Richter Alexander Hold Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Billiger Abklatsch die 2.te

  

  04.05.2002, 18:16 Uhr von
  Superbifi
  

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  Und wieder ist ein neuer Boom ausgebrochen. Wen hat es nicht genervt, als plötzlich auf allen Sendern mindestens zwei neue Quiz-Sendungen pro Tag in der Fernsehzeitung aufgetaucht sind??? Und das Orginal, Wer Wird Millionär, ist immer noch die bestie Quiz-Sendung im Fernsehn. So ist es auch mit den Gerichts-Sendungen. Streit um Drei war bis vor kurzem noch die einzigste Gerichts-Sendung. Doch jetzt ziehe auch die privaten Fernsehsender mit. Das Orginal, Barbara Salesch, ist auch hier wieder die beste Sendung. Danach folgten noch das Jugendgericht auf RTL und die zweite Gerichts-Sendung auf SAT.1 Richter Alexander Hold. Und darüber möchte ich jetzt berichten. Wie meine Einleitung vermuten läßt, wird dieser Bericht nicht gerade positiv ausfallen. Und das wird er auch nicht. Ganz und gar nicht.
  
  
  ***VORSPANN***
  
  Der Vorspann ist sehr komisch. Erst sieht man, wie der Angeklagte in den Gerichtssaal kommt und es wird gesagt, was ihm zur Last gelegt wird. Danach kommt eine Möchtegern-Kante von Polizist und sagt ganz übermütig: "Meine Damen und Herren, Richter Alexander Hold". Danach weiß man schon, was einen in dieser absolut billigen Sendung erwartet. Danach beginnt der eigentliche Vorspann. Man sieht, wie der Richter in das Gericht kommmt, begleitet von einer richtig reißenden Musik. Dann sieht man, wie eine Scheibe eingeschlagen wird, wie eine Frau geschlagen auf dem Boden sitzt und weint. Was ich allerdings gar nicht verstehen kann ist, daß danach einer Frau eine Pistole an den Kopf gehalten wird. Es heißt doch immer, daß Gewalt, jedenfalls um die Uhrzeit, um 16.00 Uhr, vermieden werden muß. Aber nein, gerade da, wo Gewalt eigentlich unterbunden werden soll, werden solche Szenen gezeigt. Äußerst unverständlich.
  
  
  *** DER ANFANG***
  
  Nach diesem richtig mitreißendem (nicht) Vorspann kommt Herr Alexander Hold in den Gerichtssaal und bittet alle, platz zu nehmen. Danach wird der Angeklagte gebeten, nach vorne zu kommen und dort seine Personalien anzugeben. Danach folgt die übliche Anklage des "Stattsanwalt". Diese Anklage wird wieder mit einer Musik unterlegt, daß die ganze Sache sehr "steril" macht. Auch wie der Anwalt redet, merkt man, daß alles nur gestellt ist. Alles kommt absolut gestellt und abgesprochen vor. Selbst die Zuschauer sind gestellt. Und dementsprechend sch...
  
  
  ***DIE VERHANDLUNG***
  
  Die Verhandlung läuft wie immer ab. Erst wird der Angeklagte verhört. Der erste Satz ist natürlich " Es tut mir leid, ich wollte das nicht" oder " Ich war´s nicht" Danke!!! Danach kommt die geschädigte selbst rein, beschimpft den Angeklagten, fängt an zu heulen und geht vom Zeugenstuhl runter. Danach kommen noch weitere Zeugen. Der Möchtegern-Polizist ruft auch immer die Zeugen rein. Ich hab mich erkundigt und das läuft überhaußt nicht so, wie es bei Alexander Hold gezeigt wird. Da steht nämlich nicht so ein Macker, der alle auffordert aufzustehen und die Zeugen reinruft. Also einfach geistiger Sondermüll. Da kommt Barbara Salesch noch realistischer und besser rüber. Die meisten Fälle, die verhandelt werden, sind Sexualstraftaten. Also Vergewaltigungen. Und die Fälle laufen immer gleich ab. Bei der Frau Salesch gibt´s wenigstens noch unerwartete Drehungen. Diese d´sucht man aber beim Herrn Richter vergebens.
  
  
  ***DIE SCHAUSPIELER***
  
  Die Schauspieler sind die ersten, die ich für die goldene Himbeere nominieren würde. Alle Szenen wirken von den Schauspielern abgesprochen und genaustens geplant. Das läßt die ganze Gerichtsverhandlung steif und ohne Ausstrahlunk wirken. Barbara ist hingegen kess und hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Das macht sie sehr sympatisch. Beim Herrn Hold haben die Schauspieler keinerlei Ausstrahlung und sind kalt.
  
