Pro:
Schon sehr preiswert zu erwerben, wenn man Glück hat kann man auch selbst Bernstein finden.
Kontra:
Bernstein ist ein Harz und somit gegen Hitze empfindlich.
Empfehlung:
Ja
Der Sage nach begann alles damit, dass Phaethon, der Sohn der Nymphe Klymene von seinem Vater, dem Sonnengott Helios als Beweis seiner Liebe zu ihm verlangte, einen Tag lang den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Trotz Warnungen seines Vaters besteht er darauf und widerstrebend lässt Helios anspannen. Phaethon, im Überschwang der Freude, ist jedoch diesem Tun nicht gewachsen. Die Pferde brechen aus, verlassen die gewohnte Bahn, zu dicht bewegt sich das rasende Gespann an der Erde. Es beginnt zu brennen, durch die gewaltige Hitze verdampfen die Flüsse. Chaos bricht aus, bis Zeus mit einem gewaltigen Blitzstrahl dem Treiben ein Ende setzt. Zerschmettert stürzt das Gespann mit seinem Lenker in den Fluß Eridanos.
Aigle, Phaiethusa und Lampetia, die Schwestern des Phaethon verwandeln sich vor Trauer in Pinien am Ufer des Flusses, ihr Schmerz war so groß, das sie auch als Bäume weinten, die Tränen bahnten sich den Weg zum Fluss und wurden von der Sonne getrocknet und in Bernstein verwandelt.
So beschreibt uns die griechische Mythologie die Entstehung des Elektron, wie der Bernstein von den alten Griechen genannt wurde.
Wie es wirklich war
Aber auch der wirkliche Ursprung des Bernsteins liegt etwa 2 bis 70 Millionen Jahre zurück (Tertiär). Das Tertiär ist das Zeitalter der Säugetier-Entwicklung. Gewaltige Kiefernwälder bedeckten den Norden Europas. Das Harz der Bäume verwandelte sich im Laufe von Tausenden Jahren in Bernstein. Bernstein ist nichts weiter als fossiles Baumharz. Nach einer stürmischen Nacht, wenn die Winde landeinwärts wehen, kann man ihn am Strand der Ostsee finden. Mit ein wenig Glück begegnet man dem Bernstein auch im oberen Teil Jütlands an der Nordseeküste.
Fundorte in Europa
Der heute bedeutendste Fundort ist Samland. Und damit wir auch alle wissen wo das denn liegt kommt jetzt ein Zitat.
ACHTUNG! Zitat Anfang: Das Samland (russisch semljandskij poluostrow) ist eine Küstenlandschaft an der Ostsee in Russland (ehemals Ostpreußen), nördlich von Kaliningrad (früher Königsberg). Hier befinden sich bei dem Küstenort Jantarnij (früher Palmnicken) die größten Bernstein-Vorkommen, die dort im Tagebau gewonnen werden. Heute spielt die Gegend eine große Rolle im Tagestourismus für den Kaliningrader Oblast. Wichtige Badeorte sind Selenogradsk und Swetlogorsk.Zitat Ende. (Quelle: Netlexikon)
An Samlands westlicher Küste und besonders bei Palmnicken lagern 90% der weltweiten Bernsteinvorkommen. Hier wurde auch 1875 das erste Bernsteinwerk gegründet. Mit Hilfe besonderer Bagger wurde die Küste bearbeitet. Über 150000 Kilo des gelben Goldes konnten so jährlich gefördert werden. Wenn man bedenkt, wie leicht Bernstein ist, muss das ein gewaltiger Berg sein!
Was noch?
Bernstein etwas schwerer als Wasser. Deshalb versinkt er in Süßwasser. Ist jedoch das Wasser stark salzhaltig, schwimmt er an der Oberfläche. Die Härte liegt bei 2,5. Das Spezifische Gewicht ist 1,05 bis1,096, maximal 1,3 g/ cm³.
Der gebräuchliche Name Bernstein leitet sich von „Brennstein“ ab. Der Stein ist leicht brennbar und wenn man ihn reibt, lädt er sich elektrostatisch auf. Daher der bereits oben erwähnte griechische Name Elektron. Bei ca. 170 Grad Celsius kann man ihn formen. Dann wird er auch klebrig wie Harz. Schmelzen tut der Bernstein ab 300 Grad Celsius. Man kann ihn mit dem Feuerzeug anzünden. Er duftet beim Verbrennen leicht nach Weihrauch und schmilzt dann zu einer schwarzen Masse zusammen, von der man nicht vermutet, dass es sich vorher um einen Bernstein gehandelt hat.
Bei den Germanen hieß er nach Plinius glaes(um): Glas. Bei den Römern hieß er Succinum (Saft) die richtige Vermutung war, er sei aus Baumsaft entstanden. Die Römer nannten ihn auch Glaeseum aus dem Mare Balticum, was den Schluss nahe legt, das die Römer ihren Bernstein von den Germanen bezogen haben. Im englischen Sprachgebrauch bedeutet Amber nicht nur Bernstein sondern auch bernsteinfarbig, womit dieses besondere warme braungelb gemeint ist.
