Pro:
Schöne, nachdenkliche Musik mit wichtigen Botschaften an die Menschen
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Yopianer,
heute möchte ich über ein Album meines Lieblingssängers Reinhard Mey berichten. Diese CD höre ich immer, wenn ich gerade nicht so gut drauf bin, das Wetter "besch..." ist und alles irgendwie nicht so läuft wie es soll.
Reinhard Mey
Wer kennt ihn nicht den Chansonsänger mit der warmen Stimme, die mal sanft aber auch rebellisch sein kann. Sein Begleitinstrument ist die Gitarre. Reinhard Mey, ein Mann den jeder kennt. Schon fast 40 Jahre ist er beim Publikum ein beliebter Liedermacher und Chansonsänger.
Biografie
Reinhard Mey wurde am 21. Dezember 1942 in Berlin geboren. Dort besuchte er ein französisches Gymnasium. 1963 legte er das deutsche Abitur als auch das französische Baccalauréat ab. Er lernte zunächst einen bodenständigen Beruf Industriekaufmann. An der TU Berlin studierte er anschließend BWL.
Zunächst feierte er als „Frédérik Mey“ große Erfolge in Frankreich. Dann zog es ihn wieder nach Deutschland. 1967 brachte Reinhard Mey seine erste LP „Ich wollte wie Orpheus singen“ heraus. Er hat unheimlich viele Alben herausgebracht, wie z. B. „Balladen“, „Apfelbäumchen“, „Keine ruhige Minute“, „Einhandsegler“, und viele mehr. Die Titel „Über den Wolken“, „Ich bin Klempner von Beruf“ und „Annabelle, ach Annabelle“ sind heute noch Klassiger dieses hervorragenden Chansonsängers. Seit 1986 produziert Reinhard Mey seine Studioalben im 2-Jahresrythmus.
Ein wichtiger Bestandteil seines Lebens sind seine Frau Hella, mit der er seit 1977 glücklich verheiratet ist. Er hat drei Kinder Frederik, Maximilian und Victoria-Luise. Seine Familie bietet u. a. den Stoff für seine Lieder, aber auch Anfechtung, Trost, Rat, Geduld und Liebe.
F l a s c h e n p o s t
Booklet/Label
Das Booklet ist aus 100% Altpapier gefertigt. Die Fotos sind alle braun/weiß. Vorne sieht man Reinhard Mey gut eingepackt in einem dunklen Trenchcoat. Er steht am Strand, Gräser sind vorne zu sehen. Der Flaschenpost-Schriftzug (fett, gesperrt) ist einem Stempelaufdruck nachempfunden, rechts darunter sieht man den Namen Reinhard Mey in kleinerer, roter, gesperrter Schrift. Innen sieht man denselben Schriftzug noch einmal und darunter die einzelnen Titel und die Länge der Stücke. Im Innenteil findet man die Songtexte zum Mitsingen und zu den Titeln passende Fotos. Angaben zu den Instrumentalisten und Stimmen mit Track findet man dort ebenso. Das Booklet sieht sehr natürlich aus und das gefällt mir sehr gut. Das Label ist rot. Auch hier taucht genau derselbe Schriftzug wie auf dem Booklet auf, nur ist es diesmal eine normale serifenlose Schrift. Die Titel sind untereinander am CD-Inneren laufend ausgerichtet. Dadurch wirkt es sehr harmonisch. Die üblichen Angaben wie z. B. Lauflänge, Text & Musik, Verlag, Produzent, usw. sind links auf der CD zu lesen.
Meine Interpretationen aller Titel:
1. Das Narrenschiff (6:54)
Reinhard Mey singt über die lethargische Stimmung der Gesellschaft, die auf diesem Narrenschiff sind. Sie kämpfen nicht, warten auf Besserung ihrer Situation, ohne wirklich etwas dagegen zu tun.
2. Flaschenpost (3:36)
Es ist ein sehr getragenes Lied; eine Sehnsucht nach dem Freund, den er „verloren“ hat. Er hat mit ihm Freud und Leid geteilt. Immer wenn er am Dünenweg entlanggeht denkt er, sein Freund würde im Nebel auftauchen.
3. Der Bruder (7:16))
Ein Autofahrer nimmt einen schwarzen Mann in Amerika nicht per Anhalter mit. Er hat Angst, dass ihm seine Coladose geklaut wird. Der Mann sieht so zerschlissen aus – ein Feldarbeiter. Er fährt an ihm vorbei ohne ihn beachtet zu haben. Doch dann wird ihm klar, dass er einen Fehler gemacht hat und wendet. Der Anhalter steht leider nicht mehr am Parkplatz vor dem Fast-Food-Restaurant...
4. Liebe ist alles (4:44)
Bei diesem Lied handelt es sich um die Liebe. Es klingt traurig und nachdenklich. Jede Form der Liebe ist gemeint, sei es das Lächeln eines Fremden, der kleine schwarze Straßenhund, der friedlich in der Mittagssonne döst, das alte Ruderboot, das alte Haus, uvm.
