Die Zwerge (Taschenbuch) / Markus Heitz Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Fantasy
- Allgemeinbild der Zwerge, Individuelle Charaktere
- Spannend und packend, wie es bei einem Fantasyroman sein sollte
- Schöne Geschichte über das Volk der Zwerge
Nachteile / Kritik
- nichts
- einfache Sprache
- Ich kann eigentlich kein Kontra finden
- Eigenwillige Clanaufteilungen
Tests und Erfahrungsberichte
-
Ich wandle durch das Geborgene Land
5Pro:
Fantasy
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Die Zwerge
Zitat
"Äußerlichkeiten sind dazu da, um darüber hinwegzusehen, denn im kleinsten und seltsamsten Wesen kann der größte Herz schlagen. Wer die Augen aus Überheblichkeit verschließt, wird dieses höchste Gut nicht entdecken. Weder in sich noch in anderen."
Wir befinden uns im Geborgenen Land. Lebensmittelpunkt für Zwerge, Menschen und Elben. Scheinbar friedlich leben sie zusammen. Doch aus der Ferne schleicht die Finsternis bis an die Landesgrenzen, um das Geborgene Land für sich zu erobern und seine Lebewesen zu versklaven. Ein althergebrachtes Thema auch noch heute aktuell. Aber schauen wir auf diesen Fantasyroman und lernen erstmal seine Mitbewohner kennen.
Die Zwergenstämme:
Die Ersten
mit ihrer Königin Xamtys II. Trotzstirn. Sie leben aufgrund ihrer Königin zurückgezogen, um kein Aufsehen zu erregen, denn eine weibliche Herrschaft war die Ausnahme und man wollte Streitereien aus dem Weg gehen.
Zu ihnen gehört Balindys Eisenfinger.
Beschützerin der Hauptpforte der Ersten, Schmiedin und Wegefährtin der Gruppe um Tungdil Bolofar.
Die Zweiten
mit ihrem König Gunrabur Weißhaupt, der zugleich auch Zwergengroßkönig ist. Sein Traum war die Einigkeit aller im Geborgenen Land lebenden Wesen, um mit geballter Kraft gegen das Finstere zu kämpfen und es zu besiegen. Doch aufgrund seines Alters stand die Neuwahl des Zwergengroßkönigs vor der Tür und sein Traum drohte zu zerplatzen.
Zu ihnen gehörten
Bavrogar Hammerfaust.
Steinmetz und selbsternannter Weggefährte der Gruppe um Tungdil. Ein singender Säufer, der seine beste Zeit als Steinmetz bereits hinter sich hatte.
Boindil Zweiklinge (auch Ingrimmsch genannt) und Zwillingsbruder Boendal Pinnhand.
Beide Axtschwinger und Krieger. Wurden ausgesandt vom König der Zweiten, um Tungdil wohlbehalten in ihr Reich zu bringen und schlossen sich auf Tungdils Wunsch hin seiner Gruppe an.
Boindil galt als unberechenbar und streitlustig. Er war süchtig auf Kämpfe gegen die Orks. Sein Zwilling Boendal war ihm kämpferisch zwar ebenbürtig, aber besonnener. Beide waren unzertrennlich und auf ihre Zwergenart witzig.
Die Dritten
treten hier nur in Erscheinung durch einzelne Verräter. Ihre Lebensausgabe besteht aus Kampf gegen jeden. Das schließt auch die Zwerge der anderen Stämme ein.
Die Vierten
mit ihrem König Gandogar Silberbart. Einziger Anwärter auf den Thron des Zwergengroßkönigs, aber verblendet durch seinen Berater Bislipur Sicherschlag (ein Dritter).
Goimgar Schimmerbart ein Edelsteinschleifer. Gegen seinen Willen zugehörig der Gruppe um Tungdil. Klein, schmächtig, ängstlich und schadenfroh. Wächst über sich hinaus beim Kampf gegen die Orks und rettet seinem König das Leben.
Die Fünften
mit ihrem König Giselbart Eisenauge. Dieser Stamm wurde vom Bösen vollständig vernichtet. Jedoch hat eine kleine Gruppe überlebt, wenn man Untote noch als lebend bezeichnen kann.
Die Menschen
Lot-Ionan der Geduldige und Pflegevater des Zwerges Tungdil. Zauberreich Ionandar.
Maira die Hüterin, Zauberreich Oremaira.
Andokai die Stürmische (Aussenseiterin aufgrund ihres gewählten Gottes) mit ihrem Leibwächter Djerun, Zauberreich Brandokai.
Turgur der Schöne, Zauberreich Turguria.
Sabora die Schweigsame. Herzdame von Lot-Ionan, Zauberreich Saborien.
Nudin der Wissbegierige - Verräter, Mörder, verinnerlicht vom Bösen, Zauberreich Lios Nudin.
Theaterleute
Rodario der Unglaubliche (Mime)
Furgas, der Magister technicus
Narmora, Gefährtin von Furgar (Mimin) und mit einem Geheimnis behaftet
Diese drei schließen sich der Gruppe um Tungdil an und setzen ihre schauspielerischen und technischen Fähigkeiten zur Unterstützung ein.
Elben
mit Fürst Luitasil aus Alandur spielen in diesem Roman eine helfende Nebenrolle.
Albae
ein böser Abzweig der Elben.
Das Geborgene Land
beheimatet aber auch noch sieben Königreiche der Menschen.
König Othaire aus Urgon
König Tilogorn aus Idoslan und Prinz Mallen von Ido
König Nate aus Tabain
König Bruron aus Gauragar
Königin Umilante aus Sangrein
Königin Wey IV aus Weyurn
Königin Isika aus Ran Ribastur
Ihre Stellung in diesem Roman ist natürlich nicht unwichtig, aber ihr Auftreten eher gering bis auf Prinz Mallen von Ido, der die Königreiche vereint in den Kampf führt.
Zur Handlung
Der Roman beginnt mit einem Prolog über den aussichtslosen Kampf der Zwerge im Fünften gegen die Finsternis. Geschehen im Jahr des 5199sten Sonnenzyklus. Damit ist ihr Untergang besiegelt. Die Finsternis überzieht ihr Reich mit dem Toten Land. Das bedeutet, dass alle Toten, denen der Kopf nicht abgeschlagen wurde als Untote umher geistern.
Doch es gelingt den Zauberern, den magischen Schutzgürtel zu erneuern und die Finsternis zu stoppen. Erst 1035 Sonnenzyklen später im Jahre 6234 begehrt es wieder auf. Zu dieser Zeit beginnt die eigentliche Geschichte, dessen Hauptperson der Zwerg Tungdil Bologar ist. Tungdil lebt als Zwerg unter den Menschen bei seinem Ziehvater Lot-Ionan dem Geduldigen. Er ist oft dem Spott der Zauberlehrlinge ausgesetzt, kennt keine anderen Zwerge, weiß nicht wohin oder zu wem er gehört und arbeitet als Schmied. Für die Zauberei hat er kein Talent, wurde aber von seinem Ziehvater an Bücher heran geführt und schöpft daraus sein Wissen über das Geborgene Land.
Nach einer Auseinandersetzung mit einem Zauberlehrling schickt ihn sein Ziehvater auf einen Botengang, der ihn ohne Vorwarnung in das reale Leben des Geborgenen Landes wirft.
Während Tungdil auf Wanderschaft ist und tatenlos zusehen muss wie ganze Städte niedergemacht werden, treffen sich die Zauberer des Landes, um den magischen Schutzwall zu erneuern. Doch es mißlingt. Durch Verrat kommen vier Zauberer und die besten Zauberlehrlinge ums Leben.
In der Zwischenzeit haben die Zwillinge aus dem Vierten Tungdil gefunden und geben ihm Begleitschutz. Von ihnen erfährt er, warum seine Anwesenheit im Vierten so wichtig ist, denn davon hatte er bisher keine Ahnung. Sein Weg sollte zu einem ehemaligen Zauberlehrling seines Ziehvaters führen, der mit einer Elbin zusammenlebt. Doch jetzt soll Tungdil als Gegenkandidat zur Zwergengroßkönigwahl antreten, was in verwirrt.
Auf ihrem Weg stößt plötzlich die Zauberin Andokai mit ihrem Leibwächter zu ihnen und berichtet Tungdil vom Tod der Zauberer durch Nudin den Wissbegierigen.
