Arac Attack - Angriff der achtbeinigen Monster (DVD) Testbericht

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ab 15,74
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von winterspiegel

„Ich glaub ich spinne!“

Pro:

Unterhaltsames Monstermovie

Kontra:

Dürftige Extraausstattung

Empfehlung:

Ja

Wenn sich eines dieser kleinen Krabbeltiere in meine Wohnung verirrt hat, gehe ich mit besonderer Sorgfalt vor. Zuerst suche ich nach einem geeigneten Gegenstand, wie etwa eine leere Streichholzschachtel, oder etwas dementsprechendes und manövriere den vom Weg abgekommenen Achtbeiner hinein. Daraufhin entlasse ich den haarigen Gesellen in Gottes freie Natur, damit er sich wieder ungestört seiner Lieblingsbeschäftigung, dem unablässigen spinnen von hauchdünnen Fliegenfallen zuwenden kann.

Eine schöne Geschichte nicht... nur schade, dass sie so überhaupt nicht stimmt.

Wie die meisten Mitmenschen reagiere ich ein wenig rigoroser, sollte sich so ein ekliges Vieh tatsächlich in meinen Wohnräumen verlaufen haben. Schnell sind ein Buch, eine Zeitung, oder die Hausschuhe als effektive Waffen zur Hand genommen und gleich darauf dem unerwünschten Eindringling der Gar ausgemacht. Plattgehauen, niedergewalzt, um zu einer unidentifizierbaren Masse aus Haaren und unappetitlichen Schlabber zu werden, die sich mit einem letzten zucken scheinbar noch einmal aufzurichten versucht, bevor das Minimonster entgültig sein Leben aushaucht.
Wenn sich jetzt ungehaltener Protest ob meiner vermeintlichen Brutalität bei einigen regt, kann ich nur seelenruhig auf einen Film verweisen, der mir für mein Tun wohl jedwede Rechtfertigung geben sollte.



Filmhandlung


Der Spinnenzüchter Joshua (Tom Noonan) füttert seine Krabbler wie gewohnt mit Grillen. Doch diesmal ist das Spinnenfutter von dem Inhalt der Giftfässer verseucht, die der unsympathische Bürgermeister (Leon Rippy) in den weitläufigen Stollen unter der Stadt aufzubewahren pflegt.
Die Spinnen ihrerseits durchlaufen eine rasant ablaufende Mutation, die sie um das vielfache ihrer normalen Körpergröße anwachsen lässt. Der Besitzer der Spinnenfarm ist auch der erste einer langen Liste, der die Bösartigkeit dieser nun bis zu Lastwagengröße sich entwickelnder Biester am eigenen Leib erleben muss.

Keiner glaubt Mike (Scott Terra) einem kleinen Jungen, der sich mit Spinnen hervorragend auskennt, als der das Unheil heraufziehen sieht. Erst als eine Reihe von Haustieren und sogar fast eine ganze Straußenherde daran Glauben muss, regt sich langsam Unbehagen in der Bevölkerung.
Doch zu diesem Zeitpunkt ist es aber auch schon beinahe zu spät. Die Monsterspinnen dringen unerbittlich und Chaos verbreitend bis in die Innenstadt vor, und die verängstigten Einwohner verbarrikadieren sich in einem Supermarkt. Dort entbrennt schließlich ein Kampf auf Leben und Tod. Niemand scheint die unbeschreibliche Flut an - von Stunde zu Stunde zahlreicher werdenden - Spinnen stoppen zu können. Der weibliche Sheriff Sam Parker (Kari Wuhrer) und der nach einer Zeit der Abwesenheit wieder auftauchende Sonnyboy Chris (David Arquette) versuchen zu retten was noch zu retten ist...



Kritik


Auslöser dieser ganzen „Spinnerei“ war der Kurzfilm des Neuseeländischen Regisseurs Ellory Elkayem „Larger that Life“. Diese knappe schwarz/weiß - Abhandlung nimmt eigentlich auch schon in groben Zügen den Inhalt von Arac Attack vorweg. Das wird umso deutlicher, nachdem man die Kurzversion eingehend begutachtet hat.
Die Produzenten dieses Streifens, der erfolgreiche Schwabe in Hollywood - Roland Emmerich und sein langjähriger Geschäftsfreund Dean Devlin, gaben Elkayem einfach ein paar Dollar mehr an die Hand, um aus seiner ehemals bescheidenen Spinnenversion, ein richtiggehendes Spinnenspektakel zu veranstalten.

Und das ist es dann auch mit Sicherheit geworden. Ein moderner „Tarantula“ oder „Formicula“, der mit viel Computerunterstützung und einer ganzen Reihe an witzigen Einfällen realisiert worden ist. Diese Formel geht voll und ganz auf, denn das alles ist geradezu mustergültig publikumswirksam im Film untergebracht wurden. Somit erinnert der Stil dieses überdrehten Arachnida-Abenteuers doch sehr an den B-Movie Erfolg „Tremors - Im Land der Raketenwürmer“, von dem nicht gerade wenig abgeschaut wurde, dessen Spannung er aber meiner Ansicht nach trotzdem nicht ganz erreicht.

