Neue Nationalgalerie Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- die Bilder, der Eintrittspreis, nette Leute
- außergewöhnlich und einmalig
Nachteile / Kritik
- das eeeeewige Warten
- zuviele Leute
Tests und Erfahrungsberichte
-
-° Von außergewöhnlichen Bilder uns ewigem Warten -> das MoMA in Berlin °-
26.07.2004, 14:52 Uhr von
StarlightII
+++ ... von der Messe erholt - nun geht die Uni wieder los ... +++4Pro:
die Bilder, der Eintrittspreis, nette Leute
Kontra:
das eeeeewige Warten
Empfehlung:
Ja
Hallöchen ihr Lieben!
Heute möchte ich mich mal wieder auf ein neues Gebiet wagen – und über das MoMA in Berlin schreiben, das dort gerade in der Zeit vom 20. Februar bis 19. September 2004 gastiert.
Da ich mit meinem Freund von Donnerstag bis Sonntag bei meiner Tante in Berlin war und zudem eine große Kunstliebhabern bin, konnte ich mit das MoMa natürlich nicht entgehen lassen.
-° Das MoMA °-
Das Museum of Modern Art aus New York gastiert nun schon seit Februar diesen Jahres in der Neuen Nationalgalerie in Berlin unweit von Sony Center entfernt. 200 der bedeutendsten Meisterwerke des Museum of Modern Art werden dort ausgestellt. Unter folgender Adresse kann das MoMA in Berlin angeschaut werden:
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin-Tiergarten, Kulturforum-Potsdamer
Platz. Anfahrt : U-/S-Bahn Potsdamer Platz
U1 Kurfürstenstraße
U2 Mendelssohn-Bartholdy-Park
Bus 129/148/200/248/348
-° Neue Nationalgalerie °-
„Die Neue Nationalgalerie, nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe erbaut, wurde 1968 als erstes Museum am Kulturforum eröffnet. Es vereinigte die im Westteil der Stadt verbliebenen Bestände der Sammlung der Alten Nationalgalerie mit der Sammlung der Galerie des 20. Jahrhunderts. Nach der Wiedervereinigung erforderten die zusammengeführten Bestände der Nationalgalerie eine Neuordnung.“
Am 15. September 1968 wurde sie schließlich eröffnet. Die erste Ausstellung in der oberen Halle galt Piet Mondrian. Die Neue Nationalgalerie gleicht einem großen Glaswürfel mit schwarzem Dach, der schon von weitem gut zu sehen ist. Umgeben ist das Gebäude von einem riesigen Betonplatz und vereinzelten Bäumen. Rund um den Platz sind erhöhte Betonblöcke gebaut wurden, die sich bestens zum Liegen, Sitzen und Sonnen eignen. Schaut man bei der Hinterseite des Einganges einmal nach unten ist ein schöner, einbetonierte kleiner See zu sehen, den man von Untergeschoss des Galerie noch besser sehen kann. Bedenklich fand ich diese nur wenig erhöhten Sitzgelegenheiten schon, denn keine Absperrung verhindert das mögliche Herunterfallen, vor allem auf Seiten des kleinen Sees. Bei kleinen Kindern muss man dort wirklich auf der Hut sein. Alles in allem ist weder die Neuen Nationalgalerie noch der sie umgebene Platz als schön zu bezeichnen. Der Beton wirkt sehr hart und kühl.
-° Das MoMA, New York °-
Als einzige Station in Europa gastiert das MoMA New York sieben Monate lang in Berlin.
Der Grund, warum gerade Berlin als Gastort ausgesucht wurde, lässt sich leicht erklären:
„ im Berlin der 20er Jahre hat diese einzigartige Museumssammlung ihre geistigen Wurzeln. Dort, im ehemaligen Kronprinzenpalais Unter den Linden, in der Abteilung der neuen zeitgenössische Kunst der Nationalgalerie, entdeckte der legendäre erste Direktor des Museum of Modern Art, Alfred H. Barr Jr., die aktuelle Kunst seiner Zeit und fasste den Entschluss, in New York das beste Museum der Moderne zu gründen. Dieser zeigt die Ausstellung „Das MoMA in Berlin“, die mit den heroischen Malern der Jahrhundertwende beginnt. Cézannes Jüngling „Der Badende“ (ca. 1885) hängt neben van Goghs furioser „Sternennacht“ (1889) und Rousseaus geheimnisvollem „Traum“ (1910).“ Weite Künstler sind u.a. Pablo Picasso und Henri Matisse, Léger, Malewitsch und Mondrian mit der „Komposition Nr. 1“ von 1926. Fehlen darf da natürlich auch nicht der Surrealismus mit Dali als Vertreter, eben so wenig wie Miró und Tanguy. Viele weitere Künstler sind zu finden, nachfolgend natürlich auch die Pop-Art (Über Roy Lichtenstein habe ich meine Facharbeit geschrieben) mit einigen ihrer Vertretern wie Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Claes Oldenburg und Jasper Johns.
