Aldi Baumkuchen Testbericht

Die (Vor-) Weihnachtszeit ist ja eine Zeit echter Köstlichkeiten. Da locken Weihnachtsschokolade, leckere Lebkuchen und mmmmmhhhhhhh Baumkuchen! Früher kam der frisch und selbstgemacht vom Konditor in unserer Stadt. Inzwischen gibt es dessen Laden schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Und so nutze ich immer wieder die Gelegenheit hier und dort Baumkuchen zu probieren. Jetzt habe ich per Zufall bei Aldi Mauritius Feinste Baumkuchen Spitzen mit Original Jamaica-Rum ind Edel-Zartbitter-Schokolade.

VERPACKUNG:
Die ist rot, aus länglichem, flachen Karton. Der Hintergrund ist etwas schemenhaft gestaltet, von oben kommt ein weinrotes Band oben mit goldigem Balken, auf dem Mauritius zu lesen ist. Baumkuchen Spitzen dann etwas weiter unten Baumkuchen Spitzen. Wie die aussehen, kann man dann darunter sehen, drei dieser Baumkuchenspitzen sind auf einem Teller zu sehen, zwei davon ganz in Schokolade, eine angeschnitten.
Will man dann ran ans Innere, muss man erst einmal zwei weitere Schichten Verpackung überwinden: Da ist zum einen eine Silberfolie, in die die Spitzen eingeschweißt sind. Darunter findet man eine braune Plastikschublade, in der die Baumkuchenstückchen gut voneinander getrennt liegen.
Vom Praktischen her sorgt diese dreiteilige Hülle wohl dafür, dass der Inhalt frisch bleibt und beim Transport nicht kaputt geht. Doch ich frage mich, ob es nicht auch mit weniger Müll gegangen wäre ...

BAUMKUCHEN:
Vor einiger Zeit hatte ich mal die Gelegenheit in einer guten Konditorie mitzuerleben, wie so ein Baumkuchen entsteht. Vom Prinzip her gibt es drei Parallelen zu einem echten Baum: In der Grundform ist er rund (wie ein Stamm), hat häufig eine braune Außenhaut (beim Baum klarerweise die Borke, beim Baumkuchen häufig braune Schokolade)und im Inneren Ringe (die Jahresringe des Baumes). Die kommen zustande, weil der Teig Lage für Lage aufgetragen und gebacken wird, so dass man im Optimalfall beim angeschnittenen Baumkuchen die einzelnen Schichten erkennen kann.

BAUMKUCHENSPITZEN: AUSSEHEN:
Auf den ersten Blick erscheinen sie wie winzige Kuchenstücke, bei denen man die Spitze abgeschnitten hat. Eine glatte, fast schwarz-braune Schokoschicht lacht mich an. Sie machen sich sehr gut auf einer Schale ausgebreitet auf dem Kaffeetisch! Beißt man hinein oder schneidet man die Spitzen auf, so ist das Innere weißlich gelb. Leider kann ich beim besten Willen die Schichten nicht so klar erkennen, wie sie auf dem Musterstückchen auf der Verpackung abgebildet sind ... Ein wenig wirkt das Innenleben der Baumkuchenspitzen wie sehr dichter Schaumstoff.

GERUCH:
Hier steigt mir ein Hauch von Schokoladendurft in die Nase. Der Rum, der in den Spitzen enthalten sein soll, macht sich dagegen nicht so deutlich bemerkbar. Und auch sonst spüre ich nur eine leichte Süße.

GESCHMACK:
Beim Reinbeißen spüre ich zunächst, dass die Schokoladenschicht schön knackig und frisch ist. Ein sehr guter erster Eindruck, der sich nicht von dem der Baumkuchenstückchen unseres früheren Konditors unterscheidet.
Dann komme ich zum Inneren. Das, was sich schon beim Betrachten bemerkbar gemacht hat, bestätigt sich nun auch im Geschmack. Die Schichten scheinen nicht so exakt (und damit vielleicht auch locker) aufgetragen, wie ich es sonst von gutem Baumkuchen gewohnt bin. Auch jetzt merke ich vom Rum kaum etwas. Die Schokolade und der Teig mischen sich in meinem Mund zu einem sehr süßen, fast zu süßen Geschmack.

SÄTTIGUNG:
Da ich vorher schon gegessen habe, reichen mir zwei bis drei Stücke (für mich ungewöhnlich wenig), um genug zu haben. Auch in dem Moment, in dem ich den nächsten Anlauf nehme und wieder von den Baumkuchenspitzen nasche, merke ich, dass mir drei Stück davon reichen. Ich würde die Spitzen als recht mächtig bezeichnen.

VOLLMILCH ODER EDEL-ZARTBITTER:
Normalerweise ist da mein Votum klar: Vollmilch. Als normale Schokolade was Bitteres nichts für mich. Die Baumkuchenspitzen gibt es bei Aldi in beiden Geschmackssorten zur Wahl. Da die kleinen Teilchen schon an sich sehr süß sind, ziehe ich hier Zartbitter vor.

FÜR KINDER?
Ich hab schon als Kind Baumkuchen geliebt. Daher finde ich es vom Prinzip nicht unwichtig, ob sowas auch für Kinder geeignet ist. Beim ersten Naschen war mir noch gar nicht klar, dass Rum in den Aldi-Spitzen enthalten sein soll. Und ich habe ihn wie gesagt auch nicht geschmeckt. Für mein Gefühl (und ich bin bei Alkohol sehr zurückhaltend) merkt man ihn praktisch nicht. Man sollte diesen Baumkuchen dann vielleicht nicht ganz kleinen Kindern geben, aber von einem bestimmten Alter an scheinen sie mir durchaus auch geeignet.

ZUTATEN:
Mit Blick auf die Zutatenliste fällt mir auf, dass man ebensowenig wie den Alkohol auch den Marzipan heraus schmecken kann. Schade eigentlich!
Vollei, 33 % Edel-Zartbitterschokolade, Zucker, Butter, Glucose-Fructose-Sirup, Weizenstärke, 6 % Jamaica-Rum (40 % Vol.), Weizenmehl, Marzipan, Aroma, Emulgatoren: Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren sowie Polyglicerinester von Speisefettsäuren, Salz.

HERSTELLER:
Kuchenfreund, Lange Wende 2, 59494 Soest.

PREIS:
Da liegt einer der großen Vorteile dieser Spitzen: Normalerweise zahlt man für Baumkuchen ziemlich viel, weil die Herstellung der Schichten sehr aufwendig ist. Hier hat man eine Packung mit 14 Spitzen (Gewicht 150 g) für 1,49 Euro (regulär 1,59).

FAZIT:
So hundertprozentig haben mich diese Baumkuchenspitzen von Aldi nicht überzeugt. Beim Inneren scheint mir die Schichtung nicht exakt, der Teig wirkt nicht locker genug und ist eine Spur zu süß. Doch die Frische und die knackige Schokolade stimmen, in gewisser Weise sind die kleinen Teilchen lecker, der Preis ist (trotz der Nachteile) sehr gut. Gerade wenn man Besuch hat und nur eine kleine Nascherei anbieten möchte, sind diese Spitzen eine ganz gute Wahl. Ich ziehe einen (eigentlich anderthalb) Stern(e) ab und vergebe eine Empfehlung.