Pro:
fällt mir eigentlich nichts ein
Kontra:
wiederholt sich stets, sehr beschränkter Inhalt, für mich sehr einseitig und eher anachronistische Erkenntnisse
Empfehlung:
Nein
Das Buch/der Autor:
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Dr. John Gray, geboren 1952, ist einer der bekanntesten Paar- und Familientherapeuten aus Amerika (angeblich). In Seminaren und Vorträgen widmet er sich seit über zwanzig Jahren dem Thema Kommunikation zwischen Männern und Frauen.
Auf dem Buchumschlag ist eine Frau abgebildet, die gerade den zärtlichen Kuss auf die Schultern eines Mannes genießt. Sehr vielversprechend.
Unter dem Titel Mars liebt Venus. Venus liebt Mars, der locker flockig dahingemalt aussieht, steht weiter: Wege zur erfüllten Partnerschaft – Erfahrungen aus der Praxis.
Auf der Rückseite des Buches wird versprochen, dass viele anschauliche Beispiele die positiven Erfahrungen mit dem Mars-Venus Prinzip aufzeigen sollen. Weiterhin sollen sie eine Fülle von Anregungen vermitteln, um Probleme in der Partnerschaft und Ehe auf liebevolle und kreative Weise zu lösen.
Inhaltsverzeichnis:
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Ich gebe hier mal die Oberpunkte wieder:
Die übliche Danksagung und Einleitung, dann
- Männer stammen vom Mars, Frauen von der Venus
- Männer und ihre Höhlen
- Grüße vom Mars und der Venus
- Mars, Venus und Partnerschaft
- Nachwort
So, jetzt käme eigentlich eine weitere Inhaltsangabe oder eine Leseprobe, aber damit würde ich mich dann wiederholen und wiederholen und wiederholen, so wie dieses Buch.
Deshalb hier direkt:
Meine Meinung
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Wenn ihr meint, ihr erhaltet mit diesem Buch ein witziges und gut zu lesendes Anleitungsbuch zum besseren Verstehen des anderen Geschlechtes á la "Warum Männer besser einparken und Frauen besser zuhören können", kann ich nur sagen: Weit gefehlt.
Hier erhält man zwar auch viele (angebliche) Beispiele von anderen Paaren, aber diese beschränken sich eher darauf, Lobeshymnen auf das vorangegangene Buch "Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus" zu sein. Immer wieder wird auf dieses Buch verwiesen und es wimmelt von Dankesbeispielen der Paare, die das erste Buch gelesen oder zu den Vorträgen des Autors gekommen sind im Stile von: Bevor ich Ihr Buch (Mars/Venus blabla) gelesen habe, habe ich mich mit meinem Mann immer gestritten, weil er so aufbrausend war. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiss ich nun, was ich falsch gemacht habe: Ich habe ihn sich nicht in seine Höhle (wie oft ich das Wort in dem Buch gelesen habe? Ich würde schätzen 50 – 80 x ) zurückziehen lassen, sondern wollte ihn da herauslocken blablabla.
Höhle bedeutet dabei ganz einfach, dass Frau dem Mann seinen Raum/Platz/auch gedanklich gesehen lassen soll, in den er sich z.B. nach der Arbeit zurückziehen lassen kann/soll, solange er meint, dort bleiben zu wollen.
Auf gar keinen Fall, ihr Frauen, in diese (gedankliche) Höhle eindringen wollen, das ist dem Mann sein Recht, auch wenn es dann mal 20 Stunden dauern sollte!!!! Ich begehe eine Todsünde als Frau und riskiere die Partnerschaft, wenn mein Männe noch nicht aus dieser Höhle herauskommen will und ich ihn dazu dränge, in dem ich ihn entweder aus der räumlichen Höhle nach mehreren Stunden herauszerren möchte oder in seine gedankliche Höhle eindringe, indem ich wage zu fragen, wie denn der weitere Abend verlaufen soll, ich hätte doch gerne einen Partner, der mit mir redet. TODSÜNDE!
Irgendwie beschlich mich bei der Lektüre der Eindruck, zumeist wären die Frauen am Streit und/oder Scheitern einer Beziehung schuld, weil sie von ihrem Mann erwarten, dass dieser mit ihnen redet, wenn sie Gesprächsbedarf haben, anstatt zu akzeptieren, dass der Mann, wenn er nach Hause kommt, sich in seine Höhle (nochmals: symbolisch für Zurückziehen, in Ruhe gelassen werden wollen) verziehen will und gefälligst gar nicht mit seiner Frau reden will. So werden - IM ERNST - Paare zitiert, wo die Frau sagt: Nachdem ich gelernt habe, die Höhle meines Mannes zu akzeptieren und die Dauer dessen, wie lange er da drin bleiben will, bis er von alleine wieder rauskommt, läuft alles super, auch wenn er manchmal 3 Tage in seiner Höhle bleibt. DREI TAGE???? Das soll ich jetzt als Frau akzeptieren, dass ein Mann drei Tage mir emotional verschlossen bleibt, wenig oder gar nichts oder nur belangloses mit mir redet, weil ich ihn jetzt in seiner Höhle in Ruhe lassen soll, bis er beliebt, von seinem Egotrip, weil anders kann ich sowas nicht nennen, wieder runterkommt? Wo bleibe ich denn da als Partnerin?
