Pro:
gute Gastronomie, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, viele Attraktionen, räumlich sehr ausgedehnte Anlage
Kontra:
nicht viele Attraktionen für kleinere Kinder
Empfehlung:
Ja
Freizeitvergnügen im Schlosspark!?
Einleitung
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In unserem Frühjahrsurlaub in Franken besuchten wir nicht nur das "Fränkische Wunderland", sondern auch den Erlebnispark "Schloss Thurn", der in Heroldsbach liegt. Heroldsbach wiederum ist ganz in der Nähe der Stadt Forchheim. Das Schloss Thurn selbst ist historisch zu nennen; es wurde 1422 erstmals urkundlich erwähnt und 1737 zu einem barocken Lustschloss umgebaut. Seit 1975 gibt es im 44 Hektar großen Schlosspark den Erlebnispark, der bis heute von der gräflichen Familie, der das Anwesen gehört, betrieben wird.
Anfahrt
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Der Erlebnispark Schloss Thurn liegt in der Nähe der Autobahn A73 und ist über die Ausfahrt Forchheim-Süd leicht zu erreichen. Die Ausschilderung ist auch aus anderen Richtungen perfekt ausgeführt; nach meiner Erfahrung dürfte es nicht möglich sein, sich bei der Anfahrt zu verfahren. Wir erreichten den Park morgens kurz nach 10 Uhr und fanden den großen, kostenlosen Parkplatz fast noch leer vor. Auch bei großem Andrang sollte es jedoch kein Problem geben, noch einen Platz zu finden, denn die verfügbare Fläche ist sehr groß. Leider gibt es kaum Schatten, doch das ist sicherlich zu verschmerzen.- Über die sicherlich mögliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich leider nichts sagen, aber vermutlich gibt es von Forchheim aus eine Busverbindung nach Heroldsbach.
Eintritt
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So leer wie der Parkplatz war bei unserem Besuch in Schloss Thurn auch die Wartefläche vor der Kasse - nach zwei Minuten waren wir bereits dran und durften unser Geld abliefern: 12,50 Euro für meine Frau und mich, 10,50 Euro für unseren sechsjährigen Sohn. Unsere dreijährige Tochter war noch frei - erst ab vier Jahren beginnt der Park mit dem Kassieren. Es gab auch keine Rückfragen, ob sie wirklich erst drei Jahre alt ist, das wurde problemlos akzeptiert (und ist ja auch wahr). Trotzdem kann man nicht behaupten, dass die Dame an der Kasse sonderlich freundlich war; wenigstens machte sie ihren Job schnell. Wir erhielten noch einen Parkplan und wurden in die Erlebnisse entlassen, die auf uns warten sollten...
Eindrücke aus dem Park
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Gleich nach der Kassenstation steht man vor dem Schlossteich und hat einen wunderschönen Blick auf das Schloss Thurn, das sich in bester Optik darbietet. Die ersten kleinen Attraktionen kommen in Sicht, aber der erste Eindruck bleibt: optisch gesehen ein sehr schöner Park, und auf alle Fälle sehr, sehr weitläufig. Es gibt einen Rundweg durch den Park, von dem zahlreiche Abzweigungen zu den einzelnen Attraktionen, Spielplätzen, Imbissmöglichkeiten usw. führen. Insgesamt ist der Rundweg aber von überall her leicht wiederzufinden. Wir sind von der Kasse aus den Weg nach links gegangen, aber anders herum wäre es genauso gut gewesen. Die Richtung ist nicht entscheidend, wobei es vielleicht mit kleinen Kindern zu empfehlen wäre, nach rechts zu gehen, damit man gleich am Anfang in den Märchenwald kommt, denn dann haben die Kleinen noch Geduld für die Geschichten.
