Wilhelma Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- einmalig die Mischung aus Pflanzen und Tieren
- große Tier und Pflanzenvielfalt
- allse
Nachteile / Kritik
- nichts
- nicht alle Gehege sind auf dem neuesten Stand
- wirklich nichts
Tests und Erfahrungsberichte
-
Wilhelma - mehr, als nur ein ZOO
03.02.2005, 14:38 Uhr von
playtick
Meistens gut gelaunt und immer auf der Suche nach interessanten Infos. In Geselligkeit trinke ich...4Pro:
große Tier und Pflanzenvielfalt
Kontra:
nicht alle Gehege sind auf dem neuesten Stand
Empfehlung:
Ja
Bis zum Sommer letzten Jahres war ich regelmäßiger Besucher im Zoo Hannover und hatte mir dort auch seit einigen Jahren die Jahreskarte geholt. Insbesondere um meine Fotoleidenschaft dort nachkommen zu können. Durch den Umzug nach Stuttgart mußte ich mich nach einem neuen Betätigungsfeld umsehen, zumindest was den Bereich Zootiere betraf. Was liegt da näher, als sich intensiver mit der Wilhelma zu beschäftigen und daher dauerte es auch nicht lange und ich hatte auch meine Jahreskarte für die Wilhelma. Seit Juli arbeite ich nun in Stuttgart und bereits am 14.06.04 holte ich mir die Jahreskarte...smile...ja, ohne dem geht es halt net. Leider fehlt oft die Zeit um häufiger hinzugehen, aber das ein oder andere mal konnte ich die Karte doch schon nutzen. Aber nun zur Wilhelma selbst, denn darum soll es ja gehen und nicht um meine perönliche Vorliebe.
Aufbau der Wilhelma
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Die Wilhelma ist kein ZOO im klassischen Sinn, wo es wirklich nur Zootiere gibt....nein, die Wilhelma zählt auch mit Recht als botanischer Garten. Denn die Pflanzenwelt hat einen mindestens ebenso großen Stellenwert in der Anlage wie es halt die tiere haben. Und genau diese Mischung ist das Besondere, womit sich die Wilhelma von anderen Anlagen abhebt. Die Mischung von Außenanlagen und Innenbereichen ist recht ausgewogen, sowohl bei den Tieren wie auch bei den Pflanzen. Bei den Pflanzen zieht sich verständlicher weise vieles durch den gesamten Park im Außenbereich, aber auch Gewächshäuser sind in einer Vielzahl vertreten. Einzelheiten hierzu jedoch später. Die Gesamtanlage würde ich persönlich als veraltet und teilweise nicht mehr Zeitgemäß beurteilen. Dennoch geben sich die Betreiber größe Mühe alles ordentlich und sauber zu präsentieren. Gerade bei den Tiergehegen erinnert mich doch einiges an Kindeszeit, wo es wohl üblich war, das der Platz für die Tiere sehr beschränkt ist und die Tiere einfach präsentiert wurden. Oftmal hinter Gitterstäben wie in einem Gefängnis. So ist es bei weitem nicht mehr...zum Glück. Aber dennoch würde ich mir in vielen Bereich doch eine etwas ansprechendere Aufmachung auch für die Tiere wünschen. Dafür fehlt aber sicher das Geld, denn solche Anlagen sind nunmal nicht billig. Vieleicht bin ich dabei auch etwas verwöhnt durch den Zoo in Hannover, wo große Teile inzwischen renoviert wurden .....aber auch dort noch nicht alle Bereiche..einfach des Geldes wegen. Nachfolgend werde ich die einzelnen Bereiche etwas näher durchleuchten:
Die Gewächshäuser
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Direkt am Eingang der Wilhelma könnt ihr euch entweder gleich direkt in den Park begeben oder von dort durch die ersten Gewächshäuser schreiten. Die Gewächshäuser sind teilweise sehr dicht bepflanzt und die ganze Pracht der Pflanzenwelt kommt hier herüber. Es handelt sich hierbei um recht alte historische Gewächshäuser; somit könnte man einen Gang durch diese alten Gewächshäuser auch als kleine Zeitreise betrachten, smile. Aber im Vordergrund steht die Pflanzenvielfalt und die herrlichen Farben. Kakteen sind ebenso vertreten wie Orchideen und andere tropische wie suptropische Pflanzen. Ein besuch lohnt sich auf jeden Fall für alle Pflanzeninteressierte.