Gemeinsam setzen sie ihren Weg fort, kämpfen gegen Orks und Albae, die den ehemalien Zauberling Goren und seine Elbengefährtin umgebracht haben und muß erkennen, dass sie eigentlich hinter ihm her sind. Als sie endlich im Reich der Vierten ankommen, wird er von den Zwergen argwöhnisch beäugt, denn keiner will den fremden unbekannten Zwerg, der nicht einmal richtig kämpfen kann und spricht wie ein Gelehrter, als Thronfolger haben.
So soll ein Wettkampf die Entscheidung bringen. Nach vier Aufgaben herrscht Gleichstand. Beide Herausforderer überlegen sich jetzt eine fünfte Aufgabe, die durch Losziehen ausgewählt wird. Tungdils Aufgabe wird gezogen - Schmieden der Feuerklinge, um damit Nudin zu töten.
Jetzt beginnt die abenteuerliche Reise von Tungdil und seinen gewählten bzw. selbsternannten Gefährten. Sie reisen durch Tunnel, die unter der Erde liegen, alle Zwergenreiche miteinander verbinden, aber schon sehr lange nicht mehr benutzt wurden. Dieser Weg wird begleitet von Trauer, Kämpfen, Entbehrungen, Angst und Zauberei. Doch sie geben nie auf, sondern versuchen die Zwergenreiche wieder zu vereinigen und auch die Elben zu überzeugen.
Die Menschenkönige kämpfen indessen alleine und ohne Erfolg gegen die Finsternis.
Leseprobe:
"Nudin, siehst du nicht, dass es dich lenkt?" Maira wollte aufstehen, glitt jedoch auf den Malachitstückchen aus. Schon schlug Nudin zu. Auf seinen Befehl hin richteten sich die unterschiedlich langen Kristallsplitter am Boden wir Dornen auf, ddann griff er sie mit einem Zauberspruch an.
Sie wehrte den schwarzen Blitz ab, aber dafür fiel sie in die Splitter. Die scharfen Kanten durchschnitten ihre Kleider und die empfindliche Haut, drangen ins Fleisch und verletzten sie schwer.
"Nudin! Ich bitte dich...", keuchte sie gepresst.
"Niemand bittet mich!" Der Magus stand breitbeinig über ihr und drosch beidhändig mit seinem Stock zu. Der schwarze Edelstein hieb ihr durchs Gesicht und blitzte, Maira schrie gellend auf. "Und auch ich werde niemanden mehr bitten!"
Leseprobe:
Doch alles Zaudern half nichts, er benötigte Gewissheit. Tungdil vermied es, einen der beiden anzuschauen, und fragte: "Wie sehen Zwerginnen aus?"
Stille. Das Rauschen des Regens, der auf die Blätter ihres Unterstandes prasselte, wurde überlaut. Die Zwillinge ließen ihn schmoren.
"Hübsch", kam es knapp von Boindil.
"Sehr hübsch", steigerte Boendal die lakonische Beschreibung seines Brudes.
"Aha", machte Tungdil.
Stille.
"Haben sie einen Bart?", unternahm er einen zweiten Anlauf.
Stille.
"Bart würde ich es nicht nennen", begann Ingrimmsch.
"Eher einen Flaum", umschrieb es sein Bruder. "Sehr anziehend."
Stille.
Tungdil nahm Anlauf zu seiner nächsten, etwas heiklen Frage. "Zwerginnen und Zwerge..."
Die Geschwister wandten sich wortlos zu ihm um, Boendal musterte ihn mitleidig. "Es wird dringend Zeit, dass er sein Volk trifft", stellte er trocken fest und schaute zur Baumkrone.
Autor:
Markus Heitz wurde 1971 geboren und lebt in Zweibrücken. Er studierte Germanistik und Geschichte. Weiterhin arbeitete er als Journalist bei der Saarbrücker Zeitung. Sein Debütroman war "Schatten über Ulldart". Nach dem Erfolg von "Die Zwerge" arbeitet er hauptberuflich als Schriftsteller.
Meine ganz persönliche Meinung:
Ich muss jetzt verdammt aufpassen, dass ich vor lauter Schwärmerei nicht schnulzig wirke. Die Zwerge ist ein Roman für eingefleischte Fantasyfans, die beim Lesen versinken können und nicht ständig über Ähnlichkeiten mit anderen Fantasyromanen stolpern. Sicherlich sind Ähnlichkeiten vorhanden, aber die halten mich nicht davon ab, das Geborgene Land lesetechnisch aufzusaugen.
In den letzten Monaten habe ich einige Fantasyromane gelesen und bei jedem kamen Erinnerungen an andere Romane hoch. Doch das stört mich nicht. Ich lese, um mich zu entspannen und zu vergessen. Wenn ich das nicht könnte, dann würde ich die Finger von diesen Fantasyromanen lassen. Schon jetzt freue ich mich auf den zweiten und dritten Band. Warum soll es keine Ähnlichkeiten geben, immerhin sind es Tolkiens Geschöpfe, die nun näher in den Vordergrund gerückt werden. Man muß einen Zwerg nicht neu erfinden. Das wäre totaler Quatsch. Aber mehr über ihn und sein Leben zu erfahren, macht ganz einfach Spaß.
Die Zwerge ist ein Roman mit Tempo, Einfallsreichtum, Witz, Abenteuer und Geheimnissen. Das Lesen fällt nicht schwer, da die Schreibweise einfach und ohne große Schnörkel ist. Die Geschichte verläuft mit vielen Kurven, Ecken und Kanten, die leicht nachzuvollziehen sind und denen man ohne Probleme folgen kann.
Schlage das Buch auf und beginne zu lesen, schlage es wieder zu, wenn dir die Worte nichts bringen oder lasse dich darauf ein.
Die Figuren empfinde ich als sehr gut gewählt. Sie machen mich neugierig oder bringen mich in Wut. Sie offenbaren ihren Charakter beim Kampf gegen die Finsternis und das gefällt mir. Einige Figuren und Orte sind mit einem Geheimnis versehen worden, die ich aber jetzt nicht niederschreiben werde. Hierzu nur einige Fragen. Wer ist der Leibwächter von Andokai? Wer warnt sie in den Tunneln vor Orks? Warum trägt Narmora ständig ein Kopftuch? Wer soll oder muß die Feuerklinge gegen Nudin führen? Wohin gehört Tungdil? Kann sich Bavragor Hammerfaust gegen sein untotes Wesen behaupten? Wer sind die hilfsbereiten Zwerge im Schwarzjoch? Warum mißlingt Narmoras Angriff auf Nudin? Werden die Elben und die Menschen in den Kampf miteingreifen?
Ich habe in einer Rezession gelesen, dass die Handlung zu vorausschauend sei. Aber ist damit der Roman gleich als negativ zu betrachten? Nach meiner Meinung nicht. Es ist eine leichte Kost, die es einem erlaubt zu träumen.
Mir gefallen die einzelnen Charaktere, wobei der Autor dabei auf eine detaillgetreue Beschreibung wert gelegt hat. Würde es jetzt den entsprechenden Film geben, könnte ich wahrscheinlich mit Leichtigkeit die einzelnen Figuren herausfinden. Ich lese auch Bücher mit mehr Anspruch, habe aber trotzdem kein Problem damit, leichte Kost zu verschlingen. Auch mein Gehirn benötigt mal Erholung.
Kleine ganz groß. Worte, die hier öfter ihre Bedeutung bekommen. Nehmen wir mal Goimgar Schimmerbart - ein Angsthase, der sich im Kampf schützend vor seinen König wirft. Oder Tungdil - kämpft wie bessen, obwohl er ohne Waffenkampf aufgewachsen ist. Dann sind da noch die Mimen, Leute des Theaters. Sie helfen auf ihre Weise mit Verkleidungen und technischem Verstand.
Aber es wird nicht nur gekämpft. Ab und an erlaubt die Geschichte auch Humor, für den die Mimen beziehungsweise die Zwillinge sorgen.
Mich hat der Roman von Anfang an gefesselt. Jede freie Minute habe ich mich damit verkrochen. Markus Heitz hat das Leben und Denken der Zwerge sehr anschaulich dargestellt und ein rasantes Tempo beim Abwickeln der Geschichte angeschlagen. Vielleicht liegt es an den Zwergen, die kaum zu bändigen sind.
Buchdaten:
Überarbeitete Neuausgabe
2004 Piper Verlag GmbH, München
ISBN 3-492-70076-4
Kosten: 636 Seiten (Taschenbuch) ersteigert bei Ebay für 8,50 €
Von mir erhält der Roman meine Empfehlung und alle verfügbaren Sterne.
