Allianz (WKN840400) Testbericht

No-product-image
ab 53,76
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003

5 Sterne
(3)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von calrissian

Hoffentlich Allianz versichert?!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hoffentlich Allianz versichert?!

Am Mittwoch kurz vor Handelsschluss kam eine für die Börsenbullen bittere Nachricht ad hoc. Warum diese Meldung nicht erst nach Börsenschluss kam bleibt das Geheimnis der Allianz. Der größte deutsche Versicherungskonzern gab bekannt, dass die Gewinnprognose für das laufende Jahr von netto 3 Mrd. Euro nicht wird erreicht werden. Musik in den Ohren der Bären. Sie schickten die Aktie daraufhin um mehr als 10% in den Keller. Zu Handelsschluss blieben noch etwa 138 Euro je Aktie an Wert übrig. Viele Mrd. Euro haben sich binnen einer Stunde in wohlgefallen aufgelöst. Auch am Tag danach steht das Papier bei extrem hohen Umsätzen weiter unter Druck. Noch im April diesen Jahres notierte die Aktie bei 250 Euro, im August 2001 sogar noch über 320 Euro! Sie nähert sich somit dem vor 10 Tagen ereichten Tiefstkurs von 128 wieder an.

Wie soll der Anleger sich nun verhalten? Dazu vorher noch ein paar allgemeine Infos über das Unternehmen.

Wer ist die Allianz Holding?

Für die Allianz AG war das Geschäftsjahr 2001 geprägt von dem Erwerb und der Integration der Dresdner Bank AG, die seit dem 23. Juli 2001 in den Konzernabschluss der Allianz einbezogen ist. Im Zuge der Zusammenführung beider Gesellschaften wurden die Aktivitäten auf die drei Kerngeschäfte Versicherung, Asset Management und Bankgeschäfte konzentriert. Auf dem Gebiet der Versicherung ist die Allianz AG weltweit die Nr.1. Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2001 bei den gesamten Beitragseinnahmen ein Anstieg um 9,4% auf 75,1 (i.V. 68,7) Mrd. Euro verbucht. Ohne Konsolidierungs- und Währungseffekte wird das interne Wachstum auf 8,2% beziffert. Das eigene Produktprogramm der Allianz trägt den Löwenanteil zum Geschäftsvolumen bei. Zu den wichtigsten inländischen Töchtern im Versicherungsgeschäft gehören die Hermes Kreditversicherungs-AG und die Vereinte-Gruppe. Die bedeutendsten Auslandstöchter sind neben der französischen AGF die britische Cornhill-Gruppe, die RAS-Gruppe in Italien, die Allianz-Gruppe in Österreich, die Allianz Suisse (u.a. die frühere ELVIA-Gruppe) sowie die amerikanischen Fireman´s Fund und die Allianz Life.

Was soll der Anleger tun?

Auf dem erreichten Kursniveau sollte man sich folgende Tatsachen vor Augen halten:
- die Ertragsprobleme resultieren insbesondere auf dem Engagement bei der Dresdner Bank, die unter hohen Kreditrisiken und einer seit der gescheiterten Fusion mit der Deutschen Bank drittklassigem Investment Banking leiden, die Übernahme war also zu früh und entsprechend zu teuer
- durch die Vollkonsolidierung der finanzschwachen Dresdner Bank erhöhen sich die Kreditrisiken und somit die Bonität der gesamten Holding,
- inzwischen notiert die Aktie unter ihrem Buchwert von 145 Euro je Aktie 2002 und 160 Euro 2003,
- der Gewinn je Aktie beträgt 2002 12 Euro und 2003 15 Euro je Aktie (aktualisiert), somit ein Kurs/Gewinn-Verhältnis KGV von knapp über 10 2002 und unter 10für 2003,

- seit dem 11. September steigen die Versicherungsprämien drastisch an und sorgen im Kerngeschäftsfeld Versicherung schon jetzt für deutlich steigende Erlöse,

- als einer der größten Asset Manager der Welt werden sich zunehmend die Skaleneffekte (=Kostenvorteile, die sich allein aus der Größe des Unternehmens ergeben) der Investmenttöchter positiv bemerkbar machen,

- im Asset Management ist die Holding gut und vor allem durch PIMCO als Rentenfondsspezialist nicht nur einseitig auf Aktien ausgerichtet. Im Rentenbereich konnten n den vergangenen 2 Jahren fette Gewinne eingefahren werden.

Diese Liste ließe sich noch fortführen.

Fazit für den Anleger:

Historisch betrachtet lag das KGV immer zwischen 20 und 30, auch in Baisse Phasen, deshalb ist das Papier als Schnäppchen anzusehen. Außerdem bekommt man das Unternehmen unter Buchwert, stille Reserven also Geschenk! Die Kreditrisiken, selbst wenn sie noch drastischer bei der Dresdner werden sollten, sind mehr als ausreichend im Kurs enthalten, sollten aber langfristig dafür sorgen, dass die Allianz niedriger im Durchschnitt bewertet werden sollte, so zwischen dem 15 und dem 25-fachen des Gewinns.
Die Aussichten des Konzerns sind glänzend. Die Finanzdienstleistung wird einer der Wachstumsmärkte der kommenden Jahrzehnte bleiben und der Allfinanzkonzern Allianz hat sich in allen Bereichen strategisch gut positioniert.

Die Aktie ist ein klarer Kauf auf mittel und langfristige Sicht. Kurzfristig dürften die Schwankungen erhalten bleiben, nicht mehr aber sie SSV-Preise.

12 Bewertungen