Aquarium
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Auch ein Highligt in der Wilhelma, wie ich meine. Denn Aquarien sind nicht an der Tagesordnung in Zoo-Anlagen. Eine herrliche Farbenvielfalt der Unterwasserwelt und Ihrer Tiere ist hier zu sehen. Sowohl Tiere aus dem näheren Umfeld, hierzu würde ich z.B. die Nordsee zählen, wie auch Fische aus der weiten Ferne sind hier zu bewundern. Sehr interessant ist hier zum Beispiel ein Zitteral; wo seine Schläge mit dem Schwanzende in Elektrizität meßbar dargestellt ist. Da staunen nicht nur die Kleinen.
Giraffenhaus
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Sofern die Giraffen nicht auf der Außenanlage, welche sehr großzügig ist, zu sehen sind, dann sollten sie im Giraffenhaus stehen. Dort haben sie aber nicht sehr viel Platz. Das dürfte aber wohl in jeder Zooanlage so sein. Also wünsch ich den Giraffen möglichst gutes Wetter, damit sie sich im freien tummeln. Zu sehen sind aber auch neben den Langhalsgiraffen Kurzhalsgiraffen und Okapis zu sehen.
Rauptierhaus
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Im Rauptierbereich sieht die Innenanlage sehr spartansich aus und erinnert an frühere Käfigkaltung. Allerdings ist räumlich sehr viel mehr Platz. Dazu kommt, das alle Tiere auch die Möglichkeit haben in ihre Außenkäfige zu wechseln. Diese sind auch recht groß und ansprechend ausgestattet. Sicher ist groß immer relativ und eine Raubkatze braucht eigentlich wesentlich mehr Raum, aber immerhin ist haben sie so ein wenig Auslaufmöglichkeit. Zu finden sind hier neben Löwen auch ein Puma und ein Leopard. Am meisten Freiraum haben die Tiger. Diese haben ein sehr großes Freigelände, wo sie sich richtig gut austoben können. Die Tiger sind auch die einzigen Raubtiere, deren Freigelände nicht durch Gitterstäbe von den Besuchern getrennt ist. Vielmehr ist ein großer Wassergraben vorhanden, der verhindert, dass die Tigerchen mal in die falsche Richtung springen. Solche Anlagen sind ganz nach meinem Geschmack, da Gitterstäbe irgendwie störend wirken und so der Blick auch für die Besucher frei ist. Für das Tigergehege im Freien daher ein dickes Plus.
Jungtieraufzuchthaus
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Eine prima Idee besonders die jungen Besuchern für den Zoo zu begeistern. Hier werden Menschenaffenbabies aufgezogen. Viele kommen wohl auch aus anderen Zoos, wo die Eltern die Babies nicht angenommen haben. In Kindergartenstufen kann nun mitverfolgt werden, wie sie sich entwickeln. Oft finden hier auch Spielstunden statt, wo man die kleinen Äffchen mit den Pflegern tummeln sehen kann.
Insekten- und Schmetterlingshaus
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Für einen Zoologischen Garten schon etwas besonderes. Hier findet ihr zum einen sehr interessantes zum Thema Insekten allgemein. Besonders hervorzuheben ist aber die Halle mit einer Vielzahl und wunderschönen Schmetterlingen. Hier lohnt es sich auch ein wenig auf den Bänken zu verweilen und sich einfach von der Schönheit der umherfliegenden Tiere verzaubern zu lassen.
Dies war nur ein kleiner Auszug aus der Vielfallt, die einen in der Wilhelma begegnet. Es gibt noch viel viel mehr. Angefangen von Pinguinen, Eisbären, Raubvögel, Singvögel, Seelöwen, Pelikane, Affen und und und.