Nach unseren Erfahrungen empfiehlt es sich, relativ schnell zu Beginn des Besuchs eine Fahrt mit der Parkeisenbahn zu unternehmen, denn dabei sieht man im Vorbeifahren alle relevanten Teile des Parks und kann sich den Parkplan und die Entfernungen sehr viel besser vorstellen. Alternativ kann man auch mit der Hochbahn fahren, doch diese erschließt nur einen kleineren Teil des Parks als die Parkeisenbahn. Bei beiden Bahnen ist es nicht bzw. kaum möglich, einen Buggy mitzunehmen; mit kleinen Kindern bleibt einem nur übrig, wieder zum Startpunkt zurückzukehren.
Attraktionen
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Auch in diesem Freizeitpark-Bericht beschränke ich mich auf die für uns wesentlichen Attraktionen, da die vorhandene Vielzahl es nicht erlaubt, auf alle einzugehen.
Auf unserem Weg kamen wir zuerst zu einem kleinen Spielplatz, der nichts Besonders bot, und dann zum Restaurant "Romantiksaal". Zum Essen war es natürlich noch zu früh, doch studierte ich schon mal die Speisekarte. Mehr dazu später im Kapitel "Gastronomie". Nebenan in einem kleinen Saal konnten wir eine Ausstellung mit Zinnfiguren ansehen; für unseren Sohn war es wohl recht interessant, aber auch nichts Überragendes. Daneben liegt eine kleine Liegewiese und es gibt ein Kindertheater oder so was Ähnliches, aber dort war noch geschlossen. Wir kamen auch nicht nochmals vorbei.
Einige Meter weiter kommt ein Teil des Schlossteiches, in dem diverse Aktionen möglich sind. Unter anderem gibt es Tretboote und Bumper-Boats, ein Drachenschiff und einen Wasserbob (von einem Turm 40 Meter Richtung Teich sausen; haben wir nicht gemacht). Mit meinem Sohn bin ich Tretboot gefahren und habe dabei gleich mal mein Hemd durchgeschwitzt, so schwer war dieses Boot zu fahren, zumal ich alleine treten musste... Danach war erstmal eine kleine Erfrischung angesagt, zum Glück gab es gerade neben dem Teich einen Kiosk. Die Kinder brauchten direkt mal eine Brezel, auch das gab es preisgünstig zu kaufen.
Zufällig erblickten wir ein Schild, das mitteilte, dass die Hochbahn durch den Park in wenigen Minuten starten würde. Also nichts wie hin! Eine Attraktion im typischen Sinne ist diese Hochbahn vielleicht nicht, aber sie gibt einen guten Überblick über große Bereiche des Erlebnisparks. Da wir unseren Buggy abstellen mussten, fuhren wir mit der nächsten Bahn gleich wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Von hier aus liefen wir ein paar Meter weiter und kamen zu einem großen Spielplatz, auf dem vor allem das riesige Klettergerüst positiv auffiel. Aber auch diverse Rutschbahnen und andere Geräte ließen die Herzen der Kinder höher schlagen. Gut, dass nebenan ein Biergarten Tische und Bänke für die gestressten Eltern bietet! In der Nähe befindet sich dann auch eine Toilettenanlage, nicht ganz unwichtig an so einem Tag; ich konnte feststellen, dass die Hygiene und Sauberkeit einwandfrei war, und ich kann nur hoffen, dass dies auch den ganzen Tag so bleibt!
Auf dem weiteren Rundweg kommt man an einigen Tiergehegen vorbei, wo Wildtiere der näheren Heimat und einige andere Tierarten leben. Nach meiner Ansicht passen die Tiergehege nicht (mehr) so recht in das Konzept des Parks und dienen eher als Lückenfüller bis zur nächsten Attraktion. Sei's drum, die Kinder hatten was zu schauen, wenn auch die Begeisterung in Grenzen blieb.