Es grüßt die Leseratee. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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krullinchen, 18.07.2009, 11:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
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giselamaria, 15.12.2008, 22:53 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
ist sehr gut berichtet, leider nützt dieses bw nichts mehr, aber was solls, gibt heute sonst nichts außer Technik :-) schönen Abend noch gell und herzliche Grüße Gisela
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anonym, 26.11.2008, 01:56 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
guts nächtle und lieben gruss...
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Schärft eure Äxte die Zwerge sind da
16.07.2006, 20:46 Uhr von
kimse
Ich habe den Überblick bei den Leserunden verloren. Schreibt mir doch bitte ins Gästebuch, damit ...Pro:
Schöne Geschichte über das Volk der Zwerge
Kontra:
Eigenwillige Clanaufteilungen
Empfehlung:
Ja
Nach dem großen Erfolg der Herr der Ringe Verfilmungen begann eine große Welle von Fantasybüchern, die sich mit den einzelnen Kreaturen der Fantasygeschichte beschäftigen. Das erste Buch ging um die Orks. Die nächste Reihe spielte dann mit Geschichten über die Zwerge, über diese Bücher ich nun auch gerne berichten möchte.
Aufmachung
Die Zwerge von Markus Heitz ist ein Taschenbuch und beim Heyne Verlag erschienen. Auf der Titelseite ist eine zweischneidige Axt zu sehen (für Neulinge die typische Waffe, mit der die Zwerge am liebsten kämpfen), die in einem Grasboden steckt. Es sieht so aus, als ob vom Griff der Waffe eine Flamme entspringt. Im Hintergrund kann man einen Dämon erkennen. Die einzigen Details, die man von ihm erkennt sind seine zwei Augen und ich würde sagen vier Hörner. Der Rest der Kreatur/Dämon ist in der aufgehenden Flamme der Axt nicht zu erkennen. Darüber hinaus erkennt man noch ein paar Vögel, die durch die Luft fliegen. Auf dem Buchrücken zieht sich das Bild weiter. Wenn man so darauf guckt assoziiert man entweder einen Abend mit Sonnenuntergang oder eine brennende Steppe.
Der Titel des Buches ist im oberen Drittel in großen Goldgelben Buchstaben geschrieben. Außerdem klebt ein gelber Aufkleber auf dem Buch auf dem steht: >>Nach DIE ORKS… Das Leseereignis für jeden TOLKIEN-Fan!
Autor
Markus Heitz ist 1971 geboren und lebt im Saarland. Sein Debüt in der deutschen Fantasyliteratur feierte er mit dem Roman „Schatten über Ulldart“ und wurde von den Kritikern als Neuendeckung geehrt.
Story
Die Geschichte von „die Zwerge“ spielt in einem Land namens Geborgenes Land. In diesem Land leben Menschen, Zwerge und Elfen friedlich miteinander. Die Grenzen werden ringsum von den verschiedenen Völkern beschützt, doch die Zwerge leisten den größten Widerstand gegen die Feinde des Geborgenen Landes, die Kinder Tions. Zu ihnen zählen Kreaturen wie Orks, Trolle und Oger.
Der Steinerne Torweg ist der Ort, an dem es den Kraturen Tions schließlich gelingt ins Geborgene Land durchzubrechen. Ca 1000 Jahre später müssen sich die Bewohner des geborgenen Landes noch immer mit ihren Feinden herumschlagen. Zwar konnten die Magier es schaffen die Kreaturen und ihr Land weitgehend aufzuhalten doch auch unter den Guten gibt es meistens einen Verräter, der das gemeinsame Ziel zum scheitern bringen will.
In dieser Zeit wächst der Zwerg Tungdil auf. Er ist ein Waise und lebt mitten unter den Menschen. Er ist begabt in der Schmiedekunst wie alle seine Brüder hat aber hat noch nie in seinem Leben einen seiner Art gesehen.
Tungdils Ziehvater Lot Ionan, einer der Magier des Landes, schickt ihn auf einen Botengang auf dem er unweigerlich mitten in die Kämpfe zwischen Gut und Böse hineingezogen wird.
Meinung
Das Buch beginnt mit einer Zitatsammlung aus verschiedensten Schriften des Geborgenen Landes. Ich finde es eigentlich sehr schön so auf diese Geschichte eingestimmt zu werden. Wenn man das Buch mal durchhat und sich diese Zitate nocheinmal ansieht bekommen sie plötzlich auch eine ganz andere Bedeutung.
Hinter diesen Zitaten findet man eine Karte des Landes, so dass man die Geschehnisse immer sehr schön auf der Karte nach verfolgen kann.
Schließlich bekommt der Leser noch einen Einblick in die verkommenden Personen durch das Dramatis Personae, was ich persönlich wunderbar finde. Denn manchmal komme ich, besonders wenn man mal eine etwas längere Lesepause eingelegt hat, mit den Namen völlig durcheinander.
Die Geschichte von Tungdil ist in zwei Teile eingeteilt. Diese Teile Widerrum in einzelne Kapitel. Dadurch ist das Buch eigentlich sehr schön gegliedert. Ein Pluspunkt gibt es dafür, dass bei jedem Perspektivenwechsel der Ort und die Zeit zu Anfang angegeben sind. Dadurch findet man sich auch immer prima innerhalb der Geschehnisse zurecht
Zu beginn wird der Leser in die Vergangenheit eingeweiht. Dort erfährt man sehr detailliert, wie es dem Toten Land gelingen konnte den steinernen Torweg zu durchbrechen.
Ich finde es sehr gut, dass man in dieser Geschichte auch diesen Teil mitbekommt. Trotzdem hatte ich zu Anfang ein paar Probleme mich in die Geschichte einzulesen.
Den Hauptakteur der Geschichte lernt man nach der Vorgeschichte ziemlich schnell kennen und entwickelt eigentlich sofort Sympathien für ihn. Und auch andere Charaktere sind lebhaft und sehr schön beschrieben.
Es dauet einige Zeit, bis sich Tungdil endlich auf den Weg macht und darunter leidet die Spannung meiner Meinung nach. Es ist zwar schön seinen Weg und seine Gedanken endlich mal einen anderen Zwerg treffen zu wollen zu verfolgen, doch dauert es einfach zu lange bis die wirkliche Spannung dann auftaucht.
Ist sie jedoch einmal da, möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Schön finde ich auch die Tatsache, dass es von den Zwergen bis heute noch zwei weitere Bände gibt. Die Zwerge ist sozusagen der Auftakt zu einer Trilogie.
Daten
Taschenbuch
621 Seiten
ISBN 3-453-87531-1
14 € in der Buchhandlung weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Die Zwerge sind los!!!
Pro:
Spannend und packend, wie es bei einem Fantasyroman sein sollte
Kontra:
Ich kann eigentlich kein Kontra finden
Empfehlung:
Ja
Nachdem ich schon vor einiger Zeit "Die Zwerge" von Markus Heitz gelesen habe, finde ich, dass es an der Zeit ist, meine Meinung darüber zu schreiben.
Eine Bemerkung vorweg:
Der Verweis auf Tolkiens Herrn der Ringe auf der Rückseite des Cover kann in meinen Augen nur als Verkaufsstrategie des Verlags zu bewerten sein. In dem Buch geht es zwar um Zwerge, Orks etc. aber ansonsten hat dieses Buch nicht die geringste Verwandtschaft mit Tolkiens Meisterwerk. Allerdings will ich auch nicht abstreiten, dass der Autor hiervon (und vom Erfolg?) beeinflusst wurde und dadurch zu seinem Werk inspiriert wurde.
Man sollte sich also auf jeden fall von Tolkien lösen und dieses Buch als eigenständigen Fantasyroman sehen und lesen.
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Kurz zum Autor:
Markus Heitz wurde am 10. Oktober 1971 in Homburg/Saar geboren. Er studierte Germanistik und Geschichte an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und arbeitet seit April 2000 als freier Journalist und Schriftsteller.
Mit seinen Romanen über “Die dunkle Zeit“, wie z.B. Schatten über Ulldart oder auch Titel der Shadowrun-Serie machte er sich einen Namen unter den Fantasyschriftstellern.
Hier nun ein weiteres Werk des Autors: Die Zwerge
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Dann sehen wir uns den Roman doch etwas näher an.
Schauplatz der Geschichte ist das "Geborgene Land", in dem Zwerge und Menschen in ihren jeweiligen Reichen leben. Natürlich gibt es verschiedene Zwergen- und Menschenreiche. Dabei wurde viel Wert auf eine sehr detaillierte aber nie langweilige Charakterisierung der Zwergenwelt gelegt.