Eintrittspreise
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nachfolgende Eintrittspreise sind für die Hauptzeit vom 01.03.-31.10. maßgebend. In der Wintersaison sind die Preise entsprechend günstiger.
Tageskarten : - Erwachsene EURO 10,50
- Kinder ab 6 Jahre - 17Jahre EURO 5,10
- Schüler und Studenten
mit Ausweis EURO 5,10
Jahreskarte: - Erwachsene EURO 50,00
- Kinder - 17 Jahre EURO 15,00
Weitere Eintrittspreise für z.B. Gruppen etc. können auch auf der Homepage unter www.wilhelma.de eingesehen werden.
Fazit
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Die Wilhelma hat eine sehr große Artenvielfalt zu bieten. Die Gehege und Anlagen sind nicht alle auf dem neusten Stand, aber man kann erkennen, dass man sich redlich um die Tiere bemüht. Wenn die Gelder lockerer wären, dann würde sich sicher auch am Erscheinungsbild einges ändern. Neben den Tieren hat die Pflanzenwelt einen sehr hohen Stellenwert in der Wilhelma, was auch den besonderen Reiz an der Anlage ausmacht. Die Eintrittspreise liegen mit normalen Bereich. Von Hannover bin ich da deutlich höhere Preise gewohnt; würde bei einem direkten Vergleich der beiden Zoos aber auch den von Hannover klar vorziehen, weil dort schon vieles auf den neusten Stand gebracht wurde. Dennoch ist ein Besuch in der Wilhelma deutlich zu empfehlen. Die Jahreskarte ist im Verhältnis zu einem Einzelticket sehr günstig und daher gerade für Besucher aus der näheren Umgebung sehr zu empfehlen. Denn mit einer Jahreskarte lohnt es sich auch mal für ein bis zwei Stunden kurzfristig in der Wilhelma vorbeizuschauen.
Nun kann ich allen nur viel Freude und Spaß beim nächsten Wilhelma-Besuch wünschen.
Gruß aus Stuttgart
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kruemel02, 03.02.2005, 17:48 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich muss sagen, ich wohne nun schon seit drei Jahren ca. 70 km von Stuttgart weg und war noch nie da....Naja, im Sommer wirds bestimmt mal. Schöner Bericht und LG Olaf
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Ein Ausflug in die Welt der Tiere & Pflanzen
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Für den Stuttgarter Zoo „Wilhelma“ kann ich mich wirklich begeistern. Meines Erachtens ist es der beste Zoo in Deutschland; zumindest von denen, die ich bisher besucht habe. Am Wochenende war ich bereits zum zweiten mal dort und es hat mir wieder sehr gut gefallen.
Erreichbarkeit, Kosten und das Drumherum
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Der Zoo ist mit mehreren Bahnlinien gut zu erreichen oder man kann gegen eine Parkgebühr von 4 Euro den ganzen Tag das Parkhaus benutzen. Der Eintritt kostet für im Sommer für Erwachsene 9,- Euro, Kinder, Schüler und Studenten 4,50. Weitere Rabatte gibt es bei Familien-Karten, einem Abendtarif (ab 16.00 Uhr), Gruppen ab 15 Personen und einer Jahreskarte. Ich denke, der Preis ist angemessen, nur leider muss man für ein Prospekt weitere 2,60 Euro bezahlen.
Verhungern wird man hier wohl nicht. Es gibt ein goßes Restaurant, doch es ist nicht ganz billig. Überall im Park verteilt stehen kleine Kiosks und Eisstände. Für die Kleinen gibt es auch ein paar Spielplätze und einen Streichelzoo. Aus den Ruinen vergangener Jahrhunderte ist ein schönes maurisches Ambiente gebaut worden.
Tiere und Pflanzen
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Es gibt in diesem Zoo rund 10.000 Tiere aus mehreren tausend Arten. Wie in den meisten Zoos gibt es die üblichen Tiere wie Elefanten, Löwen, Seehunde und Affen. Doch die Wilhelma bietet auch seltene, gefährdete Arten und eine große Vielfalt im Bereich der Vögel und Fische. Das Parkgelände ist gut gegliedert, und auch ohne Karte findet man sich zurecht. Gleiche Tierordnungen sind in benachbarten Gehegen oder gemeinsamen Häusern untergebracht. Man entdeckt immer wieder schöne Details z. B., dass sich in fast jedem Gewässer Fische tummeln.
