anständigen“ Frauen diesen Tanz ja gar nicht vor Männern aufführen würden, sie können ihn aber, lieben ihn und tanzen ihn auch ganz oft, aber eben „unter Frauen“.
Bild des Tanzes in der Öffentlichkeit
Als ich damals anfing damit, machte sich eine Freundin über mich lustig und meinte, dass ich wohl jetzt auch unter die weisen Frauen die bei Vollmond ihre Hüften und Bäuche kreisen lassen, um gemeinsam zu menstruieren, gegangen sei.
Andere wiederum meinten, ich wolle jetzt wohl auf meine alten Tage noch lernen, Männer besser und erfolgreicher anzumachen.
Nun, das sind beides Assoziationen, die der Bauchtanz, auch Raks Sharki genannt, auslöst…
1.die verführerische, etwas anrüchige Frau, die in Bars und Clubs auftritt, mit aufreizenden Bewegungen und aufforderndem Lächeln die Männer anmacht und sich freudig Geldscheine in BH und Höschen stecken lässt – wer weiß, wozu sie nach dem Tanz vielleicht noch alle bereit ist…?
Klar gibt es Bauchtänzerinnen, die in solchen Clubs auftreten, dennoch möchte ich auch diese verteidigen, denn in den meisten Fällen ziehen sie zwar ihre Show ab und freuen sich auch über das zugesteckte Geld, aber bitte verwechselt sie nicht mit Prostituierten. Eine Bauchtänzerin hat mit einer Prostituierten so viel zu tun wie eine Architektin mit einer Prostituierten zu tun hat: im Normalfall nämlich gar nichts!
2. die esoterisch - feministisch angehauchte Vollmondtänzerin, die sich angezogen fühlt von einem matriarchalischen Kult. Ihr kommt es vor allem darauf an, mit anderen Frauen gemeinsam etwas zu tun, die weiblichen Elemente des Beckenkreisens, (in vielen Kulturen wird Bauchtanz immer noch als Geburtsvorbereitungstanz ausgeübt), der sanften Bewegungen ziehen sie an.
Ja, auch diese Leute gibt es. Ich war eine Zeitlang in einem Tanzstudio, das von einer Leiterin, die auf diesem „Trip“ war, geführt wurde. Wir streckten uns nicht einfach nach oben, sondern „unsere Hände strebten dem Himmel zu, während unsere Füße fest mit der Erde verbunden waren und der Mittelpunkt unseres Kopfes ließ sich im Geiste noch weiter in den Himmel hinaufziehen“ oder so ähnlich. Immerzu versuchte sie, jede Bewegung esoterisch zu verbrämen und jeder Schrittfolge einen inneren Sinn zuzuweisen. Einfach grässlich! Damit hatte ich nichts am Hut…
3. die Frauen, die wirklich den Tanz als Kunstform perfektionieren wollen
Das sind diejenigen, die bemerkt haben, dass es unzählig viele Möglichkeiten und Arten gibt, sich auszudrücken und seinen Körper quasi als Musikinstrument einzusetzen. Frauen, denen klar ist, dass man diesen Tanz niemals „fertig lernen“ kann, sondern dass man ihn immer weiter entwickeln, sich immer wieder verbessern kann und muss, dass es ein Tanz fürs Leben ist. Das sind dann die Frauen, die auf der Bühne tanzen (z. B. bei uns in Berlin im Haus der Kulturen der Welt oder auf großen Festen, die auf Tourneen gehen etc.)
Ich bewundere diese Leute, denn sie geben viel von sich, ich weiß, wie viel Zeit, Energie und Anstrengung es kostet, halbwegs perfekt zu werden und hätte niemals selbst diesen Ehrgeiz, andererseits bedauere ich sie auch ein bisschen, denn dort „oben“ weht ein kalter Wind. So weit ich das mitgekriegt habe, ist bei den wirklich professionellen Kunsttänzerinnen nicht mehr so viel von weiblicher Solidarität die Rede, sondern es herrscht ein harter Konkurrenzkampf.
