Open Directory Project.de (nicht mehr aktiv) Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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Mensch gegen Maschine
13.12.2002, 19:15 Uhr von
theConsultant
Als beratender Ingenieur bin ich viel im Ausland unterwegs, meine Erfahrungswelt ist von diesem s...4Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Von altavista mal abgesehen, war meine Homepage in keiner Suchmaschine vertreten. Und die von Kollegen oder von Auslandprojekten, die ich berate, ebenso wenig.
Also hin zu google (denn andere Suchsysteme verwende ich kaum noch), und versucht, meine HP zu registrieren. Beim ersten mal (es ist vielleicht anderthalb Jahre her) hatte dies keine Wirkung. Beim zweiten Versuch (und zwar im Frühjahr 2002) leitet mich google an das „Open Directory Project“ http://dmoz.org weiter.
Dies ist nun keine Suchmaschine, sondern ein Verzeichnis (Directory), also vergleichbar mit Yahoo. Aber es gibt einen grundlegenden Unterschied: Jeder (so er sich denn qualifizieren kann) darf hier mitmachen, also nicht nur Links einreichen, sondern auch als Editor Websites überprüfen (auch rausschmeißen) und mit Kurzbeschreibungen versehen. Eine sehr gute Beschreibung des Systems ist auf der Seite http://dmoz.org/World/Deutsch/about.html gegeben.
Einen Kernsatz möchte ich hier wörtlich zitieren: „Das Internet wächst stetig in einem beängstigenden Ausmaß. Automatisierte Suchmaschinen sind zunehmend überfordert, hilfreiche Ergebnisse für Suchanfragen zu liefern. Die schlecht bezahlten Editoren kommerzieller Verzeichnisse können es nicht mit der Anzahl der Neuerscheinungen aufnehmen, und die Qualität und der Umfang ihrer Verzeichnisse leiden darunter. Verknüpfungen vergammeln langsam und können nicht mit dem Wachstum des Internet Schritt halten.“
Und weiter: „Gleichzeitig mit dem Internet wächst auch die Anzahl der Internet-Bürger. Diese Bürger können alle einen kleinen Bereich des Internet ordnen und es der übrigen Bevölkerung zur Verfügung stellen. Dabei sortieren sie Schlechtes und Unnützes aus und übernehmen nur die besten Inhalte. ... aber Sie müssen selber ein Experte sein, um das Gute vom Schlechten zu trennen.“
Das war nun genau das richtige für mich: „Internet-Republik“, aufbauend auf unentgeltlicher Mitarbeit. Außerdem: „Experte“ bin ich ja auch vom Beruf her.
Da ich feststellte, dass für meine Kategorie noch ein Editor gesucht wurde, bewarb ich mich umgehend um diesen Posten. Das war nicht ganz einfach. Es waren recht umfangreiche Formulare auszufüllen, über die eigene Person, die Erfahrung im Webdesign etc. und ich musste auch Seiten für meine Kategorie vorschlagen und kurz beschreiben. Wie üblich füllt man irgendwas falsch oder unvollständig aus und wird auf die Seite mit den Forms zurückgeschickt. Nur: alle Eingabefelder waren wir leer!
Nach dem dritten Fehlversuch änderte ich meine Strategie. Das Open Directory Project wird nämlich von Netscape mitgetragen – war da vielleicht eine Inkompatibilität zu meinem MS-Internet Explorer 6.0? Ich wühlte also eine passende Computerheft-CD raus, installierte den Netcape Communicator – und dann klappte es.
(Kleine Randbemerkung: kürzlich bin ich mit Mozilla 1.0 auf die Netscape Website gegangen. Dort versucht Netscape mich mit folgenden Paradoxien auf die Probe zu stellen: „Momentan benützen Sie: Netscape Communicator 5.0, Unbekannte Sprache, Windows NT 5.0, Aktuell benützen Sie die neueste Version des Netscape Communicator! Upgrade verfügbar“)
Nach wenigen Tagen erhielt ich Antwort: mein Antrag war angenommen worden und zusammen mit meinem Passwort erhielt ich umfangreiche Anleitungen wie ich meine Arbeit durchzuführen hätte. Die Regelungen sind recht streng, eine individuelle Handschrift des Editors ist nicht erwünscht. Das alles kam übrigens in Englisch (ich hatte mich für eine internationale Kategorie beworben), aber ich denke, es gibt das alles auch in Deutsch.
In den folgenden Tagen und Wochen machte ich mich an die Arbeit: alle vorhandenen Links besuchen, Beschreibungen überarbeiten, teilweise auch die Webadressen korrigieren; neue Links aus meiner persönlichen Bookmarkliste hinzufügen. Regelmäßig besuche ich meine Kategorie, schaue, ob es neue Vorschläge (von Außenstehenden) gibt oder Neueinträge (von dafür berechtigten Editoren).
Nun ist meine Kategorie etwas exotisch, die Anzahl der möglichen guten Einträge ist sehr beschränkt. Also schaute ich mich nach zusätzlichen Herausforderungen um. Wenn man sich als Editor eingeloggt hat (im Moment geht es leider gerade nicht), dann sieht man gleich einen Link, der zu den Kategorien hinführt, für die ein Editor gesucht wird.