Dieses Grundkonzept des Buches wirft uns doch wieder in die 50er Jahre zurück. Um es klar zu stellen: Ich halte mich nicht für eine Emanze. Durchaus ist mir auch bewusst, dass Frauen oft den Fehler machen, wenn sie merken, der Mann ist woanders mit seinen Gedanken, diesen zu nerven mit Sprüchen wie: Was ist denn los, jetzt erzähle mal, jetzt rede doch mal mit mir etc., weil Frauen halt kommunikativer sind und Probleme eher mit allen besprechen wollen, während der Mann eher erst mal selber damit herumbrütet. Insofern ist der Hinweis mit der Höhle und den Mann sich in diese zurückziehen zu lassen, ja nicht so daneben. Hier aber immer und immer wieder anzuraten, jede Dauer dieses Höhlenseins zu akzeptieren, bis der Mann von alleine wieder auftaucht, und wenn es sich wie beschrieben um Tage handelt, kann ja wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Und wenn ihr meint, ich habe nun über die Höhle endlos genug geschrieben, wann ich denn jetzt noch weitere Inhalte des Buches auseinanderpflücke, dann unterliegt ihr dem Irrtum, dass es da noch groß anderes zu dem Inhalt des Buches zu berichten gäbe.
Wie egal, in welch anderem Kapitel, man landete wieder bei der Höhle.
Oder wieder bei Lobpreisungen der angeblichen Leser/innen und Seminarbesuchern, die erzählen, wie prima es ihnen jetzt geht, nachdem sie all seine Ratschläge (welche?) befolgt haben.
Letztendlich und das ist das wirklich Üble dabei komme ich zu der Erkenntnis, dass ich als Frau eigentlich sehr lästig bin, meinen Mann immer falsch behandelt habe, ihm wie auf den Sack (sorry) gegangen bin, weil ich eine gewisse Kommunikation erwarte, wenn man sich nach 10 – 12 Stunden Arbeit wieder sieht, also so geht das nicht. Frauen, geht arbeiten, aber bitte in einem einfachen Job, wo ihr euch nicht danach auch mal ausquatschen müsst (der Mann hat schon genug Belastung), kocht dann bitte was tolles und dann dürft ihr darauf warten, ob es dem Herrn genehm ist, gerade mal nicht in seiner Höhle zu hocken und er von sich aus mit auch reden möchte. So funktioniert eine Partnerschaft a la John Gray. Klingt doch verlockend oder?
Fazit:
*****
Also: Finger weg und lieber "Warum Männer besser einparken und Frauen besser zuhören können" oder ein anderes Buch von dem Ehepaar, dessen Namen mir jetzt leider nicht einfallen will (Allan Carr??, finde die Bücher jetzt natürlich gerade partout nicht in meinem Bücherhaufen) kaufen.
Dort wird im total amüsanten Stil Fallbeispiele wiedergegeben, wo sich jeder, wirklich jeder wiedererkennt und danach analysiert. Und zwar ohne erhobenen Zeigefinger und der Betonung, was "FALSCH" war. Danach ging mir wirklich ein Licht auf und mein Mann war nicht mehr so ein siebtes Weltwunder für mich. Ausserdem konnte ich erkennen, warum ich wie ein achtes Weltwunder auf ihn wirken musste. Nach diesem Buch aber hab ich gedacht, ich befinde mich im falschen Jahrzehnt oder aber: wie großzügig von meinem Männe, dass er es noch mit mir aushält, wo ich es doch nicht hinnehme, mit einem schweigenden Eisklotz den ganzen Abend gesprächslos auf dem Sofa zu sitzen, sondern ich zur Kommunikation auffordere und die Frecheit besitze, schon mal in sein Arbeitszimmer einzudringen und zu fragen: Na, was machen wir denn jetzt mal heute zusammen? Hast du Lust? Na, wenn das mal noch lange gut geht ;-)
Ich hoffe, ich hab euch mit meinem Testbericht bei der Kaufentscheidung weitergeholfen (bzw. der Entscheidung, Geld zu sparen ;-)))
Bericht auch unter meinem Namen in Ciao. weiterlesen schließen
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