Natürlich sind die zahlreich eingefügten Computeranimationen der vielfältigen Spinnenarten das Auffälligste an diesem Film; doch auch da wechseln sich Licht und Schatten ab. Mal werden die Rechnerspinnen beeindruckend auf die Leinwand gebannt, ein anderes Mal sieht man ihre künstliche Abstammung sofort, und die Tierchen wirken dann wie aus einem unausgereiften Computerspiel. Aber eigentlich fällt das insgesamt gesehen, nicht mal so sehr ins Gewicht, da sowieso die ganze Inszenierung total übertrieben und parodistisch wirkt.
Auch versucht der Film so ganz nebenbei diese ganzen, sich all zu ernst nehmenden Horror-Schocker wie „Halloween“, „Freitag der 13.“, oder diverse Spinnen-Gruselfilme in unterhaltender Form ein wenig auf die Schippe zu nehmen. Das ist dem Streifen dann auch alles in allem gesehen recht gut gelungen.



DVD


Der Silberling von Warner ist was die Bildqualität anbelangt ohne Fehl und Tadel. Besonders die vom Rechner animierten Spinnensequenzen, vermitteln ein sehr plastisches Bild. Auch mit Farbe wurde nicht gespart, sehr bunt präsentiert sich deshalb dieser überdrehte Monsterfilm.
Der Ton kommt mit beachtlichem Sound über die Lautsprecher. Das unablässige Gewusel auf dem Fernseher wird mit dem passenden, von überall her zu kommen scheinenden Effekten unterstützt.

Als Extras gibt es einen Audiokommentar mit dem Produzent Dean Devlin, Schauspieler David Arquette, Rick Overton und Regisseur Ellory Elkayem auf der DVD anzuwählen.
Unterhaltend ist dieser Kommentar ohne Zweifel, aber etwas unkoordiniert vielleicht. Das zeigt sich wenn jeder seine Erläuterungen zu den jeweiligen Sequenzen fast gleichzeitig anbringen will.
Auch die Warner typische Einstellung, dem deutschen Zuschauer keinen Untertitel bei der Kommentarspur zu gönnen, findet hier seine wenig rumreiche Fortsetzung.

Weiterhin gibt es noch einige herausgenommene Szenen, mit einer Gesamtlänge von ca. 13 Minuten und ein leicht verändertes alternatives Ende.
Filmografien und Biografien von Machern und Schauspielern kann man sich auch noch anschauen und selbstverständlich den schon erwähnten Kurzfilm von Elkayem, den man sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollte.



Fazit


Das positive an dem hart an der Trash-Grenze operierenden Film, sind außer Frage sein cooler, manchmal nahezu sarkastischer Humor. Vor allem aber seine beinahe schon nostalgische B-Movie Atmosphäre, die der Streifen in nicht wenigen Szenen gekonnt aufzubauen versteht.
Bei den Computereffekten herrscht das Credo Masse statt Klasse vor. Denn ähnlich wie bei einem Computerballerspiel gilt es im Film so viele wie möglich, dieser wild gewordenen Krabbler von der Bildfläche zu blasen.

Die Technische Seite der DVD ist in Ordnung und den heutigen Standards angemessen. Die Extraausstattung ist es leider nicht. Dementsprechend vermisse ich doch zumindest ein informatives Making of über die Entstehung des Films. Von den schon angesprochenen fehlenden Untertiteln beim Kommentar und der „Pappschachtel“ als DVD-Hülle einmal ganz abgesehen.
So bleibt insgesamt festzuhalten, dass nur der eigentliche Film selber das Prädikat GUT verdient hat, auch wenn man nach 96 aufregenden Minuten endlich wieder froh sein sollte, sich den spinnenfreien vier Wänden seines Zuhauses zuwenden zu können.

Und doch hätte ich schwören können, dass da soeben etwas kleines haariges unter den Fernseher getrippelt ist...



Filmdaten


Laufzeit: 96 Minuten

Bildformat: 2.35:1 (16:9)

Audioformat: Deutsch / Englisch / Spanisch 5.1 Dolby Digital

Untertitel: Deutsch / Englisch / Spanisch / Französisch u.a.


(c) winterspiegel für Ciao & Yopi

29 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Tom_Araya

    16.01.2005, 14:02 Uhr von Tom_Araya
    Bewertung: sehr hilfreich

    also ich fand den Film ziemlich kindisch und wenig erbaulich ;) Grade die Spinnen total unrealistisch

  • catmother

    14.07.2004, 15:58 Uhr von catmother
    Bewertung: sehr hilfreich

    So'n Schwachsinn verkneif ich mir lieber.