Markus Heitz unterteilt die Zwerge in 5 Stämme, welche wiederum in Clans eingeteilt werden. Jeder Stamm herrscht über ein eigenes Reich.
Im Verlauf der Geschichte wird schnell klar, dass der Autor die Zwerge nicht einfach als "Steinklopfer und Schatzsucher" sieht und darstellt. Man lernt die Kultur, die Lebensweise und die Familienbande unterhalb der Zwerge ebenso gut kennen, wie ihre Geschichte. Sie werden in den Mittelpunkt des Romans gestellt und füllen damit eine Rolle aus, die ihnen wie auf den Leib geschneidert scheint.
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Worum geht es also…
Wie schon erwähnt spielt die Geschichte im geborgenen Land. Dieses wird umringt vom toten Land, in dem die bösen Geschöpfe wie Orks (oder auch Schweinchen bzw. Schweineschnauzen wie die Zwerge sie liebevoll nennen) und Oger leben. Die Rolle der Zwerge ist klar: Beschützt das geborgene Land vor dem toten Land und verhindert das Eindringen der Feinde! Aber durch Verrat gelingt es den Orks ins Reich der Menschen, Elben und Zwerge einzudringen.
Der Kampf gegen die bösen Mächte (und somit die Geschichte) beginnt:
Hauptfigur ist der Zwerg Tungdil.
Tungdil ist nicht bei den Zwergen, sondern unter Menschen aufgewachsen. Genauer gesagt bei dem Magier Lot-Ionan. Eben jener Magier lehrt im das Schreiben und Lesen.
In den vielen Büchern Lot-Ionans liest sich Tungdil sein Wissen über Zwerge an. Gesehen hat er allerdings noch keinen seines Volkes. Es ist somit also auch nicht verwunderlich, daß er sich nichts sehnlicher wünscht als endlich einen Zwerg leibhaftig kennen zu lernen.
Dieser Wunsch soll ihm sehr bald in Erfüllung gehen.
Der alte Großkönig der Zwerge Gundrabur liegt im Sterben. Er erfährt von dem Zwergenwaisen der Menschen. Seine Hoffnung auf einen neuen Thronfolger steigt wieder. Er schickt seine besten Kämpfer , die Zwillinge Boindil und Boendal aus, um Tungdil zu finden und in Reich der Zwerge zu bringen.
Auf einem Botengang für Lot-Ionan wird Tungdil in den Sog der Geschehnisse gezogen.
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Mit viel Humor und einem flüssigen Schreibstil baut Markus Heitz nun eine Handlung auf, in der der Leser Tungdil in seinen Abenteuern begleitet. Vor allem Boindil und Boendal lassen einen immer wieder schmunzeln, egal ob sie grade im Kampf gegen eine Übermacht Orks ihre Sprüche reißen, oder ob sie versuchen Tungdil das Leben der Zwerge näher zu bringen.
Im weiteren Verlauf der Geschichte gibt es alles, was ein guter Roman braucht: Liebe, Machtkämpfe, große Schlachten und viel Wissenswertes über Zwerge.
Dem Autor gelingt es durch einen Wechsel von Ereignissen und Orten die Spannung gleichmäßig hoch zu alten. Humorvolle Szenen und Trauer, Action und Liebe fließen gekonnt ineinander über.
Damit allerdings keine Verwirrung beim Leser aufkommt wird jeder Zeit- oder Ortswechsel durch eine Zeit- und Ortsangabe eingeleitet. Es ist somit auch nicht grade schwierig der Geschichte zu folgen. Man braucht also nicht vor den 620 Seiten zurückschrecken. Im Gegenteil, fängt man erst an zu lesen, wird man so stark in den Bann gezogen, dass man die Zeit vergisst und gar nicht merkt, wie weit man schon ist.
Der Leser taucht in eine völlig andere Welt ein, in der die sturen, bärtigen und axtschwingenden Zwerge zu seinen Freunden werden, mit denen er mitfiebert und mitkämpft.
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Alles in allem ein mitreißender Roman, der unter den neueren Fantasyromanen seines gleichen sucht und keinen Vergleich mit anderen hochklassigen Werken zu scheuen braucht.
Markus Heitz - Die Zwerge
erschienen im Heyne-Verlag
ISBN 3-453-87531-1
Preis: 13€ (und das ist wirklich nicht zu viel)
Für Lesungen, Anregungen und Kommentare bin ich immer zu haben.
Es grüßt Euer The_Ghostwriter
©2005 The_Ghostwriter für Ciao und Yopi weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 18.12.2005, 23:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh, LG Birgit :-)
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Heiho, heiho wir sind vergnügt und froh......
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Herr Heitz mir graut vor dir. Nachdem ich mich durch Stan Nichols „die Orks“ geschlagen habe, kämpfte ich mir „die Zwerge“ weiter. Und auch wenn ich es jetzt zum etwa 3millionsten Male sagen muß: wieder einmal hat ein Fantasyautor kräftigstens beim guten Tolkien geräubert, besonders seine Charaktere erkennt man wieder... aber nicht nur das: gestern schlug ich R. A. Salvatores „die vergessenen Welten“ auf und stieß sofort auf eine Szene, die in „die Zwerge“ doch sehr ähnlich daherkam.
Nachdem ich aber den 640 Seiten dicken Schmöker aus dem Hause Heyne (den ich mir für € 13,- zulegte, da ich im Sommer befürchtete, ein gerade eingetroffener Amazon-Gutschein könne eventuell virtuelles Moos ansetzen) munter durchlesen habe, muß ich trotz diverser Anleihen sagen: gar kein übles Buch – im Gegensatz zu „die Orks“, welches ja in die gleiche Kerbe schlägt. Die Anleihen sind gut in die Geschichte eingebaut und keinesfalls plump, häufig sind gewisse Eigenschaften von Tolkiens Figuren auf mehrere in Heitz Roman verteilt.
Die Geschichte spielt im Geborgenen Land, der Name ist Programm. Es ist die Aufgabe der Zwerge dieses Land gegen die bösen Eindringlinge des Gottes Tion und des Toten Landes zu beschützen. In einem kurzem Epilog wird das auf Verrat beruhende Versagen der Zwerge geschildert. Viel später lernt man Tungdil kennen, ein Zwergenfindelkind, das unter den Menschen aufwuchs und seine Rasse nur aus den Büchern seines Ziehvaters und Zauberers Lot-Ionan kennt. Tungdil hat sich zu einem begabten Schmied entwickelt und aufgrund eines „Unfalls“ im Labor des Zauberers zur Strafe auf eine Reise geschickt. Er soll einem Schüler des Zauberers einige Dinge überbringen. Die 5 Clans der Zwerge sind alles andere als eine friedliche Einheit. Der 5te und der 1te Clan gelten als verschollen, der 3te Clan besteht aus Verrätern und nur noch die anderen beiden halten irgendwie zusammen. Hier soll nun ein neuer Großkönig gewählt werden. Der alte sieht nämlich seine letzten Tage gekommen, muß aber leider feststellen, daß sein Nachfolger Gandogar unter der Fuchtel eines fiesen Beraters steht. Gandogar will lieber ein Krieg gegen die Elben führen, als das Geborgene Land gegen Nod’onn, einen böse gewordenen Magus zu verteidigen. So wirft er das Findelkind Tungdil als möglichen weiteren Großkönigkandidaten ins Rennen. Ahnungslos wandert Tungdil durch das Land, um seine Aufgabe zu erfüllen, bis er erkennen muß, daß nicht nur der Schüler seines Ziehvaters, sondern auch Lot-Ionan von den Schergen des Toten Landes getötet worden sind. Tungdil erkennt, daß er als einziger Gelehrter unter den Zwergen das Geheimnis lösen muß, wie man Nod’onn beseitigen und das Tote Land verbannen kann. Dabei trifft er, wie eigentlich üblich, mehr oder weniger willige Gefährten: die letzte verbliebene Zauberin Andokai, ihren gruseligen Beschützer Djer_n , die Zwergenzwillinge Boindel und Boendil, den Säuferzwerg Bavragor und den Feigling Goimgar. Später gesellt sich noch eine menschlich-albaeisch Schauspielertruppe hinzu und die zwergische Schmiedin Balyndis.
Die Welt hat mir ganz gut gefallen. Das geborgene Land deckt alle Landstriche ab, in denen sich Fantasyvolk wohlfühlt. Wälder für die Elben, Berge für die Zwerge und Menschen hocken sowieso überall herum. Interessant wurde vielmehr das Tote Land. Die Fläche die von Orks, Albae und Ogern besetzt wird, wird automatisch zum Toten Land. Dessen wichtigster Aspekt ist wahrscheinlich, daß jeder der hier getötet wird als Zombie aufersteht. Leider spielt mir Heitz mit diesem Aspekt gegen Ende ein wenig zu viel herum, aber die Idee kommt gut.
