Pro:
zwei Displays, blau beleuchtet; Optik; gutes Zubehör, große Speicherkapazität
Kontra:
kein GPRS, keine Infrarotschnittstelle, externe Antenne, kleine Menüknöpfe
Empfehlung:
Ja
Welches Handymodell wähle ich zukünftig, beispielsweise wenn mein Laufzeitvertrag ausläuft, eine Frage, die auch ich mir derzeit stelle. Schon zur Cebit in Hannover habe ich mich mit den neuesten Handymodellen beschäftigt, derzeit teste ich munter verschiedenste Modelle durch und da ich von dem LG-510 w recht angetan war, habe ich mir nun einmal das LG-600 genauer angeschaut. Auch dieses kleine blaue Wunder möchte ich an dieser Stelle ein bisschen genauer darstellen.
*** Design & technische Daten ***
Wie ich auch schon beim LG-510 w schrieb, muss man den Designern aus dem Hause LG Electronics ein rundum gutes Zeugnis ausstellen. Die von ihnen entworfenen Handys wissen vor allem optisch zu überzeugen und wenn es nur um die Optik ginge, wäre LG für mich erste Wahl.
Das Klapphandy im Dualband-Modus (es funkt auf den Frequenzen 900 von T-Mobile & Vodafone sowie 1800 von Eplus & o2) überzeugt mich insbesondere durch seine zwei (!) Displays. Ja, richtig gelesen, es bietet nämlich nicht nur ein Display auf der Innenseite der Klappe sondern auch ein kleines Display auf der Außenseite. Auf dem kleinen rechteckige Display kann der Benutzer jederzeit, gerade auch wenn das Handy zugeklappt ist, Uhrzeit und Datum ablesen. Doch das ist noch lange nicht alles: Auch die noch verbleibende Akkuleistung, die Netzversorgung sowie die Nummern der eingehenden Anrufe oder auch Textmeldungen können über das 96 x 12 Pixel kleine Display abgelesen werden. Eine wahre Innovation, die sich LG Electronics hier hat einfallen lassen. Das deutlich größere Display auf der Innenseite bietet Platz für sieben Zeilen bei 128 x 90 Pixel und erleichtert das Lesen von SMS und WAP-Seiten im Vergleich zum kleinen Frontdisplay natürlich ungemein.
Neben den Funktionen überzeugt und beeindruckt mich aber insbesondere immer wieder der Farbton in denen die Displays erleuchten. Das indigoblau empfinde ich als deutlich angenehmer als die bernsteinfarbenen Displays von Siemens oder die grünlich beleuchteten Displays der Nokia-Modelle.
Dem mit einer Größe von rund 85 Millimetern nicht zu kleine, aber auch nicht zu große und mit 95 Gramm angenehm leichte Handy muss aber leider negativ angerechnet werden, dass es nicht über eine in das Handy integrierte Antenne verfügt. Stattdessen ragt die Antenne an der rechten oberen Seite heraus.
Die Akkuleistung (übrigens ein Lithium-Ionen-Akku mit 720 mAH) liegt im akzeptablen und guten Bereich. Laut Händlerangaben kann man 2.5 Stunden dauerhaft telefonieren (ich habe leider nicht das Geld um dies wirklich testen zu können) und auch die Standby-Zeit von rund 150 Stunden ist durchaus akzeptabel. Hier bin ich allerdings nie über 110 Stunden hinausgekommen ? was aber vermutlich auch damit zusammenhängt, dass ich einem versorgungsschwachen Funkbereich wohne.
*** Menüführung & eigene Erfahrung ***
Macht das Handy optisch einen noch so guten Eindruck, im Praxistest wurde ich bereits frühzeitig negativ durch die ergonomisch schlecht angeordneten Tasten überrascht. Der Druckpunkt ist ähnlich wie bei meinem Siemens SL45 nicht optimal und insbesondere die Menütasten sind viel zu klein geraten.
Der Menüumfang ist trotzdem mit dem eines Businesshandys vergleichbar. Ein WAP-Browser und eine Texteingabehilfe erweisen sich als hilfreich bei der täglichen Nutzung. Als Vielschreiber von SMS ist mir insbesondere die hohe Speicherkapazität an Kurzmitteilungen aufgefallen. Insgesamt bietet das Mobiltelefon Platz für 125 Nachrichten und darüber hinaus für im integrierten Adressbuch Platz für bis zu 500 Rufnummern. Praktisch darüber hinaus: Ähnlich wie bei Siemens kann man hier auch gleichzeitig Emailadresse abspeichern, man hat quasi alles auf einen Blick im Adressbuch parat, sehr übersichtlich. Von den bis zu 500 Einträgen lassen sich maximal 20 mit einer Voice-Dial-Funktion versehen. Heißt im Klartext: Man kann eine Telefonverbindung aufbauen indem man dem Handy den gewünschten Namen einfach vorspricht.
Neben diesen Funktionen verfügt das Handy wie heutzutage nahezu jedes Modell dieser Klasse über einen Vibrationsalarm (insbesondere in Sitzungen sehr dienlich), über eine Auswahl von insgesamt 30 Klingeltönen und einen integrierten Organizer samt Taschenrechner, Kalender und Weltzeituhr. Für die Abwechslung zwischendurch besteht die Möglichkeit eines von fünf Spielen abzurufen.
Erfreulicherweise stimmt den Käufer dieses Handys auch das Zubehör zufrieden. Im Kaufpreis enthalten: ein Headset, ein Ladegerät (Reiseadapter) sowie ein kleiner Gurthalter.
Eindeutig negativ muss man jedoch anmerken, dass das Handy weder über eine Infrarotschnittstelle verfügt (Datenkommunikation mit einem Laptop also ausgeschlossen) noch unterstützt es einen schnellen Datenaustausch via GPRS oder HSCSD
*** Preis ***
Nachdem das Handy zur Einführung wie bei allen Modellen üblich deutlich überteuert war, ist es inzwischen schon halbwegs erschwinglich ? aber immer noch nicht zu den Billigmodellen zu zählen. Ohne Vertrag muss man als Käufer noch immer zwischen 200 und 240 Euro auf den Tisch legen. Bei getmobile.de werden 219 Euro, bei handy.de 229 Euro fällig. Mit Vertrag ist es wie bereits angedeutet ab 0 Euro zu haben, hier kommt es teilweise darauf an, welcher Tarif ausgewählt wird. Bei getmobile.de kann ich empfehlen einen E-Plus-Vertrag (Time&More 20) abzuschließen, auch hier kostet das Mobiltelefon dann keinen Cent.
*** Fazit ***
Der Neupreis ist akzeptabel, aber nicht als preiswert zu bezeichnen. Bei Vertragsabschluss ist das Gerät jedoch deutlich billiger zu bekommen ? im Internet bei einzelnen Anbietern (Geheimtipp: Hutchison Telecom) sogar für 0 Euro. Es steht in Konkurrenz zu den Modellen C45 und 3310 von Siemens und Nokia und ist somit als hoch entwickeltes Mittelklassmodell zu bezeichnen. weiterlesen schließen
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