Bernstein kommt in Form von Platten, Tropfen, Knollen und Zapfen vor. Das Gold des Nordens hat Farben in verschiedenen Gelbtönen, von ganz hell bis goldgelb und braungelblich, kann auch ins rötliche spielen. Es gibt auch fast weißen Bernstein, den „Bastard“. Er ist durch viele Bläschen sehr trüb und deshalb nicht durchsichtig. Er enthält selten Einschlüsse und wenn doch, sind sie kaum zu erkennen. „Knochen“ nennt man einen von der Farbe her tatsächlich an gebleichte Knochen erinnernden Bernstein. Auch er enthält sehr viele kleine Bläschen aber kaum Einschlüsse. Bernsteinstücke, die sich aus mehreren Schichten aufgebaut haben, werden als „Schlauben“ bezeichnet. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, ein eingeschlossenes Insekt oder Pflanzenteil zu finden am größten.
Klare Bernsteine mit Einschlüssen werden gerne zu Schmuckanhängern und Colliers verarbeitet. Schöne einzelne Steine sehen auch in einen Ring gefasst sehr gut aus. Billigere, kleine Steine werden oft ohne Schliff zu Arm- oder Halsketten verarbeitet. Solche Armbänder bekommt man schon ab 6,00 Euro. Als Kette bekommt man auch größere, polierte Steine. Die Juwelier- und Andenkenläden an der Ostseeküste sind voll davon. In den letzten Jahren ist Bernsteinschmuck wieder mehr in Mode gekommen. Allein in Danzig gibt es ca. 6000 Werkstätten, in denen nicht nur Schmuck, sondern auch Zier- und Gebrauchsgegenstände hergestellt werden.
Wenn man über Bernstein spricht, bzw. schreibt, taucht ein Name garantiert auf:
Das Bernsteinzimmer
Ursprünglich wurde dieses Zimmer im Auftrag von Friedrich des I. für Schloss Charlottenburg gebaut. Der Bau begann 1701, fertig war das Zimmer 1713. Drei Bernsteinmeister Gottfried Wolfram, Gottfried Turow und Ernst Schacht leiteten die Arbeiten. Das Zimmer bestand aus Wandverkleidungen, die mit Bernstein verblendet waren, Intarsien und Möbeln. Sogar die Bilderrahmen waren aus Bernstein gefertigt.
Kurz nach der Vollendung wurde das Zimmer bei einem Staatsbesuch Peter dem I. gezeigt. Der fand Gefallen daran und bekam es geschenkt. Dafür bekam Friedrich Wilhelm Soldaten, 55 „Lange Kerls“ wurden ihm aus dem russischen Reich geschickt. 1717 wurde das Zimmer von Berlin ins russische Reich abtransportiert. Zarin Elisabeth I., die Tochter Peters des Großen ließ es 1741 von ihrem Lieblingsbaumeister Francesco Rastrelli im barocken Winterpalast von St. Petersburg einbauen. 1755 ließ sie es in das neue Sommerschloss Zarskoje Selo einbauen. Diese Zimmer war größer und so wurden viele Spiegel eingebaut, Mosaiken und anderer Edelsteineinlagen kamen dazu. Die ehemaligen Deckengemälde wurden durch Bernsteinschnitzereien ersetzt. Fast 200 Jahre lang wurde das Bernsteinzimmer als 8. Weltwunder gefeiert.
Als deutsch Soldaten im 2. Weltkrieg in Russland einmarschierten, demontierten sie 1941 das Zimmer. Zunächst wurde es in Königsberg wieder aufgebaut. Als absehbar war, das Königsberg nicht zu halten war, wurde es 1945 abtransportiert. Bis 1997 hörte und sah man nichts mehr von Bernsteinzimmer und über seinen Verbleib wird noch heute gerätselt. 1997 jedoch tauchte eine Möbelstück und ein Bilderrahmen in Bremen auf. Das ist alles, was vom dem prächtigen Zimmer übrig ist.
Mittlerweile wurde das Bernsteinzimmer von russischen Experten rekonstruiert und im Katharinenpalast von Zarskoje Selo pünktlich zum 300. Geburtstag von St. Petersburg wieder aufgebaut.
Bernstein in der Esoterik
Bernsteinketten sollen zahnenden Babys die Schmerzen nehmen. Meist bestehen sie aus einer Kette mit kleineren Steinen, in der Mitte ein großer, flacher Stein, der sogenannte Beißstein. Das kauen des Steines soll Linderung bringen. Bernstein soll bei Erkrankungen des Magens und der Nieren helfen. Am Körper getragen soll Bernstein Hautunreinheiten wie Pickel und Warzen vorbeugen und heilen.
Auch Halsschmerzen sollen durch das lutschen eines Bernsteins gelindert werden.
Der Bernstein soll Hoffnung und Optimismus verbreiten. Ängste sollen durch das Tragen von Bernsteinschmuck gelindert oder sogar ganz verhindert werden.
Gemahlener Bernstein und Bernsteingranulat wird zur Herstellung von Salben etc... verwendet.
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So, nun hoffe ich wie immer, Euch mit meinem Bericht nicht gelangweilt zu haben.
Wenn ja, tut’s mir leid, wenn nein, hat sich die Mühe gelohnt!
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