Auch die Botanik kommt im botanisch-zoologischen Garten nicht zu kurz. Der Rundgang beginnt schon mit dem Durchstreifen der Gewächshäuser. Hier kann man von einheimischen Pflanzen, über riesige Kakteen bis hin zu fleischfressenden Pflanzen eine Vielzahl von Arten bewundern. Aber nicht nur die Gewächshäuser, sondern auch der ganze Park und die Häusern sind mit den verschiedensten Pflanzen bewachsen. Auf den Teichen kann man riesige Seerosen bestaunen.
Häuser und Besonderheiten
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Die Wilhelma hat viele Häuser, weshalb sich auch ein Besuch bei schlechtem Wetter lohnt.
Ich werde euch jetzt von einigen berichten, doch eventuell habe ich sogar ein oder zwei vergessen:
Aquarium
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In meiner Heimatstadt Düsseldorf gibt es den bekannten Aquazoo, der durchaus mit dem Stuttgarter Aquarium vergleichbar ist. In Größe und Vielfalt unterscheiden sie sich nicht groß.
Die Becken sind in Süß- und Salzwasser unterteilt und ein bunter Fischschwarm schwimmt in einer schönen Umgebung lustig umher. Auch Haie und Schildkröten kann man bewundern. Eine Besonderheit kann man beim Zitteraal beobachten. Er orientiert sich mit Hilfe von Elektrostößen, die in dem Becken gemessen werden.
Insektarium
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Hier gibt es verschiedene Insekten, Spinnen, Skorpione und ein Bienenvolk, das man bei der Arbeit beobachten kann.
Amazonashaus
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Man arbeitet sich durch den Dschungel und kann dabei Schlagen und Krokodile beobachten. Um einen herum fliegen auch kleine Vögelchen. Danach braucht man erst mal eine Abkühlung.
Schmetterlingshaus
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Eine Besonderheit der Wilhelma ist das Schmetterlingshaus. Hier fliegen riesige tropisch und einheimische Schmetterlinge umher. Zusätzlich kann man in einem Schaukasten das Schlüpfen der Schmetterlinge aus der Puppe beobachten. Ein faszinierendes Ereignis.
Reptilienhaus
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Hautnah kommt man an verschiedene Krokodilarten ran oder kann sich von der Größe der Riesenschildkröten überzeugen. Unterschiedliche Echsenarten fehlen natürlich auch nicht. Von allem, was in die Kategorie Reptilien gehört gibt es mindestens einen Vertreter.
Nachthaus
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Wie der Name schon sagt, wohnen hier die nachtaktiven Lebewesen. Die künstlich Nacht ist meiner Meinung nach etwas zu gut gelungen. Es ist extrem dunkel, so dass man ständig in Gefahr ist, kleine Kinder umzurennen, und die Fledermäuse kann man nur schwer im Schwarzlicht erkenne.
Kleinsäuger- und Vogelhaus
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Vom winzigen Piepmatz bis zum Faultier gibt es hier eine ganze Menge possierlicher Tierchen anzuschauen.
Küken
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In einem der Häuser habe ich etwas einmaliges entdeckt. Man kann in einem Kasten live beobachten, wie Hühnerküken schlüpfen. Wenn man Glück hat schlüpft gerade eines aus dem Ei, aber auch sonst ist es süß, die tollpatschigen Kleinen zu beäugen. Daneben kann man in weiteren Kästen die Entwicklung der Hühner weiterverfolgen, denn sind Hühner in verschiedenen Alterstufen gezeigt.
Schaubauernhof
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Auch unter den Haustieren gibt es gefährdete Arten, die in dem Schaubauernhof zu betrachten sind.
Gemischte Gehege
-----------------------
Besonders interrasant fand ich die Gehege, in denen ganz verschiedene Tierarten zusammenleben. Z. B. gab es einen Berg, den sich sowohl Huftiere (Ziegen oder Steinböcke), Murmeltiere und Affen teilten. Es war ein richtiges Schauspiel, wie sich Affen und Huftier beim Fressen arrangieren.