Jetzt muss ich wohl erst einmal den Kategoriebaum erklären. Es gibt, wie überall, Oberkategorien, von A wie „Kunst“ (auf Englisch) bis S wie Sport (muss wohl ein Fremdwort sein, dass das im Englischen genauso heißt). Ziemlich in der Mitte liegt „Regional“, dort sind die einzelnen Länder und Erteile vertreten – mit Webseiten auf Englisch. Für Nichtenglische Seiten gibt es die Oberkategorie „World“, mit einer Untergliederung nach Sprachen, von Afrikaans bis Vietnamesisch. Die Anzahl der jeweiligen Seiten reicht von derzeit 18 (Letzebürgisch) bis knapp zweihunderttausend (Deutsch). Sprachen, die eigentlich gar keine sind (Bosnisch z.B.) sind auch dabei, ebenso Dialekte (Occitanisch z.B., jedoch kein Switzerdütsch).
Ich tauchte einfach mal ein in das Geflecht der deutschsprachigen Kategorien und stellte fest, dass ein Editor für Grafiksoftware gesucht sei. Dafür bewarb ich mich, wobei – weil ich ja schon Editor war – das Formular nicht ganz so umfangreich war. Immerhin musste ich erklären, was meine Beziehung zu dieser Kategorie sei, und 2 Vorschläge sollte ich auch machen. Die Antwort kam in der selben Nacht zurück: Die Kategorie sei zu groß im Verhältnis zur Anzahl meiner bisherigen Edits, und die Beschreibung der von mir vorgeschlagenen Sites entspräche nicht dem Regelwerk. Ich kann eine gewisse Enttäuschung nicht ganz verbergen, aber ich werde dem Ratschlag folgen, es mit einer weniger umfangreichen Kategorie zu versuchen.
Übrigens: Meine Homepage (und die wesentlichen Unterseiten) ist jetzt immer gut über Google und auch Yahoo zu finden, und meine Webcounter zeigen mir, dass zumindest die englischsprachigen Seiten Besucher aus der ganzen Welt bekommen. weiterlesen schließen -
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Der größte Webkatalog der Welt
16.02.2002, 16:50 Uhr von
Carola
Wie viele andere bin auch auf fast allen anderen Plattformen ebenfalls vertreten. Die Ausnahme is...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Schon mal bei AltaVista oder google gesucht? Dann habt ihr ohne es zu wissen unter anderem auf das Open Directory Project (dmoz.org) zugegriffen.
Tatsächlich kennt kaum jemand diesen riesigen Webkatalog, der in seiner englischen Version (http://dmoz.org) inzwischen mit 2.858.824 Seiten in mehr als 400.000 Kategorien daherkommt. Nun scheint angesichts einer inzwischen inflationären Zahl von Homepages weltweit, eine erfasste Menge von mehr als 2 Mio. Seiten erst mal nicht besonders viel zu sein. Das Besondere am Open Directory Project ist jedoch, dass dieser Webkatalog von freiwilligen Editoren erstellt wird. Zu erwarten sind also qualitativ hochwertigere Ergebnisse, als in den normalen Suchmaschinen. Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel.
Inzwischen betätigen sich eine stattliche Anzahl von 40.518 Editoren als freiwillige Editoren für das ODP und fügen (nach einer Presseerklärung vom Juni 2000) diesem Katalog jeden Tag mehr als 3000 Seiten hinzu. Diese Zahlen beziehen sich wohl auf das gesamte ODP incl. aller länderspezifischen Seiten. Nun gehört ja Klappern zu Handwerk. Ein Blick auf die Zahlen, sofern diese stimmen, bestätigen jedoch (annähernd) diese Aussage.
Wieso nutzt dieses Webverzeichnis fast jeder?
Viele kleine und große Suchmaschinen greifen auf diesen Webkatalog zu. Darunter so namhafte Suchmaschinen, wie Google, Alta Vista, Hotbot, Lycos und Euroseek. Auch viele kleinere Suchmaschinen und Webverzeichnisse haben ebenfalls Lizenzen erworben und greifen so auf dieses Webverzeichnis zu und angeblich bedeutet der Eintrag einer Homepage beim ODP einen höheren Platz im Ranking dieser Suchmaschinen und Kataloge.
Ich bin eigentlich ein großer Verfechter der Suchmaschine google, allerdings recherchiere ich auch hin und wieder mal in den Webkatalogen und benutze dafür regelmäßig das englische ODP. Enttäuscht wurde ich hier noch nie wirklich. Die Seiten laden sehr schnell, sind sehr schlank und werbefrei.