  
  
  ***FAZIT***
  
  Wie schon gesagt, sind die Orginale die Besten. Und auch hier bewahrheitet sich dieser Spruch wieder. Richter Alexander Hold kann Barbara Salesch, geschweige dem Jugendgericht, das Wasser reichen. Dafür wirkt alles zu gekünzelt und zu abgesprocehn. Deshalb gibt´s von mir nur einen Stern, obwohl der auch noch zuviel ist. Diese Sendung ist absolut schlecht und sollte schnellstmöglich verschwinden. Dafür sollte Star-Trek wieder ins Programm genommen werden. In dem Sinne: Tut euch das nicht an... weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Volker111, 04.05.2002, 18:27 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Alle diese Sendungen sind sehr gekünstelt, einschließlich Barbara Salesch. Der Vorspann ist wirklich geschmacklos. Mir gefällt aber die Souveränität des Richters. Ernst nehmen darf man keine der Sendungen!

  • 

    AndreasAnnutsch, 04.05.2002, 18:24 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    so muß eine Meinung sein. Schau doch auch mal bei mir rein! Gruß Andreas

  • 

    Rena50, 04.05.2002, 18:23 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut gestalteter Bericht. Wenn du möchtest, kannst du ja auch einmal bei mir reinschauen. Gruß Rena

• Richter Un-Hold und seine unglaublichen Zu-Fälle

  

  14.02.2002, 14:42 Uhr unknown Dieser Nutzer ist nicht mehr auf yopi.de aktiv.

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  Die Glocke schlägt 16 Uhr. Auf Sat 1 hebt sich der Vorhang für die Fantasien unausgelasteter Science-Fiction-Autoren der unteren Mittelklasse, die sich in einer Pseudo-Realityshow so richtig auslassen können.
  
  Das Ganze nennt sich dann Richter Alexander Hold.
  
  * * * * * * *
  
  Dies ist nun der Auftakt zu meinem sensationellen Vergleich der drei populär(st)en Gerichtsshows auf Sat 1 sowie RTL... (Wer guckt denn schon Streit um Drei auf ZDF, obwohl das qualitativ viel besser gemacht ist, da man dort auch Parallelen zur Realität herstellt.)
  Sei’s drum.
  So, fang’wer an mit dem guten Herrn Hold, der uns da um 16 Uhr entgegenflimmert ....
  
  * * * * * * *
  
  Richter Hold, der dunkle Lockenkopf, dem ständig ein ironisches Lächeln um die Lippen spielt, hat großen Spaß daran, exorbitante Ordnungsstrafen zu verhängen, wenn die lieben Angeklagten, intriganten Zeugen und generell involvierten Zuschauer mal über die Stränge schlagen.
  Mit Peanuts gibt er sich da gar nicht erst ab und knallt den Bösen Buben gleich 200-300 Euro rein.
  
  Mit ruhiger Stimme hört er sich an, was die Geladenen zu sagen haben. Man könnte den Gerichtsspaß auch als Feuerwerk des Sarkasmus’ bezeichnen, denn davon versprüht der Inbegriff der Sat1-Gerechtigkeit jede Menge.
  
  Aber fangen wir doch mal von vorn an:
  
  In einem chicen Gerichtssaal (da hat man sich Mühe mit gegeben!) haben sich die Pseudosünder zu verantworten. Das Übliche eben: Personalien aufnehmen, ein bisschen auf der Anklagebank herumlümmeln und dem Staatsanwalt zuhören, wie der die eigenen Untaten wie in einer Märchenstunde vorträgt.
  Nur sagt er nicht „Und wenn sie nicht gestorben sind...“ sondern „Vergehen strafbar gemäß Paragraph soundso, Absatz soundso...“
  
  Der Staatsanwalt, Sewarino Kirkitaze, der ein bisschen ausschaut wie Stephen Rea in „Interview mit einem Vampir“, ist eher unauffällig und hält sich auch zurück, wenn nicht gerade die Post im Gerichtssaal abgeht.
  
  Demgegenüber die Verteidiger. Am Auffälligsten wohl die gute blonde Frau Verteidigerin, deren Namen ich gerade nicht weiß. Am schönsten ist es immer, wenn sie in ihren Plädoyers voller „äh“ und „hms“ wieder mal auf die Erziehung und Vergangenheit des Opferlamms hinweist. Da macht das Hingucken irgendwie schon Spaß. Aber nur Irgendwie.
  
  Tja, und dann ein paar Geschichten aus den Untiefen des kriminellen Hirns. Ich glaube, von einfachen Mini-Diebstahl über Verleumdung bis hin zum Mord war schon alles dabei.
  