Robben und Seelöwen
----------------------------
Natürlichen fehlten diese beliebten Meeresbewohner nicht. Mehrmals täglich gibt es Fütterungen, die leider überfüllt sind.
Artgerechte Haltung
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Dieses Thema ist für mich sehr wichtig und die Haltung der Tiere macht für mich die Qualität eines Zoos aus. Die Wilhelma bietet jede Menge vorbildliche Gehege, die ich hier nicht alle aufzählen will. Ich beschränke mich mal auf die wenigen Ausnahmen.
Einen großen Minuspunkt muss ich leider im Bereich der Raubkatzen vergeben. Nur die Tiger haben ein halbwegs vernünftigen Käfig, aber der Rest hat mich sehr enttäuscht. Viel zu kleine Gitterkästen mit verhaltensgestörten Großkatzen!!! Einem Leoparden der stundenlang eine Acht in den Sand läuft, kann sich nicht wohlfühlen. Ich würde lieber nur ein oder zwei Arten in artgerechten großen Gehegen sehen und dafür auf unglückliche gestörte Tiere verzichten.
Ähnlich erging es mir bei den Affen. Obwohl dieser Zoo bekannt für die Affenaufzucht ist, ist die Umgebung für diese intelligenten Tiere nur wenig abwechslungsreich. Oft können sie nur zwischen drinnen und draußen entscheiden.
Im Gegensatz dazu hatten die Bären ein wirklich tolles Zuhause. Eine bergige Landschaft mit Pool, wo die Brillen- und Braunbären nur durch einen nicht sichtbaren Graben getrennt sind. Ich konnte mich nicht mehr losreißen, als ich die drei jungen Braunbären im Wasser plantschen sah. So toll dieses Gelände auch war, hatten es die Eisbären nicht so gut. Die vier hatten lediglich ein paar Betonplatten mit Wasser drum herum. Zwei saßen regungslos in der Ecke und die anderen beiden liefen apathisch in der Hitze auf ihren Platten hin und her. Muss das sein???
Verschiedene Zuchtprogramme zur Erhaltung einiger gefährdeter Arten sprechen für den Zoo. Im Großen und Ganzen bemühen sich die Schwaben sehr um artgerechte Haltung, weshalb ich der Wilhelma auch mit gutem Gewissen vier Sterne geben kann.
Fazit
*****
Ich kann den Besuch der Wilhelma beim nächsten Stuttgart Aufenthalt sehr empfehlen. Aber bitte bringt genügend Zeit mit, denn der botanisch-zoologische Garten ist wirklich riesig und es gibt sooo vieles zu sehen. Man sollte sich auch für die einzelnen Tiere Zeit zum Beobachten nehmen und nicht von Art zu Art hetzen. Denn sonst kann man sich auch ein Bilderbuch kaufen.
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß und Freunde beim nächsten Zoo-Besuch!
Gruß Andrea
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-07 17:22:47 mit dem Titel Ein Ausflug in die Welt der Tiere & Pflanzen
Für den Stuttgarter Zoo „Wilhelma“ kann ich mich wirklich begeistern. Meines Erachtens ist es der beste Zoo in Deutschland; zumindest von denen, die ich bisher besucht habe. Am Wochenende war ich bereits zum zweiten mal dort und es hat mir wieder sehr gut gefallen.
Erreichbarkeit, Kosten und das Drumherum
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Der Zoo ist mit mehreren Bahnlinien gut zu erreichen oder man kann gegen eine Parkgebühr von 4 Euro den ganzen Tag das Parkhaus benutzen. Der Eintritt kostet für im Sommer für Erwachsene 9,- Euro, Kinder, Schüler und Studenten 4,50. Weitere Rabatte gibt es bei Familien-Karten, einem Abendtarif (ab 16.00 Uhr), Gruppen ab 15 Personen und einer Jahreskarte. Ich denke, der Preis ist angemessen, nur leider muss man für ein Prospekt weitere 2,60 Euro bezahlen.
