A Day Without Rain - Enya Testbericht

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Erfahrungsbericht von emmtie

Wieder Musik zum Träumen und Abschalten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nach 5 Jahren gab es 2000 endlich wieder eine neue Platte von Enya. Und sie klingt noch ganz genauso wie früher. Das mag mancher jetzt kritisieren und mangelnde Weiterentwicklung und Eintönigkeit anmahnen. Doch ich finde es positiv, daß sie ihrer Linie treu bleibt.

Mit nur 3 Studio-CDs und einem Best-of.. mit einigen wenigen neuen Liedern hat Enya es geschafft, quasi eine Art eigene Musikrichtung darzustellen. Natürlich kann sie ihre irischen Wurzeln nicht leugnen. Schließlich hat sie ja in der Familienband mit klassischem irischen Folk angefangen. Ach fast vergessen, die Band hört auf den Namen Clannad und ist ja nicht gerade unbekannt :-) Noch heute spielen ihre Schwester Maire Brennan, die übrigens auch hervorragende Solo-CDs gemacht hat, die im Stil den Platten Enyas nicht unähnlich sind (Anhörtip: Whisper to the wild water, 1999) und ihr Bruder Ciaban in dieser Band.

Doch nach der Trennung von Clannad hat sie versucht, etwas ganz Eigenes zu entwickeln: Eine Mischung aus sphärischen, manchmal fast esotrischen Klängen, klassischen Irish-Folk-Elementen wie Harfe oder der gälischen Sprache und einer irgendwie über allem liegenden Melancholie (wieder einmal merke ich, daß man Musik fast nicht mit Worten beschreiben kann und deshalb lasse ich es hierbei bewenden).

Die neue Platte „A day without rain“ bringt wieder genau die oben genannten Element. Besonders erwähnenswert ist, daß Enya sowohl die gesamte Musik geschrieben, als auch alle Instrumente gespielt und alle Stimmen, auch die Chorsequenzen, gesungen hat. Es lebe die moderne Technik; nur die Live-Präsentation wird wohl etwas schwer. Aber angeblich ist eine Tour geplant.

Die CD beginnt mit dem Titelstück, einem ruhigen, auf Klavier und Chor aufgebauten, Instrumental.

„Wild child“ glänzt mit einer großzügigen Orchestrierung und opulenten Chorpassagen, die um die markante, immer etwas elfenhafte Liedstimme Enya gebaut sind. Ich muß bei diesem Stück immer irgendwie an Reiter und weite Felder denken. Aber ganz so falsch kann ich damit nicht liegen, denn nicht umsonst wird Enyas Musik von der BBC immer wieder gerne genommen, wenn Dokumentationen über Ritter, Kelten oder das Mittelalter vertont werden.

„Only time“ nimmt dann wieder etwas Tempo heraus und wirkt ruhig und getragen.

Exkurs:

Mittlerweile hat dieses Stück noch eine ganz andere Bedeutung bekommen, da nach dem WTC-Attentat US-Sender diesen Song quasi als Erkennungsmelodie für ihre Berichterstattung genutzt haben und der Song dadurch mit dieser Tragödie untrennbar verknüpft ist. Als langjähriger Enya-Fan seh ich dies zweispältig. Zum einen finde ich den getragenen Song sowohl von der Musik als auch von Text absolut passend. Aber die Tatsache, das Textfetzen von Nachrichtensprechern, dem Präsidenten etc in den Song eingearbeitet wurden, geht meiner Ansicht zu weit. Mich freut es natürlich, das eine meiner Lieblingsinterpretin jetzt noch bekannter geworden ist. Aber wenn dies aufgrund einer solchen Tragödie passiert, bleibt ein etwas bitterer Beigeschmack.

Kommen wir wieder zurück zum Album:

Bei „Tempus vernum“ gibt es einen dramatischen, fast bedrohlichen Beginn, in denn dann der lateinischen Sprechgesang einsetzt. Irgendwie muß ich bei der Musik immer an Griegs „Hall of the mountain king“ denken.

Das Stück geht dann fließend in „Deora ar mo chroi“, das einzige gälische Stück der Platte über. (Aha, doch eine Veränderung). Das Lied ist sehr langsam und bedächtig, sparsam instrumentiert mit ganz klarer Konzentration auf die „Liedstimme“.

Und wieder „reiten wir“ bei „Flora’s secret“, diesesmal etwas flotter als bei „Wild child“. Für Enyas Verhältnisse ist dies ein fast schon fröhlichens Lied; sowohl von der Musik als auch vom Text.

Bei „Fallen embers“ wird es kirchenchor-ähnlich. Meiner Ansicht nach fehlt es dem Lied etwas an einer Idee, es klingt zu eintönig. Für mich der einzige wirkliche „Ausfall“ der Platte.

Das 2.Instrumental „Silver inches“ spielt mit steigendem Tempo, ist aber mit 1:38 Minute zu kurz, um diesen Effekt richtig zu verwirklichen.

„Pilgrim“ ist wieder ein langsames, nachdenkliches Stück.

Bei „One by one“ gibt es wieder die „stampfenden“ Streicher. In der Mitte des Liedes setzt eine zusätzliche Streichergruppe mit einer Art gegenläufiger Melodie ein.

Das 3.Instrumental „The first of autumn“ hat ein bestimmendes Cello, um das herum die Streicher und der Chor ihrer Melodien „weben“. Musikalisch ist dies für mich das interessanteste Stück der Platte.

Und zuletzt gibt es mit „Lazy days“ noch einmal ein schwungvolles, fröhliches Lied.

Insgesamt vielleicht nicht ganz so stark wie ihre Vorgängeralben, aber für mich immer noch eine der Platten, die ich nach einem stressigen Tag auflege, etwas gutes zu Trinken hole, das Licht dimme und dann wunderbar entspannen kann.

21 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Imothep

    01.05.2002, 19:05 Uhr von Imothep
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr nützlich und ausführlich dein beitrag,aber ich bin nicht so der enya fan.

  • Volker111

    04.04.2002, 22:34 Uhr von Volker111
    Bewertung: sehr hilfreich

    schön beschrieben deine Entspannung