Neben den Orks, leider eine ziemlich schlappe und wenig furchteinflössende Ansammlung von „Schweineschnauzen“, die nur als Kanonenfutter dienen, treiben vor allem die fiesen Albae ihr Unwesen. Die Albae sind die bösen, hinterhältigen und gemeinen Verwandten der Elben (welche übrigens nur zur finalen Schlußschlacht aufmarschieren). Genauso schön und elegant, aber nahezu sadistisch grausam. Sie lieben es, mit dem Blut ihrer Opfer Bilder zu malen. Zusammen mit ihren Reittieren, den Nachtmahren, böse gewordenen Einhörnern sind sie eine würdige Vertretung für gewisse 9 Ringgeister.
Während die Elben schon fast völlig ausgerottet sind, haben sich viele menschliche Siedlungen im Geborgenen Land gebildet. Neben Königreichen gibt es auch Zauberreiche, die von sieben großen Magi „regiert“ werden – was die Zwerge wenig glücklich macht, Zwerge hassen Magie nämlich ähnlich wie regelmäßige Vollbäder.
Dem Titel entsprechend geht es im Buch natürlich in erster Linie genau um die Zwerge, die meiner Ansicht nach auch gut und nicht etwa albern dargestellt werden. Heitz hat sich 5 Clans ausgedacht, jeder Clan hat eine bestimmte Begabung, die alle aber mit Stein und Erz zu tun haben: Schmiede, Steinmetze, Edelsteinschleifer... Der Zwerg an sich ist stur wie ein Panzer, greift gern zur Axt ohne vorsichtshalber vorher zu fragen, und wo er hinhaut, wächst kein Gras mehr. Irgendwie ein Volk von Obelixen, schlicht, kriegerisch, stark, ehrenvoll. Darüber hinaus arbeitet Heitz aber auch die Eigenschaften der einzelnen Clans heraus, aber auch die einzelner Zwerge. Da sind dann auch Abweichler bei. Tungdil ist sogar diplomatisch veranlagt, Goimgar ist ein Feigling, Bislipur ein mieser Intrigant und Verräter. Und auch die sonst so vernachlässigten Zwerginnen kommen diesmal zu ihrem Recht. Ein Clan wird sogar von ihnen regiert. Heitz hat dem Bild, was man von Zwergen bisher hatte wirklich Leben eingehaucht, samt eigener Religion und zwergischen Ausdrücken, so kehrt ein verstorbener Zwerg in „Vraccas (Gott) Schmiede zurück, sehr hübsch. Mein absolutes Highlight ist Boindel. Er ist ein Krieger und reagiert auf Orks, wie Obelix auf Römer. Seine Augen strahlen, und die ersten zehn gehören ihm! Boindel sorgt für Stimmung in der Bude hat nur den Nachteil, daß er kaum zu stoppen ist, sobald er einmal in Wut geraten ist, weshalb er auch den Beinamen Ingrimmsch hat, - weshalb ihn und Bavrogar eine böse Vergangenheit verbindet. So ganz grün sind sich die Gefährten untereinander auch nicht, so daß man mitunter den ein oder anderen witzigen Dialog zu lesen bekommt, während Tungdil verzweifelt in seine Axt beisst. Ein wenig nervt an den Zwergen, daß sie so übermächtig sind. Besonders die Zwillinge plätten alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, unter 20 Orks werden die beiden gar nicht munter – leider kommt bei derartigen Kampfszenen nicht gerade Glaubwürdigkeit auf.
Die Kampfszenen sind gut dosiert und auch nicht langweilig beschrieben (oja das ist grundsätzlich möglich!!), manchmal fliegen ein paar Körperteile tief. Wie gesagt: nur die Kräfteverhältnisse der Gegner sind manchmal etwas merkwürdig dargestellt.
Heitz hat mit „die Zwerge“ sicherlich nicht das Fantasygenre revolutioniert. Das Grundgerüst der Geschichte ist hinlänglich bekannt, selbst gewisse Elemente und Details seiner Geschichte erkennt man wieder und trotzdem hat er eine wirklich gute Geschichte abgeliefert, indem er die üblichen Schnippsel prima neu zusammenwürfelt hat, um diese nicht zuletzt mit eigenen Ideen gekonnt aufzupeppen. Das Buch und seine Figuren machen einfach Spaß – die Albae steigen sogar in die Riege meiner Lieblingsbösewichte auf - und Langeweile kommt allenfalls auf den ersten 50 Seiten auf, bis die Geschichte in Fahrt kommt.
Der Fortsetzungfaktor? Bekanntlich ist die Fortsetzung auf dem Markt. Trotz allem: die auf den letzten Seiten verteilten Zaunpfähle sind nicht zu übersehen – voller Symbole und Unkenrufe, daß vielleicht doch nicht alles so ganz in Ordnung ist! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Sternegucker2005, 22.09.2005, 21:30 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
buch. habe es auch gelesen und fand es wirklich toll.
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diana75, 05.02.2005, 23:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
da ich auch gerne fantasybücher lese scheint dieses nach deinen bericht ganz intessant zu sein. gruß diana75
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Zwergisches Temperament als Lebensesse
Pro:
Allgemeinbild der Zwerge, Individuelle Charaktere
Kontra:
einfache Sprache
Empfehlung:
Ja
Liebe Leser,
es ist schon eine merkwürdige Begebenheit, wenn eine erklärte Antifantastin, zumindest was die Literatur anbelangt, gemächlich einen Fantasy Schmöker nach dem Nächsten verschlingt. Begonnen hat das Unheil mit dem verlockenden Bücherregal meines Freundes – vollgestopft mit trivialster Fantasyliteratur. Mit größter Genugtuung genoss ich wieder den zunächst der einfachen Schreibstil meines neusten „Opfers und labte mich an seiner Trivialität. Noch ehe ich ihm triumphierend mitteilen konnte, dass Fantasy eben doch etwas für Kinder ist, hatte das Buch mich in seinem Griff: Einfach geschrieben, durchschaubare Story, die in ihren Grundlangen nur eine Modifikation des Ringkrieges ist und ein faszinierender Nachgeschmack, den nur der Wunsch nach Realitätsflucht ausgelöst haben kann. Mist! Mich hat das Fantasyfieber wohl doch erwischt.
:: Markus Heitz ::
:: D I E Z W E R G E ::
(1) Die Welt
(2) Handlung
(3) Charaktere
(4) Stilistisch
(5) Kommentar
(6) Cover
(7) Fazit
:: (1) :: Die Welt ::
Der Roman spielt im “geborgenen Land”. Das geborgene Land beherbergt Menschen und Elben, sowie Zwerge. Die Zwerge sind in den Gebirgen rings um das Geborgene Land angesiedelt und in fünf Stämme unterteilt. Im inneren des Landes gibt es Elbenreiche, Königreiche und sechs Zauberreiche, mächtigre Magi (Bezeichnung für Zauberer).
Rings um das geborgene Land hat sich das tote Land angesiedelt, welches wiederum die Kreaturen Tions, Orks, Oger, Alabe usw. beherbergt.
Aufgabe der Zwergenreiche ist es, das geborgene Land an den Portalen vorm Eindringen des toten Landes zu schützen.
:: (2) :: Die Handlung ::
Während eine Seuche sich durch den Stamm der Fünften frisst, stehen Oger, Orks und Albae vor den Pforten der Festung. Mithilfe eines zwergischen Verräters schaffen es die Bestien die magischen Formeln auf das Steinportal zu sprechen und den nördlichen Zugang zum Portal zu öffnen. Rotten von Orks und Albae dringen in das Geborgene Land ein und nur mit Hilfe der sechs großen Magi kann eine Zauberbarriere neue Eindringlinge aufhalten.
Viele Zyklen später.
Die Barriere droht zu brechen, da immer mehr Albae sie durchdringen können. Die sechs Magi kommen zusammen, um den Zauber zu erneuern. Inzwischen ist der Magus Nudin jedoch einen unheiligen Pakt mit der Seele des toten Landes eingegangen, die fortan von ihm Besitz ergreift. Mit einer heimtückischen List raubt er den verbliebenden Magi ihre Kräfte und vernichtet sie. Der Magus selbst wird zum Verräter am geborgenen Land und befehligt Rotten von Bestien, welche nun aus dem Norden einziehen, als seine Verbündete.