„Die Ausstellung der Sammlung des MoMA endet jedoch mit dem Werk eines deutschen Künstlers, mit Gerhard Richters Zyklus zur Roten Armee Fraktion, dem „18. Oktober 1977“ von 1988.“ Als „Großüberschrift“ werden die gezeigten Werke der Maler dem Kubismus und der Abstrakten Kunst zugeordnet, der Fantastische Kunst, dem Dada und dem Surrealismus,
den Neuen Menschenbildern, der Neuen amerikanischen Malerei, der Kunst des Realen und dem Offenen Ende. Die entsprechenden Künstler können unter www.das-moma-in-berlin.de nachgelesen werden.
-° Die Öffnungszeiten °-
Di/Mi 9-18 Uhr
Do/Fr 9-22 Uhr
Sa 10-22 Uhr
So 10-20 Uhr
Allerdings sind die Besucher schon weit früher als die Öffnungszeiten schon vor der Galerie und warten auf den Einlass. Dazu aber später mehr!
Infoline: Tel. 0180 - 522 10 34 (0,12 €/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom
-° Eintrittspreise °-
Di-Fr 10 Euro/5 Euro ermäßigt, Sa/So 12 Euro/6 Euro ermäßigt
Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres haben freien Eintritt
Ermäßigung für Schüler, Studenten, Grundwehr- und Zivildienstleistende, Arbeitslose, Schwerbehinderte gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises sowie Besitzer einer
Jahreskarte Plus.
Zudem gibt es doch VIP-Karten. Diese Karten können vorher vorbestellt werden, sodass man nicht in der ewig langen Warteschlange anstehen muss. Eine Karte kostet dann allerdings 27 € und ist nur zu bestimmten Zeiten einsetzbar.
Die Preise finde ich vollkommen in Ordnung in Anbetracht der Tatsache, dass 200 Bilder des MoMA aus New York gezeigt werden.
-° Audio Führung °-
Zudem kann man eine Audio Tour in deutscher, englischer und französischer Sprache wählen, die vermutlich (wir haben es nicht getestet), Informationen zu bestimmten Bildern gibt. Ein Bild, zu dem man sich etwas anhören kann ist mit einer Art „Play-Knopf-Symbol“ auf der Informationskarte des jeweiligen Bildes beschriftet. Verständlicherweise ist nicht jedes Bild erklärt! Kosten: 4 Euro/3 Euro ermäßigt
-° Unsere Erlebnisse und Eindrücke des MoMAs °-
Zunächst wollten wir am Donnerstag zu dieser Ausstellung gehen. Vom Sony Center (Potsdamer Platz) gingen wir direkt die Potsdamer Str. hinunter. Schon auf den Grünstreifen n der Fahrbahnmitte waren die Schaukästen mit Bildern des MoMAs zu sehen, also gingen wir wohl in die richtige Richtung. Von weitem sahen wir dann auch schon die pinkfarbenen Kassencontainer, vor denen sich schon eine recht lange Menschenschlange gebildet hatte. Ich stellte mich also im Regen (ohne Schirm!) dort an, mein Freund wollte sich vor der Galerie schon einmal in die Schlange einreihen. Nach ca. 15 Minuten kam er allerdings zurück und meinte, dass es wohl mind. 3-4 Stunden dauern würde bis wir überhaupt reinkämen, und da es in Strömen regnete und wir keinen Schirm dabei hatten und ziemlich froren, entschieden wir uns dafür, am nächsten Morgen gleich vor der Öffnung dort zu sein. Gesagt, getan. Am nächsten Morgen ging es um 8 Uhr aus dem Haus, sodass wir ca. 10 Minuten vor 9 (die Öffnungszeit am Fr ist ab 9 Uhr!) bei der Neuen Nationalgalerie eintrafen. Aber die Schlage vor dem Kassencontainer war bereits so lang wie am Vortag. Mein Freund stellte sich an der Schlagen vor dem Eingang an. Als ich endlich bezahlen konnte, las ich am Kassencontainer, dass eine Wartezeit von 6-7 Stunden bevorstehe- ich habe es aber nicht wirklich geglaubt. Nachdem ich nun die Karten erworben hatte, machte ich mich auf die