Pro:
Teilweise gute Konditionen
Kontra:
Wenige Filialen, schlechter Kundenservice.
Empfehlung:
Nein
Seit 1992 bin ich Kundin bei der CC-Bank und war in den ersten Jahren auch sehr zufrieden.
Sie bot, im Vergleich zu den anderen Banken, sehr gute Konditionen, aber in den letzten Jahren ließ leider der Kundenservice sehr nach und sie ist nicht mehr auf den neuesten Stand der technischen Möglichkeiten.
Mittlerweile bin ich soweit, dass ich meine Konten, Fonds usw. in dieser Bank auflöse werde. Bevor ich auf meine Erfahrungen eingehe, möchte ich ganz objektiv (ich hoffe, es gelingt mir) etwas über die Bank erzählen.
Die Geschichte, für diejenigen, denen es interessiert. Die anderen können weiter runter scrollen:
GESCHICHTE:
1955:
In diesem Jahre verdient der Kaufmann Curt Briechle aus Mönchengladbach sein Geld mit der Vermittlung von Krediten und Versicherungen.
1957:
Am 1. August gründet er eine Firma unter den Namen "Curt Briechle KG Absatzfinanzierung" und spezialisiert sich auf Absatzgeschäfte von Kraftfahrzeugen.
In den 50er Jahren war ein Auto für die meisten Menschen unerschwinglich und Curt Briechle bot für Normalbürger günstige Kredite an, damit sie ihren Traum von einem eigenen Auto doch wahr machen konnten. Die Firma wuchs sehr schnell.
1959:
Es gibt nun in 10 größeren Städten Zweigbüros und die Bilanzsumme beträgt schon 5 Mio.€.
1964:
Curt Briechle findet in der "Bank of America" einen finanzstarken Partner.
1966:
Die Gesellschaften geben der Firma den Namen "Central Credit GmbH, Teilzahlungsbank", (CC steht für Central Credit – ich wollte es nur noch einmal erwähnen!).
1967:
Das Geldinstitut bekommt die Vollbanklizenz. Nun dürfen sie alle im Bankgeschäft anfallenden Dienstleistungen anbieten und sind jetzt eine "richtige" Bank.
1968:
Die Bank wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und damit änderte sich der Name wieder (wäre auch sonst zu langweilig!). Sie heißt nun "Bankhaus Central Credit AG".
1974:
Der Hauptsitz wird von Mönchengladbach nach Düsseldorf verlegt und
1981:
wieder nach Mönchengladbach zurückverlegt. (Was war das wieder für eine Aktion?
Wenn sie nicht den Namen verändern, dann zumindest den Hauptsitz!).
1984:
Das Leasinggeschäft wird in den Dienstleistungskatalog aufgenommen. Wer heute bei einem Autohändler ein Auto least, kommt zu 99% "in die Fänge" der CC-Bank (muss kein Nachteil sein!).
1987:
Die CC-Bank gibt als erstes deutsches (!) Kreditinstitut eine VISA-Kreditkarte heraus, die sog. "CC-Bank-Cards".
1989:
Sie gehört nun der spanischen Bank "Banco Santander" (Was ist passiert? Hat einer nicht aufgepasst?) und nehmen das zur willkommenden Gelegenheit, noch einmal den Namen zu ändern, nämlich in "CC-Bank Aktiengesellschaft".
1988:
Die Bank "Royal Bank of Scotland" erwirbt 50 % der Aktien und
1992:
gründen sie mit der Banco Santander die "CC-Holding GmbH".
1995:
Das CC-Telecenter wurde eingeführt und der Kunde können nun Tag und Nacht ihre Bankgeschäfte erledigen.
1996:
Die CC-Bank gehört wieder ganz alleine zur Banco Santander.
1998:
Einige Rentenfonds gehen an den Start.
1999-2001:
Nicht Neues.
Wie wäre es, wenn ihr wenigstens den Namen wieder ändert, damit es in der historischen Chronologie keine Lücken gibt?
2002:
endlich wird das Online-Banking eingeführt (wurde auch Zeit).