Indes begibt Tungdil, ein Findelzwerg der beim Magus Lot Ionan und den Menschen aufwuchs, sich auf einen Botengang. Er soll Artefakte zu einem ehemaligen Zauberschüler des Magus bringen und nebenbei soll sich ihm die Möglichkeiten bieten, Andere seines Volkes zu treffen. Und tatsächlich sendet der Stamm der Zweiten die kriegerischen Zwillinge Boendal und Boindil aus, um den fremden Zwerg zu ihrem König zu eskortieren. Auf Tungdil wartet nämlich eine große Aufgabe. Der neue Großkönig der Zwerge soll gewählt werden und der unangefochtene Favorit plant einen verheerenden Anschlag auf die Elben. Mit dem Findelkind Tungdil, der durch eine List einen Anspruch auf den Thron zu haben scheint, will der amtierende König Zeit gewinnen um die Zwerge zur Vernunft zu bringen.
Auf ihrer Reise stellen die Zwillinge und Tungdil jedoch fest, dass dieser das falsche Säckchen mit Artefakten mit sich trägt. Albae heften sich dicht auf ihre Fersen und lassen keinen Zweifel daran, dass sie etwas besitzen, wofür Nudin alles tun würde und wovor er sich sogar fürchtet.
Als eine überlebende Maga, Andokai, mit ihrem seltsamen Begleiter zu ihnen stößt, schöpft Tungdil neue Hoffnung. Wenngleich die Maga eigentlich im Begriff ist aus dem Land zu fliehen, da sie gegen die Übermacht des toten Landes nichts auszurichten vermag, schlittern sie alle schon bald in ein Abenteuer, das zunächst viel zu groß für ihre Schultern zu sein scheint...
:: (3) :: Charaktere ::
Im Vordergrund steht natürlich der kollektive Charakter der Zwerge. Durch die Vertreter der Stämme bilden sich durchaus verschiedene Gesinnungen und Charakterzüge heraus, jedoch werden aber auch die Gemeinsamkeiten aller Stämme herausgearbeitet. Der typisch zwergische Charakter kommt im Roman voll zur Geltung und bekommt in vielen Facetten Ausdruck verliehen. Die Abneigung gegen Pferde und Wasser, der Genuss von Käse und Bier und das flaumige Gesicht der Zwerginnen – im Roman findet als Erklärung und Erwähnung. Das Volk der Zwerge wird wie ein einziger Charakter ganz besonders detailliert und liebevoll unter die Lupe genommen und bringt den Leser der untersetzen Rasse sehr nahe.
Tungdil Goldhand
Als Findelkind beim Zauberer Lot-Ionan aufgewachsen, sind seine zwergischen Abneigungen gegen Elben, Magie oder Wasser nicht sehr ausgeprägt. Im Laufe der Handlung verliert er seine Vermenschlichung aber und kann doch noch zeigen, dass ein echter Zwerg in ihm steckt, wenngleich Tungdil einer der wenigen „gelehrten“ Zwerge bleibt und dies größtenteils auch genießt. Für Tungdil beginnt nicht nur ein Abenteuer um das geborgene Land, sondern auch ein Abenteuer um Selbstfindung und seine Herkunft.
Die Zwillinge
Wo Einer ist, ist auch der Andere. Die kriegerischen Zwillinge schlachten „Schweinchen“ (die Orks) mit Vorliebe und bezeichnen eine Übermacht von eins zu hundert schon mal gelassen als „große Herausforderung“. Ingrimmsch, wie Boindils Kosename lautet, leidet unter der Berserkerwut. Der brummige und unkontrollierte Zwerg kann in eine regelrechte Tobsucht geraten, wenn er zu lange nicht kämpft oder gereizt wird. Sein gutes Herz macht ihn jedoch sympathisch und zu einer absoluten Lieblingsfigur. Im Laufe der Handlung muss sich der tobsüchtige der beiden Zwillinge nicht nur seiner Berserkerwut, sondern auch einem dunklen Schicksalsschlag aus der Vergangenheit stellen...
Bavragor Hammerfaust
Für die Expedition von Tungidl, welche im Reich der Zweiten startet, benötigt er einen Steinmetz. Bavragor war der beste seines Faches, bevor er dem Suff verfiel. Um seine Ehre wieder herzustellen begibt sich der Trunkenbold durch eine List mit zur Expedition und Erhält im Verlauf der Geschichte nicht nur einmal die Möglichkeit, seine Ehre wieder herzustellen.
Andokai die Stürmische
Die Überlebende Maga, die schließlich zu den Zwergen stößt... Tungdil weiht sie in das offenbare Geheimnis um die Artefakte ein, von denen er nur weiß, dass Nudin sich davor fürchten muss. Obwohl die Maga das Rätsel zum Großteil entschlüsseln kann, schließt sie sich der Truppe zunächst nicht an, es sei unmöglich...
:: (4) :: Stilistisch ::
Wie bereits erwähnt, die Sprache ist sehr einfach gehalten. Stellenweise erinnert sie an die Schreibweise von Kinder- und Jugendbüchern. Sie ist leicht verständlich und dementsprechend schnell, fließen die Seiten dahin.
Dennoch wohnt dem Roman eine ganz besondere Spannung inne, welche sich (für mich) allerdings erst nach den ersten ein- bis zweihundert Seiten ergeben hat. Zwar ist der Anfang nicht schleppend oder langweilig, aber auch nicht fesselnd oder besonders.
Der Spannungsbogen wächst unaufhaltsam bis zum Ende der Geschichte. Besonders schön ist auch, dass sich die Geschichte stets durch unvorhergesehene Wendungen auszeichnet und den Leser in die irre führt, obwohl die Grundzüge der Handlung bzw. der Endkomposition des Romans, von Anfang an leicht zu durchschauen sind. Immerhin wird der Leser so von seinem Wissen abgebracht und vor Allem auch abgelenkt. Stellenweise war ich nicht auf das Ende gespannt, da es offensichtlich auf der Hand zu liegen schien, sondern auf den Weg, wie die Zwerge eben jenes Ende erreichen würden.
Sprachlich konnte ich dem Roman dennoch nicht sehr viel abgewinnen. Positiv zu bemerken ist jedoch ein ganz besonderer Charme, der den Leser nicht selten amüsiert. Speziell das Verhalten von Ingrimmsch, hat mich regelmäßig zum Lachen gebracht. Dies und die Feinheit der Charaktere bringen mich dazu, die Sprache als bewusst einfach gewählt zu empfinden. Dem Autor hat keineswegs das Handwerkszeug gefehlt, sonst hätte er nicht so feine Spuren Witz und Charme in die Geschichte einflechten oder die Charaktere so lebendig machen können.
Besonders brillant allerdings fand ich die zwergischen Ausdrücke. Die „Lebensesse“ eines jeden Zwerges usw. Hier werden die handwerklichen Vorlieben der Zwergen und ihre Charaktereigenschaften, sowie ihr Glaube zum Schmiedegott zu intelligenten und glaubwürdigen sprachlichen Geflogenheiten verwoben. Ganz toll!
:: (5) :: Kommentar ::
Hier gilt es einmal mehr, sich über den Klappentext des Buches zu beschweren. Der verweist auf Gimli aus Herr der Ringe. Sicherlich verbindet die Romanzwerge einiges mit der Leitfigur ihres Volkes, dem Szenestar unter den Zwergen. Hiermit wird der Roman auf die Weiterführung bereits ausgelegter Legenden und Geflogenheiten beschränkt und auch zwingend im ständigen Vergleich zum Tolkien Werk gestellt.
Dies ist meiner Meinung nach ungerechtfertigt, da „die Zwerge“ als Weiterführung der Mittelerde Legende sicherlich nicht bestehen kann. Dazu ist das geborgene Land zu fremdartig und die Zwerge sind vom Autor zu eigenständig kreiert.
Im Übrigen haben „die Zwerge“ von Markus Heitz es überhaupt nicht nötig auf den Herr der Ringe Zug aufzuspringen. Klar, das Genre oder seine Popularität fand hierin seine Geburt. Dennoch halte ich die Welt der Zwerge von Heitz für eine eigenständige Dichtung. Er hat sie nach seinen Vorstellungen geschaffen und dabei bestehende Klischees und Legende zu einer ganz neuen, liebevollen Sichtweise verbunden.