Suche nach meinen Freund. Die Menschenschlange ging bereits 2x mit großem Schlenker um die Glasgalerie herum. Das konnte ja heiter werden. Es waren bestimmt 2000 Leute, die dort ebenfalls warteten. Zu Beginn ging es recht zügig vorwärts, doch nach ca. 2 Stunden waren wir gerade einmal am Schlenker angekommen, sodass wir noch einmal das gesamte Gebäude umrunden müssten. Aber da das Wetter richtig schön war, taten wir uns auch das an. Während der Wartezeit wurden von den Veranstaltern Ikea-Sitzhocker verliehen, für einen Euro plus 10 Euro Pfand, welchen man am Eingang zurückbekommen sollte, konnte man eine Sitzgelegenheit ergattern. Zum Glück hatten wir uns ein Handtuch mitgenommen, sodass wir uns immer abwechselnd in die Sonne legen konnten. Zwischendurch wurden noch Laugenbrezeln verkauft, auch 2 Musikgruppen unterhielten die Wartenden, um die Zeit schneller rumgehen zu lassen. Getränke konnten an einem Stand des Café „Einstein“ erworben werden. Da man bei so lange Wartezeit auch mal auf die Toilette muss, wir aber beim MoMA direkt keine gefunden hatte (-) wurde damit auch die Wartezeit überbrückt, indem wir zum Sony Center zurückliefen oder in den Arkaden abwechselnd etwas aßen.
Nach geschlagenen 5 ½ Stunden waren wir nun auf der Endstrecke. Eine wirklich gute Band spielte Musik, sodass wir wieder fröhlicher wurde und schließlich nach 6 Stunden und 10 Minuten endlich die Galerie betreten konnten. Man, das war eine Wartezeit!
Zunächst sollten Mäntel, Rucksäcke, Fotoapparate etc. an der Garderobe abgegeben werden. Nur eine kleine Handtasche durfte mit reingenommen werden. Nun waren wir also in dem Glaswürfel. Mussten uns dann erst einmal umschauen, wo es genau zu der Ausstellung ging. Wir folgten dann den anderen Besuchern die Treppe hinunter und gelangten zur sehnsüchtig erwarteten Ausstellung. Nun hieß es nichts wie rein in den Eingang.
Nach und nach schauten wir uns die wundervollen Bilder der vielen unterschiedlichen Künstler an. Dabei ist die Übersichtlichkeit des Galeriegebäudes nicht ganz so gut, man verliert leicht den Überblick, in welcher Ecke man schon war. Wie schon erwähnt sind die Bilder nach den entsprechenden Epochen geordnet. Jedes Bild hat seinen Maßen nach einen gerechten Platz erhalten und wird entsprechend damit gewürdigt. Mit welchen Bilden es beginnt und in welcher Reihenfolge wir welche Bilder gesehen haben, werde ich an dieser Stelle nicht erwähnen, denn ich möchte euch nichts vorwegnehmen, falls ihr das MoMA auch besuchen solltet. Mein Freund lief relativ ziellos durch das Gebäude, da er sich nicht so für Kunst interessiert, aber ich schaute mir die meisten Bilder, die mich interessierten, sehr genau an. Am längsten schaute ich mir die Pop-Art-Bilder an, wobei ich das Bild „Die grüne Zielscheibe“ (Green Target, 1955) von Jasper Johns sehr interessant fand, da wir auch gerade einen „MoMAnizer“ erwischten (das sind Leute der Galerie, die mit pinkfarbenen T-Shirt herumlaufen und fragenden Gästen Rede und Antwort zu Bilder stehen).
Das Bild schaut zunächst wie mehrer große, grüne Kreise aus, welche nach und nach mit dem Pinseln und anderen Utensilien gemalt wurden. Doch ganz so einfach macht sich Johns dieses nicht. Der Untergrund für sein Bild ist eine vermutlich normale Zielscheibe in schwarz-weiß, die leicht erhaben aussieht. Die Technik dieses Bilder ist aber eine ganz andere: nämlich Enkaustik auf Zeitung und Stoff über Leinwand. Was ist nun Enkaustik?