4.die Frauen, die vor allen Dingen Spaß haben wollen, die gerne tanzen, etwas für ihren Körper tun wollen, gerne mit anderen netten Frauen zusammen sind und natürlich auch so gut tanzen lernen möchten, dass man auch mal eine hübsche Choreographie vorführen kann.
Ihr könnt euch denken, dass ich mich zur letzten Kategorie zähle.
Dennoch möchte ich nicht verschweigen, dass auch die anderen drei Elemente irgendwie mitschwingen: Ja, der Bauchtanz hat natürlich ein starkes erotisches Element (mehr als Walzer oder Foxtrott, das ist klar) und wenn man auf den einen oder die andere im Raum bei einer Vorführung verführerisch wirken sollte, dann schadet das ja auch nichts ;))
Und: ja, natürlich finde ich es auch sehr schön, einen uralten Tanz, den Frauen schon immer miteinander getanzt haben, zu lernen und die Gemeinschaft mit Freundinnen (denn einige von unserer Truppe sind das wirklich geworden mittlerweile) würde ich niemals unterschätzen.
Und nicht zuletzt: auch wenn mir nach 5 Jahren Tanz klar ist, dass ich niemals über den Amateurstatus hinauskommen werde, träume ich doch ab und zu davon, auf der Bühne zu stehen und ganz und gar göttlich zu tanzen…
Typische Elemente des Tanzes
Das Schöne am Bauchtanz ist, dass es nicht so viele wirklich verbindliche Regeln gibt, sehr Vieles ist möglich und sowieso sieht bei jeder Frau alles wieder ein bisschen anders aus. Man kann also sagen, dass das eine Tanzart ist, bei der sich die Tänzerinnen sehr stark selbst entwickeln können und einen eigenen Stil herausarbeiten. Dennoch gibt es natürlich einige Grundregeln:
1. Isolationsbewegungen: man lernt jeden Teil des Körpers einzeln, isoliert von den anderen zu bewegen. Im Klartext: wenn die Hüfte kreist, dann hat der Oberkörper möglichst still zu halten. Oder wenn man „Schlangenarme“ macht, dann soll nicht die ganze Schulter mitkreisen, sondern die Bewegung soll sich mehr auf die Ellbogen konzentrieren. Berühmt ist auch das „Kopfverschieben“, bei dieser Bewegung versucht man, den Kopf ohne dass der Hals sich bewegt, von links nach rechts zu befördern (schwierig!)
2. Shimmy: so nennt man die zitternden, vibrierenden Bewegungen, mit denen man die Hüften oder die Schultern (wer gut ist, kann es auch mit dem Bauch) kreisen lässt
3. Hüftkicks oder Hüftdrops – schnelle akzentuierte Bewegungen, die passend zur Musik eingesetzt werden
4. Drehungen – je nachdem, wie gut man ist, gibt es Lieder, bei denen man sich sehr viel und sehr schnell drehen muss, manchmal reicht aber auch eine oder zwei Drehungen, um eine Choreographie aufzulockern
5. Kamelgang – das sieht sehr schön aus, der Oberkörper bewegt sich dabei in eine andere Richtung wie der Unterkörper, ein sehr wiegender Schritt
6. die „Ente“ oder der „Ghazalschritt“ – auch hier gibt es wieder entgegengesetzte Bewegungen: die Hüfte geht nach links oben, während der Oberkörper und die Arme nach rechts unten streben
7. große und kleine Hüftkreise – manchmal kreisen nur die Hüften, der restliche Körper bleibt ruhig, manchmal geht der ganze Körper abgesehen vom Kopf mit
8. viele unterschiedliche Schrittfolgen, der Basis-Schritt, die Arabeske, der Suasaki –Schritt…
Nun reicht es, denn mir würden noch sehr sehr viele Elemente einfallen, aber ich schreibe ja kein Buch darüber?!