Etwas weiter kommt eine recht ordentliche Achterbahn und daneben ein kleines Kinderkarussell. Die Achterbahn haben wir mal wieder ausgelassen, weil keiner von uns davon ein großer Fan ist, aber wir mussten ziemlich lange zusehen, die Kinder wollten das so. Nebenan ist die Anlage, in der das Thurner Ritterturnier vorgeführt wird. Die Vorstellung haben wir besucht, sie dauerte gut 45 Minuten, und sie hat uns gut gefallen. Die Ritterspiele mit vielen Pferden und einiger Action vor gut gefüllter Kulisse machen schon was her, wobei die Lautstärke ziemlich hoch wird, was empfindliche Gemüter schon stören kann. Neben uns mussten jedenfalls einige Kinder die Vorführung verlassen. (Neben dem Ritterturnier gibt es auch noch eine Westernshow und ein Marionetten-Stabtheater; beide haben wie aus zeitlichen Gründen nicht besuchen können.)
Nach der Vorstellung führte unser Weg einige Meter weiter in die große Westernstadt. Hier gibt es einen großen Saloon und dahinter in einer düsteren Halle einen "echten" Autoscooterbetrieb. Klar, dass wir da unzählige Touren mitfuhren, es war ja alles kostenlos... Noch mal ein Stück weiter kommt eine große Wildwasserbahn, die extrem viel Spaß, aber natürlich auch nasse Kleider bringt. Mitfahren lohnt sich auf jeden Fall, wenn keine zu hohe Wartezeit besteht. Daneben befindet sich ein Bahnhof der Parkeisenbahn, die von einer echten Dampflok gezogen wird. Wir machten eine Rundfahrt durch den kompletten Park.
Dann wurde es auch Zeit für die Heimfahrt, denn es war schon nach 16.30 Uhr geworden. Wir folgten dem Rundweg Richtung Ausgang und durchquerten dabei noch den Märchenwald, der im Vergleich zu anderen Freizeitparks nicht besonders gut aussieht. Immerhin wollten unsere Kinder noch "Knöpfe drücken" und damit die Beleuchtungen und Geschichten auslösen, aber zum Anhören fehlte nach dem anstrengenden Tag die Geduld. Auch meine Frau und ich hatten langsam Sehnsucht nach der gemütlichen Ferienwohnung und zuvor noch nach etwas Essbarem in einem netten Restaurant, also mahnten wir zum Aufbruch. Um ca. 17.15 war der Parkbesuch zu Ende.
Gastronomie
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Wie schon weiter oben mehrfach angedeutet: Die Gastronomie ist im Erlebnispark Schloss Thurn absolut ausreichend vertreten und bietet unterschiedlichste Preisklassen und Qualitätsstufen. Vom belegten Brötchen für 1,60 Euro bis hin zu kompletten Mahlzeiten im Bedienungsrestaurant reicht das Spektrum, im Romantiksaal kostet ein Wiener Schnitzel mit Pommes Frites und Salat beispielsweise 7,90 Euro. Auch die Getränkepreise bleiben im Rahmen, so kostete ein halber Liter Coca Cola 2,00 Euro. Ich finde, da kann man nicht meckern. Zusätzlich gibt es an diversen Stellen im Park Eisstände oder Angebote für andere kleine Leckereien wie Popcorn oder geröstete Mandeln. Es fällt schwer, daran vorbeizugehen...
Fazit
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Wir hatten einen schönen Tag im Erlebnispark Schloss Thurn, keine Frage. Trotzdem hat uns das "Fränkische Wunderland" noch deutlich besser gefallen. Schloss Thurn bietet für Kinder bis 6 Jahre weniger, aber dafür mehr für größere Kinder. Wir sollten also in einiger Zeit mal wieder vorbeikommen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nach meiner Einschätzung vollkommen in Ordnung, zumal es im Park wirklich außer Essen und Trinken so gut wie nichts gibt, was zusätzlich zu bezahlen wäre. Ich vergebe eine Besuchsempfehlung und die Note "gut".
© Andreas Wilhelm, 08.06.2003
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