Pro:
Toller Brauhauskeller, gut gemischtes Publikum
Kontra:
Köbes kann Schnaps-Spezialität nicht erklären
Empfehlung:
Ja
*** Vorwort ***
Ich war in den letzten Tagen das erste Mal in Köln. Neben meinen geschäftlichen Verpflichtungen blieb mir u.a. noch Zeit, die gesellige Seite Kölns kennen zu lernen. Ein Teil des geselligen Kölns, den ich kennen lernen durfte, ist das „Brauhaus der Cölner Hofbräu Peter Josef Früh“ kurz „Brauhaus Früh am Dom“.
Ich habe darüber bei Ciao einige Berichte gelesen und bin dann während meines Köln-Aufenthalts vor den Toren des „Früh“ gelandet. Wie von anderen Autoren bereits beschrieben, ist dort viel los. Das Brauhaus liegt in unmittelbarer Nähe zum Dom, mitten in der Altstadt, die in jeder Hinsicht viel hergibt und eine Reise wert ist!
Bereits an der Fassade wird auf den Braukeller hingewiesen, was wir uns natürlich nicht zweimal sagen lassen haben. Beim reingehen in das Brauhaus ist mir u.a. der Raum „Sauna“ aufgefallen, der wirklich Saunaklima aufwies und laut Auskunft eines älteren Gastes eher jungen Studenten vorbehalten ist. Er ziehe eher den Keller vor und das haben wir dann ebenso gemacht.
Ehrlich gesagt, habe ich die Ausmaße des Kellers ein wenig unterschätzt, doch dazu vielleicht später mehr.
*** Das Brauhaus Früh ***
Zuerst einmal für alle die hinkommen wollen, die Adresse:
Brauhaus Früh am Dom
Am Hof 12-14
50667 Köln
Homepage http://www.frueh.de
Auf der verspielten Homepage findet man noch weitere Informationen!
Im Keller befindet sich groß beschrieben die Toiletteanlage des Hauses, was aber trotz der prominenten Aufschrift nicht die Hauptsache im Keller ist. Der Keller ist in unterschiedliche Räume geteilt, die sich zudem auf unterschiedlichen Niveaus befinden. Angeblich haben im Brauhaus 1000 Gäste Platz, was ich allein auf Grund der Weiten des Kellers bestätigen würde. Im Keller befindet sich ebenso eine Küche bzw. genaugesagt eine „Schauküche“, wo man dem Koch bei der Arbeit beobachten kann, wenn man das möchte.
Wir haben uns dann in einem mittelgroßen Raum eingefunden und weil wir das Abendessen bereits hinter uns hatten, eher auf das Flüssige konzentriert. In erster Linie war es Kölsch aus dem Hause Früh, das durchaus mundete, auch wenn das Kölsch im allgemeinen für uns märzen-verwöhnte Bewohner alpiner Gegenden ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, aber es lässt sich trinken. Einzig die Maßeinheiten nehmen in unseren Augen eher Kinderdimensionen an (kein gesunder Mann würde bei uns 0,2 Liter Bier in einem Lokal bestellen!), aber in Köln scheint es eben so zu sein und da passt man sich dann an die Gepflogenheiten des Hauses an.
Ein Wort zum Bier. Das Früh-Kölsch ist ein helles Vollbier, wobei laut Braumeister die Helle zugleich die Qualität anzeigen würde. Das mag schon stimmen, zudem haben wir das Bier gerne getrunken und die zahlreichen Gäste waren dem Trank ebenso nicht abgeneigt, somit scheint die Qualität jedenfalls zu stimmen.
Interessanterweise wurde der Brauhauskeller laut Auskunft der Homepage des Brauhauses Früh erst 1998 eröffnet, wobei die Bausubstanz auf das Jahr 1285 zurückgehen soll. Warum man den Keller 712 Jahre nicht als Brauhauskeller genutzt hat, kann ich nicht nachvollziehen, um nicht zu sagen, dass mich dieser Umstand sehr verwundert. Alle die das Brauhaus Früh nicht kennen, können sich auf der Homepage virtuell in den Braukeller begeben und einen „Rundumblick“ machen. Allerdings ist es nicht ganz einfach, auf der leider unklar strukturierten Seite, den Punkt zu finden.