Die Ausarbeitung des Zwergischen im Ganzen und die Übertragung dieser allgemeinen Geflogenheiten auf die individuellen Charaktere ist mit Sicherheit eine hervorragende geistige Leistung und sollte meiner Meinung nach nicht im Schatten eines überragenden Werkes stehen. Wo dieser Schatten nämlich ragt, erstickt er frische Ideen und neue Ansätze im Keim.
Aus diesem Grunde war ich mit dem Klappentext etwas unzufrieden, der wie schon bei „die Orks“ doch Anderes vermuten lässt, als das Buch dann tatsächlich enthält.
Dies dem Buch an sich anzukreiden, tue ich mir schwer. Ich sehe einen Roman immer als die primäre Leistung des Autors und finde es persönlich schade, wenn Klappentext oder Cover zuungunsten des Romans gewertet werden, da sie ja zumeist eher von Seiten der Verlage entstehen.
Die Geschichte des Romans ist an sich natürlich wenig individuell. Zumindest von ihrem Grundgerüst, scheinen Fantasybücher die gleiche Struktur zu verfolgen. Artefakte gehen verloren, müssen gefunden werden, übermächtiger Herrscher, kleiner, bizarrer Trupp stellt sich gegen das große Unheil.
Und, wie gesagt, dennoch entsteht eine prickelnde Spannung, ein liebevolles Mitfiebern mit den Charakteren und ein ganz bestimmter Charme des Buches. Besonders die Ausarbeitung der Charaktere ist wirklich faszinierend und amüsant zugleich gelungen.
Vielleicht kein überragendes Werk der geistig anspruchsvollen Literatur, sind „die Zwerge“ Unterhaltungsliteratur vom Feinsten und bieten tatsächlich alles auf, was das Herz begehrt. Außerdem bietet der Roman eine erfrischend andere Sichtweise und macht die Zwerge zu einem wahrhaft interessanten Volk des Fantasy Genres.
Ich persönlich habe den Zwergen noch nie so viel abgewinnen können, wie nach dem „Konsum“ dieses Romans.
Alles in Allem muss ich mich, entgegen meiner Hoffnungen weiter als Antifantast bestehen zu können, als wahrlich zufriedener Leser outen. Mit der einfachen Sprache habe ich gelegentlich etwas gehadert und war anfangs sehr deprimiert darüber, der Reiz des Romans an sich, seine Wendigkeit und seine liebevolle Detailliertheit, hat mich schließlich aber doch in seinen Bann gezogen. Im unangefochtenen Vordergrund stehen jedoch, da hat der Klappentext immerhin ein bisschen Recht, die Geflogenheiten der Zwerge und das, was scheinbar alle Zwerge miteinander verbindet.
:: (6) :: Cover :.
Das Cover richtet sich stark nach dem Cover „der Orks“ oder umgekehrt. Wieder wird die Streitaxt Kern der Abbildung. Im Hintergrund lodert eine Dämonenfratze. Kein besonderes Highlight an sich, aber zum Glück bildet sie sich nicht so stark heraus. Gut hingegen gefällt mir die rötlich goldene Farbkombination, die sich gut mit dem „erdigen“ Wesen der Zwerge assoziieren lässt.
:: (7) :: Fazit ::
Kein Buch, das lange oder ewig im Gedächtnis bleiben wird. Aber dennoch fantastische Unterhaltungsliteratur, die hinter ihrer Trivialität große Intelligenz birgt! Das kollektive Zwergenbewußtsein und all das, was die Stämme der Zwerge verbindet, wird im Allgemeinen ausgearbeitet und dennoch im Individuellen auf den Einzelnen geschlossen. Das Volk der Zwerge wird als Ganzes aber dennoch in einem beeindruckenden Facettenreichtum dargestellt und so lebendig, historisch und glaubwürdig. Die vielleicht einfach gewobene Story zeichnet sich durch sehr viele Irrungen und Wirrungen aus, bis sie zum erwarteten Ende schreitet. Dies macht die Absehbarkeit verzeihbar und rückt ohnehin mehr den Weg zum Ziel in den Vordergrund.
Alles in Allem ein amüsantes (wirklich!!!) und faszinierendes Werk, das mir besonders gut gefallen hat. Über die einfache Sprache verkneife ich mir nun noch weiteres Rumgejammer, der Autor hat wahrscheinlich, damit muss ich mich abfinden *g*, die Mehrheit der Zielgruppe befriedigt und ohnedies kann man es nicht allen Recht machen.
Seine 13 Euro war der 600 Seiter jedenfalls mehr als Wert ! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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sascha6525, 26.02.2006, 19:34 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh, würde mich über gegenlesungen freuen !sascha6525
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alariel, 14.12.2004, 14:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
...Fantasy wäre was für Kinder muss eigentlich gesagt werden: "Da... lies das!" - und es wird ihm gehen wie Dir ;)
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Was ich schon immer über Zwerge wissen wollte
Pro:
Kurzweilig, spannend, witzig, interessant
Kontra:
nix
Empfehlung:
Ja
Schon lange habe ich nicht mehr ein Buch so verschlungen wie dieses: "Die Zwerge" von Markus Heitz. Wurde mal Zeit dass ich das gelesen hab, als alter Zwergenfreund, der ich ja bin....
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Biographie Markus Heitz
geboren am 10. Oktober 1971, um 10.43 Uhr und bestimmt auch mit irgendwelchen Sekunden in Homburg. Homburg SAAR. NICHT Bad Homburg! Die haben ein Bad, wir haben einen Bach. Aber "Bach Homburg" klang nicht sonderlich gut. Daher hat die Stadtverwaltung auf den Zusatz verzichtet.
Wie es sich gehört, besuchte ich die Grundschule, rutschte ins Gymnasium, weil ich den Namen des echten "Markus Heitz" annahm. Den anderen Typen ließ ich entführen und ins Ausland verkaufen, während ich mir sein Leben unter den Nagel riss. Vermutlich schuftet er in einer Zitronenplantage. Mit der Kohle des Verkaufs habe ich auch meiner Familie einen neuen Namen spendiert, damit es weniger auffällt.
Nach dem Abitur rief die Bundeswehr mich zur Vaterlands-(oder Mutterlands)verteidigungseinübung nach Bexbach. Zum Jägerbataillon. Ich habe es unverletzt überstanden, verletzte glücklicherweise auch niemanden ernsthaft. Schussverletzungen gehören nämlich zum "Arbeitsplatzrisiko" eines Offiziers. Ein "Diszi" habe wegen "Befolgung eines unerlaubten Befehls eines Vorgesetzten" erhalten. Was cool klingt, kostete mich 50 Mark. Den Offizier 200 Mark.
Das Olivgrün tauschte ich danach gegen Schwarz, die Kaserne gegen die Universität des Saarlandes. Los ging's! "Lehramt am Gymnasium" hießt das Ziel, das bald in "Magister Artium" umbenannt wurde. Warum? Ich fand es schicker, mich hinterher "Meister" nennen zu dürfen. Ein "Meister der Kunst". Lehrer sind unterbezahlt und bekommen zu wenig Anerkennung. Das ist bei Journalisten und Schriftsteller nicht anders, wie ich inzwischen feststellte. Die Berufsberatung hat gelogen.
Und dann wurde ich trotzdem Journalist UND Schriftsteller. Einfach so. Ohne nachzudenken. Gelegentlich merkt man das.
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Inhalt
Zunächst zur Welt, in der dieses Buch spielt. Diese Welt nennt sich "Das Geborgene Land". Dieses Land ist komplett von Gebirgen umgeben, und in diesen Gebirgen gibt es 5 Pforten zum Geborgenen Land, die von den 5 Stämmen der Zwerge bewacht werden, um das Land vor den Kreaturen Tions (Orks, Bogglins, Oger und andere) zu schützen.
Doch vor langer Zeit wurde der Stamm der Fünften durch eine List überrannt, und seitdem befindet sich das Tote Land auf Gebieten des Geborgenen Landes, und jeder der auf dem Boden des Toten Landes stirbt, steht als Untoter wieder auf.
Das Geborgene Land ist weiterhin unterteilt in Königreiche, die allerdings nur eine kleine Nebenrolle spielen. Die Hauptrolle spielen die über die Grenzen dieser Reiche verteilten Zauberreiche. Es gibt 6 Zauberreiche, die jeweils von einem Großmagier kontrolliert werden.