Quelle: www.cc-bank.de (ich habe NICHT abgeschrieben, sondern nur die Daten übernommen)
HEUTE:
Es gibt 51 Filialen (nicht gerade viel!).
Die Bilanzsumme beträgt 240 Milliarden Euro und ist damit auf Platz 10 im Euroland.
Sie gehört zu den größten Autobanken und ist Marktführer in den Bereichen Freizeit- und Konsumgüterfinanzierung (was es alles gibt...!)
WAS BIETET SIE?
Sie bietet von Girokonten über verschiedene Kreditfinanzierungsmöglichkeiten bis zu Aktienfonds alles an, das andere Banken auch bieten.
Ich nenne hier nur einige, aber die wichtigsten, Beispiele, weil sie sonst diese Meinung sprengen würde:
KREDIT:
Man soll innerhalb 2 Minuten (!) ein Kredit genehmigt bekommen, sofern die Bonität vorausgesetzt wird. Aber jeder weiß, was alles bei einem Kreditantrag gefragt wird, wieviel man ausfüllen und unterschreiben muss, Einkommensnachweis und Personalausweis vorgelegt werden müssen und eine Schufaabfrage muss auch noch gemacht werden. Das alles in 2 Minuten? Aber für diese 2 Minuten wollen sie eine Bearbeitungsgebühr von 100 € (ist bei vielen Banken üblich, aber sind die Zinsen nicht schon hoch genug?).
Der effektive Jahreszins liegt im Moment bei 9,98 %.
GIROKONTEN:
Die Jahreskosten betragen hierbei 24 €, aber dafür sind Inlandbuchungen kostenlos (CC-Bank liegt mit den Gebühren im Mittelfeld – teurer als die Postbank und billiger als die meisten Kreissparkassen). An 1800 Geldautomaten kann man sich Geld "besorgen".
Kontoauszüge gibt es wieder einmal im Monat frei Haus.
ABRUFKONTO (so etwas Ähnliches, wie das Tagesgeldkonto!)
Hier ist kein Mindestguthaben erforderlich. Man kann täglich über sein Geld verfügen und man bekommt eine monatliche Zinsgutschrift, z.B. bis 5000 € 1,65 % p.a. Außerdem gibt es dazu kostenlos eine VISA-Karte (freiwillig - kein Muss).
FESTGELD:
Für mindestens 2500 € gibt es bei einer Laufzeit von 1 bis 6 Jahren, 2,5% bis 3,75% p.a. je nach Dauer. Manchmal haben sie auch Angebote wie z.B. im Jnauar 2004 als sie für höchstens 25 000 € für 4 Jahre fest angelegtes Geld 4% boten.
MEINE ERFAHRUNGEN:
1992 hat die CC-Bank in Wuppertal in ihrem Schaufenster Werbung für ihr CC-Abrufkonto gemacht. Das eingezahlte Geld war jederzeit verfügbar, es gab monatliche Verzinsung und damals ungeschlagene 4,5 %. Ich beschloss, sofort die Bank zu wechseln.
Die Formalitäten klappten wunderbar und mir gefiel auch die familiäre Atmosphäre, in den meist sehr kleinen CC-Banken. Man sprach mich mit Namen an und man konnte auch telefonisch vieles klären. Leider musste ich auch schlechte Erfahrung machen: (ich nenne hier nur einige Beispiele)
1.
Als es nach Jahren nicht mehr die 4,5 % gab, beschloss ich das meiste Geld fest anzulegen, denn dafür bekam ich weiterhin meine 4,5 %. Es hat sich ja mittlerweile ein hübsches Sümmchen angesammelt und ließ nur noch einen kleinen Teil auf mein Abrufkonto.
Nach einem Jahr wurden meine Zinsen auf mein Abrufkonto gezahlt und ich freute mich zuerst, dass sich mein Geld vermehrt hatte. Leider musste ich aber feststellen, dass sie mir nur 4 % ausgezahlt hatten.
Ich rief sofort bei der Bank an und man sagte mir, ich sollte schriftlich Einspruch erheben. Das machte ich auch sofort, aber leider gab es keine Antwort. Ich rief nach zwei Wochen wieder an und man sagte mir, dass mein Brief nicht angekommen sei. Ich schickte ein Einschreiben und bekam als Antwort, dass sie nun nichts mehr machen könnten, da es zu spät sei.