Reinhard Mey möchte die Augen für Dinge öffnen, die viel wichtiger sind als Geld. Es sind die kleinen Momente des Glücks und der Liebe.
5. Der Biker) (6:07)
Ein Biker verliebt sich in seine Retterin, der zauberhaften Bikerin Annabelle. Männer und Frauen passen nicht zusammen, doch die allerbesten Schrammen hat er sich bei ihr geholt.
6. What a lucky you are (6:15)
Ein älteres Ehepaar aus Texas sitzen im Restaurant. Sie beobachten eine glückliche Familie, die lachen, trinken, sich viel erzählen. Sie zahlen und steh´n auf. Der Herr beugt sich zu dem Familienvater rüber und sagt leise: „What a lucky man you are!“. Der Vater betrachtet seine Kinder in Erinnerungen versunken... und stellt fest wie glücklich er doch ist. Wie blind er doch vorher war.....
7. Verzeih (4:21)
Verzeih... ein sehr getragenes Lied. Er hat sich von seiner Frau innerlich entfernt, aber auch von sich entfernt. Verzeih mir, was unverzeihlich ist. Ein sehr schönes Lied, dass zeigen soll, das man seine Fehler auch einsieht...
8. Hipp hipp Hurra! (5:09)
Ein flotter Titel. „Mütze ab“ vor den Leuten, die als Zivi Ihre Dienste leisten. Darauf ein Hipp hipp Hurra!
9. Noch´n Lied (4:06)
Er kommt erschöpft nach Hause, hat ein Jahr an einem Album geschrieben. Fällt in ein Loch und nervt die Familie. Die sagt dann: Dann schreib doch über den letzten Geburtstag, Eurofighter, Transrapid... sagt die Frau.
10. Der Nasenmann) (4:28)
Die Nase ist überfordert...Davidoff und Kalvin Klein, Döner Kebap und Jil Sander und viele andere Gerüche ärgern die Nase eines Jeden. Der Nasenmann ist der Friedliche immer neutral, ohne die Menschen mit Gerüchen zu überfordern.
11. Füchschen (6:42)
Die Begleitmusik erinnert an eine Jagd im Wald. Das Füchschen wird aufgeklärt: Wenn Zweifel an Dir nagen, glaub den Menschen nicht!
12. Es ist immer zu spät (4:09)
Ein ganz ruhiger Titel. Die Zeit schwindet viel zu schnell; Du kannst es nicht ändern. Du kannst du mit ihr gehen!
13. Deine Zettel ) (3:41)
Er liebt die Zettel seiner Frau. Ein Dankeschön und Liebeserklärung an seine Frau, die diverse Zettel schreibt bzw. aufbewahrt, die überall drapiert sind.
14. Viertel vor sieben (5:39)
In diesem Lied geht es darum, dass man gerne noch einmal von vorne anfangen möchte. Es passieren soviel schlimme Dinge, die man nicht rückgängig machen kann. Menschen gehen auseinander, bei denen man dachte sie hätten sich gefunden. Er fragt sich wo ist die Sorglosigkeit nur geblieben? Da möchte man doch am liebsten wieder „nach Hause kommen“ und von vorne anfangen...
Text & Musik
Reinhard Mey
Verlag
Maikäfer Verlag, Berlin
Produktion
Produziert von Manni Leuchter, Mitwirkung von
Stoppok mit freundlicher Genehmigung von Epic/ Sony
Music Entertainment (Germany) GmbH
Meine Meinung
Mir gefällt die unheimlich warme, klare Stimme von Reinhard Mey, aber auch seine gesellschaftskritischen und menschlichen Themen. Durch seine „Alles-wird-gut-Stimme“ wirkt er wie ein „Pflaster“ auf einer Wunde, einfach beruhigend & harmonisierend. Nicht jederzeit mag ich ihn hören, doch in manchen Augenblicken ist er genau das Richtige. Dann merke ich wie sich meine Stimmung zum Besseren verändert.
Folgende Titel gefallen mir besonders:
1.) Das Narrenschiff
Die Musik verkörpert eine Mannschaft, die sich in der Weite des Meeres „bewegt“, die Wellen...
2.) Liebe ist alles
Die Musik gefällt mir sehr gut und auch der Inhalt des Textes. Denn nur durch Liebe wird man innerlich „reich“.
3.) Verzeih
Die Melodie und natürlich der Inhalt des Textes gefällt mir sehr. Verzeih, diese Wort bringt so manch einer nicht von seinen Lippen. Dabei ist es wichtig verzeihen zu können.
4.) Hipp hipp Hurra
Dieses Lied gefällt mir sehr, weil es richtig „flott“ gesungen ist, dennoch eine ernsthafte Botschaft enthält. Denn auch ich hasse den Krieg und finde die jungen Leute mutig, die sich für Menschen einsetzen. Schließlich ist es eine überaus wichtige Aufgabe die Menschen zu betreuen, wenn sie krank sind... Diese Botschaft unterstreiche ich doppelt!
Fazit
Reinhard Mey – Flaschenpost – ein Album mit jede Menge Botschaften an die Menschheit! Musik für nachdenkliche Momente! weiterlesen schließen
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