  Doch halt: Das ist – wie zu Beginn schon angedeutet – alles gar nicht echt. Wir sind bei Richter Alexander Hold nicht die schamlosen Voyeure einer Straftat, die sich hinter der sicheren Abdeckung der Fernsehröhre die Geschichten deutscher Landen reinziehen und nebenbei ins Polster furzen.
  Nein, diese Geschichten sind alle nur ausgedacht, und ich bin der Meinung, dass man das auch sehen kann.
  
  Es wird bei dieser Show eindeutig auf Sensation hingespielt. Der Täter ist fast nie derjenige, der es zu sein scheint. Die Zeugen haben immer eigene dreckige Wäsche zu waschen. Außerdem gibt es meist nur Extreme. Den äußerst schüchternen Verlierer oder den chauvinistischen Aufreißer. Der Banker mit Vorliebe für Bondage oder die kleine naive Blonde, die glaubt, dass sie mehr Weihnachtsgeld kriegt, wenn sie dem Chef einen bläst. Alles nur Klischee, und zwar perfekt inszeniert.
  Zwar legt man viel Wert auf Authentizität, doch auch damit kann nicht wettgemacht werden, dass man einfach viel zu dick aufträgt.
  Dass das aufklärende Element eines Falles dauernd im Publikum aufspringt und laut dazwischenquiekt, dass im Gerichtssaal aufeinander losgegangen wird und wie perfekt doch ein Baustein ins andere passt, verdirbt den Spaß.
  ...wenn es denn Spaß ist, sich die Kriminalität nachmittags auch noch ins Wohnzimmer zu holen. Aber machen wir uns nichts vor: Das Böse ist sexy und auf Unschuld haben wir eh keine Lust mehr.
  
  Und daraus zieht der gute Hold auch noch einen Vorteil: Er verknackt die Verbrecher zu Strafen, die man gern in Echt sehen würde. Nicht nur das Ordnungsgeld, sondern auch alle anderen Strafen sind so bemessen, dass sie (im Falle des Falles) richtig weh tun würden.
  Das mag der Zuschauer, nehm’ ich an.
  
  Wollen wir der Show noch das eine Zugeständnis machen: Am Anfang war alles noch recht glaubwürdig. (Unsere Fernsehzeitschrift, der olle Spielverderber, schreibt aber trotzdem jeden Tag „Richter Hold verhandelt fiktive Fälle“)
  Gut und schön.
  Ob ich so was unterhaltsam finde? Na ja, sagen wir mal so. Ob ich eine Stunde Matlock, Mord ist hier Hobby oder Edel und Starck gucke (ich schaue gar nix davon an, aber man wird mich ja hier nach Beispielen fragen), oder ob ich eine halbe Stunde mal so gucke, was denn passieren könnte und wie man darüber debattiert, das ist alles Geschmackssache.
  
  Mein Geschmack ist es nicht. Vielleicht liegt es an dem „könnte“, vielleicht auch daran, dass sich die Autoren dieser Fälle nicht zusammenreißen können und es mit ein bisschen mehr Realität probieren.
  Weiß nicht, aber ich kann mir diese Show nicht angucken.
  
  So, meine Damen und Herren. Erheben sie sich, denn Richterin Nosianai verkündet jetzt das Urteil:
  
  „Die Sendung Richter Alexander Hold ist schuldig, meine Zeit am Nachmittag zu verschwenden. Des weiteren wird die Show der Übertreibung in Tateinheit mit Sensationsgeilheit für schuldig befunden.
  Urteil: Umschalten.“
  
  Das war’s.
  Nosianai weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Andreas68, 05.06.2002, 17:42 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Gute Güte, schreibt Ihr boshaft! Und dann Euer unzeitgemäßer Draufschlag aufs Sozialromantische ... Darf man das denn noch? Es ist viel Wahres dran, aber es sind auch nicht alles Seifenblasen, was Ursachen von Straffälligkeit betrifft.

  • 

    wilma, 20.03.2002, 09:52 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Beim Unhold-schauen schlaf ich immer ein....;-)

  • 

    Lea89, 23.02.2002, 14:02 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    ich she das genauso, ist doch einfach nur langweilig

  • 

    Mystik_Journeyman, 14.02.2002, 14:46 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Hehe...Realsatire pur. Wer Worte wie "Gerichtsshow" erfindet und das dann auch noch sendet, der sollte verknackt werden. Sieht man allerdings den Lächerlichkeitsaspekt, so kann man durchaus seine Freude an solchen Sendungen haben. Grü&s

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