Heute weiß ich, dass ich mindestens 4 Wochen Zeit gehabt hätte, Einspruch zu erheben (durch Fehler lernt man).
2.
Ich kündigte mein Festgeld und wollte es eigentlich bei einer anderen Bank anlegen, aber ließ mich leider von einem Bankangestellten beschwatzen.
Er stellte mir die neuen Rentenfonds (bei Stiftung Warentest ist er Jahre später nicht gut bewertet worden) vor. Er und auch die Werbekataloge der Bank suggerierten, dass sie so sicher wie Sparkonten und Festgeld sind, nur mit höheren Dividenden.
Da ich dachte, der Fonds wäre sicher (ich weiß, ich bin plöt), kaufte ich CC-Rent-OP Anteile. Im ersten Jahr bekam ich auch eine sehr hohe Dividende. Die CC-Bank bekam Höhenflüge und sagte astronomische Dividenden für die Zukunft voraus.
Regelmäßig bekam ich Werbeblättchen nach Hause geschickt, die ebenfalls gute Dividenden voraussagten und ich kaufte noch viele Anteile.
2000 waren es nur noch 2 % Dividende und dazu kam noch ein Wertverlust der Anteile, die höher waren, als die Dividenden (soviel bekomme ich auch für mein Sparbuch und das ist sicher).
Wegen des Wertverlusts verkaufte ich die Anteile nicht und hoffte, dass die Anteile wieder steigen würden. Das taten sie auch, besonders weil Rentenfonds gegen den Trend von Dax, Nemax und Co. verlaufen (und 2000/01 war ein trauriges Jahr).
Aber als 2001 die Dividende ausgezahlt wurde, stürzte der Kurs (normal, sagt die Bank!), aber der Kursverlust war viel höher, als die Dividende.
An sich nichts Dramatisches, aber die Bank offerierte die Rentenfonds als "sichere Alternative zu Sparkonten und Festgeld". Da ich damals (wie viele andere auch), keine Ahnung von Aktien und von Fonds hatte, habe ich mich auf die Bank verlassen. Es gab keine Aufklärung. Heute ist es üblich und ein Muss, die Kunden über Aktiengeschäfte aufzuklären.
Übrigens:
Wenn ein Kunde eine sichere Geldanlage verlangt, hat er auch ein Recht auf diese sichere Geldanlage. Empfiehlt die Bank dann eine riskantere Anlage, haftet sie. Dann muss das Geldinstitut den Schaden voll ersetzten. (OLG Nürnberg – Az. 12 U 2131 /97)
3.
Ich verkaufte die Anteile schließlich. Die Order wurde nicht sofort ausgeführt, sondern erst nach zwei Tagen (!) und dadurch zu einem wesentlich schlechteren Kurs.
Die Bank fühlte sich im Recht. Sie verweist auf ihr Prospekt, in dem steht:
§8 Ausgabe- und Rücknahmepreis
Der Abrechnungsstichtag für Anteilabrufe und Rücknahmeaufträge ist spätestens der auf den Eingang des Anteilabrufs bzw. Rücknahmeauftrages folgende Wertevermittlungstag.
Alles klar? Jetzt weiß jeder Kunde Bescheid! Ein bisschen mehr Transparenz wäre nicht schlecht, aber es entschuldigt trotzdem keine zwei Tage.
Übrigens:
Führt eine Bank eine Order zu spät aus und hat der Kunde einen finanziellen Verlust erlitten, muss die Bank den Verlust ersetzten, weil sonst der Verdacht auf Bereicherung bestehe. (OLG Schleswig-Holstein – Az. 5U 227/98 )
4.