Das Buch dreht sich um den Zwerg Tungdil Bolofar, der als Findelkind beim Magus Lot-Ionan dem Geduldigen im Zauberreich Ionandar. Nach einem Streit mit einem von den Schülern des Magus gehen einige Dinge kaputt, und um den schon lange währenden Streit zu beenden, sendet der Magus Tungdil auf einen Botengang quer durch das ganze Land. Hierbei bekommt er es schnell mit Ork und Albae (Dunkelelfen) zu tun, die aus dem Toten Land kommen und ihn bald jagen, weil die Artefakte, wegen denen er unterwegs ist, ihnen gefährlich werden können. Als es besonders brenzlig wird, kommen ihm die Zwillinge Boindil und Boendal zu Hilfe, die auf der Suche nach ihm waren. Der Großkönig der Zwerge wusste von Tungdil und behauptete, er wäre ein Anwärter auf den Thron, um einen sinnlosen Krieg gegen die Elben zu verhindern, den der legitime Nachfolger geplant hatte.
Unterdessen hatte Nudin der Wissbegierige eine Versammlung aller Magi einberufen, um das Tote Land zu bekämpfen. Doch es stellte sich heraus, dass Nudin vom Toten Land besessen war und nun Nod-onn der Zweifache. Er tötete alle Magi, und wenig später darauf auch die besten Schüler der Magi, um sich deren Mächt einzuverleiben. Doch er hatte eine übersehen, Andokai die Stürmische, die sich durch eine List retten konnte. Sie traf durch Zufall mit Tungdil zusammen und entzifferte die Schriften, die der mit sich trug. Darin stand, dass es nur eine Möglichkeit gab, Nod-onn zu töten: Indem eine Axt geschmiedet wurde in der Schmiede der Fünften, die mitten im Herzen des Toten Landes lag.
Tungdil machte sich mit einer kleinen Gruppe auf den Weg, diese Aufgabe zu erfüllen. Dabei bekamen sie Unterstützung durch eine kleine Schauspielgruppe, die mehr draufhatte, als es zunächst den Anschein hatte.......
Wie immer, wer den Schluss wissen will, muss selber lesen.
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Meinung:
Wie man schon an der Länge meiner Inhaltsbeschreibung merkt, ist die Story ziemlich vielschichtig, weist keine störenden Löcher auf und ist ziemlich interessant. Man kann sich gut in Tungdil hineinversetzen weil er die Zwerge nur aus Büchern kennt, so wie wir, und der Leser lernt die Zwerge als Volk quasi mit dem Hauptcharakter zusammen kennen. Man erfährt eine ganze Menge Interessantes über dieses Volk, und diese Informationen sind geschickt in eine spannende Story eingepackt. Im Klappentext steht, dass man in diesem Buch erfährt, "wie ein Zwerg lebt, denkt und kämpft". Und genau das trifft ein. Es gibt jetzt, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, kaum noch offene Fragen, die sich mir stellen. Ich selbst spiele einen Zwerg in einer Rollenspiel-Gruppe, und jeder, der das auch tut, sich aber bisher nicht soo stark mit diesem Volk beschäftigt hat, der sollte das auf jeden Fall tun!
Aber auch für alle anderen Fantasy-Freunde ist dieses Buch eine äußerst lohnende Investition. Es ist nicht kompliziert geschrieben, sehr spannend und kurzweilig. Wilde, detailiert beschriebene Kampfszenen wechseln mit witzigen Dialogen zwischen den Zwergen und auch den Menschen. Man bekommt einen guten Eindruck von der Welt in ihrer Gesamtanschauung, den verschiedenen Völkern in ihrer Mentalität, und überhaupt wurde sehr viel wert gelegt auf die Ausarbeitung der Charaktere, was durch viele kleine Nebenhandlungen, die gut in die Haupthandlung eingeflochten wurden, sehr gut umgesetzt wurde.
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Fazit:
Ein absolutes MUSS für jeden Zwergenfreund, und für Fantasy-Leser überhaupt. Und auch ein lohnendes Werk für Fantasy-Neulinge. Viel Spaß beim Lesen!!!!!
Gûlin
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Daten:
Markus Heitz
"Die Zwerge"
621 Seiten
Heyne Best.-Nr.: 06/9372
ISBN 3-453-87531-1
Preis: ?13,-
Die Biographie von Markus Heitz entstammt der Homepage von Markus Heitz: http://www.mahet.de weiterlesen schließen -
Auf jeden Fall ein Buch meiner persönlichen TOP 5
15.12.2003, 23:45 Uhr von
Friddl
Hallo YoPi's.Tja, was hab ich mir für hier vorgenommen:Ich werde Artikel schreiben, bei denen ich...Pro:
-Sehr packende und spannende Story -gelungene Charakterisierung der Zwerge -Viele interessante und spannende Charakter
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Dieses etwa 610 Seiten starke Werk des saarländischen Autors Markus Heitz ist ein Muss für jeden Fantasy- und vor allem Tolkienbegeisterten. Die dickköpfige Rasse der Zwerge ist spätestens seit der Verfilmung des 'Herrn der Ringe' jedem ein Begriff. Wer schon immer etwas mehr über diese dickköpfigen Wesen erfahren wollte, bekommt mit dem Buch 'Die Zwerge' die beste Möglichkeit. Charaktereigenschaften, wie Mut, Sturheit, Naivität, Handwerskunst und viele mehr werden in dem Buch ausreichend angesprochen und regen des öfteren zu einem Schmunzeln an. Aussagen wie 'Es gibt keine Überzahl an Gegnern, es gibt nur kleinere und größere Herausforderungen' (o.ä.) bestätigen die mutigen Gesellen in ihren Verhaltensweisen.
'Die Zwerge' ist von der ersten Seite an spannend (so beginnt es zum Beispiel gleich mit einer großen und blutigen Schlacht) und der Ausgang bleibt bis auf die letzten Seiten ungewiss. Des öfteren scheint der Auftrag der kleinen Gemeinschaft, das Feuer eines Drachen zu besorgen, um eine einzigartige Esse zu erzeugen, in welcher die Axt geschmiedet werden kann, um einen übermächtigen Zauberer zu vernichten, zu scheitern. Viele Schicksalsschläge und unvorhersehbare Geschehnisse bieten dem Leser stets Abwechslung und regen das 'emotionale Lesen' an. Einmal angefangen, ließt man das Buch in Kürze durch, um der spannenden Story weiter folgen und endlich den Ausgang erfahren zu dürfen. Das Buch ist den Kaufpreis von Eur 13,-- mehr als wert und wird sicher nicht nach den ersten 30 Seiten im Regal zustauben.
Ich kann das Buch aus voller Überzeugung an jeden empfehlen, der sich mit Fantasy auskennt, oder auch an den, der einen Einstieg in diese Welt wagen möchte. Viele verschieden Rassen wie Menschen, Elben, Orks, Einhörner und natürlich Zwerge und viele verschiedene Lokalitäten wie Städte, Höfe, Landschaften und Wälder werden detailiert beschrieben, sodass sich der Leser leicht in die Geschichte hinein versetzen kann.
Aus dem Buch:
Tapfer bewachen die Zwerge des fünften Stammes den Steinernen Torweg, um das geborgene Land, in dem Menschen, Zauberer und Elben in Frieden leben, vor den üblen Geschöpfen des Gottes Tion zu schützen. Doch eines Tages reicht die Kraft der Äxte nicht mehr aus: Orks und Oger stürmen in riesigen Horden das Tor. Das Tote Land drängt voran und bringt Siechtum und Tod über die tapferen Zwerge; wer auf seinem Boden stirbt, kehrt als untoter Sklave des Bösen zurück. Und zu allem gesellen sich die Albae, grausame Wesen voller Macht und Heimtücke. Der Steinerne Torweg fällt und mit ihm der letzte Zwerg aus dem Stamm des Fünften.
Tausend Sonnenzyklen später wehren sich die Menschen verzweifelt gegen die mörderischen Orks. Zwar haben die sechs großen Zauberer das Tote Land mithilfe von Magischen Schranken aufhalten können, aber unter den Herrschern des Geborgenen Landes befindet sich ein Verräter, und schon erobern Albea die Haine der Elben. In diesen unsicheren Zeiten macht sich der Zwerg Tungdil auf Geheiß des mächtigen Magiers Lot-Ionan, seines Ziehvaters, auf einen Botengang - der unversehens zu einem schicksalhaften Abenteuer auf Leben und Tod gerät...
Der Autor:
Markus Heitz, 1971 geboren, lebt als freier Autor und Journalist im Saarland. Sein Debütroman >Schatten über Ulldart< wurde von der Kritik als die Neuentdeckung in der deutschen Fantasy gefeiert. Darüber hinaus ist er Autor erfolgreicher Shadowrun-Titel. weiterlesen schließen
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