Verhungern wird man hier wohl nicht. Es gibt ein goßes Restaurant, doch es ist nicht ganz billig. Überall im Park verteilt stehen kleine Kiosks und Eisstände. Für die Kleinen gibt es auch ein paar Spielplätze und einen Streichelzoo. Aus den Ruinen vergangener Jahrhunderte ist ein schönes maurisches Ambiente gebaut worden.
Tiere und Pflanzen
****************
Es gibt in diesem Zoo rund 10.000 Tiere aus mehreren tausend Arten. Wie in den meisten Zoos gibt es die üblichen Tiere wie Elefanten, Löwen, Seehunde und Affen. Doch die Wilhelma bietet auch seltene, gefährdete Arten und eine große Vielfalt im Bereich der Vögel und Fische. Das Parkgelände ist gut gegliedert, und auch ohne Karte findet man sich zurecht. Gleiche Tierordnungen sind in benachbarten Gehegen oder gemeinsamen Häusern untergebracht. Man entdeckt immer wieder schöne Details z. B., dass sich in fast jedem Gewässer Fische tummeln.
Auch die Botanik kommt im botanisch-zoologischen Garten nicht zu kurz. Der Rundgang beginnt schon mit dem Durchstreifen der Gewächshäuser. Hier kann man von einheimischen Pflanzen, über riesige Kakteen bis hin zu fleischfressenden Pflanzen eine Vielzahl von Arten bewundern. Aber nicht nur die Gewächshäuser, sondern auch der ganze Park und die Häusern sind mit den verschiedensten Pflanzen bewachsen. Auf den Teichen kann man riesige Seerosen bestaunen.
Häuser und Besonderheiten
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Die Wilhelma hat viele Häuser, weshalb sich auch ein Besuch bei schlechtem Wetter lohnt.
Ich werde euch jetzt von einigen berichten, doch eventuell habe ich sogar ein oder zwei vergessen:
Aquarium
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In meiner Heimatstadt Düsseldorf gibt es den bekannten Aquazoo, der durchaus mit dem Stuttgarter Aquarium vergleichbar ist. In Größe und Vielfalt unterscheiden sie sich nicht groß.
Die Becken sind in Süß- und Salzwasser unterteilt und ein bunter Fischschwarm schwimmt in einer schönen Umgebung lustig umher. Auch Haie und Schildkröten kann man bewundern. Eine Besonderheit kann man beim Zitteraal beobachten. Er orientiert sich mit Hilfe von Elektrostößen, die in dem Becken gemessen werden.
Insektarium
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Hier gibt es verschiedene Insekten, Spinnen, Skorpione und ein Bienenvolk, das man bei der Arbeit beobachten kann.
Amazonashaus
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Man arbeitet sich durch den Dschungel und kann dabei Schlagen und Krokodile beobachten. Um einen herum fliegen auch kleine Vögelchen. Danach braucht man erst mal eine Abkühlung.
Schmetterlingshaus
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Eine Besonderheit der Wilhelma ist das Schmetterlingshaus. Hier fliegen riesige tropisch und einheimische Schmetterlinge umher. Zusätzlich kann man in einem Schaukasten das Schlüpfen der Schmetterlinge aus der Puppe beobachten. Ein faszinierendes Ereignis.
Reptilienhaus
-----------------
Hautnah kommt man an verschiedene Krokodilarten ran oder kann sich von der Größe der Riesenschildkröten überzeugen. Unterschiedliche Echsenarten fehlen natürlich auch nicht. Von allem, was in die Kategorie Reptilien gehört gibt es mindestens einen Vertreter.
Nachthaus
------------
Wie der Name schon sagt, wohnen hier die nachtaktiven Lebewesen. Die künstlich Nacht ist meiner Meinung nach etwas zu gut gelungen. Es ist extrem dunkel, so dass man ständig in Gefahr ist, kleine Kinder umzurennen, und die Fledermäuse kann man nur schwer im Schwarzlicht erkenne.