Kleidung
Zum Vorführen gehört selbstverständlich „angemessene“ Kleidung, das heißt, irgendwie glitzernd, ein schönes Hüfttüch, möglichst einige Silber- oder Goldplättchen, die klimpern können (oder auch nicht), einen Schleier, viel Schmuck etc. Bauchfrei ist meistens, aber es ist kein absolutes Muss, absolut notwendig ist aber ein sehr eng um die Hüften gebundenes Tuch, ansonsten sind alle Freiheiten gestattet. Ich selbst tanze manchmal in „voller Montur“ (dunkel-blau silbern durchwirkte Pumphose, schwarz – silberner Gürtel, ein schönes schwarzes Oberteil mit Fransen, Halsschmuck, Kopfschmuck etc.) oder aber nur in schwarzen Sporthosen und T-Shirt, aber dafür mit einem schönen rot-silbernen Hüfttuch, je nach Lust und Laune.
Manchmal stört mich das Getue um die passende Kleidung (die meisten Kostüme kosten ein Vermögen), aber andererseits gehört es nun mal ein bisschen dazu; im Jogginganzug zu tanzen, das ist sicher nicht das Wahre...
Was bringt es ?
Natürlich muss man einen gewissen Zugang zur orientalischen Musik haben, wer das alles nur als Gejaule ansieht, braucht es gar nicht zu versuchen. Ich denke zwar, dass es auf alle Fälle eine Bereicherung ist, sich ab und zu mal in arabische und türkische (oder indische und afrikanische) Musik reinzuhören, aber das ist sicher nichts für jede.
Wer diese erste Hürde aber entweder nicht als Hürde ansieht, oder bereit ist, sie zu überwinden, dem steht eine Menge Positives bevor:
Fitness, Muskelaufbau (man spürt Muskeln an Stellen, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt), Entspannung, ein wunderbares Mittel bei Periodenschmerzen, Freude und Spaß am Tanz und in der Gruppe, Unabhängigkeit von tanzfaulen Partnern, meist ein Zaubermittel gegen schlechte Laune und die unheimliche Freude, wenn man nach wochenlanger (manchmal monatelanger) Arbeit endlich eine Choreographie beherrscht. Wenn man sie vortanzen kann z.B. auf Geburtstagsfeiern oder auf Hochzeiten, wenn es die Zuschauer dann nicht komisch, sondern schön finden, wenn man sich selber dabei schön findet, wenn man spürt, dass der Körper im richtigen Rhythmus ist, wenn die Musik mit den eigenen Bewegungen übereinstimmt, das ist einfach toll!
Kurse werden mittlerweile eigentlich überall zu sehr unterschiedlichen Preisen angeboten, nicht nur in Großstädten (da gibt es sie wie Sand am Meer) sondern auch in den allermeisten Kleinstädten entweder als Volkshochschulangebote oder in eigenen Studios oder privat. Wenn es keine gibt, kann man einfach eine Anzeige aufgeben, ganz bestimmt wird sich jemand melden. Bauchtanz ist seit vielen Jahren sehr groß in Mode, die Tendenz ist eher steigend als abnehmend.
Fazit
Nichts, rein gar nichts spricht dagegen. Nur sehr vieles dafür. Man kann diesen Tanz in jedem Alter erlernen, zwar merke ich, dass die jüngeren Mädchen (es gibt auch Kurse für Kinder) schon schneller lernen als wir Älteren, aber das sollte nicht frustrieren, denn eine gute Lehrerin (ein guter Lehrer) wird es fertig bringen, Tänze zu entwickeln, die auch die Langsameren erlernen können, aber die Besseren dann einfach ein paar schwierigere Finessen einbauen.
Ich kann mir keinen Grund außer Krankheit vorstellen, warum ich damit jemals wieder aufhören sollte! weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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