Was steht so auf der Speisekarte? Man findet u.a. „Goulaschsuppe Oma Früh“, „Brauherren Mahlzeit“ (Rumpsteak mit frischen Champignons, Bratkartoffeln und Salat), „Knusprige Schweinshaxe“ (bekommt man wohl in jedem ordentlichen Kölner Gasthaus), „Früh’s Kartoffelsuppe“ oder „Braumeisterschmaus“ (2 kleine Schweinsschnitzel mit Gemüse und Bratkartoffeln). Dazu Kölner Traditionsgerichte wie „Kölsche Kaviar“ (Blutwurst mit Zwiebelringen und Röggelchen) und jeden Dienstag „frische Rievkooche“ (Reibkuchen). Alles in allem mit Sicherheit typisch Kölner Küche. Allerdings haben wir dort nichts mehr gegessen, weil wir schon unser Abendessen hatten. Aber die Kölner essen „Deftiges“ auch noch um Mitternacht, das machen auch die Frauen so, was meine liebe Begleitung stark verwundert hat und zu einem „bösen“ Kommentar verleiten lies.
Das Brauhaus Früh bietet aber noch einen Biergarten, der aber im Februar nicht geöffnet war. Angeblich schmeckt das Kölsch in unmittelbarer Nähe des Heinzelmännchenbrunnens im Sommer besonders gut.
Die Lage des Brauhauses Früh kann man durchaus als zentral bezeichnen, weil es vom Kölner Dom nur einen Katzensprung entfernt ist. Somit ist es Teil der dichten Kölners Innenstadtgastronomie, wo an bei einem Lokal rausgeht und beim nächsten gleich wieder reingehen kann.
Das Früh-Bier kann man nicht nur im Brauhaus konsumieren, sondern in Flaschen oder Fässern mit nach Hause nehmen.
Eine Besonderheit auf der Homepage ist der Online-Shop, wo man vom Brauhaus Früh-T-Shirt, über Manschettenknöpfe bis hin zum Email-Schild aus zahlreichen Produkten wählen kann.
*** Mein Fazit ***
Ich darf man nicht als Kenner des Kölner Nachtlebens, ja nicht einmal als Kenner des hier beschriebenen Hauses bezeichnen. Dafür war mein Aufenthalt in Köln viel zu kurz. Allerdings bleibt mit das Brauhaus Früh sicherlich in guter Erinnerung, weil mich der große und weite Braukeller mehr als (positiv) überrascht hat.
Das Früh-Kölsch hat durchaus gemundet, wobei ich festhalten muss, dass mir ein Murauer Märzen oder ein Hirter Märzen besser schmeckt. Dennoch trinke ich in Köln das, was die Kölner trinken und ich habe jedes einzelne Kölsch mit Genuss getrunken.
Das Brauhaus Früh war sehr gut besucht. Wir sind nach Mitternacht nach Hause gegangen und da war die „Bude“ noch zu zwei Dritteln gefüllt. Das Publikum war gemischt, wobei ich im oberen Stock vor allem jüngere Menschen (Studenten) gesehen habe, im Keller waren dann Besucher von 20 bis 60 altersmäßig gut gemischt zugegen.
Preislich lag das Brauhaus Früh im angemessenen Bereich, mir erschien es nicht zu teuer zu sein. Der Köbes war ganz nett, auch wenn er mir die drei „Schnaps-Spezialitäten“ des Hauses nicht erklären konnte, somit habe ich dann einfach einen Korn genommen.
Zu Früh für ein Kölsch?
Die Antwort ist ja!
Alles in allem kann ich einen Besuch in diesem Hause nur empfehlen, wobei ich einmal den Braukeller als optimalen Ort des Biergenusses ansehen würde. weiterlesen schließen
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