„Enkaustik, Maltechnik, die die Pigmente durch reines Wachs bindet; hart oder flüssig aufgetragene Wachsfarben, die dann mit einem heißen Eisen-Spachtel bearbeitet werden. Die E. wurde in der griech. Antike hervorgebracht (4. Jh. v.Chr.); berühmt sind die Mumienporträts aus dem 1. und 4. Jh. aus Al Faijum; außerdem sind noch einige auf dem Sinai entstandene frühchristl. Ikonen erhalten. Diese Technik der E. wurde v.a. im 19. Jh. wiederbelebt.“ (www. http://www.infobitte.de/free/lex/artsLex0/e/enkaustik.htm)“
Somit liegt es im Interesse von Johns, diese Zielscheibe lange haltbar zu machen, denn er sieht sie vermutlich als etwas Vergängliches an, das er jedoch wahren möchte.
Der erste Eindruck wird also enttäuscht: das Bild wurde in sorgsamer Kleinarbeit und einem langwierigen Prozess hergestellt und nicht nur als grüne Farbkreise einfach so dahin aufgetragen.
Sehr faszinierend fand ich ebenfalls die Bilder des Surrealismus, und dabei vor allem das Bild „ Die erleuchteten Vergnügungen“ aus dem Jahre 1929 von Salvador Dali. Dieses Bild enthält unzählige Kleinigkeiten, die man entdecken kann, vor allem, das es sich um ein Bild aus Öl und Collage auf Karton handelt. Man muss schon ganz genau hinsehen um zu erkennen, welches Bildelement nun gemalt und welches aufgeklebt wurde.
Auch die Bilder Vincent van Goghs fand ich unbeschreiblich schön und sehr interessant.
Endlich fanden wir dann auch die Bilder Lichtensteins, wobei dort nur 3 (ich glaube, es waren drei, bei der Anzahl an Bildern verwechselt man schon einmal schnell etwas) ausgestellt wurden, was ich sehr schade fand. Unter anderem gab es dort „Mädchen mit Ball“ (1961) und „Ertrinkendes Mädchen“ (1963) zu sehen. Es hätte mich sehr gefreut, dort eins seiner letzen Bilder zu sehen, vor allem eine der „Nudes“, über die ich meine Facharbeit geschrieben habe oder aber eines der „Interiors“ zu sehen.
Am Schluss der Ausstellung waren schließlich noch sehr faszinierende Bilder eines mir unbekannten Künstler zu sehen, bei dem Tote abgebildet waren, wobei die Bilder wie verwackelte oder verwischte Fotografien aussahen – einfach fantastisch.
Alles in allem sind die ausgestellten Bilder sagenhafte Kunstwerke, die zum Schwärmen und Träumen, aber auch zum Nachdenken und Philosophieren anregen. Bei einigen Kunstwerken fragt man sich schon, ob es sich dabei wirklich um Kunst handelt, wenn dort einfach eine schwarze große Fläche zu sehen ist. Bei manchen dieser Bilder ist es sinnvoll, einmal seitlich auf das Bild zu schauen, meist sieht man dort, dass es unterschiedliche Farbflächen sind, die aus irgendwelchen Gründen beim geraden Betrachten eine simple schwarze Fläche erzeugen.
Auch die Größen manchen Kunstwerke, vor allem Monets Seerosenbild, lassen einen wirklich staunen, denn in so riesigen Dimensionen habe ich noch nie in Bild gesehen. Es ist schon etwas vollkommen anderes, ob man die Bilder in einem Buch oder auf einem Plakat sieht, oder ob das Original vor einem hängt...
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten :o)
Nach ca. 2 Stunden hatten wir die Ausstellung dann ganz angeschaut, wobei ich sagen muss, ich hätte auch noch 3 Stunden länger dort bleiben können um mir einiges Erklärungen zu einigen Bildern anzuhören, doch das wollte ich meinem Freund nach der langen Wartezeit dann nicht mehr antun, denn dann hätte er sich sicher gelangweilt.