Die Suche kann sowohl entlang der logisch aufeinander aufgebauten Kategorien, als auch über einfache Stichwortsuche und nach Bool'schen Operatoren erfolgen. (Die Erläuterung dieser Bool'schen Operatoren erspare ich mir an dieser Stelle und verweise auf folgende Website:
http://www.cybercredo.de/baum_internet/ww_boolsche_operatoren.htm
Unter jeder Kategorie sind die Editoren aufgeführt, die für das entsprechende Thema zuständig sind. Der Kontakt kann Email oder ICQ hergestellt werden. Hier findet man auch Informationen über die Person, die hinter dem Namen steckt. Manche stellen sich ausführlich vor und verweisen auch auf ihre eigene Homepage. Außerdem kann man hier erfahren, für welche weiteren Kategorien der jeweilige Editor zuständig ist und wie viele Seiten derjenige eingetragen hat. Leider funktioniert jedoch der Link zu diesen eingetragenen Seiten nicht immer.
Warnen möchte ich hier davor vorschnell die Anzahl der Seiten in Verbindung mit der Qualität oder dem Engagement der Editoren in Verbindung zu bringen. Masse bedeutet nicht immer auch klasse, wenngleich hier wirklich ausgezeichnete Seiten gelistet sind. Zu berücksichtigen ist in jedem Fall, dass sich hier um freiwillige Editoren handelt, sozusagen ein internetbasiertes Ehrenamt und manche betätigen sich mehr als andere. Insgesamt wird jedoch die Qualität nicht geschmälert. Die Qualität steht oder fällt mit dem Engagement der Editoren. Außerdem gibt es durchaus Bereiche, in denen die Menge an wirklich guten Webseiten gering ist.
Vor einiger Zeit hat die Betreiberfirma dieses Katalogs – Netscape – ihre Aktivitäten international ausgeweitet und so gibt es bereits seit einigen Monaten auch einen deutschen Ableger des ODP, der ebenfalls auf der Arbeit freiwilliger Editoren setzt.
Dieser deutsche Katalog, der inzwischen einen Umfang von 114.208 Seiten hat ist leider noch nicht so differenziert aufgebaut, wie der englische. Dies ist aber normal, da hier in Deutschland das ODP noch weniger bekannt zu sein scheint als in den englischsprachigen Ländern und entsprechend weniger Interessierte den Weg ins ODP gefunden haben.
Wie wird man Editor?
Ich bin selber kein Editor im ODP, möchte aber dennoch (alle Interessierte) darüber informieren, wie man Editor wird und was die Betreiber des ODP erwarten.
Auf den entsprechenden Seiten des ODP findet sich die Information, dass sich das ODP als "Online-Gemeinschaft" versteht und "neben einem ausgeprägten Organisationstalent, die Fähigkeit einer guten Zusammenarbeit mit anderen Editoren"; erwartet wird. Wer hier jedoch lediglich seine eigenen Websites eintragen möchte, so heißt es auf der Informationsseite, wird „nicht toleriert“.
Leider findet sich kein Hinweis darauf, wie viel Zeit man als freiwilliger Editor zu investieren hat. Da dies aber eine freiwillige Tätigkeit ist, kann man wohl davon ausgehen, dass die einen mehr und die anderen eben weniger Zeit investieren.
Das Anmeldeformular enthält folgende Punkte: Name, gewünschter Nickname (der richtige Name erscheint aber im Profil des Editors), gewünschte Kategorie, drei Vorschläge für Homepages in dieser Kategorie mit Beschreibung, Erfahrungen und Qualifikationen.
Editoren diskutieren öffentlich
Interessanterweise gibt es auf den Seiten von Searchengineforums.com (http://searchengineforums.com) auch eine Kategorie für das Open Directory Project. Nun ist dies sicher erst mal nicht so außergewöhnlich. Was dieses Forum jedoch interessant macht ist, dass hier auch Editoren diskutieren – durchaus auch über ihre eigenen Schwierigkeiten und ihre Kriterien zur Aufnahme von Internetseiten in das Verzeichnis. Ob man sich bei diesen Foren anmelden muss oder nicht weiß ich nicht, aber zumindest das Verfolgen der Diskussionsbeiträge erfordert keine Anmeldung.
Gerade aufgrund dieser Möglichkeiten mit den Editoren in Kontakt zu treten und deren Diskussionen zu verfolgen zeugt, wie ich finde, von einer recht großen Transparenz.
Wieso dmoz?
Gewundert habe ich mich zu Anfang darüber, dass das ODP und die URL nicht besonders übereinstimmen. Allerdings habe ich in einem Artikel gelesen, dass das ODP noch vor einigen Jahren unter dem Namen ‚Directory Mozilla’ lief. Daraus erklärt sich auch die ‚merkwürdige’ URL.
Insgesamt finde ich, dass das ODP in diesem Bereich zunächst einmal eines der spannendsten Internetprojekte darstellt und wer gerne in internationalen Webverzeichnissen sucht, der ist hier genau richtig. Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Die Frage, ob Menschen wirklich in allen Bereichen dieses Katalogs besser sind (Motto des ODP: „Menschen sind besser“) wird wohl für jede Kategorie neu beantwortet werden müssen.
Ich bewerte jedenfalls das ODP insgesamt mit einem ‚Top’.
zuerst veröffentlicht im 'alten' Yopi. weiterlesen schließen
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