Dezember 1995 wurde das CC-Telecenter eingeführt. Als ich drei Monate später ISDN hatte, klappte es plötzlich nicht mehr. Man sagte mir, dass es nur mit analogen Telefonschlüssen funktionieren würde. Nach Jahren(!) hatten sie es zwar im Griff, nur durften sie die Order nicht mehr telefonisch annehmen. Online-Banking gibt es bis heute nicht. Ich habe mich bei der Hauptzentrale in Mönchengladbach informiert und da sagte man mir, dass es vor dem 2. Quartal 2002 es auch nicht geben wird.
Da es nur 51 Filialen in Deutschland gibt und meine nächste 25 km (durch meinen Umzug) entfernt ist, kann es auf Dauer sehr mühselig werden.
Außerdem gibt es in der Umgebung der Bank nur kostenpflichtige Parkplätze. Jahrelang gab es monatliche Kontoauszüge, die man per Post bekam, aber 1999 beschloss die Bank, diesen Service 2000 nicht mehr anzubieten. Telefonisch wollten sie keine Auskunft geben und so musste ich für jeden Kontoauszug für die Fahrerei 1 Stunde in Kauf nehmen und hinzu kamen noch Kosten von Benzin und Parkplatz.
Online dauert es zwei Minuten. Aber den Service wollen sie uns Kunden (vorerst) nicht anbieten.
Mittlerweile gibt es wieder, aufgrund der vielen Protesten, monatliche Kontoauszüge per Post.
5.
Auf Briefe wurde nie geantwortet und man musste entweder einen zweiten schreiben oder meistens sogar ein Einschreiben, bis sich ein Bankangestellter dann doch noch bequemte, zumindest einen Standardbrief mit Standardantwort zu schicken.
6.
Man bekommt keine direkte Durchwahl zu "seinem" Kundenberater und so wurde man "herumgereicht" oder man musste warten. Wenn man darauf keine Lust hatte und um einen Rückruf bat, wartete man lange oder vergeblich.
VORTEILE:
Vergleichsweise gute Konditionen,
besonders beim Abrufkonto,
die fämiliäre Atmosphäre – man wird mit Namen
angesprochen,
es ist eine gute Autobank.
NACHTEILE:
Die folgenden Nachteile darf man nicht verallgemeinern, sondern beziehen sich nur auf die CC-Bank in Wuppertal:
Eine falsche Abrechnung, die nicht korrigiert wurde,
eine falsche Beratung, keine Aufklärung,
Order wurde zu spät ausgeführt und der Verlust wird dem Kunden nicht ersetzt,
die Bank reagiert meistens erst auf den zweiten Brief,
man erreicht selten telefonisch "seinen" Ansprechparnter (man bekommt entweder einen "neuen" zugeteilt oder wartet),
auf Rückrufe wartet man lange oder vergeblich.
Die folgenden Nachteile beziehen sich auf die CC-Bank im Allgemeinen:
Die Paragraphen in den Verkaufsprospekten sind teilweise ungenau und nicht für den "normalen" Kunden verständlich formuliert, so dass die Bank immer Recht hat,
Telecenter funktionierte lange nur für analoge Telefonschlüsse,
Online-Banking gab es erst seit 2002.
es gibt nur 51 Filialen und so kommen oft lange Anfahrtswege zustande.
WEITERE INFORMATIONEN:
unter www.cc-bank.de
Öffnungszeiten der Filialen:
Montag, Dienstag und Donnerstag von 9.00 bis 19.00 Uhr
Mittwoch und Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr
Öffnungszeiten des Telecenters:
Montag bis Freitag von 8.00 bis 20.00 Uhr
Samstag von 9.00 bis 13.00 Uhr
Telecenter Servicenummer: 0180-55 56 111*
*Gespräche werden aufgezeichnet.
FAZIT:
Die Konditionen der CC-Bank sind auf dem ersten Blick nicht schlecht, aber der Kundenservice lässt oft zu wünschen übrig. Man hat letztendlich mehr Ärger und z.T. auch Kosten, die sich für ein paar Prozent mehr nicht lohnen. Ich nutze nur noch die Angebote (Sparbriefe), aber sonst mache ich nichts mehr mit der Bank.
Vielen Dank für das Lesen und wenn noch Fragen sind oder etwas fehlt, dann schreibt mir doch bitte einen Kommentar.
© Kayah weiterlesen schließen
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