Trotz des hohen Besucherandrangs war es im „Innenraum“ der Galerie nicht zu überfüllt, man konnte nach wenig Wartezeit ein Kunstwerk genau von vorne betrachten oder eben so, wie man wollte. Das empfand ich recht angenehm, denn hier noch einmal so ewig warten hätte einen dann doch den letzen Nerv geraubt. Man musste z.T. halt etwas aufpassen, dass man beim Zurücktreten niemanden über den Haufen trat, aber selbst wenn man mal einen anstieß oder jemandem aus Versehen auf den fuß trat, waren alle mehr als freundlich und verziehen einem :o)
Am Ende der Ausstellung konnte man über den Flur entweder noch zum Museumsshop gehen, um diverse Souvenirs des MoMAs, Poster einiger Bilder, Postkarten oder andere witzige Dinge wie z.B. ganz tolle bunte Frühstücksbrettchen kaufen. Allerdings sind hier die Preise relativ hoch. Auf der anderen Seite ist schließlich noch ein Café, in dem man sich nach der Ausstellung etwas ausruhen und gemütlich Kaffeetrinken kann, was wir allerdings nicht gemacht haben. Um die schönen Bilder nicht zu vergessen, kann im Museumsshop, an einem Stand mittig des Flures und draußen an den Kassencontainern ein Katalog für 29 bzw. 30€ erworben werden, der angesichts meines schon recht knappen Budgets nicht mehr gekauft werden konnte :o( Allerdings habe ich im Internet gelesen, dass man ihn auch so in der Buchhandlung erwerben kann. Ich weiß allerdings nicht, ob dem wirklich so ist.
Nun gingen wir die Treppen zur Garderobe wieder hinauf, holten unsere Sachen und verließen das Gebäude. Die Besucherschlage hatte sich mittlerweile sehr verkürzt, zu unserem Ärger, da wir extra so früh aufgestanden sind, um nicht so lange warten zu müssen.
Uns wurde schließlich gesagt, es wäre sinnvoll, um die Mittagszeit oder am Abend das MoMA zu besuchen – toll, hinterher bringt es uns das auch nicht mehr *grummel*
Naja, wie dem auch sei, nun wisst wir, dass, falls ihr dort einmal hinfahren wollt, ihr nicht früh morgens und vor allem nicht am Wochenende hingehen solltet, es sei denn, ihr habt Lust, auch 6 Stunden zu warten *gg*
-° Fazit °-
Was soll ich noch großartig sagen?! Jeder, der auch nur ein wenig Interesse an Kunst hat, sollte sich diese sagenhafte Ausstellung nicht entgehen lassen, vor allem, da sie hier in Berlin gastiert und man nach Amerika ja nun doch nicht so häufig kommt, um solche tollen Bilder im MoMA New York zu sehen. Die anfängliche Problematik mit der Orientierung legte sich schnell, da die Bilder schon säuberlich ihren Epochen zugeordnet sind und in ihrer Zusammengehörigkeit sich auch in einer zugewiesenen „Ecke“ befinden. Auch die Helligkeit der Galerie ist fast immer gerade richtig, sodass man die Bilder sehr schön betrachten kann. Die Bilder, die auf der Fensterseite zu kleinen einbetonierten „See“ hängen, kann man aufgrund der Sonnenspiegelung leider nicht so gut betrachten. Die ausgestellten Bilder haben mich wirklich fasziniert und mein Interesse an Kunst noch weiter gestärkt – außerdem kann ich nun meiner Lehrerin vorhalten, dass ich das MoMA gesehen habe *g*
Der Preis, vor allem die 5 Euro als Schüler, finde ich sehr günstig und hätte bei weitem höhere Preise erwartet. Also Leute, der Besuch lohnt sich wirklich!! Ich kann euch das MoMA in Berlin nur wärmstens empfehlen – ziehe aber aufgrund der eeeeewigen Wartezeit einen Stern ab und vergebe somit 4 wundervolle Sternchen :o)
Ich hoffe, ich konnte mit meinem Bericht euer Interesse wecken und euch ein paar nette Informationen dazu geben. Da es mein aller ersten „Museums“-Bericht ist, habt etwas Nachsicht mit mir – für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich gern zu haben!
PS: Die Zitate stammen von der Seite www.das-moma-in-berlin.de Dort könnt ihr euch noch weiter informieren!
Danke fürs Lesen, Bewerten und eventuelle Kommentare!