Kleinsäuger- und Vogelhaus
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Vom winzigen Piepmatz bis zum Faultier gibt es hier eine ganze Menge possierlicher Tierchen anzuschauen.
Küken
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In einem der Häuser habe ich etwas einmaliges entdeckt. Man kann in einem Kasten live beobachten, wie Hühnerküken schlüpfen. Wenn man Glück hat schlüpft gerade eines aus dem Ei, aber auch sonst ist es süß, die tollpatschigen Kleinen zu beäugen. Daneben kann man in weiteren Kästen die Entwicklung der Hühner weiterverfolgen, denn sind Hühner in verschiedenen Alterstufen gezeigt.
Schaubauernhof
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Auch unter den Haustieren gibt es gefährdete Arten, die in dem Schaubauernhof zu betrachten sind.
Gemischte Gehege
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Besonders interrasant fand ich die Gehege, in denen ganz verschiedene Tierarten zusammenleben. Z. B. gab es einen Berg, den sich sowohl Huftiere (Ziegen oder Steinböcke), Murmeltiere und Affen teilten. Es war ein richtiges Schauspiel, wie sich Affen und Huftier beim Fressen arrangieren.
Robben und Seelöwen
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Natürlichen fehlten diese beliebten Meeresbewohner nicht. Mehrmals täglich gibt es Fütterungen, die leider überfüllt sind.
Artgerechte Haltung
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Dieses Thema ist für mich sehr wichtig und die Haltung der Tiere macht für mich die Qualität eines Zoos aus. Die Wilhelma bietet jede Menge vorbildliche Gehege, die ich hier nicht alle aufzählen will. Ich beschränke mich mal auf die wenigen Ausnahmen.
Einen großen Minuspunkt muss ich leider im Bereich der Raubkatzen vergeben. Nur die Tiger haben ein halbwegs vernünftigen Käfig, aber der Rest hat mich sehr enttäuscht. Viel zu kleine Gitterkästen mit verhaltensgestörten Großkatzen!!! Einem Leoparden der stundenlang eine Acht in den Sand läuft, kann sich nicht wohlfühlen. Ich würde lieber nur ein oder zwei Arten in artgerechten großen Gehegen sehen und dafür auf unglückliche gestörte Tiere verzichten.
Ähnlich erging es mir bei den Affen. Obwohl dieser Zoo bekannt für die Affenaufzucht ist, ist die Umgebung für diese intelligenten Tiere nur wenig abwechslungsreich. Oft können sie nur zwischen drinnen und draußen entscheiden.
Im Gegensatz dazu hatten die Bären ein wirklich tolles Zuhause. Eine bergige Landschaft mit Pool, wo die Brillen- und Braunbären nur durch einen nicht sichtbaren Graben getrennt sind. Ich konnte mich nicht mehr losreißen, als ich die drei jungen Braunbären im Wasser plantschen sah. So toll dieses Gelände auch war, hatten es die Eisbären nicht so gut. Die vier hatten lediglich ein paar Betonplatten mit Wasser drum herum. Zwei saßen regungslos in der Ecke und die anderen beiden liefen apathisch in der Hitze auf ihren Platten hin und her. Muss das sein???
Verschiedene Zuchtprogramme zur Erhaltung einiger gefährdeter Arten sprechen für den Zoo. Im Großen und Ganzen bemühen sich die Schwaben sehr um artgerechte Haltung, weshalb ich der Wilhelma auch mit gutem Gewissen vier Sterne geben kann.
Fazit
*****
Ich kann den Besuch der Wilhelma beim nächsten Stuttgart Aufenthalt sehr empfehlen. Aber bitte bringt genügend Zeit mit, denn der botanisch-zoologische Garten ist wirklich riesig und es gibt sooo vieles zu sehen. Man sollte sich auch für die einzelnen Tiere Zeit zum Beobachten nehmen und nicht von Art zu Art hetzen. Denn sonst kann man sich auch ein Bilderbuch kaufen.
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß und Freunde beim nächsten Zoo-Besuch!
Gruß Andrea weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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*fabian*, 07.06.2002, 19:32 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
hallo! Schöner Beitrag! Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbeischaust! Gruß! *fabian*
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