StarlightII am 26.o7.2oo4 für Ciao
am 26.o7.2oo4 für Yopi weiterlesen schließen -
-
Das MoMA in Berlin
Pro:
außergewöhnlich und einmalig
Kontra:
zuviele Leute
Empfehlung:
Ja
***Das MoMA in Berlin***
Adresse:
Neue Nationalgalerie - Potsdamer Straße 50 - 10785 Berlin-Tiergarten - Kulturforum-Potsdamer Platz
Öffnungszeiten:
Di/Mi/So 10-18 Uhr
Do/Fr/Sa 10-22 Uhr
Preise:
Di-Fr 10 Euro/5 Euro ermäßigt
Sa/So 12 Euro/6 Euro ermäßigt
Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres haben freien Eintritt
Schulklassen 1 Euro pro Schüler
Ermäßigung für Schüler, Studenten, Grundwehr- und Zivildienstleistende, Arbeitslose, Schwerbehinderte
gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises sowie Besitzer einer Jahreskarte Plus
Audio Führung:
Antenna Audio Tour in deutscher, englischer und französischer Sprache 4 Euro/3 Euro ermäßigt
Anfahrt:
U-/S-Bahn Potsdamer Platz
U1 Kurfürstenstraße
U2 Mendelssohn-Bartholdy-Park
Bus 129/148/200/248/348
Besondere Hinweise:
Rauchverbot
Fotoverbot
Taschen sind abzugeben
Die umfangreichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen des Museums (MoMA) in New York machen es möglich, dass in der Ausstellung „Das MoMA in Berlin“ eine Reihe von Werken zu sehen sind, die äußerst selten reisen und international daher nur wenig bekannt sind. Mit über 200 Werken gastiert die berühmteste Sammlung der Welt - die des Museum of Modern Art, New York - sieben Monate in Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie in Berlin - als einziger Station in ganz Europa.
***200 Meisterwerke des 20. Jahrhunderts***
Die Ausstellung „Das MoMA in Berlin“, die mit den heroischen Malern der Jahrhundertwende beginnt. Cézannes Jüngling „Der Badende“ (ca. 1885) hängt neben van Goghs furioser „Sternennacht“ (1889) und Rousseaus geheimnisvollem „Traum“ (1910). Es folgen mit umfassenden Werkkomplexen die beiden Protagonisten des 20. Jahrhunderts, Pablo Picasso und Henri Matisse. Ein Leben lang in rivalisierender Freundschaft verbunden, war der um zehn Jahre ältere Matisse für Picasso der einzige Ebenbürtige unter den lebenden Künstlern. Von Matisse' „Der Tanz“ (1909) geht es zu Picassos „Drei Musikanten“ (1921) und Légers großem Gemälde „Drei Frauen/Le Grand déjeuner“ (1921). Gleichzeitig sind die Metaphysiker des Jahrhunderts vertreten, Malewitsch mit seiner „Suprematistischen Komposition: Weiß in Weiß“ von 1918 und Mondrian mit der „Komposition Nr. 1“ von 1926.
Einen weiteren Höhepunkt bildet der Surrealismus. Neben Gemälden von Miró, Tanguy und Dalí mit seiner „Beständigkeit der Erinnerung“ (1931) beschreiben die „Readymades“ von Marcel Duchamp und die „Phantastische Pelztasse“ von Meret Oppenheim (1936) eine absurde Welt, in der alles möglich ist. Aus ihr, respektive aus der Begegnung der aus Europa vor den Nationalsozialisten geflüchteten Künstler mit den jungen amerikanischen Malern, entstand die für die zweite Hälfte des Jahrhunderts richtungweisende New Yorker Schule. Jackson Pollocks „Number I“ (1948) hat ebenso wie Barnett Newmans „Broken Obelisk“ (1963 - 69), der die Besucher vor der Nationalgalerie begrüßen wird, und Robert Motherwells „Elegie für die spanische Republik“ Geschichte geschrieben. Mit der Pop Art, mit Jasper Johns, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Claes Oldenburg etc. setzt sich der Siegeszug der amerikanischen Kunst bis heute fort.
Die Ausstellung der Sammlung des MoMA endet jedoch mit dem Werk eines deutschen Künstlers, mit Gerhard Richters Zyklus zur Roten Armee Fraktion, dem „18. Oktober 1977“ von 1988.
Der Katalog zur Ausstellung bildet auf 375 Seiten alle Werke der Ausstellung mit großen, farbigen Tafeln ab und ist für 29 Euro im MuseumShop erhältlich, wie ich finde ein stolzer Preis für eine ungebundene Sammlung (ähnlich dem Otto und Quelle-Katalog). Im MuseumsShop erhält man auch noch viele kleine und teurere Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Ich habe mir das Mitbringen aus Kostengründen gespart;-).
***Zum Erlebnis***
Wenn man weiß, wo die Nationalgalerie ist bzw. ich mit Hilfe des Stadtplanes fand die MoMA ohne Probleme. Um Parkgebühren zu Sparen, suchte ich in einer Seitenstrasse am Potsdamer Platz einen Parkplatz und lief ein paar Minuten, es sind aber auch unzählige Parkhäuser in der Nähe der Nationalgalerie, aufgefallen ist mir das Parkhaus der Philharmonie fast nebenan.
Ich wählte einen Wochentag und zwar den Donnerstag, eine kluge Entscheidung, wie sich beim Nahen an die Galerie herausstellte. Eine ewig lange Schlange stand da :-(, gezählt habe ich aber nicht ;-) .
Die Eintrittskarten kauft man sich an einem Kiosk, bevor man sich in die Reihe stellt, man muß sich also vorher darüber im Klaren sein, ob man sich anstellen will und durchhält. Die Kartenverkäufer sind sehr nett. Neben dem Kiosk kann man sich einen Kaffee im Pappbecher mitnehmen oder erst später holen, wenn man durchgefroren ist ;-). Ich stand eine Stunde an, es war a...kalt! Also WARM ANZIEHEN!
Wenn man sich allmählig der Drehtür nähert, hat man es fast geschafft - man kommt ins Warme . Dort gibt man seine Garderobe ab und die Taschen (alles kostenlos - ich war erstaunt!), auch kleinere Handtaschen sind nicht gestattet, mit in die Räume zu nehmen. Finde ich persönlich etwas übertrieben, aber bitte. Man geht dann über eine Treppe nach unten, wo sich ein Cafe, der Shop und die Ausstellung befinden. Die Anordnung der Kunstwerke ist etwas verwirrend, es gibt keinen sogenannten Faden (wie bei IKEA), es ist selbst ein Weg zu finden, um alle Werke sehen zu können. Die Ausstellung ist in einen großen Raum und zwei weitere, kleinere, davon abgehende Räume, unterteilt. Wie gesagt, etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist unzählig viel Personal vorhanden, das darauf achtet, dass niemand die Bilder oder Skulpturen berührt, nicht um Auskünfte zu geben.
In der Ausstellung herrscht striktes Fotografierverbot, leider kein Handyverbot, sodass es an jeder Ecke klingelt, auch werden zu viele Leute herein gelassen und es kommt an einigen Gemälden zu wahren Massenansammlungen. Das Publikum ist sehr gemischt. Die Maler und Werke habe ich ja oben schon aufgeführt.
***Fazit meines Besuches***
Etwas enttäuscht war ich schon, weil teils sehr unbekannte Werke zu sehen sind, man keine richtige Zeit oder Ruhe zum Betrachten findet.
Aber vielleicht ändert sich das auch noch, ich war ja eben in der ersten Woche der Eröffnung.
Trotzdem lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall!!! weiterlesen schließen -
Das 20. Jahrhundert in Bildern
03.06.2003, 15:31 Uhr von
Kikakeks
Ich bin Kika, 23 Jahre und wohne seit einigen Jahren in Berlin. Ich verreise gern, mag Sterne b...Pro:
Eintrittskarte ist eine Tageskarte und gilt in allen Staatlichen Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin.
Kontra:
s. Text
Empfehlung:
Ja
Die Neue Nationalgalerie wurde nach Plänen des Architekten Ludwig Mies van der Rohe im Jahre 1968 errichtet. Sie ist Teil des, nahe am Potsdamer Platz gelegenen, Kulturforums.
Für einen Besuch sollten mindestens 90 Minuten eingeplant werden.
Betritt man die Neue Nationalgalerie, so gelangt man als erstes in einen sehr dunklen, kaum beleuchteten Raum, in dem sich Kasse und Garderobe befinden.
Bevor man die Ausstellungsräume betreten darf, muss man sich zweimal anstellen, da es an der Kasse nicht möglich ist, gleichzeitig die Garderobe abzugeben, obwohl sich das Personal dafür hinter der gleichen Theke befindet.
Das Obergeschoss des zweigeschossigen Baus steht als lichter Ausstellungspavillon auf einer das Gebäude weit umlaufenden Terrasse. Die transparenten Glaswände sind von einem schweren, auf Säulen ruhenden Stahl überdacht, der die Grundfläche des Baus überragt.
Die eigentlichen Ausstellungsräume der Sammlung „Kunst und Plastik des 20. Jahrhunderts“ liegen im Untergeschoss, das über zwei symmetrisch verlaufende Treppen erreicht wird. Im rückwärtigen Teil des Untergeschosses erreicht man den „giardino segreto“, den durch eine Mauer separierten vom Obergeschoss einzusehenden Skulpturengarten.
Folgt man der Treppe, die sich direkt neben der Kasse befindet, so gelangt man in einen Raum des Untergeschosses, in dem ein Buchshop untergebracht ist. Von dort gelangt man dann durch eine Tür in die Ausstellung.
Die Ausstellungsstücke werden in verschieden Räumen, die selten durch eine Tür voneinander getrennt sind, präsentiert. Jedem Raum ist eine bestimmte Kunstepoche zugeordnet.
Schwerpunkte der Sammlung des 20. Jahrhunderts bilden Arbeiten von Künstlern des Kubismus, des Expressionismus, des Bauhauses und des Surrealismus.
Die klassische Moderne beginnt mit Arbeiten von Hodler und Munch. Die Sammlung expressionistischer Malerei umfasst Werke von Kirchner, Heckel, Nolde, Mueller und Schmidt-Rottluff.
Arbeiten von Picasso, Gemälde von Juan Gris und Fernand Léger sowie eine Skulptur von Laurens illustrieren die Entwicklung des Kubismus.
Ein weiterer Raum ist dem Dadaismus gewidmet. In ihm kann man Werke von Arp und Schwitters bewundern.
Malerei am Bauhaus wird repräsentiert von Paul Klee, Lyonel Feininger und Oskar Schlemmer. Weiterhin sind Werke von Georg Grosz, Max Beckmann und Otto Dix zu sehen.
Aspekte der surrealistischen Malerei zeigen die Arbeiten von Max Ernst, de Chirico, Dali, Miro und Magritte. Gemälde von Baumeister, Wols, Soulages und Nay dokumentieren die Nachkriegskunst Europas.
Neben Arbeiten der Künstlergruppe "Zero" wird die amerikanische Farbflächenmalerei u. a. von Barnett Newman repräsentiert. Sein 1970 erschaffenes Werk "Who´s afraid of red, yellow and blue IV" zählt auch zu den Ausstellungsstücken.
Im Skulpturengarten sind u. a. Werke von Laurens und Marini ausgestellt. Auf der Terasse befinden sich Skulpturen von Moore, Serra, Calder und anderen Künstlern.
Die Bilder sind mit zwei verschiedenen Methoden aufgehängt worden. Zum einen wurden sie mit Schnüren von der Decker herab an die Wand gehangen, zum anderen wurden sie so befestigt, dass es der Betrachter nicht erkennen kann (wahrscheinlich Ösen hinter den Bildern).
Die Ausleuchtung der Räume erfolgt von oben. Dies erweist sich in einigen Fällen als Nachteil: Manche Werke wurden in dicke, wulstige Rahmen gefasst, die ihre Schatten durch das Licht von oben sehr ungünstig für den Betrachter werfen.
Die Werke hängen größtenteils auf Augenhöhe, so dass der Betracht auf die Mitte des Bildes schaut. Dies gibt der ganzen Ausstellung einen etwas monotonen Eindruck. Einige Werke kommen meiner Meinung nach somit nicht richtig zu Geltung. In wenigen Fällen hängen mehrere Gemälde übereinander, wobei dann das unterste auf Augenhöhe hängt.
Die Bildbeschriftung erfolgt in schwarzer Schrift auf weißem Grund. Name und Geburtsjahr (und Sterbejahr), der Titel des Werkes, das Entstehungsjahr und die Maltechnik sind darauf ablesbar. Manchmal gibt es auch Bemerkungen, die informieren, aus welchen Mitteln das Gemälde erworben wurde oder ob es eine Leihgabe ist. Sehr selten gibt es Hinweise zum Bild aus der Sicht des Künstlers (was er sich dabei dachte und wie es wirken soll).
Trotz der angesprochenen Defizite lohnt sich ein Besuch der Neuen Nationalgalerie auf jeden Fall, da ein sehr schöner Überblick über die verschiedenen Kunstepochen und Künstler des
20. Jahrhunderts gegeben wird. Auch wenn jeder schon eines der ausgestellten Werke zumindest in einem Buch gesehen hat, so sollte er sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, einmal das Original zu betrachten. weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben